Emotions by Hodelpa Puerto Plata

Das Hotel wurde als "renoviert" beschrieben. Daher wollten wir das Abenteuer wagen. Als wir nachts am Hotel ankamen, machte es äußerlich noch einen relativ guten Eindruck. Dies relativierte sich ganz schnell, als ein müder und maulfauler Rezeptionist uns zum Zimmer bringen ließ. Es ging an einem Swimming Pool vorbei, der definitiv bessere Zeiten gesehen hatte. Einheimische Gäste befanden sich noch draußen und genossen das Wasser. Als wir zum Zimmer kamen, kam auch die Ernüchterung - es war zweckmäßig eingerichtet - Bett, Schrank, Kommode mit TV darauf. Ein lauter Kühlschrank brummte in der Ecke. Das Bad war klein, das Fenster mit Brettern vernagelt. Die Dusche funktionierte kalt, aber warmes Wasser erhielten wir hier nur tröpfchenweise. Ein Reparaturservice kam sofort, mühte sich auch mit dem Duschkopf sichtlich ab, konnte das Problem aber nicht beheben. Das Bett war zwar groß, wackelte und schwabbelte aber bei jeder noch so kleinen Bewegung nach. Die Klimaanlage war alt, die Filter verdreckt. Das Zimmer roch nach Moder und Feuchtigkeit. Obwohl überall Schilder hingen mit dem Hinweis "Ruhe", kröhlten entweder die betrunkenen Gäste, wenn sie zum Zimmer gingen (egal ob morgens, abends oder nachts), oder die Reinigungsequippe verständigte sich in einer Lautstärke, dass man sofort wach war. Und wenn man nachts doch vielleicht mal schlief, schafften es die Techniker bzw. das Wachpersonal des Hotels, die Gäste mit ihren quäkenden Walkie-Talkies oder ihre lautstarken Unterhaltung zu wecken. Was mir persönlich auf den Geist ging, waren die Angestellten des Hotels, die mit aller Gewalt versuchen wollten, den Gästen eine Art Time-Sharing zu verkaufen. Wer Billig Urlaub verbringen will, kann das Hotel buchen. Ich sage extra nicht "preiswert", denn dieses Attribut verdient das Hotel nicht. Das für die 2 Wochen gezahlte Geld ist zu teuer. Mit einem Aufschlag hätte man bereits in einem Hotel logieren können, das mindestens 4 Sterne hat.

Wie oben schon beschrieben, roch unser Zimmer muffig, modrig, klamm. Die alte Klimaanlage blies Luft heraus, die dermaßen verkeimt sein mußte, dass es eine Frage der Zeit war, bis man krank wurde. Die Filter wurden meines Erachtens noch nie gesäubert geschweige denn ausgetauscht. Leider konnte ich die Dreckdinger nicht entfernen, ohne die ganze Anlage kaputt zu machen. Das Doppelbett war eine Zumutung. Als ich den modrigen Geruch nicht aus der Nase bekam, habe ich mir die Matratze genauer angesehen. Es zeigte sich, dass die Feuchtigkeit auch hier ihre Spuren hinterlassen hatte. Durch den Dauermuffgeruch im ganzen Zimmer nahmen nach kurzer Zeit unsere Anziehsachen den gleichen Gestank an. Nach 4 Tagen wurde mein Freund krank und hatte mit Magen- und Darmgrippe zu kämpfen. Als es ihm besser ging, bemerkte ich, dass ich mir auch etwas eingefangen hatte. Wir beschlossen am gleichen Tag, den Aufenthalt nach der Hälfte abzubrechen und dieses gräßliche Hotel zu verlassen und nach Deutschland zurückzufliegen. Noch ein Hinweis zum Reiseveranstalter: als wir diesen anriefen und ihn baten, die Flüge umzubuchen, erhielten wir lapidar die Antwort, das könne er nicht, und außerdem würden Umbuchungen mindestens 2 Tage dauern. Wir buchten dann zwei neue Flüge auf eigene Kosten.

Das Essen war durchweg gut. Leider gab es hier wenig bis fast keine Abwechslung. Morgens gab es immer das gleiche Essen. Reisende mit Lebensmittelunverträglichkeiten haben sehr schnell keine Auswahl mehr und müssen sich mit der stets gleichen Speise begnügen. Das angebotene Obst (Orangen, Honig- und Wassermelonen, Passionsfrüchte, Papaya) war gut. Allerdings schmeckten die angebotenen Honigmelonen teilweise sehr bitter und waren ggf. schon schlecht oder mit Mitteln in Berührung gekommen, die in der Nähe von Nahrungsmitteln nichts zu suchen haben (z.B. chemische Mittel zur Reinigung oder Schädlingsbekämpfung). Im Hotel waren noch 3 Restaurants, in denen man à la carte essen konnte (mexikanisch, italienisch und karibisch). Das Essen im karibischen Restaurant schmeckte gut; allerdings war es im Restaurant eisig gekühlt, sodaß man sich etwas wärmer anziehen mußte. Das italienische oder mexikanische Restaurant haben wir nicht probiert. Die Sauberkeit im allgemeinen Restaurant (Frühstück) ließ zu wünschen übrig. Wenn Gäste den Tisch verschmutzt hatten, wurden die Tischdecken nicht erneuert, sondern nur Besteck und Serviette nachgelegt. Der Boden wurde nach Essensschlachten von Kleinkindern auch nicht gesäubert, sodaß manche Gäste dann in dem Dreck saßen. Der angebotene Hauswein (Rotwein) war gut zu trinken. Die Säfte waren nicht so der Hit, da es sich lediglich um Sirup handelte, der mit Wasser aufgemischt wurde. Dafür konnte man sich aber frischen Saft pressen lassen. Leider wurde dieser nur als Shake und nur mit Milch gemacht. Schade, ich darf keine Laktose zu mir nehmen.

Über den Service des Personals können wir nichts Negatives sagen. Bei Problemen kam sofort jemand und kümmerte sich um die Beschwerde. Leider konnte nicht immer Abhilfe geschaffen werden.

Die Lage des Hotels ist sehr schön. Der Strand liegt fast direkt vor dem Haus und ist relativ gepflegt. In der Nähe des Hotels befindet sich ein Einkaufszentrum, das Souvenirs, Bekleidung, Getränkeshops, ein Kino, Wechselstuben und diverse Anbieter von Ausflügen auf der Insel hat. Bevor wir die Gegend um das Hotel mit dem Auto erkunden konnten, reisten wir vorzeitig ab.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Sportangebot war dürftig. In dem "Fitness-Studio" standen einige sehr alte Geräte herum, mit denen man zwar trainieren konnte. Aber die Handhabung war durch den desolaten Zustand teilweise recht schwierig. Am Pool mühten sich einige Animateure ab, so etwas wie Action zu generieren. Zur Wasserqualität können wir nichts sagen, da wir nur am Strand waren. Das Wasser sah aber sauber aus, und wir sahen einige male, wie jemand morgens den Pool säuberte. Am Strand gab es leider zu wenige Sonnenschirme, die bereits morgens früh durch Handtücher belegt waren -Mallorca läßt grüßen :0( Wenn man seine Liege aber in die Hand nahm, konnte man dem Schatten durch die umstehenden Bäume nachwandern. Um bequem liegen zu können. mußte man lange nach einer Liege suchen, die NICHT völlig durchgelegen war. Hier hatte man den Eindruck, dass diese erst ausgetauscht werden, wenn das Material gerissen oder die Liege durchgebrochen ist. Im Hotel gab es einen Internetshop, in dem man aber die gezahlte Zeit an einem Tag und ohne Unterbrechnung aufnutzen muß, sofern man keine Mehrtageskarte kauft.