Wir waren zum Rennradfahren auf Mallorca und fühlten uns im Delta hierfür bestens aufgehoben. Die direkt im Hotel befindliche Radstation wird von Anke und Albert betreut. Die Leihräder sind hochwertig (Cube Agree), zum großen Teil neu und erstklassig gewartet, für jeden ist hier ein wirklich passendes Rad dabei. Das Hotel ist ein ziemlich großer, zweiflügliger Bau, durch den der Geist der frühen 80er Jahre schwebt. Positiv fällt die ruhige Atmosphäre und die Sauberkeit im ganzen Haus auf. In der allgemeinen Vorsaison Anfang April stellten die deutschen Radfahrer einen großen Teil des Publikums, es fanden sich aber auch einige Familien und ältere Paare. Ob es in der Hochsaison ebenso ruhig ist, wissen wir nicht... Als es an einem Tag wolkenbruchartig regnete, zeigte sich, dass das Glasdach über einem der Treppenhäuser undicht war - die bereitgestellten Eimer halfen nur bedingt. Für Radfahrer: unbedingte Empfehlung (auch wenn in der TOUR 04/2010 ein Verriss steht - die "Tester" hatten das Hotel besucht und bewertet, als es noch gar nicht geöffnet war). Für Familien mit Kindern: Lieber nicht, dafür sind die Lage des Hotels und die Fraizeitmöglichkeiten zu sehr eingeschränkt. Für das "ältere Ehepaar", das einen netten Stützpunkt für tägliche Ausflüge zu Natur und Kultur auf der Insel sucht: Empfehlung, aber Mietwagen buchen. Keine Angst: die Radfahrer im Hotel sind nett, randalieren nicht und sind nur selten zu bunt angezogen.
Ich hatte ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung und demzufolge reichlich Platz. Die Betten waren prima, der Platz im Schrank üppig. Das Bad war hervorragend ausgestattet und gepflegt. Der Teppichboden im Zimmer war neu, das übrige Mobiliar älter aber in gutem Zustand. Das Fenster (einfachverglast) war etwas hellhörig, so dass ich die Heizöllieferung eines Morgens um 6:00 sozusagen "hautnah" miterleben konnte. Bei Ostwind hörte ich den Verkehr auf der Küstenstraße. Der 270-Grad-Ausblick vom Balkon war phantastisch.
Wir haben die Halbpension genutzt und außerhalb des Hotels keine weitere nennenswerte Verpflegung gebraucht. Für Radfahrer gibt es morgens noch ein kleines Tourenpaket mit Käsesemmeln, Obst und Trockenfeigen zum Mitnehmen, womit man ganz gut über den Tag kommt. Das Hotelrestaurant ist ziemlich groß, aber da es etwas verwinkelt angelegt ist, hat man nicht das Gefühl, in einem seelenlosen Speisesaal zu sitzen. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig; man hat eine große Auswahl an süßen und herzhaften Brotaufstrichen und das Rühr- oder Spiegelei mit Speck wird stets frisch zubereitet. Schon zum Frühstück gibt es frisches Obst in guter Qualität und Auswahl. Der "Kaffee" sollte als eigenständige Art von Getränk aufgefasst werden, das mit unserem Kaffee zufälligerweise den Namen, aber sonst rein gar nichts gemeinsam hat. Durch die so genannte "Milch" (aus Pulver) wird es nicht aufgewertet. Man mag es oder eben nicht. Ich eher nicht. Dafür gibt es leckeren Tee. Auch beim Abendessen war jeden Tag vieles dabei, das ich mochte; das waren durchaus die landestypischen Gerichte und Paella-Variationen. Die Vorspeisen (Salate, Antipasti und Dressings) waren ebenso toll. Die "internationale" Küche fand ich nicht so phantasievoll, aber auch lecker. Mäkler finden sicherlich auch Speisen, die sie nicht mögen, die kann man ja stehen lassen. Die Speisen waren stets frisch zubereitet und appetitlich angerichtet. (Diese Aussage gilt zumindest, wenn man pünktlich um 19:00 Uhr zum Buffet erscheint, was einem nach vielen Kilometern und Höhenmetern nicht wirklich schwer fällt.) Der mallorquinische Wein von der Karte war ausgesprochen lecker und moderat kalkuliert: die besten Flaschen so um 15-20 Euro, offener Wein ist günstiger. Nur die teilweise allzu farbenprächtigen Desserts wiederholten sich nach einigen Tagen, aber alternativ gab es auch abends immer reichlich frisches Obst.
Beim Abendessen war der Service stets freundlich, aufmerksam und z.T. sogar humorvoll - einfach nett. Beim Frühstück wurde leergegessenes Geschirr jedoch ganz gern einmal ignoriert. Die Zimmer wurden täglich gereinigt, die Sauberkeit war stets tadellos. Wir fanden es toll, dass wir am Anreisetag - obwohl wir schon sehr früh morgens ankamen - rasch unsere Zimmer beziehen konnten. Eine Frühstückseinladung zur Überbrückung der Wartezeit (wie in anderen Häusern auf Malle schon erlebt) wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Gut fanden wir auch, dass wir am Abreisetag für einen sehr moderaten Obulus ein Zimmer bis 19:00 behalten konnten - so konnten wir diesen Tag noch für eine letzte Radtour nutzen und uns hinterher in aller Ruhe frisch machen. Kleinere Minuspunkte sind das unendlich umständliche Procedere beim Mieten des Zimmer-Safes und die zuweilen doch eher kryptischen Auskünfte an der Rezeption...
Der Pinienwald rund ums Hotel ist Vergangenheit. Stattdessen findet man - wie beinahe überall an Spaniens Küsten - ein Neubauviertel ("Urbanisation") mit Reißbrett-Villen und leider auch einigen Bauruinen, die Wirtschaftskrise lässt schön grüßen. Netter als El Arenal ist's dennoch allemal. In ca. 1 km vom Hotel befindet sich die Steilküste mit traumhaften Ausblicken und klarem Wasser, aber eben kein Badeparadies. Definitiv nichts für Leute, die einen Familienurlaub mit Strandleben vor der Haustür suchen! Wir bewerten die Lage dennoch mit "gut", weil in unmittelbarer Nähe des Hotels die weiten Ebenen des Südwestens mit wunderschönen Radwegen liegen und Radtouren aller Schwierigkeitsgrade bieten. Gute Einkaufsmöglichkeiten (2 Supermärkte) gibt es in der Nähe. Ob die fußläufig entfernten Restaurants und Bars etwas taugen, wissen wir nicht, denn wir haben die Verpflegung im Hotel genutzt. Trotz der geringen Entfernung zum Flughafen bleibt man von Fluglärm weitgehend verschont. Hingegen kann man die Küstenstraße - je nach Windrichtung und Lage des Zimmers - zuweilen deutlich hören.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Diese Bewertung bezieht sich ausschließlich auf das Angebot für Radsportler (s.o.), die anderen Angebote des Hotels heben wir nicht genutzt (Schwimmhalle, Pool) oder waren gerade dann geschlossen, als wir sie nutzen wollten (Sauna, Fitness-Raum).
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Freunde |
| Dauer: | 1 Woche im April 2010 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Thomas |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 10 |


