Das Hotel entspricht im allgemeinen (Art und Größe der Anlage, Zimmeranzahl, Zustand) den Katalogbeschreibungen. Wie immer sind es jedoch die Details, die den Unterschied machen und über Entspannung oder Verärgerung entscheiden. Das Estreya hat uns und den anderen Urlaubsgästen, soweit wir es mitbekommen haben, beides beschert. Ich will versuchen objektiv zu bleiben und Stärken sowie Schwächen deutlich zu machen. SAUBERKEIT: Wie immer in Süd- und Südosteuropa ein großes Thema aber im Estreya wirklich kein Problem. Nicht nur die Anlage, sondern auch die Zimmer werden TipTop in Ordnung gehalten. Ein Gärtner wuselt den danzen Tag durch die Hotelanlage und gießt, beschneidet, pflegt und hegt den Rasen, die Sträucher die Blumen und Bäume. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und führt dazu, dass gelegentlich auch Hochzeitspaare auftauchen, um sich in der Anlage fotografieren zu lassen. Die vielen Bäume spenden darüber hinaus auch wohltuenden Schatten. Das Reinigungspersonal arbeitet effektiv und gründlich. Weder in den Zimmern noch in der Anlage bleibt also irgendwas liegen. Die Sauberkeit ist also sicher ein dicker Pluspunkt. LEISTUNGEN: Angeboten werden Halbpension und AI (durch ein Armband gekennzeichnet) GÄSTESTRUKTUR: Die Gäste kamen im August auch aus Deutschland aber vorwiegend aus Russland und Rumänien. Das mag den Einen oder Anderen verschrecken. Wir und auch die anderen Deutschen im Hotel sahen jedoch kein einziges Vorurteil über Osteuropäer bestätigt. Es waren ganz überwiegend wie wir Familien mit Kindern, nette kultivierte Menschen, die sich mit der Familie erholen und keinen Stress haben bzw. machen wollten. Oftmals verfügten sie über sehr gute Englischkenntnisse, so dass man sich auch austauschen bzw. bei Sport und Spiel gut verständigen konnte. Wir und auch andere deutsche Urlauber, mit denen wir Kontakt hatten, waren diesbezüglich angenehm überrascht. Für uns war also auch die Gästestruktur im Ergebnis kein Minus sondern ein dicker Pluspunkt. EINRICHTUNGEN: Das Hotel hat einen SPA Bereich, den wir zwar nicht genutzt haben, der aber von anderen Gästen gern besucht wurde (Massagen usw.) Im Hotel ist auch ein Kosmetik- bzw Friseursalon und auch ein Arzt ist jeden Tag bis Abends vor Ort. Auch da gibt es also nichts zu meckern. Die Hotelbar macht einen netten Eindruck, ist aber nie besetzt, so dass man für einen Cocktail oder Drink außerhalb des AI Angebots das Hotel verlassen muss. SEHR SCHADE Die Handyerreichbarkeit war problemlos. Die allgem. Preise im Supermarkt in den Touristengebieten (Aldo und Lidi) auf deutschem Niveau. In den Restaurants sind die Preise deutlich günstiger als in Deutschland. Wenn nur der Service nicht meist so unfreundlich wäre, könnte es sehr schön sein. (Wir waren gestern auf einer Bootstour in Templin/Uckermark - die Freundlichkeit der einzigen Servicekraft an Bord hätte 80 % der bulgarischen Servicekräfte vor Scham erröten lassen müssen. Was das bedeutet, mag sich jeder selbst ausrechnen). Wir empfehelen einen Besuch in Madara, was mit dem gemieteten PKW in ca. 1,25 Stunden gut zu erreichen ist. Auch Kap Kaliakra ist eine Fahrt wert. Von den angebotenen Touren sind das Waldfest, Nessebar und die Minikreuzfahrt eine Überlegung wert. Abstand nehmen kann man wohl von einem Besuch bei "Oma Radka"- da waren wir zum Glück nicht, haben aber nur neg. Meinungen gehört. Im Übrigen gilt aber trotz aller Unwägbarkeiten und auch weniger schöner Erfahrungen, dass man in Bulgarien schönen Urlaub machen kann, Uraub ist immer, was wir daraus machen!!!
In keinem Bereich traf sich so viel Licht mit soviel Schatten, wie in der Kategorie Zimmer. LICHT: Wir hatten ein Appartment gebucht. Diese befinden sich im Pallace ganz unten und verfügen neben 2 Zimmern (je ca. 16 qm) über ein Bad (ca. 5-6 qm) und eine große Terasse mit Stühlen, Tisch und Wäscheständer. Da die Terasse und auch der Bereich vor dem Schlafzimmerfenstern und dem Bad vollständig überdacht bzw. überbaut sind, hat man genügend Schatten und das App. heizt sich nicht so sehr auf. Die Ausstattung ist gut, geschmackvoll und befindet sich in tadellosem Zustand. Wohn- und Schlafzimmer hatten jeweils einen Fernseher. Im Wohnzimmer war die Minibar und neben einer Couch einem Tisch und Sessel befand sich dort auch ein Doppelstockbett. Letzteres stört zwar etwas die Wohnzimmeratmosphäre, hat aber den Vorteil, dass man die Couch auch als solche nutzen kann, wenn man mit einem oder zwei Kindern unterwegs ist. Zur Sauberkeit hatte ich mich ja schon geäußert, da gab es nichts zu tippen. SCHATTEN: Die Klimaanlage steht zwar in der Katalogbeschreibung und war auch eingebaut, funktioniert hat sie jedoch nicht. Während wir uns am Tage noch mit etwas Durchzug zwischen der im Schatten liegenden Terasse und dem im Schatten liegenden Schlafzimmerfenster behelfen konnten, war der größte Teil des Hotels schlechter drann, da der Schattenvorteil nur bei den App. besteht. Der Rest schwitzte vor sich hin und verzweifelte bei dem Versuch, der Hotelinternen Klimaanlage ein paar Grad Abkühlung abzutrotzen. Die Anlage ist entweder defekt oder hofnungslos unterdimensioniert. Nachts mussten auch wir Schwitzen, da sich nur ein Fenster öffnen ließ und man nicht wirklich mit offener Appartmenttür schlafen will. Das Hotel meint dazu, dass das Problem bekannt ist und es in diesem Sommer außergewöhnlich heiß sei. Ich halte das für eine schwache Ausrede. Wer nach Bulgarien fährt, der erwartet im August Hitze, Hitze, Hitze. Sonst würde man nach Norwegen fahren. Die Hoteliers sollten sich ebenfalls darauf einstellen und ihre Klimatechnik nicht bei der Deutsche Bahn AG einkaufen. Neben der Hitze hatten wir nachts aber noch mit einem zweiten Problem zu kämpfen. Vor dem Hotel befindet sich eine kleine Zuwegung, damit Busse oder Lieferanten an das Hotel gelangen. Diese Zuwegung führt an den Fenstern der Appartments in ca. 3 m Entfernung vorbei. Das sollte eigentlich kein Problem sein, da Busse und Lieferanten vorwiegend am Tag kommen (sollten) . Die Zuwegung ist aber leider auch eine beliebte Abkürzung für jeden, der in der Nacht zu faul oder zu beqem ist, einen "Umweg" von ca. 45 Sekunden in Kauf zu nehmen. Da brettert man doch lieber nachts um 3.00 Uhr über das Kopfsteinpflaster und bringt die Bewohner der App. und der auf der Rückseite des Hotels gelegenen Zimmer etwas in Schwung. Das Hotel könnte dies unterbinden, indem es die vorhandene(!) Schranke schließt und nur für Befugte öffnet. Hier fehlt es aber an dem notwendigen Willen und der Bereitschaft eine solche Durchfahrtsregel auch konsequent umzusetzen. Womit wir wieder beim Service wären. Ich selbst habe einen sehr festen Schlaf und bin so nur 2 bis 3 mal pro Nacht erwacht und auch sofort wieder eingeschlafen. Meine Frau hat sehr gelitten und stand kurz vor dem Umzug in das freie Bett im Wohnzimmer. Dies und die katastrophale Klimatechnik führt zur Abwertung in der Kategorie Zimmer, die eigentlich recht schön und gut nutzbar sind.
Das Hotel, welches ja mit dem Estreya Residenz eine Einheit bildet, verfügt mit letzterem zusammen über zwei Speiseräume und zwei Terassen. Alle, insbesondere aber die Terassen, sind hinsichtlich Ausstattung und Lage durchaus ansprechend. Es gibt eine Poolbar, an der aber nicht viel los war und eine Hotelbar an der garnichts los ist. Da wäre also viel mehr drin. Die Qualität der Speisen ist gut. Die Auswahl ist, sagen wir mal, übersichtlich und nur beschränkt abwechslungsreich. Das, was angeboten wird ist aber schmackhaft, trifft den deutschen Geschmack und wird auch ausreichend nachgelegt. Engpässe gibt es regelmäßig beim Obst, was aber teilweise auch daran liegt, dass die Augen der Gäste sehr oft mehr wollen als ihre Mägen und sich einige Gäste trotz Verbotshinweisen gerne am Büffet für den Tag oder den ganzen Abend mit Obst eindecken. Alle Mahlzeiten werden in Buffetform geboten. FRÜHSTÜCK: Bratei, Spiegelei, Kochei, Marmelade, Honig,Konservenobst, bulgarischen Naturyoghurt, Würstchen, Bohnen, Eierkuchen, arme Ritter, div. fr.Obst, Gurke, Tomate, Schnittkäse, Feta, zwei Sorten Wurst, Müßli mit Milch Weißbrot, Brötchen (nur halb fertig gebacken ?)Leider besteht keine Möglichkeit sich etwas aufzutoasten. Kaffee, Tee und Cappuchino vom Automaten und für meinen Geschmack meist ungenießbaren Saft vom Automaten. ABENDBROT: Ca. vier verschiedene Fleischspeisen, Fisch, Reis, Nudeln, Pommes, manchmal Kartoffeln, zwei Suppen, div.fr. Obst, verschiedene Salate, frisches Gemüse und Dressing, Kuchen (sehr süß), versch. Süßspeisen. AI Gäste erhalten Bier und Softdrinks vom Automaten umsonst für die anderen Gäste sind Getränke kostenpflichtig (0,25 L Cola/Fanta/Sprite für 2 BGL bzw. 1 Euro). MITTAGESSEN: Eine leicht abgespeckte Version des Abendbrots und z.T. Pizzaecken an der Poolbar. SEHR ÄRGERLICH: Wegen der vielen AI Gäste, die sich ja vom Automaten selbst bedienen, fühlen sich die Kellner auch bei den anderen Gästen selten zuständig für die Aufnahme von Bestellungen. D.h., man sucht sich einen Kellner und bestellt dort etwas zum Trinken, was, wenn man etwas Glück hat auch gebracht wird, bevor man mit dem Essen fertig ist. Wenn man Pech hat auch erst danach. Meist braucht man aber etwas länger, um sich sein Besteck selbst zu suchen und vielleicht eine der wenigen Menagen zu ergattern und bekommt seine Getränke dann rechtzeitig zum Essen. Wenn man ein paar Tage da ist und die Abläufe durchschaut hat, kommt man ganz gut zurecht. Erklärt wird einem allerdings nichts und Service eher klein geschrieben. So wundert es dann auch nicht, wenn sich auf den wenigen Münzen in dem mit "Trinkgeld" beschrifteten Glas am Eingang langsam eine Staubschicht sammelt.
Die Zimmerreinigung ist wie schon gesagt sehr gut und die Reinigungskräfte sind auch (bei freilich sehr beschränkten Fremdsprachenkenntnissen) sehr freundlich. Im Übrigen macht das Personal seinen Dienst nach Vorschrift. Wir erwarten von niemanden, dass er uns in den .... kriecht aber mal ein Lächeln ist doch auch nicht zu viel verlangt. Weder das Personal an der Rezeption noch im Restaurant oder der Wechselstube vermittelt den Eindruck, den Job gern zu tun oder gern für den Gast da zu sein. Der Kontakt (Augen, Worte, Gesten) beschränkt sich bei den meisten Angestellten auf das Nötigste. Was getan werden muss, dass wird getan, mehr aber auch nicht. So hat man als Gast am Anfang ein schlechtes Gewissen und fragt sich, ob man was verkehrt gemacht hat. Gegen Ende des Urlaubs ist man dann nur noch verärgert und schaut so frustriert aus wie das Personal. Deutsch-Kenntnisse sind an der Rezeption vorhanden und gut, aber gern spricht man es nicht- jedenfalls hatten wir nicht den Eindruck. Ein notwendiger Wechselwunsch hinsichtlich unseres Zimmers wurde am Anfang des Urlaubs aber ohne Probleme erfüllt. Mit der oben beschriebenen Unfreundlichkeit liegt das Personal aber im allgemeinen Trend aller im Tourismus arbeitenden Bulgaren. Von der Eisverkäuferin bis zum Kellner, von Verkäuferin in der Mall bis zum Taxifahrer zeigte sich in 8 von 10 Fällen das gleiche Bild. Als Kunde oder Gast ist man in Bulgarien für die Angestellten nur ein notwendiges Ärgernis. Kauft man nichts und sieht sich nur um, wird man im Besten Fall mit Nichtbeachtung gestraft. Interessant ist man nur ab Kaufbeginn bis zum Abschluss des Bezahlvorgangs. Davor oder danach könnte man man auch im Laden oder am Stand tot Umfallen ohne ernsthafte Gefühlsregungen hervorzurufen. So gesehen ist das Personal im Hotel sogar noch überdurchschnittlich freundlich, denn außerhalb des Hotels ist es noch schlimmer. Freilich gibt es Ausnahmen, die dann um so erfreulicher hervortreten und von denen eine im Hotel so erfreulich war, dass ich an anderer Stelle noch davon berichten werde.
Wie im Katalog beschrieben, liegt das Hotel in einer parkähnlichen Umgebung ungefähr 10 Gehminuten vom Strand entfernt. Es gibt mehrere Stände. Den kleinen (und am nächsten gelegenen) würde ich nicht empfehlen. Die beiden anderen Strände (am Hotel Sirius und Grand Hotel Varna) kann man empfehlen. Nichts besonderes aber OK. Der nächste größere Ort ist die Stadt Varna mit Museen, Delfinarium, zwei großen modernen Shoppingmalls (zwischen denen ein großer Friedhof liegt), der Kathedrale usw. Mit dem Auto oder Taxi fährt man ca. 10 bis 15 Minuten. Der Preis für das Taxi beträgt ca. 15 BGL (also ca. 7,50€). Für den kleinen Einkauf kann man aber in 5 Gehminuten beim örtlichen Aldo oder Lidi sein. Die haben 24 Stunden offen und man bekommt dort das Nötigste und noch ein bisschen mehr. Ebenfalls gleich beim Hotel befinden sich eine Bank mit Geldautomat, ein paar kleine Bars und Restaurants sowie etliche Souvenierstände und ein kleiner Vergnügungspark mit Bungee Trampolin usw. Während der Bereich unmittelbar um das Hotel und die anderen Hotels noch gepflegt sind, zeigt sich aber in etwas größerer Entfernung und außerhalb der direkten Sichtachsen eines der Ärgernisse Bulgariens. Bewegt man sich weg von den Touristengebieten sieht man, wie Bulgarien verfällt und teilweise verdreckt. Die Straßen und Gehwege sind z.T. in einem furchtbaren Zustand, da sich 100 m abseits der Hotels und Souvenierstände offensichtlich niemand mehr zuständig fühlt bzw. nur das Notwendigste (und meist nicht einmal das) zur Erhaltung getan wird.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es sind zwei relativ kleine Pools vorhanden und ca. 50 Liegen mit Schirmen. Ich hatte das Gefühl, dass dies für die Größe des Hotels und die Anzahl der Gäste ausreicht. Der Pool war jedenfalls nie überfüllt und es gibt ja auch noch das Meer. Zudem verfügt das Hotel im SPA Bereich über ein gar nicht mal so kleines Schwimmbecken, dass wir aber nicht genutzt haben. Es gibt einen kleinen gelegentlich genutzten Fitnessbereich und eine Tischtennisplatte, einen Kinderclub für die Kleinen und jeden Abend um 20.00 Uhr Kinderdisco. Natürlich bekommt man auch einen Internetzugang. Alles fällt von der Größe her recht bescheiden aus, erwies sich aber jedenfalls für uns und die, mit denen wir gesprochen haben, als ausreichend. D.h. wer seine Kids mal eben zwecks Bespaßung kurz "Zwischenparken" will, ist gut bedient. Wer aber meint, er müßte die Kleinen den ganzen Tag Anderen überlassen damit er sich in Ruhe erholen kann, wird enttäuscht. So funktioniert das hier nicht. Die große angenehme Überraschung des Hotels ist der derzeitige Animateur. Vlado, 21 Jahre und Student, ist ein wirklich netter Kerl, der die Animation der Erwachsenen im Hotell mit den eher bescheidenen Mitteln souverän und sehr unaufdringlich charmant erledigt. Niemand wird genötigt, aber wer mitmacht hat viel Spaß beim morgendlichen Tischtennis, bei Dart, Boccia, Wasservolleyball und Wasserhandball. Ich bin eigentlich eher ein Animationsmuffel und lese lieber am Pool, aber hier hatte ich viel Spaß. Und da es nicht nur mir so ging, traf sich oft das national gemischte Publikum beim Sport, wo die "Gurken" gegen die "Tomaten" so manches Match austrugen. Wo es mit der Verständigung haperte, da half Vlado aus, der neben deutsch und englisch eben auch russisch spricht. Mein Gruß geht an dieser Stelle auch an Alfred, Manfred, Tommy und Guido sowie natürlich Wasja, Michael und Christian und all die anderen netten Mitstreiter aus Deutschland, Russland und Rumänien die Vlado bei Sport und Spiel zusammengeführt hat.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Daniel |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 2 |