- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir sind gerade gestern zurück aus dem Gaia Village (bitte unterscheiden vom Gaia Royal Village, das ist woanders) und haben vor dem Urlaub die mehrteilig vernichtenden Kritiken hier und anderswo gelesen. Entsprechend kritisch eingestellt sind wir angereist, eigentlich nur mit dem Gedanken, bei einem nicht mehr umkehrbaren Fehlgriff wenigstens sauber zu dokumentierten und unser Geld zurück zu bekommen. Es war recht frustrierend, mit dieser trüben Erwartung anzureisen. Die Situation vor Ort war dann aber völlig anders und zwar so anders, dass ich inzwischen auch aufgrund der Parallelen in Inhalt und Wortlaut vermute, dass die üblen Kritiken hier zumindest teilweise das Werk einzelner und nicht die Meinung vieler sind. Vielleicht hat ja auch mal jemand Lust, 50 positive Beiträge zu posten und den Schnitt damit wieder rauf zu treiben. Dessen ungeachtet ist es aber ohne Frage so, dass die Anlage gerade erst fertig ist und die Situation während der Bauphase sicher eine andere war. Anyway – nun ist sie fertig und wir fanden sie super! Wir haben eine Menge Fotos von allen Aspekten hier gemacht und wer mir eine Mail an markus ät diegmann punkt info schickt, dem schicke ich gern eine Auswahl zu. Aufgrund unserer kritischen Voreinstellung haben wir das Gespräch mit den Animateuren und anderen Reisenden gesucht. Die Animateure wechseln jährlich und sind nicht die gleichen wie in den Vorjahren – nichtsdestotrotz waren sie klasse. Es zeigt sich, dass die Meinungen verschieden sind, ich gehe in den jeweiligen Punkten darauf ein. Alles in allem sind die Meinungen vor Ort jedoch nicht mit den bisherigen Beiträgen vergleichbar. Daher sind wohl die beiden wichtigsten Punkte: Nichts von dem, was hier geschildert wurde, haben wir vor Ort angetroffen – und ganz sicher haben wir gesucht. Und: Was immer in der Fertigstellung nicht funktioniert hat, nun ist es fertig. Wir haben für zwei Wochen Vorsaison rund 2200,- gezahlt, 4 Personen ab Düsseldorf. Die Flüge waren recht pünktlich, die Anreise erzwang das Aufstehen um 3 Uhr nachts, brachte dafür aber einen vollen Tag vor Ort. Die Abreise war vormittags, was ein gemütliches Frühstück vor Ort und ein frühes Ankommen zuhause ermöglichte. Zweimal Glück gehabt, denn das ist je nach Flughafen ganz unterschiedlich und wird darüber hinaus gern kurzfristig geändert. Andere sind kurz vor Mitternacht aus dem eigenen Haus losgezogen, was mit Kleinkindern natürlich der Horror ist - sie haben dafür rund 20-30 Euro gesprart, weil sie Nebenflughäfen wie Münster oder Dortmund genutzt haben. Darauf haben wir dankend verzichtet. Wieder andere wurden erst um 18 Uhr aus der Anlage abgeholt, mussten aber bis 12 die Zimmer räumen und haben dann mit den Kindern 6 Stunden auf den Koffern gesessen und sind dazu erst gegen Mitternacht zu Hause gewesen. Leider sind solche Dinge nicht gut planbar, es kommt auf die Kulanz des Veranstalters vor Ort an, wie er sie vor allem für die Kleinen erträglicher macht. Wir haben’s dabei gut getroffen und sind zufrieden. Unter Berücksichtigung der Flüge und der Unterbringung war der Preis für die Reise gut. Es gibt Anlagen mit umfangreicherem Angebot, aber wer das nicht braucht, ist hier sehr gut bedient. Anlagen mit besserem Preis bei gleicher Leistung haben wir bei unserer Suche nicht gefunden. Was versprochen wurde, wurde auch gehalten. Wer täglich zum Strand möchte, sollte eine AI-Anlage mit Strand buchen, wer täglich sein Essen auswählen möchte, achtet auf AI-Restaurants. Wer das Gaia Village wählt, der findet eine moderne und sehr gepflegte Anlage vor, ausnahmslos freundliche Leute und ein unterhaltsames Programm. Dazu gutes und leckeres, aber eben „normales“ Essen, keinen Hummer und keine Steaks. Eine Betreuung durch sehr motivierte Animateure und tägliche Präsenz der Reiseleitung – wir haben sie nie gebraucht. Es gibt eine medizinische Betreuung – auch die haben wir nicht und hat niemand den wir kennen gelernt haben je gebraucht, die Horrorgeschichten vom täglichen Arztrundgang aufgrund des Essens und der Pools sind Blödsinn. Alles in allem ein wirklich schöner Urlaub.
Funktional ist die Anlage fertig und nagelneu – die üblen Erfahrungen anderer Reisender, die leider noch während der Bauphase dort waren, bestätigen das. Die Bauten sind typisch griechisch, wenn auch etwas symmetrischer – roher weißer oder hellgelber Putz kombiniert mit schönen Holzelementen als Beschattung oder Geländer, sehr hübsch anzusehen und im tollen Kontrast zum strahlend blauen Himmel. Die Zimmer sind schick und neu eingerichtet, keine Spur vom sonst häufigen billigen Jaffa-Kram. Möbel sind in Kirschfurnier gehalten, die Betten können verschoben werden und ermöglichen die Ausstattung der Zimmer nach dem Bedarf der Urlauber. Täglich wurde feucht gewischt, allerdings nicht staubgeputzt. Die Matratzen waren durchgelegen und einzelne Federn konnten schon mal spürbar werden, das war das einzige, was mir unangenehm auffiel. Naja und einmal habe ich einen Schreibtisch ein Stück zur Seite verschoben, weil ein Käfer daruntergekrabbelt war. Das hätte ich vielleicht besser nicht gemacht oder anders gesagt würde ich dem Betreiber empfehlen, das wenigstens jährlich auch zu tun. Der Wischer passt auch unters Bett, könnte man ruhig mal ausprobieren. Aber das sind Kleinigkeiten, die ich in jedem deutschen Hotel auch vorfinde und in denen verbringe gut ein Drittel eines Jahres. Wir haben der Putzfrau am Ende einen Dankeschön-Schein hingelegt, andere machen das am Anfang und können dann vom Boden essen. Zum Personal sollte man noch ergänzen, dass in Griechenland an die 3 Millionen Albaner beschäftigt werden, auch und vor allem im Tourismussektor. Das gesamte Personal kommt auch hier aus Albanien und wird ganz automatisch vom deutschen Urlauber für einheimisch gehalten, denn es hat ja schließlich schwarze Haare. Basiskenntnisse in griechisch sind Voraussetzung für die Mitarbeiter, aber besser verstehen sie oft englisch. Wer also mit seinem Griechisch-Wörterbuch zur Poolbar läuft, um dort mit vertrautem Vokabular zu glänzen, der macht sich zum Clown, denn er findet dort keine Griechen.
Die Verpflegung ist mit der strittigste Punkt, sowohl hier wie auch vor Ort. Mehr als alles andere ist genau das eben eine Frage des Geschmacks. Wer täglich ein Jägerschnitzel und ein Weissbier braucht, der bleibt besser zu Hause und wer nur isst, was er schon von Bofrost kennt, der besser auch. Objektiv gesehen gibt es ein Buffet und das wurde während der gesamten Essenszeit auch regelmäßig nachgefüllt. Am Buffet stellt man sich naturgemäß an und obwohl das keine 5 Minuten dauert, empfinden es viele als Zumutung. Tischbedienung gibt es nicht, sehr wohl aber eine Schar von Mitarbeitern, die permanent abräumen, nachfüllen und saubermachen – ein Job, der bei über hundert Kleinkindern echt fit hält. Das Essen besteht zunächst aus einem reichhaltigen Salatangebot, angeführt von den am meisten verbreiteten Sorten Tomaten und Zaziki in Riesenschüsseln. Beim Zaziki erweist sich der deutsche Urlauber wieder als Fachmann – während die Riesenschüssel bei allen angebotenen Fleischsorten fast unberührt bleibt, ist sie in kürzester Zeit vollständig leergekratzt, sobald der Grieche das gleiche Fleisch in Streifen schneidet und Zwiebeln drauflegt, denn dann wird es als Gyros erkannt und da kommt das Zeugs ja schließlich drauf. Es gibt mindestens 10 weitere Salate täglich, dazu 2 Fleischangebote, ein Fischangebot und rund 5 Beilagen, darunter für die meist nicht experimentierfreudigen Kinder immer auch Nudeln. Das Angebot wechselt täglich, wiederholt sich aber wöchentlich, ein reichhaltiger Nachspeisentisch mit Süssspeisen und Obst rundet die Sache ab. Beim Frühstück gibt es das typisch südeuropäische Brot, das eine für unser Empfinden etwas harte Kruste, aber einen butterweichen Kern hat – es war täglich frisch. Das gibt es in verschiedenen Sorten, denn auch die Griechen haben erkannt, dass der deutsche Fachmann sein Brot als sehr gesund einstuft, wenn es eine dunklere Farbe hat und ein paar Körner draufkleben. Verschiedenste Marmeladen, ich glaube, es waren mehr als 5 Sorten, dazu Käse, Schinken und auch warme Speisen wie Rührei, Spiegelei (im Wechsel) sowie Würstchen und gebratener Schinken. Wer mochte, konnte auch nachmittags noch Kaffee und Kuchen haben. Nutella gehört wohl zum Grundbedarf deutscher Familien, fast jede - auch wir - hatte ihr Glas dabei und auch der Laden vor Ort hat das erkannt. Wer also dort feststellte, dass die Kinder nichts anderes essen, kann es vor Ort im Laden kaufen. Das ärgerlichste am Buffet waren noch die Leute davor, man hat sich manchmal echt geschämt. Der hochherrschaftliche Umgang mit den Mitarbeitern vor Ort ist genauso arrogant wie das übermäßige Füllen der Teller, um nun bloß nicht noch mal hingehen zu müssen. Viele Teller gehen fast voll in den Müll und bei hunderten Gästen sorgt so jeder einzelne Prolet dafür, dass die Preise kontinuierlich steigen werden. Von Kuchen und Cremes werden die Verzierungen abgekratzt, um möglichst viel Mandeln oder Sahne auf dem eigenen Teller zu haben, wobei der nächste Gast dann die schmucklose Masse bemängelt, die der letzte hinterlassen hat. Das setzt sich fort, wenn einzelne ihre 2jährigen den vollen Teller allein tragen und zwangsläufig umkippen lassen, schließlich macht das ja jemand anderes weg. Es kracht also alle 5 Minuten und obwohl die Jungs dort wirklich fix sind, reicht die Zwischenzeit aus, um dem nächsten Gast Gelegenheit zu geben, sich über den unmöglich verdreckten Boden empören zu können. Das Allerletzte waren noch die Leute, die ganz stolz auf die Idee waren, die Sauberkeitserziehung ihres Dreijährigen auf den Urlaub zu legen und ihm da die Windel abgewöhnten. Ist ja schließlich nicht ihr Boden und ihr Bett. Starke Einstellung, die sicher dazu beiträgt, dass man sich auch im nächsten Jahr wieder auf die deutschen Urlauber freut. Wer gern selbst entscheidet, was er essen möchte, dem helfen die nahe liegenden Restaurants im Ort – dort gibt es Essen á la card und man kann’s nach deutscher Manier auch zweimal zurückgehen lassen, bevor man es akzeptiert. Wer diese Art von Auftreten gern mag, der bucht aber besser kein AI-Programm und wer auch im AI-Programm auf diese Auswahl besteht, der sieht sich halt im entsprechenden Preissegment um. Wir haben auch schon den doppelten Preis pro Person bezahlt und sind der Meinung, dass wir den Zusatznutzen nicht brauchen. Aber letztlich muss das jeder selbst entscheiden – nur a) buchen und b) erwarten ist halt schräg.
siehe Gastronomie
Die Anlage ist sehr gut, eine objektive Meinung kann nicht anders ausfallen. Ich habe viele Urlaube in südeuropäischen Ländern verbracht und viele Anlagen gesehen. Diese hält ausgezeichnet, was sie verspricht. Das allerdings sollte man berücksichtigen und vorher bedenken, dass die Anlage zwar strandnah liegt, aber der Strand nicht zur Anlage gehört. Wer zum ersten Mal in südeuropäische Länder fährt, sollte sich mit der Vegetation und Fauna – besonders Insekten – dieser Länder vertraut machen. Es liegt nicht an einer Anlage oder einem Reiseveranstalter, wenn es vor Ort viele Mücken und karge Pflanzen gibt. Es liegt aber sehr wohl am Veranstalter, wenn es dennoch schön blüht und grünt, was aber keineswegs selbstverständlich ist. Im Gaia Village wird ein erheblicher Aufwand betrieben, um viele Pflanzen zu pflegen, die ohne tägliche Bewässerung hier gar nicht wachsen würden. Die gesamte Anlage ist dazu mit einem Bewässerungssystem durchzogen. Türen und Fenster sind mit Fliegengitter-Schiebetüren ausgerüstet. Wer die nachts bei Beleuchtung offen lässt oder ein Loch zwei Wochen schweigend duldet, dem ist freilich nicht zu helfen. Ich hatte vielleicht zwei Mückenstiche in zwei Wochen, habe aber rund 100 Mücken erledigt und Kinder gesehen, die aussahen, als hätten sie die Windpocken. Schaben habe ich selbst nicht gesehen – aber davon gehört. Ein Mitreisender hatte zwei im Bad und bekam auf seinen Wunsch hin sofort ein anderes Zimmer. Von Plagen und „Schränken voll“ keine Rede. Eine Kakerlake ab und an ist kein Mangel, natürlich aber auch nicht angenehm. Bitte lebend fangen und rauswerfen und nicht erschlagen, denn die austretende Flüssigkeit lockt weitere an. Es gibt hier nicht mehr oder weniger davon als anderswo in Südeuropa. Die Anlage verfügt nicht über Klimaanlagen auf den Zimmern und auch nicht über angeschlossene Restaurants mit á la card Auswahl. Das geht aus den Prospekten hervor und deshalb ist auch der Preis günstig. Wer das akzeptiert, sollte nachher nicht über das Buffet maulen, das natürlich wie überall so ausgelegt wird, dass es einige hundert Leute verpflegen kann. Mehr dazu im entsprechenden Abschnitt. Will sagen: Es gibt nichts, dass im Prospekt versprochen und vor Ort nicht gehalten wird. Wer in Griechenland deutsche Speisen, Markengetränke und deutschen technischen Standard zum griechischen Urlaubspreis erwartet, der hat bereits zuviel Sonne gehabt. Vier Sterne sind natürlich nicht mit einem entsprechen Level hier vergleichbar, für südeuropäische Verhältnisse sind sie absolut gerechtfertigt, denn sie werden anhand des Angebotes einer Anlage vergeben. Damit zurück zur Anlage: Es gibt inzwischen 5 Pools mit Wassertiefen von 35 bis 170cm – für jeden was dabei. Von umgekipptem und grünem Wasser oder Mengen an Chemie keine Spur, die Pools waren sauber und ich habe schon höhere Chlorkonzentrationen in deutschen Hallenbädern „gesehen“ bzw. an den Augen gefühlt. Zum Thema Chlor sollte man wissen, dass auch das Süßwasser aus der Leitung gechlort ist und nicht als Trinkwasser zu empfehlen ist. Im Laden gibt’s nen Sechserpack 1,5 Literflaschen Wasser für wenig mehr als 2 Euro. Unter Berücksichtigung der Freigetränke über den Tag reichte das für zwei Wochen. Im wadentiefen Planschbecken können auch kleine Kinder toben und springen und der große Pool ermöglicht es den Schwimmfreunden, ihre Bahnen zu ziehen. Zwei Pools liegen etwas abseits, während die anderen im Bereich der Poolbar und der Animation sind. Wer’s ruhig und ungestört mag, geht dorthin, es gibt einen Automaten, aus dem man kalte Getränke ziehen kann. Für Bier, Wein und Eis muss man aber den Weg zur Poolbar nehmen, bei rund 200 Metern und permanent Eis-fordernden Kindern kann das über den Tag nerven, denn die muss man mitnehmen. Eis im AI beinhaltet Schoko- und Vanillekugeln und die gibt’s nur für Kinder. Anderes (Marken) Eis für jedermann gibt’s gegen Bares. Damit das auch eingehalten wird, kriegt man AI-Eis nur, wenn die Kinder dabei sind. Das ist lästig, aber letztlich ist es der Missbrauch der Urlauber, der das nötig macht. Ich habe nicht wenige gesehen, die mit den Kindern zweimal Eis geholt haben, um es dann beim zweiten Mal selbst zu essen. Macht das jeder bei jedem Angebot, ist der Preis nicht zu halten. Statt sich aber an die eigene Nase zu fassen, jammern die Leute über die Notwendigkeit, die Kinder mitzubringen, wenn sie Eis wollen. Die Anlage wird noch erweitert, einige Rohbauten schließen sich an, sind aber optisch abgetrennt. Offenbar ruht der Bau während der Saison, ich habe nichts gehört und auch optisch keine Beeinträchtigung empfunden. Die Lage der Anlage ist ausgezeichnet. Sie liegt strandnah und unmittelbar neben dem Ort Tigaki, ohne dabei aber dessen Lärm mitzubekommen. Wer in Tigaki zum Geldautomaten will, ist in 15 Minuten zurück. Mehrmals kleine Beträge abholen ist allemal billiger als der Hotelsafe, dessen Preis mit 40 Euro für zwei Wochen eine Frechheit war. Bestimmt wird das aber vom Betreiber und nicht vom Veranstalter, das trifft auch auf viele weitere Angebote wie Mietwagen und Ausflüge zu, deren negative Aspekte hier und anderswo dem Reiseveranstalter zugeschrieben wurden. Da sollte man genauer unterscheiden. Ein Tipp zum Thema Ausflüge: Die vom Hotel angebotenen Ausflüge kosten auch für Kinder, die dabei benutzten Schiffe und Busse sind aber für Kinder kostenlos, den Aufschlag sackt das Hotel ein und das ist happig. Also entweder verhandeln oder gleich selbst den Ausflug planen. Die Zufahrtsstraße führt an der Anlage vorbei und endet an der Rezeption, die anderen drei Seiten sind eingezäunt oder umbaut. Die Seite zur Straße ist offen, das ermöglicht freie Zufahrt mit Mietfahrzeugen, beinhaltet aber auch die Notwendigkeit, kleine Kinder ständig unter Aufsicht zu halten, allerdings ist das wegen der Pools ohnehin geboten. Die Nähe zum Strand ist bemerkenswert – direkt von der Anlage führt ein Weg auf die Straße nach Tigaki, der hier schon öfters als „Feldweg“ beschrieben wurde. Genau das ist er auch, ein typischer Feldweg mit herausragenden Steinen, schon abgerundet von vielen Füßen und Reifen. Jedenfalls ist es nicht ein Trampelpfad, wie man sich vielleicht vom Lesen her vorstellt, wo man mit der Machete einen Weg durch das Gras finden muss – vielmehr ist es eine befahrbare Straße, die auch von den Zulieferern und ihren Autos genutzt wird. Mag sein, dass sie nicht optimal für Kinderbuggies mit kleinen Rädern ist – das sind Nebenstrecken wohl generell nicht. Jedenfalls ist man hier in 5 Minuten am Strand, es sind nicht mehr als 300 Meter. Wichtig ist aber, dass der Strand nicht zur Anlage gehört und daher auch nichts in den Bewertungen zu suchen hat. Wir hatten auch schon AI-Anlagen mit Strandanbindung, da gibt es dann Büdchen mit Getränken und Wohnungen gleich am Strand mit vergleichbaren Wegen wie hier zum Pool und solche Kriterien machen dann neben der Beschaffenheit des Strandes selbst die Qualität einer Anlage aus. Das gibt es hier natürlich nicht. Für ein ständiges hin und her ist der Weg zu lang, ein Eis oder Getränk kann man weder mitnehmen, noch im AI vor Ort bekommen. Wenn man also den Urlaub am Strand verbringt, zahlt man einmal für die Dinge, die man nicht nutzt und nochmal für die, die man stattdessen kauft. Das ist sonnenklar und mir ist schleierhaft, wie man eine solche Anlage auswählen kann, wenn man einen Strandurlaub plant. Wir waren auch am Strand, er ist gepflegt und sauber und die Preise für zwei Liegen mit Schirm sind mit 6 Euro pro Tag moderat. Das war aber die Ausnahme, denn wir wollten einen Urlaub mit Programm für Kinder und AI am Pool und den haben wir bekommen. Durch die Insellage herrscht ein stetiger anlandiger Wind. Das ist angenehm, weil die Sonne nicht so heiß ist, aber tückisch, weil sie unvermindert brennt. Die Beschaffenheit des Sandes ist gröber als in der Karibik, vielleicht vergleichbar mit der Nordsee. Da der Strand nicht zu einer Anlage gehört, wird er zwar täglich gesäubert, aber angeschwemmte Seegräser werden nicht so regelmäßig entfernt und sammeln sich an, wie das an jedem Strand nunmal so ist. Da das Strandbild des deutschen Urlaubers keine angeschwemmten Gräser beinhaltet, wird überall ein Riesenaufwand betrieben, um sie zu entfernen – hier aufgrund der fehlenden Anlagezugehörigkeit aber eingeschränkter. Ich habe einen tapferen Kämpfer gesehen, der mit einem Rechen in der Hand zugange war, aber seiner Motivation nach zu urteilen war ihm seine Lage gegenüber der Länge des Strandes und der Menge des Grases sehr bewusst. Wer damit leben kann, auf dem ersten Meter im Meer angeschwemmtes Gras am Bein zu spüren, der findet auf den nächsten 200 Metern die Möglichkeit, weit in das seicht abfallende Ufer zu laufen. Alles in allem ist der Strand prima – am wichtigsten ist aber, dass er nichts mit der Anlage zu tun hat und seine Beschaffenheit hier daher kein Punkt ist, der bei der Auswahl eine Rolle spielen sollte, denn man bucht keine AI Anlage, um den Tag woanders zu verbringen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Unterhaltung spielte eine wichtige Rolle und uns kam es dabei vor allem auf die für die Kids an. Unsere Kinder sind 3 und 5 Jahre alt und wir wollten vor allem der Mama eine Pause gönnen. Nicht kochen, nicht hinterherräumen, nicht den ganzen Tag die Kids beschäftigen, sondern auch mal angemessen die Füße hochlegen, das war der Plan. Das Animationsprogramm beginnt um 10 Uhr morgens und gleich als erstes wird der Clubhit „1-2-3, Solino lädt uns ein“ geschmettert, den ich wegen der in einem Moment der Unachtsamkeit erworbenen CD nun für den Rest des Lebens hören werde. Danach geht’s gleich ins Kinderprogramm, in einer Art Kindergarten werden die Kinder bis mittags betreut und nach dem Mittagsessen erneut bis in den Abend – sofern man das täglich möchte. Es gibt ein Dinner for Kids und eine Kinderdisco um 8, die mit einem Gutenachtlied und einer Geschichte endet. Die Animateure gehen sehr lieb mit den Kindern um und werden von den Kleinen heiß geliebt – für weniger scheue Kinder als unsere war das Betreuungsprogramm der absolute Hit, wir haben es nicht so sehr stark genutzt. Einziger Wermutstropfen war der Programmpunkt „T-Shirt bemalen“, der einmal in der Woche stattfindet und 6 Euro pro Kind kostet. Da das Kind entweder mitmachen oder beschäftigungslos zusehen kann, hat man da nicht wirklich die Wahl. Ein AI-Programmpunkt mit somit erzwungenen Zusatzkosten ist aber kein AI-Programmpunkt mehr. Abgesehen davon war die Kinderbetreuung und auch die entsprechende Einrichtung spitze. Der Spielplatz war tiptop, keine Spur von veralteten und kaputten Geräten – wie auch in einer nagelneuen Anlage? Für Erwachsene ging’s vormittags um 11 los, ein bisschen Fitness oder Sport, täglich wechselnd. Um 12 ein meist lustiges Spiel zum mitmachen und Nassrasierer und Cocktail gewinnen – ebay ist inzwischen voll mit Angeboten zu nagelneuen Gilette-Rasierern, von denen einzelne Urlauber ganze Sammlungen anhäufen konnten (Rekord liegt bei 5). Spiele wie Teebeutelweitwurf und Betttuchwettauswringen sind eine nette Abwechslung und immer für einen Lacher gut. Dabei völlig unaufdringlich, man wird gefragt, ob man mitmachen möchte und falls nicht, ist das sofort okay. Keine Spur also von den häufig anzutreffenden Spielen, bei denen sich die Mitspieler total zum Affen machen und vor dem Spiel in Scharen vom Pool wegrennen. Um 15 Uhr dann Sportangebote, immer dabei Volleyball und parallel Dinge wie Strandwalking, Step-Aerobic, Basketball, Fußball-Tennis und vieles mehr. Abends dann eine Kinderdisco mit viel Tanzen und Mitsingen für die Kinder und rund eine Stunde später ein täglich wechselndes Abendprogramm mit Show, Musik und viel Spaß. Bei den Kinderprogrammpunkten muss man vielleicht ergänzen, dass in der Vorsaison ausschließlich Familien mit Kleinkindern vor Ort waren, es gab nur ganz vereinzelt Gäste ohne kleine Kinder. Wie die gleichen Punkte für Kinder im Alter von 12 oder mehr Jahren geeignet sind, kann ich nicht beurteilen – möglicherweise passt sich das Programm in der Hauptsaison aber auch an.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus & Sonja |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |