Hotel-Apartamentos Blau Parc

Das Hotel Blau Parc liegt am Ortsrand von San Antonio direkt am Meer. In der unmittelbaren Umgebung gibt es mehrere kleine Supermärkte. Der Ort San Antonio gehört sicher nicht zu den Highlights der Insel. Nach einem Spaziergang am ersten Tag hat es uns kein zweites Mal in das Ortszentrum gezogen. Da die Saison vorbei war, waren die meisten Appartements, viele Hotels, Geschäfte und Restaurants geschlossen. An manchen Ecken sah es aus wie in einer Geisterstadt. Es empfiehlt sich auf jeden Fall ein Mietwagen, um zu den sehenswerteren Ecken der Insel zu gelangen. Der Strand unmittelbar vor dem Hotel ist klein, aber zum Baden im Meer ausreichend. Ein schöner Spaziergang vom Hotel aus entlang der Küste in Richtung Norden führt zum größeren und netten Strand in der Bucht Cala Gracio. Das Hotel schließt regulär Ende Oktober und wir gehörten zu den letzten Gästen. Im Speisesaal saßen selten mehr als 30 Personen, zu 90% Deutsche. Gegen Ende des Aufenthalts waren auf unserem Flur in der 2. Etage gerade noch 2 oder 3 Zimmer belegt, die anderen wurden nach und nach bereits winterfest gemacht. Wegen der wenigen Urlauber waren am Pool zu jeder Tageszeit freie Liegen und Sonnenschirme verfügbar. Bei voller Hotelbelegung dürfte es aber knapp werden. Das Zimmer war ausreichend groß, relativ sauber und durchschnittlich ausgestattet. Die Möbel sind schon etwas abgenutzt, im Bad gab es keinen Kosmetikspiegel und zum Safe (für 2 Wochen unter 14 Euro!) gehörte statt einer Tastenkombination ein unhandlich großer Schlüssel - gleichwohl war alles funktionstüchtig und akzeptabel. Lobend hervorzuheben ist die kostenlose WLAN-Verbindung auf den Zimmern und im gesamten Hotelbereich. Vom Balkon unseres Zimmers hatten wir jeden Abend einen traumhaften Blick auf den Sonnenuntergang. Die direkt unter der Terrasse gelegene öffentliche Bar (Golden Buddha) war gerade in den Abend- und Nachtstunden noch recht stark frequentiert. Die Geräuschkulisse täglich ab mittags war zwar hörbar, hat uns aber nicht gestört – wahrscheinlich weil die Musik genau unseren Geschmack traf. :-) Möglicherweise wird es hier aber in der Hauptsaison deutlich lauter. Das gesamte Hotelpersonal war freundlich und zuvorkommend. Ein abends an der Rezeption gemeldeter defekter Duschkopf wurde am nächsten Vormittag ausgetauscht. Obwohl der Check-Out am Abreisetag bis spätestens 12 Uhr vorgesehen war, konnten wir auf Nachfrage das Zimmer ohne Aufpreis bis zu unserer Abholung um 15 Uhr nutzen. Der größte Minuspunkt war das Essen. Die Auswahl der Speisen war SEHR überschaubar – kein Vergleich zu den überbordenden Buffets anderer uns bekannter Hotels. Abends gab es 1-2 fertige Gerichte am Buffet, die aber leider meist nur lauwarm waren. Zudem konnte man sich verschiedene Fleisch- und Fischsorten frisch braten lassen, die dann in der Regel auch recht schmackhaft waren. Allerdings macht es keinen Spaß, jeden Abend bis zu 15 Minuten an der Brattheke zu stehen und auf das ausgewählte Stück Fleisch oder Fisch zu warten, zumal sich diese Wartezeit in der Hauptsaison bei mehr Gästen um ein Vielfaches erhöhen dürfte. Am Salatbuffet gab es neben etwas Rohgemüse (Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Paprika) immer dieselbe Sorte gemischten Salat. Dressing (wie Joghurt-, American-, Vinaigrette) – Fehlanzeige!! Lediglich eine Schüssel mit purer, fetter Mayonnaise stand da, gelegentlich auch in einer undefinierbaren, blassrötlichen Version. Das Nachtischbuffet bestand überwiegend aus Kuchen, Torten, undefinierbaren Cremes und abgepacktem Joghurt (selbst der war einige Tage „aus“). Einmal sortierte ich diverse Becher mit einem um 14 Tage überschrittenen Ablaufdatum aus! Frisches Obst war Mangelware. Eine Auswahl verschiedener Käsesorten gab es nie. Ein Pluspunkt: Ein Getränk pro Person war beim Abendessen inklusive. Die Krönung: An einem Abend wurden sämtliche Hotelgäste zusammen an zwei 12-Personen-Tischen platziert, da alle anderen Tische des Speisesaals für eine am späteren Abend stattfindende geschlossene Veranstaltung eingedeckt wurden. Einige Gäste schauten pikiert, andere nahmen es mit Humor. Besonders bescheiden war das Frühstück. Klar, Eier in verschiedenen Zubereitungsvarianten waren da, Würstchen und diese seltsame rötliche Bohnensoße auch. Ansonsten zwei Wochen lang nur jeweils dieselbe Sorte Schnittkäse, Salami und Formschinken. (Ach ja, an einem einzigen Tag gab es tatsächlich mal Serrano-Schinken.) Kein Frischkäse, Schmelzkäse, Camembert o.ä., keine Oliven, Gürkchen, Paprika oder sonstiges Gemüse, bestenfalls ein paar Tomatenscheiben. Kaffee und Saft (gelbes Zuckerwasser) nur aus dem Automaten, kein Tomatensaft, nichts frisch Gepresstes. Nur Weizenbrot/-brötchen, nichts Dunkles oder Körniges. Ansonsten viel Abgepacktes (Marmelade, Honig, Kekse, der Joghurt vom Abend). Es ist wirklich nicht zu verstehen, wie manche Bewertungen von reichhaltigem, guten Essen sprechen können. Fazit: Wenn es die Balearen sein sollen, ist Mallorca auf jeden Fall vorzuziehen – vielfältigere Landschaft, bessere Hotels und besseres Preis-Leistungs-Verhältnis!

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