- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel ist ein kleines (ca. 60 - 70 Zimmer) 3-Sterne Haus. Die Einrichtung ist vom Besitzer "Peppe", der sich vor allem als Künstler und erst dann als Hotelier sieht, ausgewählt - scheinbar schon vor vielen Jahren. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten - ich fand es sehr skurril. Dafür war alles recht sauber. Und wer mal "was anderes" sucht, als die weltweit einheitliche Ikea-Einrichtung in modernen Hotels, der ist hier auf jeden Fall richtig. Das Hotel hatte "Flair". Ich hatte Halbpension gebucht. Aber nur mit Frühstück oder sogar ganz ohne geht, glaube ich, auch. Die Gästestruktur war eine gute Mischung aus allen Altersgruppen von Anfang 20 bis Ende 70. Hauptsächlich Paare, Freunde/Bekannte und Singles. Und auch einige Familien mit Kindern. Viele Nationalitäen waren vertreten: Deutsche, Holländer, Italiener, Österreicher und auch Russen. Hier muss ich allerdings betonen, dass man diese nur an ihrer Sprache als solche identifizieren konnte - nicht am bekannt auffälligen (schlechten?) Benehmen. Generell kann man sagen, dass sich die Gästestruktur schon unterscheidet von der in großen Clubhotels mit Animation usw. Es ist einfach ruhiger. Aufzug und Treppe vorhanden. Skurril auch die Idee, die wohl die Gäste davon abhalten sollte, ihren Zimmerschlüssel mit an den Strand oder sonstwohin zu nehmen: an jedem Schlüssel hing ein Anhänger aus (Messing? Gusseisen?) gefühlte 5 Kilo schwer und handtellergroß. Hierauf stand gut leserlich eingraviert der Name des Hotels und die Zimmernummer! Optimal für den Badeurlaub! Wer keine hohen Ansprüche an Luxus hat und dafür das "Andere/Besondere" liebt, der ist hier richtig. Man kann einfach super die Seele baumeln lassen. Preis-/Leistungsverhältnis ist gut - immerhin ist man in Italien! Ein an sich eher teures Urlaubsland. Ich werde auf jeden Fall nochmal wieder kommen!
Auch hier: kein Luxus aber auch nicht wirklich was meckern. Ich hatte ein Zimmer zum Hof, das war sehr ruhig - ausser wenn mein Nachbar den Fernseher angeschaltet hat, denn die Zimmer waren sehr hellhörig. Wie ich von anderen Gästen hörte, die ein Zimmer zur Straße hatten, sollten die wohl teilweise recht laut sein. Nachteil des Zimmers zum Hof: sehr dunkel. Einzige Lichtquelle war die Tür zum Balkon/Loggia. Da der Hof eher klein und das Gebäude 3-stöckig war, gelangte das Tageslicht nicht bis zu mir in die 1. Etage. Himmel konnte ich keinen sehen, aber einen Baum mit reifen Orangen vor dem Balkongeländer. Verstärkt wurde die Dunkelheit noch durch sehr alte Kronleuchter im Zimmer mit funzeligen (20 Watt?) Birnen. Nur das Bad hatte modernes Licht und auch ein Fenster. Das war schön hell. Musste man halt zum Lesen auf's Klo :-). Die Klimaanlage in meinem Zimmer hat einwandfrei funktioniert und konnte selber nach Wunsch geregelt werden. Die Einrichtung des Zimmers war "antik" oder so... Also ein großes Bett mit schnörkeligem gusseisernen Kopfteil. Matratze ziemlich hart. Eine Kommode mit Spiegel mit "Bauernmalerei" und eine Art Schreibtisch aus Korb/Rattan. Dann ein Einbauschrank auch bemalt. Der ging nicht mehr richtig zu. Insgesamt schien mir das Zimmer, wie im Katalog angegeben "liebevoll von Peppe selber eingerichtet" - vor ca. 50 Jahren! Aber es war pico-bello sauber! Und im Schrank ein recht solider Safe, der nicht in der Schrankwand sondern in der Zimmerwand verankert war. Insgesamt war das Zimmer ok - ist doch eh nur zum schlafen und duschen! Ach ja, Fernseher war vorhanden, aber mit nur 3 italienischen und 2 deutschen Sendern (ARD und ZDF). Da ich zum ersten Mal allein verreist bin, hätte ich vielleicht doch vor dem Schlafengehen noch gerne mal ein halbes Stündchen geguckt - naja, muss ja nicht sein.
Ich hatte, wie gesagt, Halbpension gebucht. Aus Bequemlichkeit und Preisgründen. Die Erwartungen wurden auch erfüllt - mehr aber auch nicht. Das Frühstück fand ich persönlich ok: frische, knusprige Brötchen und Marmelade und/oder Aufschnitt - mehr brauch ich eigentlich nicht. Wer aber ein interkontinentales Frühstück liebt oder im Urlaub mal was anderes haben will als daheim - der wird enttäuscht. Obwohl für italienische Verhältnisse war das Frühstück üppig, denn eigentlich gibt's dort nur ein trockenes Stück Kuchen und einen Cappucino! Naja und der Kaffee war halt auch italienisch - der Cappucino ganz gut - der Rest (aus dem Vollautomaten) eher nicht so doll. Schön war hier vor allem das Ambiente - man saß unter freiem Himmel im Innenhof zwischen Orangenbäumen und so - das war schon toll. Auch beim Abendessen war das Ambiente toll: das gab es nämlich im Strandrestaurant. Toller Blick auf's Meer, Rundum offen, viel frische Luft. Das Abendessen war ein Drei-Gänge-Menü: Vorspeise fast täglich Nudeln mit wechselnder Soße (für mich als Pastafan toll), Hauptgang Fisch oder Fleisch mit Gemüse und/oder Salat, also schon mediterrane Küche. Nachspeise immer frisches Obst der Saison. Also bei uns Aprikosen, Pfirsische, Wassermelone usw. Mal einmal ein Eis oder eine panna cotta wäre auch toll gewesen. Aber das Preis-Leistungsverhältnis für das Essen stimmte. Die "Essensausgabe" erinnerte jedoch ein wenig an frühe Urlaube in der Jugendherberge: die Bedienung geht mit großer Edelstahlschüssel und Suppenkelle von Tisch zu Tisch und teilt Nudeln aus - eigentlich zum Lachen. Auch gab es keine Menüauswahl - es wurde gegessen was auf den Tisch kommt. Naja, der Menüplan hing ab morgens an der Rezeption aus und man konnte bis nach dem Frühstück Änderungswünsche angeben, z. B., wenn man keinen Fisch wollte. Was für eine Ersatzspeise (z. B. Fleisch) man dann bekam, entschied allerdings der Koch! Von der Qualität her war das Essen jedoch sehr gut und immer frisch. Nur fehlte der "Pfiff". Reichlich war es auch und meist auch lecker. Im à la carte Restaurant sah es sowieso anders aus. Also da waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Man konnte sich an einer glasbedeckelten Kühltruhe sogar seinen Fisch und anderes Meeresgetier selber aussuchen! Das sah wirklich alles immer sehr toll aus. Ausprobiert hab ich es aber nicht. Daher kann ich auch zu den Preisen nichts sagen.
Das Personal war durchgehend sehr nett, an der Rezeption, im Hotel und im Restaurant. Allerdings im Service hatte ich schon den Eindruck, dass sie oft unterbesetzt waren und ganz schön "schwimmen" mussten. Daher wirkten sie manchmal etwas kurz angebunden, aber nie unfreundlich. Die Fremdsprachenkenntnisse variierten von Person zu Person. Von "Sprachgenie" mit 3 - 4 Sprachen mehr oder weniger fließend bis zu "ein paar Brocken englisch und sonst nur italienisch". War alles dabei. Für mich war das toll, denn ich wollte schon ganz gerne meine - leider nicht allzu guten - Italienischkenntnisse trainieren und mich nicht fühlen wie im Aldi zu Hause :-). Die Zimmer waren immer gut gereinigt und aufgeräumt. Insgesamt waren alle Mitarbeiter sehr um die Zufriedenheit der Gäste bemüht.
Das ist der eigentliche Luxus: das Hotel liegt nur durch die einspurige kleine Uferstraße vom Strand getrennt. Man kann also "rüberspucken". Das ist besonders toll, wenn man vor allem Strandurlaub machen möchte. Da ist es egal, wenn man mal die Sonnenbrille oder das Handtuch im Zimmer vergisst. Ist gleich geholt. Der Strand ist ein Kiesstrand, wie fast überall auf Sizilien. Hat den Vorteil, dass man nicht ständig den Sand überall hat.... Für empfindliche Füße sind Badeschuhe zu empfehlen. Der Strand war pico-bello sauber (der Bademeister hat jeden Abend die Zigarettenkippen einzeln ausgewühlt und aufgesammelt!). Das Wasser war je nach Seegang und Strömung fast immer kristallklar und relativ warm. Allerdings ging es ziemlich steil rein, nach ca. 3 m konnte man nicht mehr stehen. Also Vorsicht mit kleinen Kindern! Ausflugsmöglichkeiten gab es reichlich, mit Bus oder Auto. Z. B. nach Taormina mit dem Linienbus für nur 2 Euro! Auch Touren zum Ätna usw. wurden angeboten. Ich hab allerdings nix davon gemacht, da ich reinen Badeurlaub gemacht habe. Abends hätte ein wenig mehr Unterhaltung nicht geschadet. Ich wollte ja einen ruhigen Urlaub ohne Disco und ständige Pool-Party und Animation. Aber nur jeden Abend Cappucino trinken gehen.... wird halt auch langweilig, vor allem wenn man allein reist. Es gab quasi kein Angebot kultureller oder sonstiger Natur - nur gastronomischer Art bis zum abwinken. Allerdings spielte an einigen Abenden auf der Piazza in einem Café eine kleine Band. Die hat dann mal ein wenig Urlaubsstimmung gemacht. Gut war der kleine Supermarkt ca. 50 Meter vom Hotel entfernt. Dort konnte man sich mit Getränken und allem anderen günstig eindecken.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anke |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |