Architektonisch ist die Hotelanlage nach wie vor ein Hingucker. Die Pflege des Hauses ist tadellos. Das Interieur ist jedoch teilweise nicht mehr zeitgemäß, so wird z.B. eine an und für sich schöne schnuckelige Bar neben der Lobby schon seit Jahren nicht mehr geöffnet, die Möblierung darin lädt ohnehin nicht zum Verweilen ein. Dabei wäre dies ein perfekter Raum für WLAN-User, die bei einem Drink z.B. ihre Mails etc. bearbeiten könnten. Internetzugang ist vorhanden, PC's mit Flatpanel stehen zur Verfügung, WiFi-Zugang für mitgebrachte Notebooks ist auch mögich. Die hohen Gebühren wirken allerdings abschreckend; in benachbarten Restaurants außerhalb des Hotelbereichs gibt es einige Free-WiFi-Zonen. Die Hotelleitung sollte in diesem Punkt unbedingt ihre Geschäftsmodell überdenken. Man kann im Restaurant a la Carte essen oder die umfangreichen Buffets nutzen. Die Sitzmöbel im Buffet-Bereich sind in die Jahre gekommen und renovierungsbedürftig, viele Polster sind durchgesessen. Gäste kommen aus ganz Europa, für Familien mit Kindern ist das Hotel weniger gut geeignet. Das Service-Personal spricht spanisch, mit englisch und deutsch kommt man als Gast aber auch zurecht. Sind Reisegruppen zu Gast, herrscht in den Restaurants zu den Hauptmahlzeiten gelegentlich Chaos, offenbar weil die Gewohnheiten der Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu unterschiedlich sind. Die Hotelleitung schaut dann hilflos zu wie die Gäste ihre Konflikte untereinander austragen, dabei könnte mehr Service-Personal an den Buffets eine spannungsgeladene Situation ganz leicht entschärfen. Das Delta hat ohne jeden Zweifel Charme, daran ist nicht zu rütteln. Aber es ist etwas in die Jahre gekommen. Zur Zeit ist das Haus nach meiner Einschätzung nicht auf einem guten Weg, hoffentlich folgt nicht der Abstieg vom 4-Sterne zum 3-Sterne-Hotel. An vielen Stellen müsste dringend etwas geändert werden, teilweise besteht auch ganz klar Renovierungs- und Erneuerungsbedarf. Das erfordert Investitionen, also Kapital, das in der notwendigen Größenordnung vielleicht nicht vorhanden ist. Ob allerdings der Weg über die Anwerbung von Reisegruppen richtig ist, um die Auslastung zu verbessern, wage ich zu bezweifeln. Es besteht nämlich die Gefahr, dass durch den Einzug einer anderen Klientel die sogenannten Stammgäste dem Hotel den Rücken kehren. Das wird sicher nicht von jetzt auf gleich erfolgen; ist der Prozess aber erst einmal in Gang gesetzt, wird er nur schwer umkehrbar sein. Wir wollen auf jeden Fall wieder kommen - vor allem wegen Albert Zweifels Radstation.
Größe und Zuschnitt der Zimmer sind oK. Die Betten sind m.E. im Schulterbereich zu fest gepolstert, als Kopfkissen dienen sehr angenehme flache Rollen, die Bettbezüge sind weiß, von guter Qualität und stets frisch. Absolut nicht mehr zeitgemäß sind die beigefarbenen Mohairdecken, sie verleihen den ansonsten komfortablen Betten einen gewissen Schmuddelcharakter, zumal sie in der Handhabung sowohl für Gäste, wie auch für das Zimmerpersonal umständlich sind. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Der Stauraum im einzigen Wandschrank ist für zwei Personen ausreichend. Es gibt genügend Kleiderbügel und Schubfächer. Die Miete für den im Wandschrank eingebauten Zimmertresor ist deutlich zu hoch. Moderne Schranktresore mit elektronischen Schlössern werden seit geraumer Zeit in vergleichbaren Hotels in Deutschland und auch im Ausland teilweise kostenlos, zumindest aber preiswerter angeboten. Die Teppichböden sind etwas in die Jahre gekommen. Duschen in der Badewanne hinter einem Flattervorhand ist eigentlich ein Notbehelf und heutzutage nicht mehr zeitgemäß, ideal wäre Badewanne und Dusche. Wir würden der Dusche aber auf jeden Fall den Vorzug geben, vor allem dann, wenn sie eine feste Tür hätte, z..B. aus Glas . Es fehlen bequeme Sitzmöbel zum Fernsehen, denn vom Bett aus ist Fernsehen ziemlich unbequem, zumal die Geräte nicht erhöht an der Wand hängen. Die gängigsten TV-Programme (ARD, ZDF etc.) werden in guter Qualität über veraltete kleine Röhrenfernsehgeräte empfangen. Einen LAN-Anschluss oder WLAN gibt es im Zimmer leider nicht. Die Minibar funktioniert einwandfrei und ist stets gefüllt. Leider fehlen Weingläser , dabei wäre es sehr angenehm abends auf dem kleinen aber herrlichen Balkon sitzen zu können und den Rotwein nicht aus Bechergläsern trinken zu müssen. Eine Kaffeemaschine wird nicht zwingend vermisst, wir würden ihr Vorhandensein aber begrüßen, weil der Kaffee im Restaurant nicht zu unseren Vorlieben gehört.
Wir wählen im Delta stets Halbpension und finden auf den Buffets morgens und abends ein im Prinzip abwechslungsreiches Angebot vor. Als Stammgast weiß man schon im Voraus was einen erwartet, es ist oK, könnte aber durchaus auch mal ein paar neue Ideen vertragen. Die Leistungen der Küche sind im Großen und Ganzen in Ordnung, das Angebot an Speisen ist umfangreich, stets gibt es frische Salate und Obst. Die warmen Speisen erreichen den Gast manchmal nur lauwarm, obwohl die technischen Einrichtungen fürs Warmhalten von Speisen vorhanden sind. Die Automatisierung der Getränkeversorgung wird m.E. übertrieben, so gibt es z.B. keine echte Milch mehr, sondern nur Pulver-Milch auf Knopfdruck, auch der Kaffee schmeckt nicht überzeugend.
Eine der großen Stärken des Hotels ist die Kontinuität in der Personalpolitik. Als Stammgäste kennen wir nicht nur die meisten Damen und Herren in den verschiedenen Restaurants und Bars, sondern auch etliche Zimmermädchen seit Jahren. Das schafft natürlich ein hohes Grundvertrauen; wenn wir das Hotel betreten haben, sind wir sofort zu Hause und der Urlaub beginnt ohne Verzögerung. Leider gilt das aus unserer Sicht seit diesem Jahr nicht mehr im gleichen Maße für die Mannschaft an der Rezeption. Dort kommt es inzwischen darauf an, mit wem man es zu tun hat; die Bedienung ist nicht direkt unfreundlich aber sehr unterkühlt und geschäftsmäßig mit einem Anflug von Arroganz.
Das Hotel liegt etwa 7km außerhalb von Arenal in einem kleinen Pinienwald, zwischen der Küstenstraße PMV-6014, deren Verkehrslärm nicht stört, und der 950m Luft-Linie entfernten Steilküste. Obwohl nicht direkt am Meer gelegen, ist der Zugang jederzeit möglich, denn tagsüber bringt ein Shuttle-Bus die Delta-Gäste im halbstündigen Rhythmus zum Delta-Club, einer sehr schönen Anlage mit Bar, Pools und direktem Zugang zum Meer. Leider müssen auch Hotelgäste Eintritt zahlen, erhalten dafür jedoch eine gewisse Gegenleistung (Getränk, Liege, Badetuch). Jeweils 300m nördlich und südlich des Hotels gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten (Supermarkt und Apotheke etc.), sowie kleine Restaurants und Imbiss-Stuben. Der Airport Palma ist nur 10km entfernt, Taxis stehen ständig am Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Neben den beiden Pools (keine Plantschbecken für Kleinkinder!) verfügt das Hotel über mehrere Tennisplätze (Sand) und - das Highlight für die Rennradsportler - die Fahrradstation des mehrfachen Schweizer Querfeldein-Weltmeisters Albert Zweifel, der in Zusammenarbeit mit der Reiseorganisation Hotelplan des Schweizer Radrennfahrers Hürzeler top-gepflegte, nach Maß angepasste Rennräder neuester Bauart vermietet. Ein Abendprogramm gibt es nicht immer. Gelegentlich treten kleine Musik- und/oder Tanzgruppen auf. Pünktlich um 23:30 Uhr ist immer Schluss, so dass man auch bei weit geöffnetem Fenster immer ruhig schlafen kann. Übrigens: einen sehr großen modernen Flachbild-Fernseher im Bar-/Lobby-Bereich haben wir vermisst, bei der Übertragung der Fußball-WM wird es anderen Gästen wohl kaum anders ergehen.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Mai 2010 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Ernst |
| Alter: | 66-70 |
| Bewertungen: | 2 |


