Hotel Garbi Ibiza & Spa

Wir waren für eine Woche kurz nach Saisoneröffnung in einem Standard-Doppelzimmer mit Balkon und Meerblick in der vierten Etage im 4-Sterne Hotel lti fashion Garbi an der Playa d’en Bossa auf Ibiza zum ersten Mal zu Gast. Das noch recht neu wirkende Hotel (renoviert 2015) liegt in der ersten Reihe direkt am Meer, aber auch in der Einflugschneise der Flugzeuge. Deshalb ist hier verstärkt mit Fluglärm von ca. sieben Uhr morgens bis gegen Mitternacht zu rechnen. In der Hauptsaison wird das sicher noch etwas zunehmen. Wem das im Vorfeld schon stört, dann lieber gleich ein anderes Hotel wählen. Die Strandpromenade Richtung Ibiza-Stadt ist nicht durchgängig ausgebaut und man muss durch den Sand oder teils unwegiges Gelände laufen oder Richtung landeinwärts ausweichen. Leider gab es zu unserer Reisezeit auch noch keine Liegen und Sonnenschirme am Strand. Qualitativ machte der Strand vorm Hotel noch keinen guten Eindruck, da er auch verschmutzt war. Da gibt es schönere Strände auf Ibiza. Das Hotel hat 4 Stockwerke und ca. 298 klimatisierte Zimmer mit Balkon und Pool- oder Meerblick (meist seitlich), aber auch mit Ausblick zur Straßenseite. Der Bustransfer, nach dem ca. zweistündigen Flug, vom Flughafen in Ibiza zum Hotel dauerte etwa 10 bis 15 Minuten. Die Ankunft im Hotel war gegen Nachmittag und wir wurden freundlich an der Rezeption empfangen und eingewiesen. Die Koffer wurden nicht auf das Zimmer gebracht. Über einen von der Rezeption aus etwas weiter entfernten Aufzug oder die Treppen gelangt man in die oberen Etagen. Vom Balkon aus der 4. Etage, welcher mit zwei Metallstühlen und einem kleinen Tisch ausgestattet ist, gab es einen schönen Blick auf das Meer und die Poolanlage. Das Zimmer war recht neuwertig eingerichtet und ausreichend groß. Es gibt ein großes Doppelbett mit zweit Nachttischen ohne Schublade, einen Kleiderschrank, eine Klimaanlage, eine Minibar, einen nicht mehr zeitgemäßen nur 22 Zoll großen Samsung LCD-Fernseher mit u.a. 9 deutschen Sendern (ARD, ZDF, RTL, SAT1, Pro7, Kabel1, DMAX, Sport1, Eurosport – Hinweis: Fernglas nicht vergessen), einen Safe im Schrank (Miete 4 Euro pro Tag und nur mit Schlüssel ohne Zahlencode!), ein Telefon, einen Schreibtisch mit Stuhl und ein kleines gepolstertes Sitzsofa. Leider fehlt im Eingangsbereich eine Flurgarderobe bzw. die Möglichkeit etwas aufzuhängen. Außer dem Schrank gibt es allerdings nicht viel mehr Stauraum. Die leeren Koffer müssen irgendwo im Zimmer abgestellt werden. Da der Kühlschrank sehr heiß wird, erhitzt er mit die darüber liegende Schublade und den Safe. Da hilft nur Stecker ziehen. Im angenehm großen Bad gibt es einen Waschtisch mit ausreichender Ablagefläche, sowie einen breiten Spiegel der allerdings etwas schlecht ausgeleuchtet ist und einen Fön. Die Dusche ist auch ausreichend groß angelegt. Die tägliche Zimmereinigung war bis auf Kleinigkeiten soweit in Ordnung (z.B. verschleppt die Putzfrau fremde Haare über ihr Reinigungsgerät aus anderen Zimmern). Das recht große etwas kalt wirkende Speiserestaurant mit etwas Großkantinencharakter (ohne Außenterrasse) befindet sich im Erdgeschoss und macht nicht den gemütlichsten Eindruck. Das Hotel bietet Halbpension in Buffetform an. Von 08:00 bis 11:00 Uhr gab es ein ausreichendes Frühstücksbuffet, das bis auf das unechte Rührei aus Pulver und Milch, die fertigen Pfannkuchen aus der Plastikverpackung und den fehlenden frischen Bohnenkaffee (nur Automatengetränke) recht gut war. Es gab u.a. auch jeden Tag Sekt in Selbstbedienung. Am Abend ist die Essenszeit von 19:00 bis 22:00 Uhr. Es gibt wie morgens auch eine freie Platzwahl. Zum Abendessen ist eine stilvolle Kleiderordnung gewünscht, das heißt keine Bade- oder Sportbekleidung. Prinzipiell bestand bei den Herren gegen ordentliche gepflegte kurze Hosen kein Einwand. Aber ein paar kleidungstechnische Ausfälle gab es trotzdem regelmäßig zu beobachten. Der Inhalt und die Qualität des Abendessens waren teilweise sehr gut und reichlich, aber auch hier wurden zu viele Fertigprodukte angeboten. Es gab eine verschiedene Auswahl an Fleisch und Fisch u.a. mit Showcooking und diverse Beilagen, wie Gemüse und Kartoffelvariationen. Weiterhin konnte man sich an einem Salat- und Dessertbuffet bedienen, die aber auch recht spärlich ausfielen. Als Nachtisch gab es Eis (leider auch nur 3 Sorten aus Plastebechern), Kuchen, Quark und Obst. Insgesamt fehlen mehr frische und selbst- bzw. hausgemachte Produkte. Als Halbpensionsgäste muss man natürlich seine Getränke bezahlen. Eine Flasche 0,5 Liter Wasser kostet z.B. 2,80 Euro (!) und ein Glas Wein 3,90 Euro. Es wurde ohne Nachfrage gleich in bar abkassiert. Wenn man auf das Zimmer schreiben lassen will, muss man an der Rezeption erst seine Kreditwürdigkeit beantragen. Die Servicekräfte im Speisesaal waren überwiegend stets freundlich und nett, aber beim Bedienen und Abräumen der Tische teilweise auch noch halb im Winterschlaf. Da wurden früh erstmal ausgiebig zu zweit oder sogar zu dritt Stoffservietten für den Abend gefaltet, anstatt ein Auge auf die Gäste zu haben. Zu den Stoßzeiten war es im Restaurant recht voll und laut, deshalb lieber gleich zu Beginn der Essenszeiten gehen und sich in den hinteren Teil des Buffetrestaurants setzen. Das Hotel hat eine schön angelegte größere Poolanlage (Hauptpool, Kinderpool, Whirlpool). Liegen dürfen nicht reserviert werden, aber wie so oft hält sich da nicht jeder dran und der Bademeister ist da leider auch nicht konsequent genug gewesen. Die Pooltücher kosten 20 Euro je Stück Leihgebühr. Die balinesischen Betten am Pool sind nur gegen Gebühr (!?) zur Benutzung frei gegeben. Weiterhin gibt es noch einen Fitnessraum und einen Spa-Bereich im Untergeschoss und verschiedene Bars. Eine Animation war nicht vorhanden. Am Samstag und Mittwoch war eine Showveranstaltung in der großen Lounge. Der WLAN Empfang ist kostenlos und in allen Bereichen des Hotels recht gut abgedeckt. Ausreichende Einkaufsmöglichkeiten, wie verschiedene Sparmärkte, findet man direkt gegenüber bzw. unweit vom Hotel entfernt. Insgesamt hat die Umgebung nicht wirklich viel zu bieten, da es dort mehr auf Party machen ausgerichtet ist. Die Gäste im Hotel waren hauptsächlich holländischer und deutscher Herkunft. Das Personal spricht überwiegend englisch aber auch teilweise deutsch. Der Check in ist ab 15 Uhr, der Check out ist bis 12 Uhr. Abschließend kann man das Hotel nur eingeschränkt weiter empfehlen, da es bis jetzt auch noch recht neuwertig ist. Wenn das möglich wäre, würde der Daumen eher zur Seite gehen. Eine Nichtweiterempfehlung wäre aber auch unfair. Aber für die gehobenere Preisklasse könnte man für ein angepriesenes Luxushotel (!?) insgesamt schon etwas mehr Perfektion erwarten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand