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Helmut (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2005 • 2 Wochen • Strand
Gutes Hotel, langweiliger Ort
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Hotel ist mit seinen 280 Zimmern noch recht überschaubar und eines der kleineren Hotels am Ort. Die Zimmer sind in 2 Flügel auf 3 Etagen verteilt. Die hier von einigen beschriebenen Gebrauchsspuren sind vorhanden, aber nicht beachtenswert. Das Gebäude ist ca. 5 Jahre alt. Man sollte beachten das man sich in Nordafrika befindet. Dort wird etwas einfacher und nicht für die Ewigkeit gebaut. Bei genauerem hinsehen findet man hier und da einige Mängel. Es besteht die Möglichkeit Zimmer zur Poolseite oder zur Straßenseite zu nutzen. Meerblick gibt es in diesem Hotel nicht. Die zur Straßenseite gerichteten Zimmer werden rund um die Uhr durch Autolärm beschallt. Hat man ein Zimmer zur Poolseite gibt es von früh bis spät Animation und Kindergeschrei. Es kommt auch gelegentlich vor das einige Gäste des Nachts Wasserball im Pool spielen. Das Hotelpersonal bzw. der ein oder andere genervte Gast beenden dies meist gegen 2Uhr. Ich denke wirkliche Ruhe findet man in anderen Hotels dieser Klasse auch nicht. Im Hotel wird dem Urlauber eine großzügige Poollandschaft und ein kleiner Garten geboten. Die im Katalog beschriebenen Fitnessgeräte sind vorhanden, aber eigentlich unbrauchbar. Das Hotel wird besucht aus einem Mix von Europäern. Wir haben das Land 4 Tage früher verlassen. Hier einiges zu den Gründen. Die von den Händlern erfahrene Aufdringlichkeit hat nichts mit der so oft beschriebenen Gastfreundlichkeit des Landes zu tun. Diese Gastfreundlichkeit haben wir außerhalb des Hotels dort leider nicht erleben können. Ich empfinde es ab einem bestimmten Punkt einfach nur mehr als unmöglich, wenn meine Freundin in meinem beisein ständig von irgendwelchen Kameltreibern angemacht wird. Ich empfinde es als Gast dieses Landes auch unmöglich, wenn man mir Sand in der Wüste verkaufen will. Es gibt leider noch zu wenige Geschäfte und Händler die begriffen haben wie man seine Gäste behandelt und gute Geschäfte macht. Ich hoffe das sich der Trend mit den festen Preisen durchsetzt. Man hat permanent das Gefühl betrogen zu werden. Folge dessen haben wir nur dort gekauft wo die Preise fest waren und wir in ruhe die Waren anschauen konnten. Die echte Medina im alten Hammamet hatte uns sehr interessiert. Dank dieser nervenden Kameltreiber haben wir diesen Ort ganz schnell wieder verlassen müssen. Im Landesinneren haben wir bessere Erfahrungen gemacht. Die Menschen dort sprechen oft nur die Heimatsprache und haben uns somit einfach in ruhe gelassen. Der Ort Hammamet-Yasmin wurde ausschließlich für uns Touristen gebaut. Dieser Ort hat in keinster Weise was mit Tunesien gemeinsam. Für Urlauber mit Kinder die sich mit einem guten Hotel, guten Essen, guten Trinken und etwas Unterhaltung, in einer Art Big Brother Haus begnügen können, ist das der optimale Urlaubsort. Es gibt an diesem Ort nichts so sehr viel Interessante Dinge zu entdecken. Die angeboten Ausflüge haben zum Teil den Charakter einer Verkaufsveranstaltung. (Keramikfabrik, Weinfabrik, Teppichfabrik) Dem Urlauber bietet sich im ganzen Land ein konstanter langweiliger Braunton. Das Land abseits der Touristenwege gleicht oftmals einer riesiger Müllhalde. Ich hatte das Gefühl mich in einem Entwicklungsland zu befinden. Ich denke wir haben die Schönheiten dieses Landes nicht erkannt und sind mit falschen Erwartungen dorthin gereist. Wir haben Gäste kennen gelernt die schon seid 27 Jahren nach Tunesien reisen. Bei den meisten dieser Leute hatte ich das Gefühl, daß man dort nur zum Essen hinreist. Wer etwas Flugangst hat sollte sich nach der Airline erkundigen. Wir empfanden den eigentlichen Flug recht angenehm, aber der Flieger der Tunisair sah aus wie, aus Drei mach Eins. Wenn die Technik des Fluggerätes ebenso gut gepflegt wurde wie die Innenkabine, dann bin ich sehr froh wieder am Boden zu sein. Jeder muss für sich das optimale aus diesem Land herausholen. Ich wünsche allen viel Spaß und einen schönen Urlaub in Tunesien.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Die Zimmer waren modern und sauber. Bei näheren Hinschauen, hatte man den Eindruck das dieses Hotel von Hilfsarbeitern gebaut wurde. Sehr angenehm und nützlich in so einem Land erweist sich die separate Toilette. In der Dusche ist ausreichend Platz. Alle Einrichtungsgegenstände funktionierten tadellos. Das Doppelbett besteht aus zwei zusammengeschobenen Einzelbetten. Ist vielleicht für manche Paare recht praktisch. Wir hatte vorab ein Zimmer zur Poolseite reservieren lassen.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Für die Hauptmahlzeiten steht ein großer Speisesaal zur Verfügung. Die Räume dieses Saals waren recht hoch. Dadurch bot sich dem Gast eine recht laute Kulisse. Die Einrichtung recht angenehm passend zum Hotel gestaltet rundeten das ganze noch ab. Aber durch die Größe und Lautstärke des Saals fühlte ich mich wie in einer Bahnhofshalle. Es gibt auch einige Plätze im Freien, nur sind diese sehr wenig und extrem gut besucht. Die Speisen waren recht vielfältig und wurden aufgebaut an mehreren Büfetts. Es ist für jeden was dabei. Wir hatten jeden Tag etwas neues entdeckt. Der tunesische Kuchen und auch viele der anderen örtlichen Spezialitäten sollte man unbedingt ausprobieren. Das Angebot wiederholt sich dann nach einigen Tagen. Wir dürfen zudem nicht vergessen das man sich in Nordafrika befindet. Es werden dort andere Speisen serviert. Vorwiegend Dinge die in diesem Land wachsen bzw. rum laufen. Nicht schlechter, aber ungewohnt für unsere europäischen Verdauungsorgane. Wer will kann sich den ganzen Urlaub auch mit Nudeln und Pommes vollstopfen. Das kann ich aber auch zu Hause. Wir hatten uns die ersten Tage gelegentlich zu viel auf die Teller gepackt, so daß wir nach einiger Zeit dieses Überangebot an Speisen nicht mehr sehen konnten. Der Themenabend beinhaltet italienische, deutsche, tunesische oder internationale Spezialitäten. Der Gast kann zwischen diesen Möglichkeiten wählen. Das ganze wird dann von Kellnern an der Poolbar serviert. Von den versprochen Spezialitäten sollte man nicht zuviel erwarten. Es werden einfach nur Speisen des Büfetts serviert. Man bekommt es eben serviert von sehr freundlichen Menschen. Das macht den Unterschied. Das Frühstück sollte man meiden. Jeden Tag der gleiche Käse, Wurst, gebratene Bohnen, Spiegelei und viele andere schwere Sachen. Einfach nur ungesund. Für den Tee steht Wasser in Thermoskannen bereit. Das man mit dieser lauwarmen Brühe kein Tee mehr gebrüht bekommt erklärt sich von selbst. Positiv zu erwähnen sind die sehr guten Cocktails und der Wein. An den Bars gibt es noch jede Menge andere alkoholische und alkoholfrei Köstlichkeiten. Wir haben so ziemlich alles ausprobiert. Wasser gibt es in Flaschen mit und ohne Gas. Es ist kein Problem sich mehrere davon mit aufs Zimmer zu nehmen. Der Gast wird gebeten keine Getränke oder Speisen von außerhalb mit ins Hotel zu bringen. Ist eigentlich auch unnötig. Gibt ja alles im Hotel.


    Service
  • Sehr gut
  • Am Service gab es nichts zu bemängeln. Für ein paar Dinar wird einem jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Das Personal an den Bars ist der Hammer. Für die vielen Gäste war einfach zu wenig Personal vor Ort. Dies wurde aber mit einem beachtlichem Tempo ausgeglichen. Die Bedienungen im Speisesaal bediente uns stets sehr höfflich und freundlich. Positiv zu erwähnen ist, daß der Hotelchef persönlich abends jeden Gast begrüßte. Unsere Zimmer wurden jeden Tag gereinigt. Handtücher gab es auch jeden Tag neu, obwohl wir dies der Umwelt zuliebe nicht wollten. Das Zimmermädchen lies sich davon aber nicht überzeugen. Wir hatte ein kleines Problem mit der Toilettentür. Dies wurde ohne zu warten sofort behoben. Selbständig wurde noch die WC-Spülung geprüft und auch repariert. Das Personal in dieser Anlage war sehr bemüht den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Vom Flughafen bis zum Hotel ist man gut 90min unterwegs. Man wird in eine Art künstliche Hotelstadt gefahren. Eine Welt nur gebaut für uns Urlauber. Wir kamen uns da etwas für dumm verkauft vor. Ich denke man hat dort versucht Spanien zu kopieren. Dieser künstliche Ort ist ca. 5Km lang und besteht im wesentlichen aus 2 Reihen Hotels. Strand ==> Straße ==> Hotels ==> Straße ==> Hotels ==> Müllberge. Man konnte sich Abends an der Strandpromenade von den unzähligen Händlern so allerlei unnütze Dinge aufschwatzen lassen. Ca. 7min vom Hotel entfernt befindet sich eine Touristenmedina. (Altstadt) Die Händler dort waren relativ zurückhaltend. So richtig Stimmung wie aus Tausend und einer Nacht kam da drin aber nicht auf. Alles steril und eben für die Touristen aufgearbeitet. Da in den meisten Hotels all inklusiv gelebt wurde, war das Unterhaltungsangebot auf der Straße recht mäßig. Bars und Restaurants waren leer. Da kommt schnell Langeweile auf. Der alte Ort Hammamet ist viel interessanter und zeigt das Land so wie es wirklich ist. Der feine nicht zu benutzende Hotelstrand war ca. 500m entfernt. Am Strand gibt es eine Hotelbar, an der man einige AI Getränke bekommt. Die sanitären Anlagen (Dusche + WC) entsprechen wahrscheinlich nicht einmal den hygienischen Bedingungen eines Entwicklungslandes. Um an dem Hotelstrand in das Wasser zu gelangen musste man über einen ca. 1m bis 1,60m hohen Berg von Seegras springen, hüpfen, fliegen. Wie auch immer. Der Strand war an dieser Stelle nicht zu benutzen. Es scheint auch in einem Entwicklungsland auch unmöglich zu sein Leute zu motivieren dieses Seegras zu entfernen. Am achten Tag, nach einem Gewittersturm, erledigte sich das Problem mit dem Seegras auf ganz natürliche Art und Weise. Das ganze Gras wurde ins Meer gespült. Wer nun recht schmerzbefreit war konnte in einer Art braunen Gemüsebrühe schwimmen.


    Aktivitäten
  • Sehr schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Die Animation haben wir uns nicht angeschaut. Das liegt nicht in unserem Interesse. Es muss trotzdem jede Menge Spaß gemacht haben. Wir konnten von unserem Balkon jeden Tag begeisterten Urlaubern dabei zu sehen. Animation und Musik gibt es in dieser Anlage den ganzen Tag. Ab dem dritten Tag empfand ich dies als absolut nervig. Man konnte nach der Musik die Uhr stellen. ging ca. 8:30Uhr los und endete 23Uhr. Animation am Abend auf den Straßen wird man dort nicht finden. Durch das AI Angebot der Hotels bleiben die meisten Urlauber im Hotel. Für die Wasserratten und Kinder unter uns bietet das Hotel eine große Poollandschaft mit verschiedenen Wassertiefen. Wer allerdings 6Uhr in der Früh noch eine Liege haben wollte hatte Pech. Ich glaube einige Badetücher waren drauf angenäht. Einfach nur blöd diese Urlauber. Wer nun denkt im Meer baden zu können irrt gewaltig. Liegen waren vorhanden, wenn auch total zerschlissen. Sonnenschirme gab es auch, wenn diese auch total gefährlicher Schrott waren. Wie oben schon erwähnt war der Weg ins Wasser nicht möglich. An einem ca. 1Km langen und 10m breiten Strandabschnitt lag einfach nur, vor sich hin faulendes und stinkendes, Seegras. Man kann hier mit Worten gar nicht beschreiben was dort los war. Ich probiers an dieser Stelle einfach mal aus. Das Gras fühlte sich an wie Federn, war dunkel braun und lag ca. 1m-1,60m übereinander am Strand. Riesige Haufen türmten sich auf. Das Wasser sah aus wie nach einem Tankerunglück. Wir nutzen zum Schwimmen immer einen anderen Strandabschnitt. Nach Aussagen der Einwohner ist diese Verschmutzung vorhanden, seid dem man dort einen Hafen ins Meer gebaut hat. Für einen Strand der als Hoteleigen gilt ist dieser Zustand nicht tragbar.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Helmut
    Alter:26-30
    Bewertungen:2