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Harry (36-40)
SchweizAus der Schweiz
Verreist als Paar • Mai 2009 • 2 Wochen • Strand
Einmal und nie wieder- Embudhu Village
3,7 / 6

Allgemein

Der Flug Der Flug mit Edelweiss Air gestaltete sich angenehm und weil es sich um einen Direktflug handelt, sind wir auch schon nach 9 Stunden in Hulule auf den Malediven. Das letzte Mal flogen wir mit einer asiatischen Fluglinie, die für jeden Sitzplatz einen Fernseher vorsah. Die Fernseher auf unserem jetzigen Flug sind superklein und für die meisten Reisenden, weil es pro 6 Sitzreihen nur einen gab, eh nicht einsehbar. Und weil wir zu den meisten zählen, können wir auch dementsprechend viel sehen und vertreiben uns die Zeit mit dem geniessen eines oder zwei Gläschen Wein. Der Flughafen Nach der Landung warten wir geduldig bei 35 Grad in der nicht enden wollenden Schlange vor der Einreisekontrolle. Das Gepäck ist schnell gefunden und wir begeben uns zum Ausgang, wo auch die Reiseleitung, an irgendeinem der vielen Schalter, auszumachen ist. Erneut fülle ich, wie auch schon in dreifacher Ausführung auf dem Flug, die Formalitäten fürs Hotel aus. Der Schweiss läuft nur so runter unter dem komfortablen Blechdach auf Hulule. Als nächstes muss eine eisgekühlte Flasche Mineralwasser her die auch für nur drei Dollar den halben Liter, an einem Getränkestand zu besorgen ist. Eine gute Idee wäre es, sich das Mineral noch im Flugzeug zu organisieren. Einerseits gratis, andererseits sogar geniessbar. Wenn Sie jetzt denken, bei Mineralwasser, kann man(n) ja nicht viel falsch machen, um es geniessbar herzustellen, der irrt. Schon bald geht es Richtung Bootssteg auf ein Dhoni, das uns nach Embudhu bringt. Schon von weitem sehen wir das kleine Eiland, die verdächtig schwarzer Rauch ausstösst. Das werden doch nicht die Dieselaggregate sein? Die Überfahrt ist mit 40 Minuten recht kurz und schon betreten wir den Steg auf Embudhu. Da ich mir freudig auf dem Dhoni die Schuhe ausgezogen habe, mit der Bemerkung, dass ich nun zwei Wochen keine mehr tragen werde, gingen mir bei dem Betreten des Steges, die Füsse fast in Flammen auf. Sehr zur Belustigung der anwesenden Einheimischen. Wo ist meine Sänfte?!! Die Ankunft auf Embudhu Das Einchecken ins Hotel geht fix und wir werden zugleich zu unserem Wasserbungalow geführt. Um zwei Dollar ärmer, und erneut sehr heisser Fusssohlen, besichtigen wir unser „Zuhause“ für die nächsten 2 Wochen. Ich möchte von vornherein klarstellen, dass ich nicht von Beginn an, Negativpresse, über Embudhu schreiben möchte. Es soll ein objektiver unverfälschter Tatsachenbericht über UNSERE Eindrücke, vor, nach und während unserer wohlverdienten Ferien sein. Aber ich fange ja erst an…. Der Wasserbungalow Also um es gerade mal vornewegzunehmen, es ist ein Loch auf Stelzen. Es riecht hier ekelhaft nach Kloake, vermischt mit süssem Duft von Waschmittel. Und das 24 Stunden lang, jeden Tag. Es ist auch schnell ausgemacht woher dieser Gestank kommt. Mehrere Abflussleitungen münden direkt bei den Wasserbungalows ins Meer. Mühe, dieses optische Highlight zu kaschieren, hat man sich hier, nicht gemacht. Nützen täte es sich ja sowieso nichts, weil es nicht zu überriechen ist. Ach ja, die Dieselaggregate befinden sich auch gerade neben an, sowie die Tauchschule, mit Ihren Kompressoren, die für genügend Atemluft für unter Wasser, sorgen. Der anfänglich gesichtete Rauch über der Insel, entpuppte sich sehr zu meiner Erleichterung als Feuer, das durch das Verbrennen irgendwelchen Zeugs, entstand. Und dies nur einmal die Woche. Die sanitären Anlagen sind intakt, aber von ekligem Grünschimmel überzogen. Die Fugen, überall, sind an diversen Orten verschimmelt und haben die Optik, als hätte man sie soeben ganz spontan im Einführungskurs „Kneten für Einjährige“, erfunden. Um sich optisch nicht abzuheben, sind die Türscharniere sowie allgemeine metallische Komponenten, leicht „Ocker-Grün“ in Schimmel gehalten, um beim ausspucken der Zahnpasta, nicht auf einen Würge reiz, verzichten zu müssen. Die Düsen des Jacuzzis sind mit Grünspan belegt, um bei dem Feriengast die Lust an der Benützung, so gut wies halt geht, zu unterdrücken. Sollte das nicht reichen, sichert man sich, mit Schimmel am Duschvorhang, zusätzlich ab. Wassersparen ist auf den Malediven schliesslich oberstes Gebot. Auf das, wie man das Jacuzzi dennoch nützlich einsetzen kann, komme ich später, an passenderer Stelle, zurück. Der Verputz bröckelt hie und da grossflächig von den Wänden. Der allgemeine Zustand der Inneneinrichtung ist sehr abgenutzt. Der Balkon ist gross und mit drei Liegen ausreichend bestückt. Wieso der Holzboden jedoch in Schwarz gehalten ist, ist mir ein Rätsel. Mir Flammen bereits wieder die Sohlen. Einen Sonnenschirm sucht man vergebens. Dies bedeutet, dass vormittags, mittags und der frühe Nachmittag, nicht auf der Terrasse verbracht werden kann. Von der Terrasse aus, ist die Nachbarinsel Embudhu Finolhu sehr gut zu sehen. Ebenso die Sky Line von Male, die nicht in jedem Gast, das Gefühl Robinson Crusoes, aufkommen lässt. Der gut Quadratmeter grosse Einlass aus Glas, im Boden, ist schön und man sieht auch recht viele Fische und Korallen im ca. 50 cm tiefen Wasser. Wasserkocher, Kaffee, Zucker, Milch, Fernseher, Kühlschrank, Klimaanlage (tropft aufs Bett und hinterlässt hässliche Flecken), alles ist da. Nur die Treppe ins Meer hat jemand vergessen zu montieren. Dabei hab ich mich so auf den Direktzugang zum Wasser, der eigentlich in jedem anderen Wasserbungalow Standard ist, gefreut. Der „Service“ des Roomboys beschränkt sich darin, das Bett zu machen, Sand auf dem Boden wegzuwischen, und neue Badetücher bereit zulegen. Es wird nicht Staub gewischt oder irgendetwas gereinigt. Trinkgeld wird dankend angenommen, jedoch spornt es nicht zur Optimierung der „Höchstleistungen im Roomservice“, an. Jacuzzi Nach gut einer Woche Aufenthalt, haben wir die meisten T- Shirts, nach teilweise brutalen Temperaturen, so ziemlich angeschwitzt. Und einen Waschservice sucht man auf einer Insel dieser Kategorie vergebens. Also füllt man(n) das Jacuzzi mit Wasser, kippt die Dose Handwaschmittel rein und gibt die Wäsche dazu. Nun braucht man nur noch die umfunktionierte Waschmaschine in Gang zu setzen und schon nach 15 Minuten sind die Shirts wieder Frisch. Fazit Embudhu kann ich persönlich nur empfehlen, um zu tauchen. Luxus, oder auch nur der Hauch danach, sucht man vergebens. Der Strand ist schmutzig und sogar das Personal lässt den am Vorabend produzierten schmutz liegen. Der Sand ist meist sehr grob und weist viele Bruchstücke der Korallen auf, die beim Gehen im Sand verletzen können. Das Personal, ausser die im Service und der Bar, sind stinkfaul und dementsprechend ist es hier gepflegt. Die Flora und Fauna ist Naturbelassen. Es wurde auch nirgends Sand aufgeschüttet oder den vorhandenen gereinigt. Erosionsverbauungen sind mittels hässlicher farbiger Kunststoffsäcken zusammengebastelt. Es ist eine Insel die die Unberührtheit und das Einheimische Flair zur Geltung bringt. Die unmittelbare Nähe zu Male ist zwar praktisch, aber dafür weist das Meer auch viel Schmutz auf, der das Baden in meinen Augen, nicht zusätzlich aufwertet. Der Fischreichtum im Vergleich zu Kuramathi ist bescheiden. Was mich am meisten ärgert, es bräuchte so wenig, nebst einem Abfallsack, einen kräftigen Tritt in den Hintern der Personals und die Inselleitung, um die kleinen, aber viele Makel, zu beseitigen. Für uns waren die Ferien auf Embudhu nicht das, was wir erwartet haben. Beim nächsten Mal werden wir wie wir es bei unseren ersten Ferien auf den Malediven gemacht haben, genauestens recherchieren, das wir dieses Mal leider unterlassen haben. Beim nächsten Mal, wollen wieder so unvergesslich schönen Urlaub wie der auf Kuramathi, an dem es in JEDEM Punkt nichts zu meckern gab, erleben.


Zimmer
  • Schlecht
  • Siehe "Hotel allgemein".............................................................................................................................


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Bier der Marke „LION“ ist gar nicht so übel und man(n) gewöhnt sich schnell daran. Im All inklusiven Paket ist leider nur der Tagescocktail nebst dem Bier und Haus Wein als geniessbares Alkoholika zu bestellen. Das beste Bier gibt es aus Malaysia aus Dosen. Jedoch wird einem das nicht auf die Nase gebunden und es muss explizit bestellt werden. Für mich als bekennender Bierliebhaber ist der Mist somit geführt. Der Kellner, sein Name ist Hasan, ist sehr fix und fragt immer genau vor dem letzten Schluck Bier, ob denn für Nachschub gesorgt werden soll. Ein echter Freund. Das wird auch gleich mit einem saftigen Trinkgeld honoriert, dessen ich Ihm in Form einer Blume, die ich aus einem Geldschein, Blumen und Palmenblatt gebastelt habe, überreiche. Dies wird gleich mit Lachen, einem Freudensprung und Händeklatschen quittiert. Es fängt hier an, uns zu gefallen. Wird aber auch Zeit. Das Essen Das Essen wird in Buffet Form angeboten und jeden Tag gilt ein anderes Motto wie z.B. Asia, Eastern, Chinese, Europe, oder Mongolian. Für jeden Freitag kann man sich eintragen lassen, um dann an einem separaten Tisch, sozusagen als VIP, sich Hummer oder Krevetten mit Champagner servieren lassen. Der Hummer schlägt mit 46 $, der Champagner mit 95 $ zu Buche. Für die Malediven ist das OK. Zusätzlich zu den Buffets, wird immer wieder mal gegrillt. Zu unserem zehn Jährigen Jubiläum, lassen wir uns auch einen „VIP“ Tisch reservieren. Es wurde im kleinen Park vor der „Fresshalle“, liebevoll mit Blumen dekoriert, die Tische, drei an der Zahl, aufgebaut. Nach dem Apéro begeben wir uns an unseren Tisch, wo wir auch schon von Hassan, unserem Kellner, empfangen werden. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, eine Flasche Schampus zu bestellen. Die neidischen Blicke der anderen Gäste zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Es war nicht schwer zu erkennen, dass sich so manch andere Ehefrau, sich von Ihrem Gatten, das gleiche gewünscht hätte. Tia, das französische Flair, dringt nicht in alle Ecken Deutschlands vor. Da sag ich nur: Määääälzeit..!!!! Dieser Abend, an Romantik nicht zu übertreffen, ist einer von denen, der unvergesslich, im Roman unserer Ehe, in die Geschichte eingehen wird. Das Essen ist super. Da gibt es nichts zu lästern.


    Service
  • Gut
  • Die Bar Die Bar verfügt über eine kleine Tanzfläche. Das Personal ist sehr nett und man wartet auch nicht lange bis man bedient wird. Immer sonntags, kommt ein DJ vorbei und spielt das, was man alt Feriengast halt so hören muss. Sonstige Unterhaltung sucht man vergebens. Wir sind da sehr froh drum. Die Bardamen will ich speziell erwähnen, da die immer für einen Schwatz zu haben sind, und in dem sonst eher männlich dominierten Umfeld eine willkommene Abwechslung darstellen. Eine war so süss, dass ich bei Ihr, ganz spontan, ein Bier bestellt habe. Sie ist 27 Jahre alt, heisst „**+ç)(/%“ oder so und Fliegt in neun Tagen nach Sri Lanka zurück um sich einen Freund zu suchen, um Ihn dann zu heiraten und Kinder zu kriegen. Wieso ich die nicht mehr losgeworden bin, nachdem ich Ihr erklärt habe, Natascha sei nicht meine Ehefrau, sondern meine Schwester, weiss ich auch nicht so genau. Die Terrasse auf Stelzen direkt am Strand, wäre ein echter Augenfang, wenn da nicht das weisse Gartenstuhlsortiment, erheblich abgenutzt und vergraut, unbenutzt und lieblos am Boden herum liegen würde. Vermutlich hat das seinen Grund. Vom Personal aus gesehen, logistisch völlig korrekt, da vom Ausschanktisch bis Terrasse, gut und gerne 20 Meter zurückgelegt werden müssten.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Wasser Nun ist es aber auch Zeit, in den genialen, 32 Grad warmen (Temperaturangabe der Tauch Uhr von „Mike“) Türkis-Grün-Blauschimmernden indischen Ozean zu springen. Der Abschnitt zwischen Sandzunge bis Wasserbungalow eignet sich zum Baden am besten. Die Sandzunge bildet halbmondförmig wie so eine Art Badewanne. Nicht, dass es um den Rest der Insel kein Wasser gäbe, aber der Wind im Mai ist derart heftig, dass es gemütlicher scheint, sich auf der Lee Seite dem Badevergnügen hinzugeben. Hier ist man im Paradies. Der Sandstrand erstreckt sich bis hin zu den Wasserbungalows und lädt zum unbeschwerten baden ein. Das Wasser ist je nach Gezeit, Knie bis Hüfttief und sehr warm. Die Insel ist von der Infrastruktur her gesehen das, was man sich unter einem idyllischen kleinen Eiland vorstellt, um sorglos dem Alltag zu Hause zu entfliehen. Wären da nicht die unzähligen Kleinigkeiten, die sich zusammengezählt, als doch so einige Kritikpunkte darstellen. Viele Abschnitte am Strand sind durch lustige, farbige, ausgefranste, mit Sandgefüllte Kunststoffsäcken, vor der Erosion geschützt. Stellen, die stärker dem Wind und Wetter ausgesetzt sind, sind durch in Zement getränkte Sandsäcke geschützt, die zum Schluss mit Zementpampe überschmiert sind. Hinter verrostetem Blech sind die Kokosnüsse, die dort auf die natürliche Zersetzung warten, gelagert. Sich eine öffnen zu lassen, ist nicht so einfach. Denn Die Kokosnüsse gehören einer bestimmten Person, die das Monopol der Kokosnüsse auf Embudhu inne hat. Sollte man doch einen, der in der Hängematte liegenden, für den Unterhalt zuständigen Jungs, dazu überreden eine zu öffnen, kostet es doch glatt einen Dollar. Das Inselpersonal hat hier auf Emudhu überraschend viel Freizeit und es ist naheliegend, dass hie und da der Komfort der Gäste, durch herumliegendes Grünzeugs, Korallenabfallhaufen, Blech, Abfallsäcke mit Grünzeug drin, PET-Flaschen, Filtermembranen usw. beeinträchtigt wird. Das Nichtstun wird auch gerne in der Gruppe, in der Hängematte liegend demonstriert, während ein einzelner versucht mit Besen bewaffnet Herr der Lage zu werden. Zwischen den Erosionsverbauungen, betten sich allerdings traumhaft pittoreske, kleine Ministrände, zum genussvollen Sonnenbaden, planschen, kuscheln oder lesen, ein. Nach einem Einführungsseminar durch die Reiseleitung und dem Tauchlehrer, über Land, Leute, Haus Riff und dessen Strömung, sind wir nun gewappnet für den zweiten Ferientag an dem wir ausgiebig schnorcheln wollen. Das Haus Riff Das Haus Riff erstreckt sich um die gesamte Insel und verfügt über 5 Einstiegmöglichkeiten. Es unterteilt sich in die Strecke Sanddüne bis Wasserbungalow, den Abschnitt mit den meisten Fischen (liegt wohl an der Zufuhr der Kanalisation), Bootssteg bis Bungalow Nr. 76, Nr. 76 bis Steg an der Bar und Bar bis Sanddüne. Letzterer ist der optisch schönste und nennt sich Korallengarten. Ein versunkenes Dhoni wertet die Unterwasserwelt, die viele Tellerkorallen bietet, zusätzlich auf. Nicht selten begegnet man hier auch Wasserschildkröten, Grossen Oktopussen und vielen Grossfischen. Wer keine angst hat, der kann zu den Aussenbojen schnorcheln und grosse Haie, Baby Wale oder sonstiges überdimensional grosses Getier, dass durch die Kanalströmung angespült wird, bewundern. Also für Taucher und Schnorchelnde ist es hier ein Paradies! Wenn man nicht schon mal auf Kuramathi im Rashdu Atoll war. Das Wetter Das Wetter ist sehr unbeständig während unserer zwei Wochen im Mai. Es ist ja auch die heisseste und Regenreichste Zeit. Fast jeden Tag kommt es mehrmals zu Niederschlag und gegen den Abend weht zum Teil ein so heftiger Wind, dass das Benützen der Sonnenterasse der Bar unmöglich macht. Die Ausweichmöglichkeit auf die Bestuhlung der Bar hilft auch nicht weiter, weil bei derart deftigen Böen, einem die Stühle um die Ohren fliegen. Bleibt ja immer noch das Innere der Bar wo endlos Bier gezapft wird. Was will man mehr. An vier, von 14 Tagen, ist es beinahe Windstill und das Meer ist superstill und klar. Dementsprechend ist es heiss und man verbringt den Tag im Wasser. Genau so haben wir uns das vorgestellt. Ausflug nach Male Am Anschlagbrett der Reiseleitung, konnte man sich für einen Trip nach Male einschreiben. Da wir nichts Besseres vorhatten, begaben wir uns gegen 13 Uhr Ortszeit an den Anlegesteg der Dhonis, die nach Male tuckern. Völlig entspannt von der Überfahrt, kommen wir in Male am Hafen an. Plötzlich brach am Anlegesteg die Hölle los. Sicher Zwanzig einheimische, wollten plötzlich unsere Freunde sein, und anerboten sich völlig selbstlos als Gide für die eh knapp bemessene Zeit des Aufenthaltes von 3 Std. In der Annahme, das muss hier so sein, hatten wir auch schon einen Gide zugeteilt bekommen und befanden uns auf Erkundungsmission. Der Gide gab bereitwillig Auskunft über von uns nie gestellte Fragen. Dass Grabsteine die zugespitzt sind für Männer und die die nicht zugespitzt sind für Frauen sind, stand schon im Reiseführer. Es ging auch nur darum, dass der Gide uns ganz zufällig in einen Souvenir Shop seiner Familie führte, in dem wir unsere Lust am kaufen vieler Souvenirs ungehemmt befriedigen konnten. Da wir ohnehin noch ein paar Accessoires für unsere Wohnung kaufen wollten, waren wir Ihm auch nicht böse. Jedoch für ein Souvenir und die Besichtigung des Fischmarkts sowie den Gemüsemarkt, braucht es gewiss keinen Gide. Objektiv betrachtet, ist Male vom Hafen aus erkundbar, da ohnehin sich auf einer Insel alles am Hafen abspielt. Ohne Gide wären wir bestimmt ein bisschen tiefer nach Male vorgedrungen. Vielleicht sollte man auch nur sehen was für Touristen geeignet ist. Oder waren es doch vielleicht nur ganz banal die 10 $ für den Gide? Also ein traditionelles Teehaus, das in den höchsten Tönen im Reiseführer gelobt wird, hätte ich gerne besucht. Bein nächsten Mal bin ich schlauer und werde auf eigene Faust losziehen. Wie gedacht, so getan. Ich ging also die Woche drauf, noch einmal nach Male, um meine Erkundungstour fortzusetzen. Ganz alleine. Ohne Gide. Dieses Mal, habe ich die Gide- Situation am Hafen, aus sicherer Distanz beobachtet, wie die anderen Teilnehmer, die wie wir, bei dem ersten Versuch Male zu erkunden, von der Meute empfangen wurde. Erleichtert ging ich meines Weges entlang des Hafens. So ganz ohne Gide, umrundete ich fast die ganze Insel und durchquerte dann die Innenstadt entlang der Hauptstrasse. Es war ein richtiges Erlebnis, die Malediven von einer ganz anderen Seite zu erleben. Fernab des munteren Treibens im und am Hafen, finden sich schöne Strände mit meterhohen Wellen, in denen sich einheimische Kinder auf Styropor Brettern im Wellenreiten versuchen. Weil nirgends Mülleimer zu finden sind, liegt der Abfall einfachhalber am Strand, Wasser, Strasse, Weg oder Wellenverbauung. Das Highlight war, als mich mein Fussmarsch wieder zu dem Fischmarkt brachte, ich unseren Gide vom letzten Besuch in Male wiedertraf, wie er gerade dabei war, seine „Beute“ in den Ihm bekannten Souvenirshop zu deponieren. Touristen halt. Die fallen auch auf jeden Scheiss herein. Entweder man liebt Male und seine bescheidenen Bemühungen, seinen eigenen Lebensraum für Mensch, Meer und Tier, zu erhalten, oder man schüttelt aus europäischer Sicht, nur den Kopf. Der Ausflug hat sich in jedem Fall gelohnt.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Die Gäste Die Feriengäste setzten sich vorwiegend aus Deutschen, Schweizern und vereinzelt Briten, Russen oder Franzosen, zusammen. Keine Italiener!!!....soo schön. Nicht, dass ich was gegen Italiener generell habe, aber auf der Suche nach RUHE im Urlaub, sind sie das „Worst Case Szenario“, schlecht hin. Verrückte sind mir bis auf den Jungen aus Hamburg, keine aufgefallen. Also es ist so: Der Mann aus Hamburg hat doch tatsächlich jeden Gast auf der Insel nach einem Stück Seife und der Uhrzeit gefragt, obwohl er eine Armbanduhr getragen hat und in jedem Bungalow Flüssigseife zur freien Benutzung verfügbar ist. Wieso, wird auch für immer ein Rätsel bleiben. Er hat sich dann, sehr zum Ärger eines Polnischen Ehepaars, ungefragt angeschlossen, und ist auch nach unzähligen Abhäng- Versuchen nicht von dessen Seite gewichen. Ich habe Ihn dann im Inselshop getroffen, als er dabei war mich nach Sonnencreme zu fragen, die einen hohen Schutzfaktor besitzt. Die Frage des „Wieso“ bleibt allerdings dieses mal nicht unbeantwortet. Er habe sich, ohne Creme, allerdings im Schutze des Wassers, den halben Nachmittag an der Sonne aufgehalten und nun sei er, sehr zu seinem Erstaunen, total verbrannt. Dies hat er dann auch gleich bewiesen, indem er das Shirt anhob und mir seinen Neon- Rot leuchtenden Astralkörper präsentierte. Ich hielt es dann für angebracht, Ihn darüber aufzuklären, dass das Wasser, nicht automatisch die Funktion eines Sonnenblockers hat, nur weil sich ein Junge aus Hamburg darin badet. Sondern, sehr zu seinem Erstaunen, die genau Entgegengesetzte Wirkung hat, die an seinem persönlichen Beispiel, ja nun äusserst deutlich bewiesen ist. Er kaufte sich dann eine Creme mit Faktor 50, um dem statuieren weiterer Exempel, einen Riegel zu schieben. Dabei unterliess er es nicht, dem perplexen Verkäufer, ebenfalls seinen Neon- Rot leuchtenden Astralkörper zu präsentieren und die Geschichte erneut zu wiederholen. Versuche des Service Personals, den Alleinreisenden Hamburger Jungen, an einem Tisch mit „Anschluss“, im Speisesaal zu platzieren, schlugen fehl, nachdem sich die gepeinigten heimlich beschwert haben. Schon am dritten Tag, sass er in „Einzelhaft“ an einer nicht zu exponierten Stelle im Speisesaal. Vielleicht hätte es sich ja für Ihn gelohnt, sich wenigstens ein einziges Mal innerhalb zweier Wochen, etwas anderes anzuziehen und sich zu rasieren.


    Preis-Leistung
  • Sehr schlecht

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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Mai 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Harry
    Alter:36-40
    Bewertungen:9