- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Um etwas zur Allgemeinbewertung zu sagen, muss ich erstmal etwas zum Reisezeitpunkt sagen. Auf Ibiza endet die Saison anfang Oktober, dass heißt, viele Hotels sind nur noch halb belegt, Bars haben bereits teilweise geschlossen und man kann davon ausgehen, das die Insel insgesammt nicht mehr so überlaufen ist. Dabei ist es gängige Praxis, das die Fiesta Hotel Gruppe Ihre Hotels zusammen legt. Im Klartext, wer ein Fiesta Hotel gebucht hat kommt noch lange nicht in genau dieses, sondern wird in ein vergleichbares anderes Hotel des Konzerns gebucht. So auch bei uns geschehen... Als wir erfahren haben, dass wir verlegt wurden, haben wir uns zunächst gefreut, da der Club Don Toni im Gegensatz zum Hotel Don Toni keine Bettenburg sondern eher ein Appartmenthotel ist. Die beiden Anlagen liegen direkt nebeneinander, somit waren wir mit der Verlegung auch einverstanden (nicht, das uns mal jemand gefragt hätte). Außerdem wussten wir, dass der Club im Katalog etwas teurer verkauft wird. Gebucht, hatten wir ein Doppelzimmer mit All-Inclusive. Das Puplikum war bunt gemischt, jedes Alter, Deutsche, Engländer, Österreicher, Italiener, Spanier. Wer auf Party steht, gerne säuft, Drogen nicht abgeneigt ist und im allgemeinen kein Wert auf Anstand und Etikette legt, ist hier genau richtig. Wir werden jedenfalls nie wieder hier hin kommen!
Unser erstes Zimmer war sehr groß, allerdings auch schon sehr alt. Die Wände waren dreckig, an der Decke ein schlecht überpinselter Wasserrohrbruch und im Bad platzte schon die Legierung von den Amaturen. Das Zimmer war einfach komplett in einem sehr schlechten Zustand. Da wir aber von der Anreise erschöpft waren, haben wir das erst mal so hin genommen. Unser Balkon lag direkt über der Bühne, somit wars während der Animation sehr laut. Das ist ja in so ner Anlage noch zu verzeihen, aber nach Ende des Programms um Mitternacht, ging das gegröhle los... bis etwa zwei Uhr. Völlig entnevt und übermüdet haben wir am nächsten Tag nach einem anderen Zimmer verlangt, dem auch anstandslos nachgekommen wurde. Das neue Zimmer war mit dem Alten nicht zu vergleichen. Etwas kleiner jedoch komplett renoviert, sehr sauber und zu einer ruhigeren Seite vom Pool gelegen. Der erste Eindruck war wirklich gut, was auch nicht die verschlossene Zwichentür ändern konnte. Leider sollte uns dieses kleine Detail noch ordentlich den Urlaub vermiesen. Im Zimmer neben uns, dass wie bereits erwähnt, mit unserem durch eine doppelte Zwichentür verbunden war, waren Engländer untergebracht. Eine Frau und mindestens zwei Männer. Junge Leute die zum Feiern auf der Insel waren. Diese lebten einen völlig anderen Tag und Nacht Rythmus wie wir, und das ziemlich rücksichtslos. Dies merkten wir jedoch erst in der Nacht, als die Herrschaften aufgewacht waren und sich für die Disco vorbereitet haben. Es müssen wohl noch einige weitere Gäste aufs Zimmer gekommen sein, denn es war eine Geräuchskulisse wie in einem Pub, dank Apple docking station die man an der Rezeption ausleihen konnte. Dem nicht genug, kamen durch die Ritzen der Tür dicke Marihuanaschwaden gezogen. An Schlaf war nicht mehr zu denken, auch nicht, weil von nebenan mehrfach geprüft wurde, ob wir auf unserer Seite die Tür noch verschlossen hatten. Es war wirklich extrem laut. Ich wollte mich grade beschweren gehn, da hört man Türen knallen und es war mit einem Schlag ruhig, endlich um 5 in der Frühe. Man war wohl endlich Breit genug um sich ins Nachtleben zu stürzen... Wir haben kaum geschlafen, den ganzen Urlaub nicht. Irgendwas war immer. Ab sechs die Flugzeuge, ab zehn Soundcheck in der Stranddisco, gegen 14 Uhr kamen unsere Nachbarn heim, mit nicht grad weniger Lärm, und erstmal wieder die Bong angesteckt. Natürlich haben wir uns an der Rezeption über diese Zustände beschwert, aber nur mit mäßigem Erfolg. Man konnte uns auch kein anderes Zimmer mehr anbieten, es sei denn wir hätten wieder so ein vergammeltes wie am Anfang genommen. Man hat uns Angeboten, mit den Gästen zu reden. Da ich mich auf so ne lasche Aussage nicht verlassen wollte war mein Gegenangebot, dass ich doch einfach mal die Polizei ins Haus rufe. Davon wenig beeindruckt hat man mir versichert etwas zu unternehmen und unsere Nachbarn zu ermahnen. Ich habe natürlich nicht die Polizei gerufen, weil mir das im Ausland einfach zu blöd ist. Außerdem ist Ibiza ja für seinen Drogentourismus bekannt und wer kann schon sagen in wie weit das nicht sogar gewünscht ist. Es hatte jedoch den Erfolg, dass ab da "leise" gekifft wurde. Schlafen, bzw. erholen, konnten wir uns dennoch nicht. Da unsere dauerbreiten Nachbarn sich ja denken konnten wer sie da angeschwärzt hatte, hat man sich auf gelegentliches klopfen an Wand und Tür spezialisiert um uns zu terrorisieren. Grade immer nur so, dass man wieder wach war, niemals aber lang genug um sich beschweren zu können. Nach jeder Attacke erst mal Ruhe. So ging das jede Nacht, bis Mittwoch auf Donnerstag. Wir hatten uns dem inzwichen angepasst, und uns zum schlafen Ohropax besorgt. Vollgeräuchert mit Stöpsel in den Ohren liegen wir im Bett, es war ca. ein Uhr neben an so laut, dass wir trotz Gehörschutz wach wurden. Die Zwischentür wird von der anderen Seite aufgerissen und es wurde laut fluchend gegen unsere Tür getreten, die nur von einem winzigen Riegel gehalten wurde. Man hat uns für solche Fälle an der Rezeption empfohlen die 9 zu wählen und den Sicherheitsdienst zu rufen. Das wäre ja wunderbar, wenn ich in dem Moment nicht hätte feststellen müssen, dass unser Telefon defekt ist. Super gelaufen! Also, wir uns angezogen um an die Rezeption zu gehen. Kurz bevor wir unser Zimmer verlassen, nochmal kurz Türenklatschen neben an. Als wir auf den Flur treten hören wir nur noch Koffer wegrollen... Unsere lieben Britischen Nachbarn haben scheinbar das Hotel verlassen. Allerdings konnten wir das ja nur vermuten. Da wir von Anfragen über die Abreise dieser Assozialen schon am Vortag keine Auskunft erhalten haben machte es keinen Sinn mehr,jetzt nochmal zur Rezeption zu laufen. Zurück auf dem Zimmer mussten wir feststellen, dass nebenan zwar niemand mehr zu hören war, dafür aber die Klimaanlage mit Maximallautstärke brummte. Völlig entnervt, Stöpsel ins Ohr und gepennt, bis kurz nach sechs als der erste Flieger startete... Wir sahen inzwischen aus wie Zombis, seit Tagen kein Schlaf und das sollte doch ein URLAUB sein. Nach dem Frühstück, wieder eimal der Gang zur Rezeption... Und wir konnten es kaum glauben, sie sind weg!
Über Geschmäcker kann man streiten... Allgemein würden wir das Essen als gut bewerten. Allerdings, wie in den meisten All-Inclusive Anlagen gibt es die ganze Woche dasselbe Buffet bis auf zwei wechselnde Hauptgänge. Wer also den Fehler macht, so wie wir, sich am ersten Tag von allem nur ne Kleinigkeit zum Probieren zu nehmen darf also nicht enttäucht sein, dass ihn in der Woche keine Überraschungen mehr treffen. Der Fisch war wirklich gut. Es war sauber und das Personal immer auf Zack um das benutzte Geschirr abzuräumen. Getränke waren naja... Zum geschmacklosen wegballern ok, aber Qualität sieht anders aus.
Zum Personal kann man eigentlich nicht viel negatives sagen, bis auf die Tatsache, dass man die Tragweite unserer Beschwerde wohl nicht ernst genommen hat. Dazu mehr bei der Zimmerbewertung. Allgemein war das Personal aber wirklich sehr freundlich und bemüht. Mit Deutsch oder Englisch kommt man immer weiter. Die Zimmer wurden jeden Tag ordentlich gereinigt.
Das Hotel liegt direkt am Strand, welcher nur schlecht bis garnicht gepflegt wird. Es gibt dort sehr viel angeschwemmte Algen. Diese werden nicht etwa weggeräumt, sondern mit einem Traktor entlang der Wassserlinie aufgehäuft. Dies führt dazu, daß wer ins Wasser will erst über eine Algenwand klettern muss. So angenehm die kurze Distanz zum Flughafen bei der Anreise auch war, so nervig sind die Flugzeuge, die in nächster Nähe über die Anlage fliegen. Beginn Morgens um sechs bis etwa Mitternacht. Der Club liegt nur wenige Fußminuten entfernt von zahllosen Discotheken. Direkt angrenzend liegt eine Stranddiscothek. Dies hat den Vorteil, das man nicht jedes Flugzeug hört, weil die Musik manchmal noch lauter ist...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool selbst wurde jeden Tag gereinigt, was man über die Liegen allerdings nicht sagen kann. Liegen waren in ausreichender Zahl vorhanden, was aber auch mit der schwindenden Gästezahl zusammen hing.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nick |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |