Waren wir im falschen Hotel ? Wenn ich hier die Berichte so lese, kommt es mir fast so vor. Zur Lage: Das Hotel liegt sicherlich an einem der schönsten Strände von Fuerte. Allerdings ist die Bucht in der Nähe klein, Liegen und Sonnenschirme nur gegen Gebühr, für Gehbehinderte gar nicht zu erreichen. Möchte man zu dem ca. 500 m entfernten großzügigen Strand, benötigt man schon festes Schuhwerk und teilweise die Kletterkünste einer Bergziege. Das Hotel: Ein sehr schöne Anlage. Allerdings bieten dies auch alle anderen Anlagen im Umkreis an. Zimmer: Durchaus ok. Wenn man spanischen Standart mit Wasserschäden, offenen Stromleitungen, abblätternde Farbe gewohnt ist. Kinderspielplatz: Abseits der Anlage. Ein kleines Hexenhäuschen, zwei Schaukeln und ein kleines Klettergerüst, das ganze in Sand und in praller Sonne. Für Kinder von 2-6 durchaus zumutbar. Pool: Schöne Poollandschaft. Positiv hervorzuheben ist hier der beheizte Innenpool. Allerdings mit defekter Poolbeleuchtung und defekter Gegenstrom/Massageanlage. Es gab zwar Sonnenschirme, teils zerfleddert, allerdings waren die so angebracht, dass allenfalls die Pflanzen davon profitieren konnten. Leider waren die Schirme fest einbetoniert, so dass auch kein Umstellen möglich war. Spielen und rumplantschen der Kinder, wurde von der durchschnittlich mehrheitlich vertretenen älteren Generation böse kommentiert, so dass sich zum Schluß ohne Begleitung der Eltern die Kinder nicht mehr ins Wasser wagten. Schade. Handtücher gab es nur gegen 15,- € Kaution pro Handtuch ! in bar. Bei einer dreiköpfigen Familie kommt da schon einiges zusammen. (Neben der Kaution für Safe und Minibar mal abgesehen) Poolbar: Softgetränke, Bier, Wein - klar bei Allinklusive natürlich umsonst. Zum Mittag täglich: Hotdogs und Hamburger oder Hamburger und Hotdogs. Musik, Unterhaltung ? Fehlanzeige. Schweigen im Walde. Animation: Wann und Wo ?? Zwischenzeitlich sah man die beiden einzigen Animateure - stets alleine - über die Anlage huschen. Die Musik zur allmorgendliche Gymnastik hätte man bestimmt mit einem Hörgerät gut verstehen können, ebenso wie bei der angebotenen "Wassergymnastik". Positiv ist dann hier der Animateur hervorzuheben, der es den älteren Damen dann ermöglichte, aufgrund seiner doch allzu schlecht sitzenden Badehose, immer wieder einen Blick auf seinen Allerwertesten zu erhaschen. So macht Gymnastik doch Spaß. Abendunterhaltung: Okay, seien wir fair. Es gibt Leute, die mögen die Musik von Wolfgang Petri und Andrea Berg, andere halt nicht. Punkt. Sitzmöglichkeiten draußen: 6 Tische a 4 Stühle halte ich bei einem 333 Zimmerhotel für zu wenig. Abendunterhaltung für die Kinder: Billard oder Computerspiele, diese natürlich gegen Gebühr. Lobbybar: Das Highlight des Hotels. Super Ambiente. Allerdings sollte man sich seine eigenen Getränke mitbringen. Denn obwohl dort die Getränke kostenpflichtig sind, sitzt man stets auf dem Trockenen. Essen: Ein heikles Thema. Salatbuffet ok. Ich habe keine Ahnung, woraus die Pommes bestanden und will es auch gar nicht wissen. Heiße Luft mit Fett. An zwei Cooking-Stationen zur Auswahl: einmal Nudeln oder Nudeln oder Nudeln mit Béchamel- oder Tomatensoße und gekochten Schinken. TÄGLICH !! An der anderen dann täglich wechselnde Fleisch- oder Fischstücke. Tunfischsteak gut durch oder rohes gut durchwachsenes Lammkotelett. Als sogenannte Sattmacher Erbsen, Bohnen, Möhren, Blumenkohl, Rosenkohl, Brokkoli in rauen verkochten Mengen. Aber seien wir mal ehrlich, muss ich dafür nach Fuerte fahren? Sorry, ich vergaß die einsame Paella, die kaum angerührt in einer Ecke stand. Auch ist der Außenbereich des Restaurants sehr klein. Man fühlte sich in Anbetracht der lauernden Blicke aus der Warteschlange ! vor der Terrasse stets genötigt, unmittelbar nach dem Essen aufzustehen. An unserem letzten Abend gab es dann einen sogenannten asiatischen Abend. Wir waren ehe schon Tage vorher abends immer geflüchtet und hegten neue Hoffnungen. Ente hmmmm. Alle vier hatten wir durchweg Knochenabfälle auf dem Tisch. Satetspieße aus Preßfleisch ohne Satesoße bei denen die Messer das Schneiden aufgaben. Pseudo-Sushi zur Abwechslung mal mit Mojo-Soße. Ein ganz großes Kompliment geht allerdings an die Patisserie. Tauchschule: Body-Bording. Wären wir als Mütter nicht mitgefahren, wären unsere Kinder wohl bis nach Afrika abgetrieben worden. Erst nachdem wir den rauchenden Begleiter darauf aufmerksam machten, dass wir schließlich für den Kurs bezahlt haben und ein paar Anleitungen doch recht sinnvoll wären, erwähnte er, dass er doch schließlich der Rettungsschwimmer und für solche Fälle zuständig sei und bequemte sich bis zur Hüfte ins Wasser um dort mehr mit den weiblichen Begleitungen zu flirten als denn Anweisungen zu geben. Resümee: Für alle Leute, die nicht viel wert auf Essen legen und die ihre Ruhe haben möchten, ein durchweg geeignetes Hotel. Ich muß sagen, wir haben uns auch sehr gut erholt, da wir mangels Unterhaltung jeden Abend um elf im Bett waren. Leider haben wir so ähnliche Kommentare auch aus anderen Hotels gehört, dass die Qualität nach Allinklusive überall deutlich nachgelassen hat. Ich kann nur allen Reisenden empfehlen, mal darüber nachzudenken, ob All-inklusive denn wirklich sooo toll ist. Oder ob man sich für seine kostbare Ferienzeit nicht lieber Qualität statt Quantität wünscht. Ansonsten eine schöne wenn auch sehr karge Insel, September Oktober super Klima. Wenn mir jemand dort ein qualitativ gutes kinderfreundliches Hotel empfehlen kann, wäre ich sehr dankbar.

Zimmer