- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Erst auf dem zweiten Blick erkennt man, dass das Hotel etwas älter ist (ca. 30 Jahre). Trotzdem ist sehr schön, sauber und hell eingerichtet; mit seinen gemusterten, gekachelten Wänden wirkt es ein wenig orientalisch. Es hat vier Stockwerke, einen Lift, ein Restaurant mit Bar und eine Terasse direkt zum Meer hinaus. Die anderen Hotelgäste kamen überwiegend aus Deutschland und waren meistens in unserem Alter; aber auch Familien haben wir angetroffen. Für Rollstuhlfahrer ist das Hotel aufgrund enger Türen und einiger Treppen eher nicht geeignet. Da wir als Paar unterwegs waren hatten wir eigentlich keine Probleme oder blöde Anmachen. Allein als Frau würde ich mich allerdings nicht dorthin trauen, denn die Einheimischen (man trifft überwiegend Männer) sind nur verschleierte Frauen gewöhnt und keine mit Miniröcken. Es wird also überall geglotzt. Scheu vor Einheimischen sollte man also nicht haben, die meisten waren auch richtig nett. In der direkten Umgebung gibt es keine netten Cafes oder Discos und Familien würde ich dieses Hotel nicht empfehlen, da es außer dem Strand nichts für Kinder gibt. Beim Einkaufen sollte man überall handeln und dabei auch richtig dreist sein, damit man nicht übers Ohr gehauen wird. Auf jeden Fall sollte man die Strandhändler ignorieren und nichts bei ihnen kaufen, diese bieten zum Teil verdorbene und überteuerte Ware an (z.B. verschimmelte Zigaretten). Wenn man im Zimmer kochen will, sollte man vielleicht das Essen dazu (Kartoffeln, Nudeln, Fertiggerichte) von zu Hause mitnehmen (ein Kühlschrank ist ja vorhanden); Spülmittel wäre auch ganz praktisch.
Die Zimmer waren sehr freundlich und hell eingerichtet, es war sauber, geräumig und ausreichend möbeliert. Das beste war natürlich die Aussicht aufs Meer (obwohl wir es nicht extra gbucht haben)! Es gab eine kleine Küchenecke mit Herd, Kühlschrank, Spüle und den nötigsten Küchenutensilien und eine Klimaanlage. In der Küche fehlte allerdings ein richtiger Topf und ein scharfes Messer (es ging aber auch so). Einen Fernseher haben wir nicht vermisst (obwohl es keinen gab), denn wir hatten ja den Blick aufs Meer und somit in die Ferne. Die Betten waren zwar anfangs ein wenig hart, aber man gewöhnt sich leicht daran, dreckige Bettwäsche und Handtücher wurden immer gewechselt. Das Badezimmer war sehr sauber und ordentlich (außer dem Plastik-Klodeckel, der immer runterfiel und schon leicht angebrochen war). Es gab zwar einen geräumigen Kleiderschrank, aber wir haben aus dem Koffer gelebt. Falls man mit Freunden fahren und zwei Zimmer buchen will, ist die abschließbare Verbindungstür zum Nachbarzimmer sicherlich angenehm. Durch Lärm von anderen Gästen wurden wir nie gestört und auch die Klimaanlage lief sehr leise.
Mit dem Essen waren wir eigentlich sehr zufrieden. Es war nie zu wenig, schmeckte immer lecker und die Getränke waren recht günstig. Zum Frühstück gab es einen Teller mit Baguette, Croissant, Margarine, Schmelzkäse, Marmelade, manchmal ein Ei oder Wurst und Kaffee, Tee oder Kakao, soviel man wollte. Den Teller kann man sich auch aufs Zimmer mitnehmen. Wir hatten zusätzlich Wurst und Käse von zu Hause dabei, damit es ein wenig Abwechslung gab. Ob man mittags oder abends essen wollte, konnte man jeden Tag wählen. Aus je 3 Vor-, Haupt- und Nachspeisen konnte man sich ein Menü zusammen stellen und die Speisen waren in einer Vitrine ausgestellt, so dass man wusste, was man bekam. Es waren nicht oft einheimische Speisen auf der Karte, doch es gab jeden Tag was anderes und für jeden war etwas dabei. Allerdings war es oft nicht besonders gesalzen. Die Getränke waren auch recht günstig: 0,9 Liter Wasser 1,500 Dinar; ein Bier 2,200 Dinar.
Mit dem Personal waren wir sehr zufrieden. Die meisten hatten ausreichende Deutschkenntnisse, waren nett und zuvorkommend. Die Putzfrau war sehr freundlich und hat sogar meine Schuhe zurecht gestellt. Das Restaurantpersonal war immer gut gelaunt und hat uns nie lange auf unser Essen warten lassen, obwohl wir einige Male die festgesetzten Essenszeiten überschritten. Auch unsere anfängliche Beschwerde, dass unser Herd auf dem Zimmer nicht funktionierte, wurde freundlich entgegen genommen und nach kurzer Zeit kam der Hausmeister und hat die entsprechende Sicherung eingedreht. Von anderen Hotelgästen bekamen wir allerdings mit, dass diese bei Beschwerden nicht so freundlich behandelt und sogar beleidigt wurden. Davon haben wir aber nichts mitbekommen. Am letzten Tag wurden wir morgens sogar daran erinnert, dass der Transferbus uns gleich abholen würde. Einen Safe haben wir uns trotz Warnungen der Reseleiterin nicht gemietet und haben es auch nicht bereut, da uns nichts abhanden gekommen ist.
Da wir ein Zimmer auf der Meerseite hatten, konnten wir die schöne Seite des Hotels genießen. Auf der anderen Seite findet man einige Baustellen (an denen allerdings nicht gebaut waren) und einige Müllhäufchen. Das Hotel liegt direkt am Strand (ca. 15m), einige Treppenstufen und man steht schon im Sand. Der Strand wird jeden Morgen gereinigt und ist einer der schönsten in der Umgebung. In der näheren Umgebung findet man einen kleinen Lebensmittelladen und einige kleine Cafes und Snackbars, wo sich viele Einheimische aufhalten. Es ist keine reine Touristengegend und vor allem abends trifft man viele Einheimische, auch im Hotel. Am Strand kann man mit einem Paraglider fliegen, mit Tretboot, Bananaboot, Jet-Ski, Quads fahren oder Touren mit einem Piratenschiff, mit Katamaran, auf Kamelen oder Pferden machen. Die Reiseleitung bietet zusätzlich Touren in die Sahara (2 Tage) oder nach Tunis (1 Tag) an, allerdings sind die angebotenen Touren teurer als am Strand und meistens mit weniger Leistungen. Die Piratenschifffahrt können wir nur weiterempfehlen, außer man ist seekrank. Bier (im Laden ca. 0,800 Dinar) und Wein (ab 3 Dinar) kann man nur in einem vom Staat geführten Laden in dem ca. 3 km entfernten Städtchen Port El Kantaoui kaufen oder im Restaurant bestellen. Die hübsche Hafenstadt ist sehr auf Touristen fixiert und ist bequem am Strand entlang in ca. 45-60 min zu Fuß zu erreichen oder mit dem Taxi in ca. 20 min. Für diese Strecke sollte man dem Taxifahrer nicht mehr als 2 Dinar bezahlen oder das Fahren mit dem Taximeter verlangen (ist ein wenig günstiger). Ein Taxi findet man eigentlich überall. In der näheren Umgebung und in Port El Kantaoui gibt es fast nur Souvenirläden. Wer Kleidung oder ähnliches kaufen möchte, wird vielleicht in der 3-4 km entfernten Stadt Sousse fündig, die wir allerdings nicht besichtigt haben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Direkt im Hotel gab es keine Sport- oder Unterhaltungmöglichkeiten (außer vielleicht einen Flipper-Automaten im Restaurant), dafür aber am Strand (siehe oben). Einen Pool gab es nicht, der war aber auch bei der perfekten Lage zum Meer nicht nötig. Der Strand war sehr sauber und für alle zugänglich, tagsüber waren fast nur die Hotelgäste dort. Man hatte genug Platz, um sich auszubreiten. Sonnenschirme waren umsonst und Liegen konnte man sich für 2 Dinar/Tag leihen. Das Meer war sauber und angenehm warm. Nervige und aufdringliche Händler wurden von dem Strandwart verscheucht, der sehr nett und immer für einen Small-Talk zu haben war. Am Strand gab es ein Fußbecken, in dem man seine Füße von Sand befreien konnte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Julia, Andre |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |