Hotel Château du Liebfrauenberg

Wie das Jahr zuvor war ich wieder auf Grund einer Veranstaltung eine Woche im Hotel, Zimmer 218. Im Gegensatz zum Vorjahr (frisch renoviertes Zimmer mit großem Bad und zwei französischen Balkonen) hatte ich diesmal eine "Zelle", in der früher vielleicht mal Klosterbrüder untergebracht waren. Das Zimmer war zwei mal drei Meter groß plus Fensternische. Das Zimmer ist möbliert mit Bett, kleinem Schrank (Luxus, gibt es nicht in jedem Zimmer), Nachttisch, Koffergestell und einer Schreibplatte. Wünschenswert wäre eine Leseleuchte, damit man auch im Bett lesen kann; das Deckenlicht ist nicht so hell, und es lockt Insekten an. Das Bad hat ca. drei Quadratmeter und ist stark von schrägen Wänden geprägt. Die Dusche hat einen Duschvorhang, der sich beim Duschen nach innen zieht und so den Platz einengt, der Duschvorhang klebt dann während des Duschens an der Haut. Außerdem ist das ganze Boden im Bad nach dem Duschen feucht. Man sieht, dass das Zimmer gepflegt in Stand gehalten wird, kann jedoch sein Alter nicht verleugnen. Herunterfallender Vorhang, Risse in der Tapete, alte Heizkörper, schmutzige Fensterrahmen. An der Rezeption ist man freundlich, jedoch machtlos, Änderungswünsche werden höflich verneint. Das Essen (in meinem Fälle Halbpension, Frühstück plus Abendessen), hinterlässt eine zweigeteilte Meinung; einerseits akzeptables Essen mit guten Ideen, andererseits mangelhafte Ausführung. Das wöchentliche Barbecue bietet z. Bsp. leckere Salate, aber das Fleisch (Spareribs und verschiedene Sorten Würstchen) sind außen schwarz und innen roh. Es wird sehr gut auf besondere Ernährungswünsche eingegangen (vegetarisch, glutenfrei). In den ersten Tagen meines Aufenthaltes gibt es zeitliche Differenzen; da wir ein zeitlich festgelegtes Programm haben, sind wir auf eine annähernde Einhaltung der Essenszeiten angewiesen, das Essen und der Zwei-Uhr-Tee bzw. -Kaffee verzögern sich stark. Dies kann aber nach Absprache mit der Küche verbessert werden. WLAN gibt es nur in einigen öffentlichen Bereichen wie der Rezeption, auf den Zimmern hat man keinen Empfang. Die Zimmer werden zweitäglich saubergemacht; saubermachen heißt Handtuchwechsel und Mülleimer leeren. Wischen, saugen oder Badezimmer reinigen gehört hier nicht dazu. Wenn man keine Ansprüche an das Zimmer stellt und sich mit einem festen Menü anfreunden kann, dann hat man einen guten Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflugsfahrten. Das Hotel selbst bietet so gut wie keine Unterhaltung, vom "Bierkeller mit Fernseher" abgesehen.

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