Hard Rock Hotel Ibiza

Der Club Don Toni befindet sich fest in britischer Hand. Wenn das Animationsteam abends fragt, ob Engländer oder Schotten im Publikum sind, sind die Bestätigungsrufe wahrlich nicht zu überhören. Italiener, Belgier, Holländer, Schweizer und Deutsche sind aber auch mit bescheidenen Gästezahlen vertreten. Die Briten habe ich - ganz im Gegensatz zu ihrem Image - in dieser Anlage als angenehm empfunden. Trotz All Inclusive keine Betrunkenen und kein nächtliches Gegröle. Die einzigen Betrunkenen, die an einem Abend nach Mitternacht immer noch "My bunny is over the ocean" sangen, waren Deutsche... Die Jeepsafari führt zu sehr schönen Aussichtspunkten bei San Miguel und Portinatx. Obwohl ich schon öfters auf Ibiza war, habe ich einiges Neues entdeckt. Ansonsten kann ich nur empfehlen, die vielen schönen Buchten rund um Ibiza zu besuchen. Vom Playa den Bossa fährt ein Glass Bottom Boat täglich nach Formentera und Donnerstags zusätzlich zum Märchenfelsen Es Vedra. Das Boot ist im Juli gut gefüllt mit überwiegend spanischen Urlaubern. Auf Formentera fährt ein Bus vom Hafen zum Strand von Illetas. Das direkte Anlegen der Boote am Strand ist in diesem Jahr zum Schutz der Küste erstmalig verboten.

Mein Zimmer war mit Meer- und Poolblick und Blick auf die Showbühne. Daher konnte ich dem Trupp, der das Mobiliar herumtrug, auch zusehen, ohne selbst mit anfassen zu müssen. Die Zimmer sind in der Tat hellhörig. Wenn nebenan der Fernseher läuft, schaltet man das Programm am besten auch ein. Bei der Renovierung in 2003 wurden die Möbel erneuert, die Armaturen im Bad können aber nur aus den 80er Jahren stammen. Die Möbel wirkten zumindest in meinem Zimmer noch recht neuwertig.

Das Frühstück war für mich akzeptabel. Die Brötchen, die im Restaurant gebacken werden, waren mir allerdings zu klein und zu hart. Manche ließen sich auch mit viel Geduld nicht in 2 Hälften zerlegen. Ich bin dann zum Baguette gewechselt, das allerdings nicht knusprig war. Zum Ende der Urlaubszeit habe ich dann doch wieder den Kampf mit den versteinerten Brötchen aufgenommen. Der angebotene Aufschnitt wechselte täglich. Neben Obst aus der Dose gab es auch frisches Obst zum Frühstück. Mit blankem Entsetzen habe ich mal wieder das Frühstücksbuffet der Briten (Würstchen, Speck, Eier, Bohnen) zur Kenntnis genommen. Abends gab es Fleisch vom Grill und Braten. Für nur 3 Sterne fand ich das Abendessen gut. Das Fleisch wird sehr dünn geschnitten, aber man kann ja öfters am Buffet vorbeischauen. Pommes und Hamburger fanden jeden Abend reißenden Absatz, wobei ich die Hamburger eklig fand. Zum Nachtisch gab es frisches Obst, das übliche Eis, verschiedene Puddings etc. Der frische Ananas hat mir gut gefallen. Über knusprige Schokoröllchen mit einer weißen Cremefüllung fielen die Kinder regelrecht her. Die gab es leider nur einmal pro Woche.

Die Freundlichkeit der Rezeptionsmitarbeiter und der Servicekräfte im Restaurant gefiel mir gut. Besser als in manchem 4 Sterne Hotel. Manche der älteren Mitarbeiter scheinen bereits mit der Anlage verwachsen zu sein, da ich mich noch an sie aus einem Aufenthalt in den 90er Jahren im Hotel Don Toni erinnern konnte. Mein Tisch wurde auf der Außenterrasse zügig abgeräumt und es warf mir auch kein Kellner einen bösen Blick zu, wenn ich mir abends mehrfach etwas vom Buffet holte. Die Getränke muß man sich zum Abendessen selbst holen. Ich finde diese Selbstbedienungslösung für ein solches Hotel ausgesprochen gut. Kein Ärger mit gelangweilten Kellnern und eine zügige Abwicklung.

Beste Lage am schönsten Strandabschnitt des Playa den Bossa. Den Fluglärm fand ich persönlich nicht so schlimm. Samstags landen Maschinen im Minutentakt. Von Montag bis Mittwoch ist es dagegen verhältnismäßig ruhig. Viel unangenehmer empfand ich den Straßenlärm am Playa den Bossa. Um 4 Uhr nachts herrscht immer noch reges Verkehrsaufkommen. Die Zimmer in Straßennähe sind alle zum Pool gerichtet, aber man hört den Verkehrslärm trotzdem durch die Zimmertür. Eine Bushaltestelle befindet sich fast direkt vorm Club. Für mittlerweile 1, 45 EUR gelangt man nach Eivssa. Achtung: Die Busfahrt endet morgens häufig nicht an der zentralen Busstation, sondern in einer Parallelstrasse. Einige Touristen, die wohl erstmalig das Busfahren auf Ibiza testen wollten, waren doch erheblich verwirrt. Von der zentralen Busstation gelangt man günstig bis an die entferntesten Orte der Insel. Das Verkehrsnetz ist gut erschlossen. In einem fast menschenleeren Bus bin ich bis zum Strand von "Es Figueral" an der ruhigen Ostküste vorgedrungen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das abendliche Animationsprogramm wird von einem internationalen Team bestritten, das mit den Gästen diverse Spiele (Wahl zum Mister Don Toni etc.) macht und einstudierte Shows aufführt. Die Shows sind teilweise bemerkenswert. Obwohl ich absolut kein Freund von diesem Animationszirkus bin, fand ich manche Shows, z. B. "Moulin Rouge" oder "Dracula" interessant und war erstaunt, wieviel Mühe man sich mit diesen Veranstaltungen gab. "Moulin Rouge" wartete mit einem Soundtrack auf, der u. a. eine tolle Neukomposition von "Roxanne" von The Police enthielt. Abends war der Außenbereich des Clubs vor der Bühne mit (überwiegend britischen) Urlaubern besetzt, die ihre All Inclusive Getränke schlürften. An einem Abend schleppten die Gäste auf Wunsch des Animationsteams das gesamte Clubmobiliar (Tische, Stühle und Sonnenschirme) über dem Kopf in einer langen Schlange durch die Anlage. Und stellten es anschließend auch tatsächlich wieder dort ab, wo es hingehörte.