- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die Anlage liegt direkt am Strand von Cala Sinzias und strotz nur so vor Grün (saftiger Rasen, Eukalyptusbäume, Citrusbäume, Olivenbäume, Palmen in allen Varianten, usw.). Der Name des Hotels wird seinem Ambiente absolut gerecht. Eine wirklich überschaubare Anzahl von 113 Zimmern in 4er-Bungalows verteilt sich um das große Gelände herum und verhindert den Eindruck von Massentourihaltung. Die gesamte Anlage ist in einem tadellosen Zustand (technisch, pflanzlich und bzgl. Sauberkeit) und es wird täglich viel getan, um das zu erhalten. Das Hotel ist behinderten-/altersgerecht (begehbare Duschen, Strandrollstühle, etc.), sehr familienfreundlich und bietet ganztägig Animation und Betreuung für die Kleinsten. Neben ein paar Deutschen waren wir noch mit Schweizern, Franzosen, Österreichern und Einheimischen als Gäste vor Ort. Der Altersdurchschnitt lag bei geschätzten 45 (Kids nicht mit eingerechnet). Wer länger außerhalb der Anlage unterwegs ist, und sich mit Datenverbindung orientieren muß/will, z.B. via Google Maps, der sollte sich in einer der größeren Ortschaften (Villasimius, Cagliari, etc.) mit einer italienischen SIM Prepaid Karte versorgen. Die Datenpakete sind gigantisch und kosten im Vergleich nur einen Bruchteil der deutschen Pendents. Der Abieter WIND hat unserer Erfahrung nach eine sehr gute Abdeckung im Bereich von Castiadas. TIM ist die "italienische TCOM", auch Vodafone.it ist sehr gut von der Abdeckung her. Achtung, für TelKo- und andere Verträge wird ein sogenannter "Codice Fiscale" (=Steuernummer) benötigt, der aus persönlichen Daten generiert wird (siehe dazu: http://www.ilcodicefiscale.it/de, http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/brugg/das-problem-mit-dem-codice-fiscale-124123470). Ein eigenes Auto ist eine sehr gute Idee und kann über die deutschsprachigen Reiseleitungen vor Ort einfach, zeitnah und günstig organisiert werden. Wer gerne mit einem eigenen kleinen Außenborder-Schlauchboot entlang der Küste fetzen will, kann das z.B. in Villasimius tun. Für 80€/halben Tag hat man freie Hand am Gasregler. Es gibt auch Inselüberflüge in kleinen Propellermaschinen, die man sich ruhig mal ansehen sollte.
Beim Eintreffen ereilte uns ein kurzes Kammerflimmern beim Anblick der SEHR kleinen Zimmer. Auf 15qm (Holzklasse) bzw. 18qm (Prestigeklasse, siehe dazu oben "Sport, Unterhaltung und Pool") verteilen sich im Landesstil typische Möbel wie Schrank mit einem kleinen elektronischen Safe, Zwei zusammengeschobene Betten (je 2x0,8m) mit Nachttischen und einem kleinen bestuhlten Schreibtisch auf dem der Skyreceiver(!) und ein kleiner LCD Fernseher stehen und in dessen Innerem ein kleiner Kühlschrank lautlos seinen Dienst verrichtet (Entgegen der Hotelhinweise werden eigene Getränke und Essen darin geduldet). Zusätzlich gibt es noch einen Kofferständer, ein Telefon und einen großen Spiegel. Das Bad ist im Verhältnis ausreichend bemessen und bietet eine große begehbare Dusche (bei der es mit dem warmen Wasser etwas dauern kann), ein Bidet, eine SEHR niedrige Toilette, ausreichend Haken und spärlicher Abstellfläche für Kosmetika und Badutensilien. Jedes Zimmer hat eine eigene kleine (Prestige etwas größere) Terasse mit 2 Stühlen und einem kleinen Tisch (wo auch geraucht werden darf). Im "Wohnbereich" verrichtet ein für unseren Geschmack, etwas unterdimensioniertes Klimagerät hörbar(!) seinen Dienst. Damit man abends (vor allem nach der Saunatour im Bahia-Restaurant, siehe dazu "Gastronomie") halbwegs angenehme Temperaturen im Zimmer hat, muß die Anlage ganztags bei 8 Grad laufen. Leider empfiehlt sich der Betrieb auch nachts; bei der Geräuschentwicklung sicher nicht jedermanns Sache, der einen leichten Schlaf hat). Die Sauberkeit aller Räume und Gebäudevorbereiche ist vorbildlich. Es wird täglich nass durchgewischt und aufgeräumt.
Dies müßte eigentlich eine 6-Sterne Bewertung sein, zum entscheidenden "aber", welches für das saftige Bewertungsminus sorgt, kommen wir später. Es gibt insgesamt 2 Restaurants und 2 Bars wovon jeweils Eines am Pool und Eines am Strand ist. Das Sortiment ist ausgezeichnet, vor allem die lokalen Spezialitäten (aus Land und Meer) sind ein absolutes Muss für jeden Gaumen. Es gibt aber auch "Standard"kost (Salat, Nudeln, usw. gehen immer, gerade für Kids). Für Hotelgäste wird im Restaurant "Bahia" ein Tisch für den gesamten Aufenthalt reserviert. An diesem wird Frühstück, Mittagessen und Abendessen eingenommen. Auf der einen Seite bietet eine große Glasfläche eine Blick auf das Grün des Gartens. Es gibt einen zentralen Buffettisch mit fantasievoll zubereiteten(! nicht aus der Dose gekratzten!) Appetithäppchen und Beilagen, einen Grillbereich in dem die Hauptgerichte frisch und vor dem Auge des Gastes zubereitet und angeboten werden, sowie einen Dessertbereich für das üppige Torten-, Obst- und Dessertangebot (wer hier nicht mit mindestens 2-3kg mehr aus dem Urlaub zurückkommt, hat definitiv etwas falsch gemacht ;-)). Die Meeresfrüchte sind ein Traum: Von Fisch über Muscheln bis Weichtiere, es ist alles dabei und in landestypischer Weise zubereitet. Die Getränke im "Bahia" sind zum Frühstück kostenlos, abends muß man für sie bezahlen. (Mittags können wir aufgrund unserer gebuchten Halbpension nicht beurteilen, aber wir vermuten, daß sie berechnet werden.) In allen anderen Raustaurants/Bars kosten sie grundsätzlich. In allen Restaurants gilt ein Badesachenverbot, was wir persönlich begrüßen, weil es den Aufenthalt stilvoll hält und sich kein Ballermanncharakter entwickelt. Das bedeutet aber nicht, daß man im Anzug oder guten Hosen erscheinen muß. Sportlich légère reicht und wird auch dringend empfohlen (siehe dazu unten). Die Restaurants blitzen vor Sauberkeit und die Bedienung ist sehr höflich und schnell. Manchmal etwas zu schnell, da schon mal ein Teller verschwindet, bevor man Messer und Gabel abgelegt hat. Durch das ständige Herumwuseln des abräumwütigen Personals entsteht eine latente Stressathmosphäre, die noch gesteigert wird durch, und damit kommen wir zum oben erwähnten "aber" und dem Grund für die 4 Sterne, durch die Klimaregulierung im "Bahia": Zu jeder Mahlzeit werden die Fenster und Türen des Restaurants aufgemacht, wodurch die schwüle Hitze von draußen eindringen kann; vor allem Abends nach einem ganzen Tag brennender Sonne. Diese Luft wird durch langsam drehende (teilweise ausgeschaltete) Deckenventilatoren bestenfalls verwirbelt. Es existiert keine sicht- und spürbare Klimaanlage im "Bahia" wodurch nicht nur den Gäste sondern sogar dem einheimische Personal der Schweiß in Bächen herunterläuft! Man fühlt sich sehr unwohl, gerade weil abends besonders auf angemessene Kleidung geachtet wird, die man fast regelmäßig klitschnass schwitzt, ohne sich großartig zu rühren. Ob das nun einer Nachlässigkeit beim Planen oder vorsätzlichem Kalkül (schwitzende Gäste haben vermutlich mehr Durst und kaufen deshalb mehr Getränke?!) zuzuschreiben ist, bleibt Vermutung. Fakt ist aber, daß das schönste Essen des Tages durch diesen Umstand stark in seiner Gesamtqualität leidet.
Freundlichkeit war bei allen Mitarbeitern des Hotels großgeschrieben, mit Ausnahme des General Managers, der es im Vorbeigehen nicht für nötig hielt, seine Gäste zu grüßen. Mitarbeiter, die der deutschen Sprache mächtig waren, gabe es eher selten (nur vereinzelt an der Rezeption und der Oberkellner des Hauptrestaurants), doch mit der englischen Sprache konnte man sich gut verständigen. Eine medizinische Versorgung für Touristen befand sich direkt neben dem Gelände des Hotels. Zimmer wurden täglich tadellos gereinigt und es gab täglich frische Handtücher. Es gab Badetuchkarten, mit denen man sich beim Bademeister eindecken, bzw. gegen die alten Tücher eintauschen konnte. Reklamationen (Stromausfall, Probleme mit der Klimaanlage) wurden sehr schnell bearbeitet.
Das Hotel ist SEHR weit ab vom Schuß. Ohne ein eigenes Auto ist man auf den spärlich fahrenden (aber sehr günstigen) ÖPNV angewiesen. Ein Transfer vom Flughafen Cagliari dauert je nach Verkehr ca. 1 - 1,5 Std und kostete für uns 120€ (da nicht mit im Angebot enthalten). Das Hotel ist in das ÖPNV-Netz eingebunden: Es gibt zwei Buslinien (privat und städtisch), die innerhalb weniger Minuten in südwestlicher Richtung (Villasimius) und in nördlicher Richtung (Muravera) unterwegs sind, und mit denen man ab 1€ pro Fahrt und Person die Küstenregion um Castiadas erkunden kann (aber leider auch nicht mehr!). Wer mehr vom Land sehen will (und Sardienien ist SEHR groß und bergig!) braucht zwingend ein Auto oder sollte sehr gut zu Rad sein. Sardinien ist so gut wie an allen Küsten mit Bilderbuchstränden/-wasser gesegnet und man muß nicht weit fahren/gehen, um dort hinzukommen. Das Hotel hat einen davon, der zudem privatisiert, d.h. nur von Hotelgästen nutzbar - ist. Bootsausflüge an der Küste kann man im Hotel buchen und sollte man auch unbedingt mal mitmachen, um die schönsten Schnorchel-/und Schwimmplätze zu erleben (Tipp: Matilda II - Tour ab Villasimius - http://www.matildacharter.com/index.html) Nightlife im kleineren Stil bietet die hauseigene Beachbar am Strand. Costa Rei/Monte Nai bieten zudem noch Restaurants, kleine shopping malls ca. 10 Autominuten entfernt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Von den Sportangeboten haben wir nicht so intensiv Gebrauch gemacht wie vor dem Urlaub eisern verkündet *hust*, deshalb nur kurz im Stenostil: - 1 Tischtennistisch - 2 Tischkicker - ca. 10 Leihräder (kostenpflichtig) - 1 Fitnessbungalow (mit hervorragender Klimaanlage, vgl. dazu Punkt "Gastronomie") - 1 Kinderbungalow mit Spielsachen, ebenfalls hervorragend klimatisiert - 1 kleines Amphitheater für abendliche Vorstellungen - 4 überdachte offene Ruheoasen mit bettartigen Liegen - 1 Wellnessbereich für Massagen und Anwendungen - 1 Beautybereich - 1 Photograph, der ständig Bilder macht und digital ausstellt/auf Anfrage auch abzieht. - Gänztägige Strand- und Anlagenanimation mit Sportschwerpunkt; professionell und vor allem nicht aufdringlich - Ganztägige Kinderbetreuung (inkl. Abendessen) Die Liegestühle am Pool sind kostenlos und in ausreichender Stückzahl vorhanden. Gleiches gilt für die am Strand, mit ein paar Ausnahmen: 1. Es gibt einen abgegrenzten "Prestige" Bereich, für Gäste, die bei der Buchung etwas mehr hingeblättert haben (und ein blaues statt orangefarbenes Armbändchen beim Eintreffen erhalten). Dort stehen ca. 20 Liegen, die exklusiv diesen Gästen vorbehalten sind. 2. Die Holzklasse darf zudem für die Liegen in der ersten Reihe 20€ pro Tag und Liege abdrücken, was für unseren Geschmack eine dreiste Geldmacherei ist, die dem Flair der Anlage etwas abträglich ist, zumal die Zahl der Liegen gefühlt ohnehin schon sehr knapp berechnet ist. Die Liegen sind alle in makellosem Zustand. Abends gibt es sehr gute musikalische Live(!)begleitung, die weit über das Karaokegedudel mancher Clubanlagen hinausgeht. Smooth Jazz, 80s, 90s und Disco. Alles sehr stilvoll und ebenfalls immer live. Der Hauptpool ist (neben einem großen Babypool mit Brunnen) das Kleinod der Anlage, wobei klein absolut nicht den Tatsachen entspricht. Ein riesiger geschwungener Pool mit fließenden Tiefen von 0 - 230cm Tiefe, der zudem von einer Holzbrücke überquert und von zahllosen LEDs unterwasser beleuchtet wird, ziert das Zentrum der Anlage und zeichnet sich durch hohe Sauberkeit sowie weitestgehend niedrigem Chlorgehalt aus. Ein souveräner Unterwasserputzroboter schrubbt pausenlos den Beckenboden (und kann auch schon mal zur Stolperfalle werden, wenn man nicht aufpasst, wohin man im Wasser geht).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sina & Alexander |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |