HL Suitehotel Playa del Ingles

Vorab: Wir waren bereits im Februar 2020, ca. eine Woche bevor COVID-19 zur Pandemie erklärt wurde in diesem Erwachsenen-Hotel und waren seinerzeit sehr zufrieden. Leider hat das Hotel Corona nicht, wie viele andere Hotels, als Chance genutzt die Anlage etwas zu renovieren/modernisieren. Damit will ich nicht sagen es wäre alt oder schmuddelig, aber der meiste Glanz ist doch schon etwas angestaubt. Unverständlich bleibt die merkwürdige Schaltung der Fahrstühle, von denen es 4 gibt. 2 'blaue' (mit blauem Druckknopf) und 2 'rote' (mit rotem Druckknopf), die sich jeweils gegenüber liegen. In die Fahrstühle passen jeweils max. 4 Personen ohne Gepäck. Die blauen und roten Fahrstühle müssen jeweils separat 'gerufen' werden, was dazu führt, dass Gäste, wir auch, immer bei beiden Fahrstuhlkategorien drücken und dann den nehmen, der zuerst kommt. Der andere Fahrstuhl wird dann umsonst gerufen/aufgehalten, was speziell zu den Essenszeiten zu längeren Warte- bzw. Fahrzeiten führt. Die Situation wird dadurch nicht besser, dass es keinen Unterschied macht, ob man nur 'nach unten' oder 'nach oben' drückt. Der Fahrstuhl, der nach oben fährt, hält auch wenn man nur die Fahrtrichtung nach unten ausgewählt hat. Persönlich hat mich auch geärgert, dass wir beim Einchecken alle ein Bändchen an den Arm gebunden bekamen. So etwas hatte ich bisher nur in einigen AI Hotels gesehen, wir hatten aber HP gebucht. Zum Einen mag ich es schlicht nicht wie eine Kuh auf der Weide gekennzeichnet zu werden, zum Anderen stören die Dinger beim Duschen und hinterlassen weiße Streifen nach dem Sonnen. Das Ganze ist umso sinnfreier, als das zum Essen eh jeder seine Zimmernummer angeben musste und in einer Liste abgehakt wurde.

Das Zimmer war angemessen groß. Einen Schreibtisch gibt es allerdings nicht, die Verstaumöglichkeit für Koffer auf dem Schrank ist für Menschen unter 2m ungeeignet. Die Betten waren ok, der Wasserdruck der Dusche gut. Allerdings hat meine Frau im Bad mangelnde Abstellmöglichkeiten beklagt. Es bleibt natürlich das Mysterium woher die Hotels, da macht dieses keine Ausnahme, immer so dünnes Toilettenpapier herbekommen. Die 200€ Aufpreis für Meerblick hätten wir uns schenken können: Zum einen handelt es sich um einen stark beschränkten seitlichen Meerblick vom Balkon (wir hatten Zi. 408 in der 4. Etage, vor 2 Jahren Jahren waren wir in der 7. Etage in einem Zimmer ohne Meerblick und konnten deutlich besser den Strand und das Meer sehen), zum anderen knallt tagsüber die Sonne derart auf den Balkon, dass man nach kürzester Zeit wieder die Flucht antritt. Da man Nachts eh kein Meer sieht, kann man sich das Geld für den 'Meerblick' aus unserer Sicht getrost sparen. Die Klimaanlage arbeitet leider auch nicht geräuschlos, ist aber bei geschlossener Balkontür (siehe oben) unbedingt erforderlich. Dadurch, dass der Lüftungsaustritt aber genau auf das Bett zielt und sich schlecht regulieren ließ, ist diese wahrscheinlich für unsere Erkältung verantwortlich.

Auf Dauer eher eintönig. Im Wochenrhythmus gab es zum Abendessen Länderthemen (fing Mittwochs mit 'indisch' an, dann 'italienisch', 'spanisch', 'international', 'japanisch', ... usw., nächsten Mittwoch dann wieder 'indisch'). Dabei wurden die Themen nicht konsequent umgesetzt (z.B. bei italienisch kein Carbonare). Da speziell asiatische Gerichte nicht unser Ding sind, gingen wir trotz HP öfter mal aus Essen. Die Qualität des Essens entsprach halt normalem Hotelessen, kein Grund sich beim Guide Michelin bewerben zu wollen. Die separat zu bezahlenden Getränke waren auch preislich ok, einen Platz hat man immer drinnen oder draußen problemlos gefunden.

Der Service war im Allgemeinen gut, das Personal größtenteils freundlich. Wir haben nie eine Sonderbehandlung in Anspruch genommen, können also dazu auch nicht allzu viel sagen. Aufgefallen ist aber, dass beim Buffet (morgens/abends) immer irgendwas fehlte und es speziell morgens manchmal sehr lange gedauert hat, bis die Tische abgeräumt wurden.

Eigentlich ist die Lage/Entfernung zur Promenade/Strand/Einkaufsmöglichkeiten top. Getrübt wird dies allerdings a) dadurch, dass der gegenüberliegende Shopping Center offenbar Corona nicht überlebt hat und gesperrt und vergammelt aussieht und b) der ebenfalls nahe Kasbah Center, wohl um dem Schicksal des Nachbarn zu entgehen, jeden Tag (Nacht) bis 3:30 so laute Veranstaltungen hatte, dass durch die laute Musik und dem Gegröle des Publikums an Schlaf mit offener Balkontür nicht zu denken war. Selbst kurze Aufenthalte waren unangenehm.

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