- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Dieses Hotel ist als Familienhotel ausgewiesen. Es ist das Geburtshaus Gustav Thönis (Skifahrer in den 70er Jahren, zuletzt Trainer von Alberto Tomba). Hier sind die Trophäen aus der erfolgreichen aktiven Zeit des Eigentümers, viele Fotos, Ski, Skistiefel, Mobiliar aus der Kindheit etc. ausgestellt. Das Hotel ist in gutem Zustand, vor Kurzem erst saniert. Man kann nur mit Frühstück oder mit Halbpension buchen. Zu diversen Zeiten gibt es Angebotswochen. Unbedingt empfehlenswert ist von hier aus ein Ausflug in die Schweiz, nach St. Moritz auf der Bernina-Pass-Straße. Gut einkaufen kann man in den zollfreien Einkaufsgebieten von Samnauen und Livigno. In Sulden gibt es die weiltweit größte Seilbahn bis auf über 3.000 m - so die Werbung.
Das Zimmer Alpengühen, das ich gebucht habe, lag im dritten Stock und man hatte den Ortler (3.905m) direkt für dem Balkon. Balkon ist aber eigentlich zuviel gesagt, er war schließlich nur zum Heraustreten (fussbreit). Davor war allerdings auch die oben schon erwähnte Kirche....Das Zimmer war großzügig, relativ frisch renoviert und auch geschmackvoll eingerichtet. Es gab keine Minibar, dafür aber einen Minifernseher mit schlechtem Bild. Das Bad hatte ein Bidet aber keinen Fön. Den großen Spiegel hatte man leider in zwei Hälften rechtwinklich in der Ecke angebracht. Man konnte sich so nicht wirklich gut sehen. Die Handtücher waren "zusammengwürfelt", kein einheitliches Design, wie man das sonst von Hotels kennt. Sie wurden auf Wunsch gewechselt. Das Bett war groß, hatte aber sehr weiche und unbequeme Matratzen.
Die Gastronomie ist die eigentliche Katastrophe in diesem Hotel. Gebucht wurde Halbpension. Hierfür wurden ein Salatbuffet und ein 4-Gang -Menue in Aussicht gestellt. Der Speisesaal war zwar geschmackvoll eingerichtet, aber - obwohl es nachts schon in den einstelligen Temperaturbereich ging - nicht geheizt. Vom Speiseraum direkt ging es per Lichtschranken-Tür in die Küche, die bei der Anzahl der Gänge natürlich oft frequentiert wurde. So kam bei dem zweistündigen Abendwessen nicht wirklich eine gemütliche Atmophäre auf. Zum Frühstück gab es unglaublich dünnen lauwarmen Kaffee aus der Thermoskanne, die ganze Woche nur drei Sorten Wurst und eine Sorte billigen Käse. Das Frühstücksei sollte sich jeder selbst kochen. Das Salatbuffet war ebenso eintönig. Das Abendessen war durch alle Gänge fade und geschacksarm. Leider waren die Köche keine Südtiroler, nicht mal Italiener. Schade. Das Ersatzessen, für Gerichte, die man nicht wollte, musste man sich selbst ausdenken. Eine Karte zur Auswahl wurde nicht angeboten. Außer den Hotelgästen hat das Restaurant niemand beansprucht.
Die Atmosphäre im Hotel ist bei weitem nicht so warmherzig und gastfreundlich wie im übrigen Südtirol. Die Gastgeber sind nur aufgesetzt freundlich, haben sich leider nicht mal vorgestellt. Einzige Ausnahme ist Karl vom Empfang, der sich nicht nur um Ein- und Auschecken kümmert, sondern er berät auch für Wanderungen und Ausflugsziele. Er stellte auch umfangreiches Infomaterial über die Region bereit. Das Zimmer war sauber. Die Handtücher wurden auf Wunsch gewechselt, an den letzten beiden Tagen allerdings nicht einmal mehr gerade hingehangen.
Das Hotel steht an der 46. Kehre des Stilfser Jochs und ist damit ein guter Ausgangspunkt für Abstecher in die Schweiz, Samnauen und Livigno bzw. Wanderungen in den umliegenden Tälern (Sulden, Martelltal). Allerdings steht unmittelbar hinter dem Hotel eine Kirche, die 7 Tage die Woche rund um die Uhr viertelstündlich läutet!!! Das hat den Aufenthalt dort erheblich getrübt. An erholsamen langen Schlaf war nicht zu denken. Ausreichend Parkmöglichkeiten gibt es am Hotel, auch Garagen für Motorräder. Für den Winterurlaub ist ein Skihang für Kinder hinter dem Hotel. Der Ort Trafoi liegt auf 1.500 m Höhe. Es ist damit schon deutlich kühler als im übrigen Vinschgau. Das Tal ist eng. Es gibt nur wenige Sonnenstunden.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Geführte Wanderungen wurden nicht angeboten. Der Wellnessbereich ist auf der Website des Hotels übertrieben positiv dargestellt. Ich habe nur zweimal die finnische Mini-Sauna benutzt, was man am Morgen jeweils anmelden musste. Sonst war die Sauna nicht in Betrieb. Gegen eine Gebühr von 8 € konnte man den Whirlpool (Sitzbadewanne für eine Person) benutzen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im September 2005 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Annett |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |