Das Hotel Hacienda San Jorge in Los Cancajos liegt auf der südöstlichen Seite von La Palma, weniger als 10 Autominuten vom Flughafen entfernt. Auch wenn es nicht die "Sonnenseite" der Insel ist - die kurze Transferzeit gefällt mir. Im übrigen wirkt die Nähe zum Flughafen für uns nicht störend: zum einen ist das Flugaufkommen recht niedrig, zum anderen ist die "Isla Bonita" ohnehin zu schade, um sich den ganzen Tag am Pool aufzuhalten und Fliegern zuzuschauen. Obwohl die Anlage über 155 Appartements verfügt, erhält sie durch die Aufteilung in 4 Gebäudekomplexe ihren "intimen" Charakter. Um den Pool und die schöne Gartenanlage reihen sich das 5-stöckige Hauptgebäude, die 2-geschossigen Nebengebäude sowie das Restaurant. Die Architektur des gepflegten Anwesens fügt sich nahtlos in das ansteigende Gelände ein und wirkt in sich sehr harmonisch. Im Hauptgebäude befindet sich ein kleiner Supermarkt, daneben ein Internetterminal. Neben dem Foyer kann man sich quasi in einem Gewächshaus an der Bar zu einem coolen Drink niederlassen. Dabei hört man überwiegend deutsche Stimmen, durchsetzt von spanisch. Am beeindruckendsten ist sicherlich die riesige Gartenanlage. Wir kamen uns wie im Urwald vor: hunderte von Bäumen, Pflanzen, Kakteen, garniert mit Fischteichen, Springbrunnen, Wasserläufen, einem Ententeich und Vogelvolieren. Dabei ist alles Top gepflegt. Hinweis: dieser Bericht wird von mir ebenfalls in Ciao.com unter dem Nick wildgecko66 eingestellt.
Fortuna küßte uns - wir hatten wohl eines der schönsten Zimmer der Anlage. Im 5 Stock des Hauptgebäudes, ganz außen, mit großer Dach-Eckterrasse, Tisch, Stühlen und 2 Liegen - toller Weitsicht über die Bucht inklusive. Die Zimmer selbst sind ansonsten ziemlich identisch eingerichtet. Uns erwartete eine freundlich gestaltete Inneneinrichtung mit warmen Farben (auch wenn es im Raum manchmal etwas zu kühl war). Der Wohnbereich ist ausreichend groß und gut ausgestattet mit Couchtisch, ausziehbarer Schlafcouch, Sessel, sowie eine Anrichte mit dem Farb-TV und Telefon. Zwischen Eingangs- und Wohnbereich findet sich die Küchennische, visuell durch eine Esstheke abgetrennt. Die kleine Küche ist mit Kühlschrank, Cerankochfeld und Mikrowelle bestückt. Auch das Schlafzimmer ist geräumig. Die Matratzen der (leider) getrennten Doppelbetten sind nicht durchgelegen, und der Kleiderschrank mit integriertem Mietsafe ist ausreichend dimensioniert. Ein kurzer Blick gegenüber findet sich das mittelgroße und komplett ausgestatte Bad mit Wanne, Dusche, WC und Bidet.
Das Frühstücksbuffet war vielfälltig: Cerialien aller Art, Quark, (Dosen)-Früchtecocktail, Marmeladen, Käse, Wurst, frische Früchte u.a. Als "Hardware" gab es Brötchen und Toasts der einfacheren Sorte, ferner Gummicroissants und süße Stückchen. Kaffee (prima!), Tee, und jede Menge (Billig)-Fruchtsäfte waren im Angebot. Gut gefallen hat mir die "Eiertheke". Aus vielen Schälchen konnte man sich die Zutaten für das Omelette selbst zusammen mixen und dem "Ei-Keeper" übergeben. Frühstückseier konnte sich jeder Gast nach eigenem Gusto selber kochen. Abends gab es meistens Buffet, selten A la carte. 4 Gänge waren Standard (Suppe, Salat, Hauptspeise, Nachtisch). Das Salatbuffet war vielfältig, auf das Dosenfutter (Spargel, Muscheln, Champis etc.) hätte jedoch besser verzichtet werden sollen. Mindestens 3 Alternativen waren als Hauptspeise verfügbar, eines davon traf auch mit großer Sicherheit meinen Geschmack. Nicht gefallen hat mir jedoch die Tatsache, dass die meisten Gerichte ziemlich kalt auf den Teller kamen. Positiv fiel mir ins Auge, daß das Buffet nicht zerfleddert aussah und immer wieder schnell bestückt wurde. Daß die Palmiten Wein anbauen können, beweisen sie seit bald 500 Jahren. Deshalb kann ich die typischen (Land)-Weine aus La Palma (z.B. Hoyo de Mazo, Vega Norte, Teneguía) auch durchgängig empfehlen, zumal die Preise von 10-13 Euro pro 0,7l Flasche absolut erträglich sind. Die 0,5l Flasche Wasser kostet 0,75 Cent.
In diesem Hotel begegnet man nur fröhlichen und freundlichen Menschen. Angefangen vom netten Empfang beim Check-in, über das stets grüßende Reinigungspersonal, bis hin zu den lächelnden Gärtnern - man hat das Gefühl, daß die Leute hier gerne arbeiten. Die Sauberkeit in Zimmern und anderen Räumlichkeiten ließ nie zu wünschen übrig. Handtücher werden 3x die Woche gewechselt, Bettwäsche wöchentlich. Auch das Restaurant war immer gut gepflegt. Nur das Geschirr und Besteck lohnte einen genaueren Blick - die Spülmaschine leistete da nicht immer beste Arbeit. Und wenn wir schon beim kritisieren sind: das Servicepersonal im Restaurant war immer super-nett und stets bemüht, verlor aber manchmal den Blick fürs Wesentliche. Häufig mussten wir längere Zeit neben unseren abgefressen Tellern sitzen, irgendwann begannen wir sie zu stapeln. Das Abräumen wurde einfach vergessen bzw. mangels genügend Personal lange verzögert. Verließen Gäste den Tisch, blieb dieser lange Zeit in genau diesem Zustand. Unschön, aber noch zu verschmerzen.
Nachdem wir Hotel und Appartement einem ersten prüfenden Blick unterzogen haben, wird es Zeit, die Lage näher zu erforschen. Die kleine Bucht mit anthrazitfarbenem Sandstrand befindet sich direkt am Hotel, getrennt durch eine Straße (Sackgasse). Gegenüber der Anlage ist ein großes Shoppingcenter mit Bars, Restaurants, Disco, Mietwagenagentur, Divingcenter und Einkaufsmöglichkeiten. Obwohl unser Zimmer direkt an dieses Center ausgerichtet war, konnten wir keine Lärmbelästigung feststellen. Los Cancajos selbst wirkt etwas verschlafen, obwohl der Ort zu 100% auf Tourismus ausgelegt ist. Unter Umständen liegt dies aber auch an unserer Reisezeit im April, in der HS kann durchaus mehr los sein. Wer Interesse hat, kann sich für einige Cent mit dem Bus ins nahegelegene Santa Cruz bringen lassen. Die Hauptstadt der Insel ist jedoch nicht auf Tourismus ausgelegt, eher ursprünglich und natürlich. Aber ein Trip lohnt sich allemal. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Mietwagen, mit welchem man die Insel deutlich besser bereisen kann als mit den öffentlichen Bussen. Als Ausgangsort ist Los Cancajos ideal. Durch die zentrale Lage in der Inselhälfte erreicht man relativ zügig jeden Punkt von La Palma.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Hazienda San George ist weder Sport- noch Unterhaltungshotel. Somit muß man auf Animation und Tanzabende verzichten, auch Wasserrutschen etc. sucht man vergebens. Der Meerwasserpool jedoch lädt zum Schwimmen ein, Liegestühle sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Das ganze macht einen sehr entspannten Eindruck, von diesen saublöden Handtuch-Liegenbelegern konnte ich keine entdecken. Für die Aktivisten ist ein kleiner Fitnessraum vorhanden, eingerichtet mit den wichtigsten Maschinen. Der Zustand erschien mir jedoch nur bedingt gepflegt (gelöste Seile, verklemmte Gewichte, abgeschabte Polster). Wer mag, kann außerdem Sauna oder türkisches Dampfbad gegen Extragebühr besuchen, auch Massagen sind möglich
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im April 2004 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Birgit + Thomas |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 2 |

