- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel sollte bereits im März eröffnen, wurde aber nicht rechtzeitig fertig. Tatsächlich kam der erste Gast erst am 1.7.2006. Dementsprechend ist fast alles neu und in gutem Zustand. Die zweigeschossigen Häuser liegen in Hanglage und sind in einen Pinienwald hineingebaut, sodass alles so aussieht, als wäre es schon seit mehreren Jahren und nicht erst seit 5 Wochen dort. Gästestruktur: Türken, Russen, Engländer, Belgier, Holländer, Deutsche. Bis hierher gibt´s also nichts zu meckern. Doch leider hat das Hotelmanagement das nach türkischer Einstufung 5-Sterne-Hotel mit 3-Sterne-Touristen aufgefüllt, die wahrscheinlich zur Hälfte des Preises dort wohnen. Dies dürfte auf Dauer nicht funktionieren, da das Niveaugefälle doch stark ins Auge fällt und die "Vollzahler" stören dürfte. Daher kann es in dieser Kategorie nur maximal 3 Sonnen geben. Autovermietung im Hotel: Europcar und Koral. Preise haben unverschämt angezogen: Im letzten Jahr für 2 Tage in Fethiye 84 € in diesem Jahr für 3 Tage 170 € in derselben Kategorie, macht - trotz Handeln - 26 Prozent Preissteigerung in einem Jahr!
Die Zimmer waren wirklich ohne Makel, wir hatten mit drei Personen ein 4-Bett-Zimmer mit zwei Schlafräumen, einem Flur und zwei Badezimmern/Toiletten. Vergleichsweise funktionell und geschmackvoll eingerichtet. Ausreichend Schränke und Ablagemöglichkeiten, auch Kleiderbügel waren genügend da. Die Klimaanlage arbeitet sehr wirksam und vergleichsweise leise. Die Betten sind gut. Handtuchwechsel täglich. Hier können wir guten gewissens 5,5 Sonnen geben.
Angeblich gibt es drei Restaurants, da in zweien davon aber zusätzlich 5 Euro pro Person (TUI-Gäste 3 Euro) zu zahlen waren, haben wir aus Prinzip nur im Hauptrestaurant gegessen. Die Gastronomie ist weit von dem entfernt, was ein 4,5-Sterne-Restaurant vorhalten sollte. Die Schmackhaftigkeit war durchweg gut, jedoch die Vielfalt und Abwechslung ließ sehr zu wünschen übrig. Döner und Frikadellen kann ich auch zu Hause essen. Mir persönlich fehlte die Vielfalt der türkischen Küche, wie wir sie in anderen türkischen Hotels schon erleben durften. Dies gilt für alle Mahlzeiten. Morgens z.B. gab es zwar immer Omelettes, aber nur an manchen Tagen Spiegeleier. Das verstehe, wer will. Zum Nachmittagskaffee an der schön gelegenen Panorama-Bar mit Bilderbuchaussicht gab es 14 Tage lang immer dasselbe. Getränke waren ein - ebenfalls negatives - Kapitel für sich: Synthetische Säfte aus Selbstzapfbehältern, nie frische Fruchtsäfte. Cocktails in Sparversion. Cuba libre wurde mit Wodka serviert, schmeckt schlimm, Rum gab es gar nicht. Begründung: Kein landestypisches Getränk. Dafür gab´s Gordon´s Dry Gin. Landestypisch? Wer in der Strandbar einen Kaffee bestellt, bekommt diesen in einem 100ml-Plastikbecher, kaum anzufassen, da a) zu heiss und b) zu wabbelig. Tassen gab´s nur auf nachdrücklichen Wunsch. Bier von Tuborg, Wein aus Plastikbeuteln. Kein Flaschenwein. Alle Speisen und Getränke in Selbstbedienung. Wenn man regelmäßig ein paar Worte mit dem Personal wechselt und meist im selben Restaurantbreich sitzt, bekommt man auch schon mal seine Getränke gebracht - wenn es der Betrieb zulässt. Mit 3 Sonnen ist Turban Palace in der Kategorie Gastronomie noch gut bedient.
Das Personal ist redlich bemüht, wenngleich es mit den Fremdsprachenkenntnissen noch hapert. Die Rezeption ist jedoch immer mit englischsprachigem und zeitweise sogar mit deutschsprachigem Personal besetzt. Reinigungs- und Wäschereiservice steht zur Verfügung, Preise wie in Deutschland. Die Zimmer wurden täglich spätnachmittags gereinigt. Arzt vor Ort (unter dem Amphitheater). Schlecht: Es gibt weder einen Lageplan, noch sonstige Informationen darüber, wo sich was befindet. Das Arztzimmer findet man nur durch Zufall, ebenso die Restaurant-Toilette (hinten links). An den verschiedenen Bars stehen keine Namen, man muss sich erstmal durchfragen oder durch-vermuten.
Das Hotel liegt direkt am südlichen Stadtrand von Marmaris, nach Marmaris-Mitte sind es ca. 4 km, nach Icmeler 2,5 km. Innerhalb der Anlage sind die Wege vergleichsweise kurz. Oberhalb der Anlage führt die Straße von Icmeler nach Marmaris entlang, die auch nachts stark befahren ist. Gäste, die in den Häusern in unmittelbarer Nähe zur Straße wohnten, haben sich wegen der Lärmbelästigung ein anderes Zimmer geben lassen. Wir wohnten im Komplex 1843-1850, wo weder Lärm von außerhalb noch von innerhalb des Hauses störte. Wer nicht in den Shops der Hotelanlage kaufen will, findet Einkaufsmöglichkeiten für den normalen Touristen-Bedarf in unmittelbarer Nähe Richtung Marmaris.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wer will, kann den ganzen Tag Sport treiben, aber wer will das schon... Einen Tennisplatz gibt es nicht, das Volleyballfeld ist o.k. allerdings von Hnterhof-Ambiente umgeben. Billardtische gibt es ebenso wie Video-Konsolen (kostet extra, vorher anmelden). Auch 6 Fahrräder sind inzwischen eingetroffen. 2 Tretboote, ein Kanu, ansonsten das Übliche an Wassersportmöglichkeiten. Die Show-Bühne entspricht dem Standard. Die Shows sind durchweg von überdurchschnittlicher Qualität, besonders die Tanz- und Musikshows lohnen einen Besuch. Als Einzelwertung hätte ich hier mindestens 4 Sonnen gegeben. Der Wellness-Bereich macht einen guten Eindruck, Angebote allerdings auch für unsere Verhältnisse überteuert. Pool nicht genutzt. Statt 8 Rutschen wie im TUI-Katalog versprochen nur 3. Die vorhandenen Rutschen sind an den Übergängen der einzelnen Segmente unsauber verarbeitet. Das Rutschen bereitet daher eher Schmerzen als Vergnügen. Am Strand sind meist genügend Liegen vorhanden. Allerdings könnten noch mehr schattenspendende Schirme aufgestellt werden. Der Strand: Statt flach "abfallender Sandstrand" wie im Prospekt beschrieben, ist die Küstenzone zum überwiegenden Teil mit einer Betonpier verbaut. Der Reststrand ist im Ufersaum kieselig, im Flachwasserbereich grobkieselig. Beim Schnorcheln gruselt´s einen: Auf dem Grund befindet sich allerlei Unrat: Betonteile, Stahlträger, Schirmgestelle, Flaschen, Baustahl und Seeigel. Badeschuhe empfehlenswert. Etwa 1 km Richtung Icmeler ist ein Naturstrand für jedermann, selbst der ist schöner und gepflegter als der an der Hotelanlage. Zum Strandbereich gehören zwei große Anlegestege. Dort kann man über Treppen ins Wasser und muss nicht durch den Kies der Uferzone wackeln. Insgesamt war der Strandbereich die größte Enttäuschung für uns. Mehr als 1,5 Sonnen kann´s dafür leider nicht gebe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dietmar |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |