- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Architektonisch sehr gefällige, im maurischen Stil erbaute Anlage mit ca. 250 Zimmern auf der Steilküste oberhalb des Strandes. Sehr schön auch die landestypisch wirkenden Details der Einrichtung: Massive Kassettenzimmertüren aus dunklem Holz, sonnengelb und dunkelaltrosa gestrichene Flure und Hallen, farbenfrohe Teppiche auf allen Fluren, in schönen Mustern bezogene Sitzmöglichkeiten in Salon und Restaurant. Mir fällt eigentlich kein Hotel ein, dass von der Einrichtung so geschmackvoll und gediegen war wie dieses. Die Gartenanlage ist in einen oberen (mit Barterrasse und Restaurant) und den unterhalb gelegenen Teil mit der Poolanlage unterteilt. Es gibt auch im Sommer ein relativ großes Hallenbad, außerdem einen kleinen Fitnessraum und eine nette Auswahl Bücher zum Ausleihen im Raum der Animateure (Forti-Club). Zur Internetnutzung (zwei Terminals mit annehmbarer Geschwindigkeit) kauft man an der Rezeption eine Karte über die gewünschte Dauer, auf der dann der Zugangscode zum Eingeben steht. Die Bar innen ist ganz gemütlich; draußen sitzt man nicht so schön, da die Bühne für die Unterhaltung für meinen Geschmack viel zu nah ist und die Lautstärke bei einigen Gesangsdarbietungen total überzogen. Das ist aber vielleicht Ansichtssache. Das Publikum bestand in der ersten Juliwoche überwiegend aus Paaren deutscher und spanischer Nationalität, mit dem Ferienbeginn reisten vermehrt auch Familien an. Vereinzelt hörte man Gespräche auf englisch und holländisch, an den Wochenenden scheinen viele junge spanische Familien hier einen Kurzurlaub zu verbringen. Insgesamt würde ich trotz der vorhandenen Animation und guter Auslaufmöglichkeiten für Kinder das Haus nicht als ein typisches Familienhotel bezeichnen. Zum Klima hier noch eine Bemerkung: Wir waren die ersten beiden Juliwochen unterwegs und hatten in der ersten Woche leichten Wind bei ca. 24 C – traumhaft. Nach 7 Tagen drehte sich über Nacht der Wind, und die Temperaturen blieben die nächste Woche bei ca. 30 C und darüber. Der Wind war dann aber so stark, dass es fast unmöglich war, sich am Strand aufzuhalten (die Schirme flogen herum und der Sand peitschte regelrecht ). Wie lange eine solche Wetterphase jeweils anhält, weiß niemand. Betrachtet man den Wetterrückblick auf www.reisewetter.de (Ort: Rota), scheinen sich diese Wetterlagen regelmäßig abzuwechseln. Man sollte also nicht darauf spekulieren, zwei Wochen am Strand liegen zu können, schon gar nicht mit kleinen Kindern. Eine stabile Strandmuschel mit festen Haken kann da sehr nützlich sein. Hat man sich für Ferien in Conil entschieden, würde ich hinsichtlich der Lage die beiden Fuerte-Hotels oder eventuell auch das kleinere „Costa Conil“ empfehlen, wenn man gerne regelmäßig den Ort besuchen möchte. Im „Conil Park“, welches dem Ort am nächsten liegt, sollte man unbedingt darauf achten, Zimmer im Bereich oberhalb des Pools oder auf gleicher Höhe zu bekommen, da die durch die Hanglage weiter unten gelegenen Räume mit ihren Terrassen zur Straße bzw. dem Küchen/Versorgungsbereich liegen und der hier stärkere Straßenverkehr, vor allem auch Mopeds am Wochenende, bestimmt ziemlich stören können. Vom „Garbi Costa Luz“ (ziemlich kahle Anlage in ebensolcher Umgebung)und erst recht dem jenseits des Hafens gelegenen „Calas de Conil“ braucht man unbedingt ein Auto, um nach Conil zu kommen, und die Parkplatzsuche an der Promenade schien mir vor allem abends ziemlich stressig zu sein. Wer noch Fragen hat, kann uns gerne mailen.
Unser Zimmer 5056 lag auf der fünften Ebene, was im oberen Teil des Hotels bedeutet: zweiter Stock, mit dem Balkon zur Barterrasse und seitlichem Blick auf das Meer in einiger Entfernung. Die Einrichtung ist mit den antik wirkenden rötlichen Fliesen, sonnengelb gestrichenen Wänden, Stoffen in gelb-rot und dunklem Holz bei den Möbelstücken wirklich schön und wirkt edel und gemütlich zugleich. Alles war gut in Schuß und wirkte überhaupt nicht abgenutzt. Zusätzlich zum bequemen Doppelbett gab es noch ein Sofa im Zimmer, welches sicher als Schlafgelegenheit für eine dritte Person dienen kann. Das gewünschte zweite Kopfkissen hat uns das Zimmermädchen prompt besorgt. Der Safe hätte zusätzlich bezahlt werden müssen. Im Flur steht ein großer weißer Wandschrank mit viel Platz, auch für Schuhe, daneben Abstellplatz für die Koffer. Das Bad enthält Wanne mit Dusche, ein Bidet und einen richtig guten Kosmetikspiegel, auch Kosmetiktücher standen bereit. Den Fön haben wir nicht probiert. Was mich etwas irritiert hat, ist das Fehlen einer Toilettenbürste. Der Balkon ist ausreichend groß, mit Tischchen und zwei Plastikstühlen sowie Trockengestell ausgerüstet, leider gibt es keine Fußhocker. Die Klimaanlage ist zwar hörbar, aber nicht zu laut und funktioniert bei geschlossener Tür und eingesteckter Zimmerkarte tadellos. Wirklich hervorheben muß ich die ausgezeichnete Schalldämmung im Hotel und den Zimmern: Von seinen Nachbarn hört man außer wenn man gleichzeitig das Bad benutzt, absolut nichts. Ich habe noch nie in einem so ruhigen Zimmer geschlafen und es sehr genossen. Lagemäßig sind wahrscheinlich die schönsten Zimmer die im Poolbereich ganz oben gelegenen, die an der direkt dem Meer zugewandten Stirnseite des Hotels sowie alle, die zum Garten des Nachbarhotels Fuerte Costa Luz liegen.
Wir hatten Halbpension gebucht. Diese wird morgens und abends in Form von üppigen Büfetts serviert. Man kann draußen unter den Arkaden des Restaurants oder im klimatisierten Innenraum sitzen – je nach Wetterlage und Vorliebe. Draußen stehen überwiegend jeweils zwei Zweiertische nebeneinander, so dass man als Paar auch mal mit anderen ins Gespräch kommt. Man sitzt sehr bequem auf Korbstühlen, innen ist die Einrichtung in dunklem Holz und Grün-Gold-Tönen gehalten – sehr geschmackvoll. Es gibt keine festen Tische und damit auch keine „Stammkellner“, was sicher mit dazu beiträgt, dass Trinkgelder nicht üblich sind. Zum Essen selbst kann man unmöglich alles aufzählen – jemand schrieb mal in diesem Forum, es gäbe eigentlich jeden Tag das Gleiche. Das trifft vielleicht auf das Frühstücksbüfett sogar zu, weil es schlichtweg ALLES gibt, von Sekt über frische Säfte, gegrillten Speck, warmes Gemüse, Eierspeisen, frisch gemachte Omeletts, diverse Käse- und Wurstsorten bis zu Müsli, frischem Obst und und und- und das eben jeden Tag, was ja kein Fehler sein kann. Abends wird immer frisch zubereiteter Fisch und Fleisch angeboten, und wer im Zweifel ist, kann sich von der freundlichen deutschen Köchin über die genaue Spezies aufklären lassen. Neben der Showküche stehen immer ca. fünf gemischte Salate, diverse Fleisch- und Fischpfannen sowie Leckereien wie Pasteten, Meeresfrüchte, Käseplatten, kalte und warme Suppen sowie viele Beilagen bereit. Donnerstags zum wöchentlichen Galaabend gibt es Sekt, eine Blume für die Damen sowie Musik durch zwei junge Herren, das Essen halt noch einen Tick edler präsentiert – sehr stilvoll. Zum Nachtisch gab es Eis mit diversen Saucen, Karamellpudding, Milchreis, Obst und viele verschiedene süße Kuchen, von denen einige sich oberhalb der identischen Cremefüllung nur durch die Farbe der Verzierung unterscheiden, Wer Fisch liebt und gerne auch mal Sorten probiert, die zu Hause nicht so verbreitet sind, kommt hier richtig auf seine Kosten, und wenn wir noch länger geblieben wären, hätte man kugelrund dabei werden können. Also, wer hier was zu meckern hat, scheint mir doch recht verzogen zu sein. Die Getränke werden aufgeschrieben und bei der Abreise abgerechnet. Die günstigeren Flaschenweine kosten ab ca. 10 €, ein halber l Wasser 2 €. An der Bar kommen die Cocktails um 5, 50 €; hier schienen mir die Preise recht üppig zu sein (ein halber l Sangria 9,60 €), aber es ist eben ein Haus der gehobenen Klasse und der im Supermarkt gekaufte und auf dem Balkon getrunkene Wein schmeckt ja auch...
Am Service gibt es nichts auszusetzen. An der Rezeption wird gut deutsch gesprochen, Check-in verlief schnell und unkompliziert, für das Gepäck wurde uns Hilfe angeboten. Die Zimmermädchen waren bis auf zwei Tage immer schon vor dem Mittag fertig und arbeiteten sehr gründlich. Die überwiegend recht jungen Servicekräfte im Restaurant strahlten gute Laune aus, räumten benutzte Teller flott ab und obwohl die Deutschkenntnisse hier relativ bescheiden waren, habe ich nicht den Eindruck gehabt, dass dies zu Problemen geführt hätte. Ab und zu ging beim Stapeln des Geschirrs auch mal der eine oder andere Teller zu Bruch; bei dem Tempo und der Menge aber auch kein Wunder. Lediglich beim Frühstück konnte es passieren, dass man angesichts des ständigen Kommen und Gehens längere Zeit warten mußte, bis der Kellner den Getränkewunsch erfragte, aber man hat ja selber auch einen Mund und kann ihn höflich ansprechen. Insgesamt entspricht der Service durchaus den vier Sternen des Hotels; da die meist eher bescheidenen Sprachkenntnisse (auf beiden Seiten!) lockere Unterhaltungen ein wenig erschweren, kommen die Angestellten hier vielleicht nicht so offensiv-herzlich rüber wie wir es z.B. letztes Jahr im Riu Palace Maspalomas auf Gran Canaria erlebt haben. Das ist aber nur ein Unterschied und keine Kritik. Für den Pool erhält man eine Karte, für die es ein Pooltuch gibt, welches man am Ende des Tages mit aufs Zimmer nehmen oder gegen ein frisches eintauschen kann. Auflagen liegen bereit, und die Liegen sind zahlreich und bequem, da mehrfach verstellbar. Wir haben auch nachmittags (am Wochenende allerdings nur mit langem Suchen) immer noch Liegen bekommen. Es stimmt übrigens nicht, dass die Gäste sich an das Reservierungsverbot halten; diese Unart wird allerdings nicht nur von Deutschen, sondern sehr gerne auch von den spanischen Familien betrieben und ist anscheinend nicht auszurotten.
Eine kleine, relativ wenig befahrene Straße verläuft im Bogen unterhalb und entlang des rechten Flügels des Hotels und muß auf dem Weg zum Strand überquert werden. Zusätzlich ist wahlweise eine lange Treppe oder der Weg an der Straße entlang bis zum Restaurant Fontanilla dorthin zu bewältigen; für Gehbehinderte oder Leute mit Kinderwagen vielleicht ein bißchen mühselig. Eine kleine Mauer umschließt gemeinsam die Anlagen des Fuerte Conil sowie des Nachbarhotels Fuerte Costa Luz; das Tor hierzu, also auch der Strandzugang, wird mit einer Karte geöffnet. Die Gärten beider Anlagen (im Fuerte Conil gibt es mehr Schatten und Baumbestand) grenzen aneinander und sind für beide Gästegruppen zugänglich. Zum Zentrum von Conil läuft man ca. 15 Minuten. Dort gibt es Einkaufsmöglichkeiten, auch große Supermärkte sowie im Bereich der abendlichen Flanierstraßen Geschäfte mit Kleidung, Strandbedarf und Souvenirs. Wie schon öfter beschrieben, ist der Strand am Hotel breit, feinsandig und fällt wirklich sehr flach ins Meer ab. Es liegt einiges an (Plastik)Müll herum, was man sofort versteht, wenn der Wind richtig auffrischt: Alles, was nicht festgebunden ist, macht sich dann selbständig, und auch, wenn anscheinend regelmäßig saubergemacht wird, kommt man dagegen nicht an. Nicht so schön auch die oft in Massen an der Wasserkante herumliegenden Kippen dort, wo viele Leute lagern. Das ändert aber nichts daran, dass dieser Strand wirklich wunderschön ist. In den gemütlichen Strandbars wie „La Ola“ kann man im Schatten, aber mit den Füßen im Sand schön bei einem kühlen Getränk sitzen und auch etwas essen. Die ebenfalls am Strand ansässigen Restaurants wie El Huerto oder La Fontanilla waren abends immer gut besucht und bieten vor allem Fischgerichte; wir hatten allerdings nicht das Bedürfnis, unser tolles Abendbüfett im Hotel dagegen zu tauschen und können hier keine Tips geben. Am Strand unterhalb der Steilküste kann man, wenn nicht gerade Flut ist, nach rechts bis in die Nachbarbucht des Hotels „Flamenco Conil“ laufen, in Richtung Conil wird der Strand noch breiter und reicht über die bei Ebbe problemlos zu überquerende Mündung des kleinen Flüßchens unendlich weit. Sofern nicht gerade der Levante-Wind weht, sind Strandwanderungen einfach traumhaft. Die Fahrzeit vom Flughafen betrug mit Zwischenstopp in Novo Sancti Petri ca. 1 Std. 20 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Unterhaltung wird tagsüber durch das Animationsteam geboten, und zwar nach Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedlich. Von Sport (Wasserball, Bogenschießen, Strandgymnastik usw) bis zum gemeinsamen Ortserkundungsspaziergang oder der Beobachtung des Sonnenuntergangs auf dem Hoteldach bei einem Glas Sekt gibt es einiges, zu dem kurz eingeladen, aber nie gedrängt wird. Wir hatten keine Kinder mit, aber die jungen Animateure schienen mir sehr freundlich und engagiert mit ihnen umzugehen. Abends wurden wechselnde Tanz,-Gesangs- und Showdarbietungen gezeigt. Diese waren spätestens gegen 0 Uhr beendet (zum Glück, da die Lautstärke für die umliegenden Zimmer etwas nervig war) und nach meinem Eindruck guter Durchschnitt – allerdings kann ich generell ganz gut auf Abendunterhaltung verzichten und bin da vielleicht nicht der richtige Kritiker. In Conil kann man abends auf dem Kirchplatz und den umliegenden Straßen herrlich bummeln und dem fröhlichen Urlaubsleben der Spanier zuschauen, die mit Oma, Babys und Hund unterwegs sind und das Leben genießen.So richtig in Schwung kommt das Ganze erst nach 22.00 Uhr im Sommer. Dann ist es schwer, in den vielen Restaurants und Kneipen einen Platz zu ergattern, aber es macht einfach Spaß, zuzugucken. Der Freitagsmarkt an der Promenade ist eher für Einheimische – man wird als Tourist gar nicht angebaggert; das Angebot kann mit dem, was ich aus der Türkei oder auch aus Italien kenne, nicht mithalten, aber einmal durchschlendern ist trotzdem ganz nett. Wir haben die Ausflüge nach Sevilla und Jerez mit der TUI (sehr netter Reiseleiter im Hotel) gebucht und dies nicht bereut, da die Begleiter bzw. Führer sich viel Mühe mit Informationen gegeben haben, die man allein nicht bekommen hätte. Auf eigene Faust nach Cadiz kann man prima mit dem Linienbus (Abfahrt wenige Meter neben dem Touristeninformationsbüro in Conil, dort jede Menge Infos und Fahrpläne) gelangen. Er ist klimatisiert, braucht 50 Minuten je Strecke und hält direkt am Rande der Altstadt im Busbahnhof. Die Fahrt kostet hin und zurück 7,72 € und lohnt sich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rolf |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 45 |