Die fast neuwertige Hotelanlage ist sehr gepflegt und sauber. Die Gästestruktur ist von Niveau, Atersdurchschnitt und Nationalitäten recht unterschiedlich. Es gibt sehr viele deutschsprachige Gäste, jedoch auch einige Niederländer, Spanier, Italiener und Russen. Den Altersdurchschnitt der Gäste würde ich bei Mitte 40 sehen, wobei es auch einige Gäste mit kleinen Kindern gab. Insgesamt ist die Atmosphäre (auch beim Abendessen), sehr leger und nicht ganz so spießig, wie man sie z. B. aus einigen Riu-Hotels kennt. Dies empfanden wir erfrischend und angenehm, denn das hochnäsige „Schaulaufen“ und „Bemustern anderer Gäste“ vor dem noch geschlossenen Speisesaal entfällt komplett. Wer allerdings auf ein gediegenes Ambiente im Restaurantbereich mit passender Bekleidung Wert legt, der ist hier definitiv im falschen Hotel. Für den Fall, dass es spezielle Behindertenzimmer gibt, würde ich das Hotel auch durchaus als behindertengerecht bezeichnen und auch mit Kindern hierhin fahren, auch wenn es sicherlich noch familienfreundlichere Hotels geben mag. Den viel zitierten Baustellenlärm haben wir als überhaupt nicht störend empfunden, dies hängt aber sicherlich immer von der eigenen Lärm-Toleranzschwelle ab und ist somit ein subjektives Empfinden. Ob man das Hotel mit Frühstück oder Halbpension bucht, ist reine Geschmacksache, wir waren aber mit dem Essen sehr zufrieden. Allerdings fällt mir beim Lesen von Holidaycheck-Bewertungen immer wieder auf, wie unterschiedlich die Geschmäcker und Anforderungen der Menschen doch sind. Obwohl ich uns als sehr anspruchsvolle und verwöhnte Gäste bezeichnen würde, so kann ich die Kritikpunkte von einigen anderen Gästen stellenweise jedoch gar nicht nachvollziehen. Wer quer durch die ganze Welt reist und dabei alle Hotels an dem deutschen Sterne-Kategoriesystem misst, absoluten Perfektionismus in allen Bereichen sowie durchgängig deutschsprachiges Personal voraussetzt und bei Massentourismusgebieten wie der Costa Adeje Totenstille erwartet, der sollte besser zu Hause bleiben. Allerdings gab es in den letzten Tagen einen sehr interessanten Bericht in der „Welt-Online“, der die überzogenen realitätsfernen Ansprüche von einigen Menschen an ihren Urlaub einmal psychologisch hinterfragt hat. Das Ergebnis ist mehr als aufschlussreich und macht den Hintergrund solcher Bewertungen verständlicher. Alternativhotels dieser Klasse gibt es an der Costa Adeje sicherlich einige (Bahia del Duque, Riu- Palace, Jardines de Nivaria, Grand Hotel Anthelia), wovon wir aber nur das Riu-Palace bewohnt haben und daher auch nur dieses beurteilen können. Beide Hotels haben Vor- und Nachteile, die sich aber insgesamt gegeneinander aufwiegen. Betrachtet man das Preis-Leistungsverhältnis, so schneidet das Riu Palace zur Zeit etwas schlechter ab. Uns hat es, bis auf Kleinigkeiten, im Gran Tacande sehr gut gefallen und wir würden es zweifellos wieder buchen und auch weiterempfehlen. Ansonsten empfiehlt es sich, einen Mietwagen zu nehmen und damit die Insel zu erkunden, Teneriffa hat eine wunderschöne und facettenreiche Landschaft zu bieten (z. B. der Teide Nationalpark oder das La-Orotava-Tal) und auch der Loro Parque ist immer einen Besuch wert.
Wir hatten ein schönes ruhiges Standard-Zimmer zur Meerseite, Baustellenlärm war von hier aus nicht hörbar, wer jedoch bereits die vom Plaza-Del-Duque-Einkaufscenter stammende Musik als Geräuschbelästigung empfindet, für den ist dieses Zimmer oder noch besser gesagt, das gesamte Hotel sicherlich ungeeignet. Auch eine besondere Hellhörigkeit unseres Zimmers konnten wir nicht verzeichnen, aber vielleicht lag dies an Schnitt und Lage unseres Zimmers. Unser Zimmer war sehr geräumig (45 – 50 qm) und freundlich eingerichtet. Es verfügte über eine Sitzecke mit Couch und Sessel, einen Schreibtisch mit Stuhl, einen Fernsehschrank mit integrierter Bar, einen großen Schrank mit kostenlosem Safe sowie ein sehr bequemes breites Bett mit vielen Kissen, auf dem man wunderbar schlafen konnte. Das absolute Highlight war das Bad in Badesaal-Format. Es verfügte über eine Dusch-Badewanne mit Glasabtrennung, eine riesige Massagedusche mit Milchglastür, ein Bidet und WC sowie einen Doppelwaschtisch. Besonders komfortabel waren die bereitgestellten Bademäntel mit Hausschuhen sowie die Guest-Supplies in Form von kleinen Shampoo-, Duschgel-, Bodylotion- und Conditioner-Flaschen, die immer aufgefüllt wurden. Der Balkon war mit einem schönen großen Glastisch sowie zwei sehr bequemen Sesseln in Rattan-Optik möbiliert. Der einzige Nachteil des Zimmers: Es fehlte ein Wäscheständer auf dem Balkon.
Der Gastronomiebereich ist wirklich der einzige Bereich des Hotels, an dem ich servicetechnisch etwas auszusetzen habe und hierfür leider ein paar Punkte abziehen muß. Von der Möglichkeit im A-la-Carte-Restaurant des Hotels zu speisen, haben wir leider keinen Gebrauch gemacht, daher können wir nur das Hauptrestaurant Zurrón beurteilen. Festgelegte Essenszeiten gibt es hier glücklicherweise nicht, geht man etwas später essen, so ist das Restaurant immer schön leer. Der Speisesaal ist sehr geräumig und wirkt daher etwas kantinenmäßig, hat aber den Vorteil, dass man immer einen freien Platz findet und es in der Regel kein Gedränge am Buffet gibt, was zu einer deutlich entspannten Atmosphäre beiträgt. Es besteht aber die Möglichkeit, sowohl abends als auch morgens draußen auf der für uns leider etwas zu kühlen Terrasse zu speisen. Die Speisen sind wirklich erstklassig und hochwertig in der Qualität, die Tatsache, dass man sich abends selbst extrem teuere Edelfische (z. B. Rotbarben) oder Fleischsorten (Kalbs- und Straußensteaks…) frisch zubereiten lassen kann, spricht schon für sich, denn ein Essen in einer solch hohen Qualität und dann auch noch für jeden Gast persönlich gebraten, haben wir in spanischen Urlaubshotels noch nie bekommen (hierfür hätte ich 5, 5 Sonnen vergeben). Auch das Vorspeisenbuffet mit vielen frischen und zubereiteten Salaten, Kaviar, plattenweise Langusten und diversen anderen Fischspezialitäten, frischem Schinken, Käse, Suppen, Brot etc. dürfte eigentlich (einige Holidaycheck-Bewertungen besagen das Gegenteil…) keine Wünsche offen lassen (hierfür hätte ich 5 Sonnen vergeben). Die einzige Sache, die uns abends nicht gefiel war die Tatsache, dass beim Hauptgang die Beilagen nicht immer optimal auf Fisch/Fleisch abgestimmt waren, uns teilweise auch zu wenig warmes Gemüse angeboten wurde und wir das Nachspeisenbuffet etwas einseitig fanden, aber dies ist alles relativ und auch kein Kritikpunkt, sondern unser persönlicher Geschmack. Beim Frühstück hingegen war alles perfekt, der Kaffee war stets warm und relativ wohlschmeckend, die Auswahl an Wurst, Käse, Kaviar, Brot, Brötchen, Sekt, Obst, frisch zubereiteten Fruchtsäften und Eierspeisen, Würstchen, frisch gebackenen Waffeln etc. war einfach vorbildlich (hierfür hätte ich 5 Sonnen vergeben). Selbst als wir am Abreisetag um 7. 00 Uhr gefrühstückt haben, war das gesamte Frühstücksbuffet (bis auf die Brötchen) schon aufgebaut und selbst frisch zubereitete Eierspeisen waren erhältlich. Jetzt aber zu meinem Kritikpunkt: Es handelt sich um den Service im Restaurant. Die meisten Kellner waren extrem freundlich und sehr zuvorkommend, wenn auch nicht perfekt, einige sprachen Deutsch, andere Englisch und wenige nur Spanisch. Auch der Abräumservice funktionierte einwandfrei, daran gibt es nichts zu meckern. Für ein 5-Sterne-Hotel absolut nicht angemessen fanden wir allerdings die Hartnäckigkeit der regelmäßigen Zimmerkartenkontrolle bei der Getränkebestellung (auch in der Bar). Die einfache Nennung der Zimmernummer (in gutverständlichem Spanisch!!!!) reichte einigen Kellnern nicht aus. Diese Vorgehensweise haben wir noch in keinem Hotel dieser Kategorie erlebt und hinterlässt bei uns den Eindruck, dass beim Hotelmanagement der Eindruck herrscht „Jeder Gast ist ein potentieller Krimineller, der das Hotel um wertvolle Einnahmen betrügen könnte“ Ich denke, wer sein Hotel- bzw. Gastronomiefach ordentlich gelernt hat, der weiß, dass sich so etwas nicht gehört, dies entspricht einem Jugendherbergs-Standard, aber nicht einem Luxus-Hotel. Besonders aufgefallen war uns hierbei der Kellner Tino, der, obwohl er uns bereits eine Woche lang regelmäßig bedient hatte, uns auch in der 2. Woche in Oberkontrolleur-Marnier in vollkommen unpassendem und patzigem Ton aufforderte, die Zimmerkarte vorzulegen (schade, aber es war sein Trinkgeld, was ihm entgangen ist…). Wir sind der Meinung, dass das Hotelmanagement bei so viel Misstrauen seinen Gästen gegenüber besser wieder die Barzahlung bei Tisch einführen sollte…
Das Personal ist bis auf einige wenige Ausnahmen im Restaurantbereich sehr freundlich und hilfsbereit und teilweise auch deutschsprachig. Trotzdem können Englisch- oder Spanischkenntnisse manchmal von Nutzen sein, aber wer viel durch die Welt reist, für den sollte zumindest ein wenig Englisch ja auch kein Problem sein. Insgesamt erhält man in diesem Hotel den Eindruck, dass man sehr bemüht ist, jeden Gast zufriedenzustellen, auch wenn dies, wie man es anhand der Bewertungen gut erkennen kann, anscheinend ein fast unerreichbares Ziel zu sein scheint. Bei der Ankunft stand eine große Flasche Sekt auf dem Zimmer und am Tag vor der Abreise gab es ein weiteres Geschenk, dies ist auch in teureren 5-Sterne-Hotels kein Standard und wir haben uns sehr über diese Aufmerksamkeiten gefreut. Der Check-In verlief sehr freundlich, wir mussten aufgrund unserer frühen Anreise zwar 1 Stunde auf unser Zimmer warten, wurden jedoch sofort zum Frühstück ins Restaurant eingeladen. Die Zimmerreinigung war stets perfekt und sehr freundlich, da gab es überhaupt nichts auszusetzen (und ich bin diesbezüglich schon sehr pingelig…). Ja, es stimmt, befleckte Bettwäsche gab es leider, wer jedoch in den eindeutig von Bügelautomaten stammenden schwarzen Flecken in der ansonsten sauberen Bettwäsche einen Hygienemangel sieht und sich darüber beschwert, dem ist eindeutig nicht zu helfen. Ich finde den Vergleich meiner Vorgänger mit „der Prinzessin auf der Erbse“ hierbei sehr passend. Besonders angenehm fanden wir den Abdeckservice, der abends noch einmal die Zimmer aufräumte, die Betten aufdeckte und mit Betthupferln versah und die schmutzigen Handtücher austauschte
Das Hotel liegt in exponierter Lage, nur durch die Ufer-Promenade vom Strand „Playa del Duque“ getrennt. Für uns gibt es an der Costa Adeje kaum bessere und zentralere Lagen. Die Shopping-Center „Plaza del Duque“ sowie „Paris“ befinden sich in direkter Nähe. In den beiden Einkaufzentren befinden sich auch die Minimärkte „Spar“ und „Netto“, die teilweise jedoch etwas überzogene Preise haben. Deutlich günstiger erschien uns der etwas größere Supermarkt in dem neben dem Costa Adeje Gran Hotel gelegenen Einkaufszentrum. Das Plaza del Duque ist ein sehr schönes und modernes Shopping-Center mit Geschäften für den anspruchsvollen Kunden. Die Hotelumgebung ist insgesamt sehr gepflegt und ruhig und das Publikum ebenfalls. Wer etwas mehr Trubel wünscht, der sollte ein Stück in Richtung Playa de las Americas laufen. Der Flughafen ist nur ca. 10 Autominuten entfernt, der Taxipreis lag bei 25 Euro. Wer jedoch eine Hotelrundfahrt bis ans andere Ende von Playa de las Americas vorzieht, der sollte den 40-minütigen Bustransfer der TUI vom und zum Flughafen wählen… Nach Playa de las Americas oder nach Los Christianos gelangt man entweder mit dem gelegentlich fahrenden Bus (leider verfügt das Hotel nicht über einen Fahrplan), einem Taxi oder aber auch über den von uns bevorzugten wunderschönen ca. 10 km langen Fußweg entlang der Strandpromenade.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über mehrere Pools, einen Kinderpool, einen Whirlpool und zahlreiche Liegen und Sonnenschirme. Das Vorreservieren der Liegen mit Handtüchern ist allerdings auch in diesem Hotel ein bei Gästen sehr beliebter Frühsport. Da wir den Poolbereich in 14 Tagen aber nur ein Mal frequentiert haben, kann ich über eventuelle Liegen- und Sonnenschirmengpässe leider keine Auskunft geben. Das Hotel verfügt über 3 Internetplätze, (1 Std. für 9 Euro), einen kostenpflichtigen Wellness-Bereich mit Friseur, den wir aber nicht getestet haben und einen Hotelshop. Ansonsten bietet das Hotel eine leichte Animation (Yoga, Spanisch etc.) und einen Kinderclub. An mehreren Abenden in der Woche wird ein Unterhaltsprogramm mit Live-Musik und relativ hochwertigen Shows angeboten und teilweise gibt es bereits morgens Live-Musik im Restaurant.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2007 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Gitti |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 14 |


