Hotel Continental

Das Hotel musste vor ca. 80 Jahren richtig gut und luxuriös sein. Heute macht es einen erbärmlichen, museumsartigen Eindruck. Die Lobby und das Restaurant / die Bar wurden wahrscheinlich in der Nachkriegzeit für die Parteigenossen umgebaut. Unser Bad war frisch und aufwändig mit Marmor ausgekleidet, sonst aber wirkte das ganze Haus „tot“. Auf drei Etagen wohnte außer uns nur noch ein einziges Paar. Das „Frühstück“ (s. weiter unten) war im nicht ganz billigen Preis inbegriffen. Als Tipp fällt uns nur eins ein: Leute, macht um dieses Haus einen Bogen, solange das gesamte Personal nicht ausgewechselt wird.

Das Hotel diente am Kriegsende als das Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte. Daran soll angeblich die Zimmerausstattung erinnern. Uns kam es vor als ein Hohn dem Reisenden. So werden „alte Schinken“ (Einrichtungsgegenstände) begründet. Die Möbel unseres Zimmers (Nr. 303) stammen aus den 50-er Jahren und trugen deutliche Gebrauchsspuren. Nur der Fernseher war jüngeren Datums. Wir empfanden die Einrichtung als sehr ungemütlich. Nur das Bad bildete mit seinem Marmorluxus einen Kontrast, leider fehlte der Haartrockner.

Das Frühstück wurde unter Service hinreichend beschrieben. Verzehrt haben wir nichts.

Service bzw. das, was man in diesem Hotel so nennt, war eine einzige Katastrophe. Wir haben uns spät abends einquartiert, nachdem wir am Vortag im Schwesterbetrieb „U Salzmannu“ übernachteten und mussten wegen Überbuchung leider ausziehen. In der Rezeption (24/7) saß ein gelangweilter Mann, der im Voraus kassiert und uns eine Chipkarte ausgehändigt hat. Sonst war alles menschenleer. Beim sog. Frühstück erlebten wir ein Desaster. Wir wollten uns an einen Tisch mit schöner Aussicht hinsetzen, wurden aber umdirigiert mit der Begründung, die schönen Plätze seien für die „zahlenden Gäste“ vorgesehen. Der uns zugewiesene Platz war nach unserem Empfinden regelrecht scheußlich. Möbel wie in einer Bahnhofskneipe, Wände teilweise rot ausgekleidet, die Decke endlos hoch. Im Restaurant wird Illy-Kaffee beworben, wir bekamen jedoch eine Brühe aus löslichem Etwas, die absolut nicht trinkbar war. Als ich nach Illy verlangte, wurde uns gesagt, das gäbe es nur gegen Aufpreis (!). Zum Frühstück für zwei Personen gab es abgezählte zwei Scheiben „Schinken“, rund mit ca. 6 cm Durchmesser, zwei gleich große Scheiben billigsten Käse, je 5 (i. W. fünf) Gramm Butter, einen Ring einer Paprikaschote und als Obst etwa vier einzelne Weinträubchen. Alles passte auf ein Tellerchen mit 18 cm Durchmesser. Dazu das Gebäck – je drei Scheiben „Baguette“, schätzungsweise drei Tage alt, etwa 4 x 6 cm groß, und drei gleich große Scheibchen undefinierbares und ebenfalls altes Graubrot. Fluchtartig und hungrig haben wir das Restaurant verlassen. Beim Check-Out beschwerten wir uns an der Rezeption und erfuhren, dass dort der Hoteldirektor selbst sitzt. Der Gipfel: Herr Direktor vergoss Krokodilstränen, beteuerte, gar nichts von der Funktion der Küche / der Preisgestaltung des Frühstücks zu wissen und versprach, alles zu überprüfen. (Wer DAS glaubt, …) Eine Kompensation für das vorab bezahlte und ungenießbare Frühstück bot er selbstverständlich nicht an.

Mitten in der Stadt und am Rande eines sehr schön angelegten Parks ist die Lage sehr gut. Leider war es die einzige Eigenschaft des Hotels, die wir positiv werten konnten.

Beliebte Aktivitäten

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