- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Dies ist leider meine erste negative Bewertung bei holidaycheck. Ich möchte vorausschicken, dass ich mich selber eher als pflegeleichten Gast einschätzen würde, aber dieser Urlaub war aus vielen Gründen eine Enttäuschung. Ich habe nicht wirklich ein 5-Sterne-Hotel erwartet, denn bei „Landeskategorie“ kann man ja bekanntlich getrost einen Stern abziehen. Aus meiner Sicht hat das Hotel nicht mehr als drei Sterne verdient. Das Hotel wurde im Jahre 2001 gebaut und gehört zur so genannten Tsokkos-Kette. Das Hotel ist auf den ersten Blick sowohl von außen als auch von innen ansprechend, wenn man allerdings genauer hinschaut sieht man, dass nicht sehr viel Wert auf Unterhalt gelegt wird. Die Sauberkeit war gut. Liegen scheint es angesichts der „nur“ 300 Gäste genug zu geben, wenngleich wir aufgrund unserer Reisezeit nicht am Pool gelegen haben, sondern auf dem Balkon. Von den beiden Restaurants hat man einen tollen Blick auf das Meer. Die Betreuung durch TUI ließ ebenfalls sehr zu wünschen übrig. Die Begrüßung durch eine Dame von TUI beschränkt sich im Wesentlichen darum, uns zu zeigen, wo sich Protaras auf der Zypern-Karte befindet und welche Ausflüge TUI noch anbietet und die angeblich (aufgrund der Nebensaison) auch garantiert noch durchgeführt werden. Ein Ausflug kostete 35 Euro, der andere 61 Euro. Wir haben uns beides geschenkt und uns in der ersten Woche mit den öffentlichen Bussen durchgeschlagen bzw. uns ein Mietwagen genommen. An der Rezeption kann man Flyer mit den Abfahrzeiten der Busse erhalten, allerdings sollte man diesen nicht zu genau nehmen, da die Busse auch gerne mal eine mediterrane halbe Stunde später fahren. In der Wintersaison ist die Anzahl der Busse sehr begrenzt. Nach Nikosia z. B. führ genau ein Bus um 7. 30 Uhr morgen hin und um 15. 00 Uhr wieder zurück (15 Euro hin und zurück). Nikosia ist keine schöne Stadt; allerdings hat sich der Ausflug schon deshalb gelohnt, um die „grüne Grenze“ gesehen zu haben. Sie hat mit der Berliner Mauer nicht viel gemein, sondern besteht in Teilen nur aus Ölfässern und Sandsäcken. Ein Besuch der türkischen Seite empfiehlt sich auf jeden Fall. Wir hatten einen Pass mit, aber man kann wohl mittlerweile auch mit dem Personalausweis rüber. Allerdings braucht man ein Tagesvisum, das aus nicht mehr als einem kleinen Zettel besteht, auf dem Name, Personalausweisnummer und Nationalität geschrieben werden musste. Mittlerweile gibt es in Nikosia drei Grenzübergänge, der bequemste liegt am Ende der Haupteinkaufsstraße Lidras Street.
Das Zimmer war geräumig mit einer kleinen Sitzecke, das Bad eher klein. Die Balkons waren sehr schön und relativ groß. Zu bemängeln war, dass es außer ein paar Bügeln kaum Stauraum für Anziehsachen gab. Teile der Möbel waren schon sehr in die Jahre gekommen. Die Betten waren bretthart. Ein Safe sowie ein Kühlschrank konnte gemietet werden für jeweils 2 Euro pro Tag. Bügeleisen und Bügelbrett waren nicht vorhanden; Fön war da. Im Laufe unseres zweiwöchigen Aufenthaltes mussten wir dreimal die Hilfe der Hausmeister in Anspruch nehmen: erst ging der Wasserhahn nicht, dann der Fernseher und schließlich die Klimaanlage/Heizung (die wir aufgrund einiger außergewöhnlich kalter Tage brauchten.) Es werden zwei deutschsprachige Sender empfangen: ZDF und RTL II. Der Fernseher war allerdings eher ein Vorkriegsmodell.
Über die Gastronomie wurde schon viel berichtet und ich kann mich dem negativen Urteil nur anschließen. Das Angebot war durchaus reichhaltig. Allerdings waren die Speisen britisch fad zubereitet und wiederholten sich ständig. Das Essen an Weihnachten und zu Silvester unterschied sich kaum vom Essen an den übrigen Tagen geschweige denn, dass es an diesen Tagen vielleicht ein Menü gegeben hätte. Positiv anzumerken war beim Frühstück der Stand, an dem man Omelettes und Pancakes bekommen konnte, aber auch hier fehlte der richtige Geschmack. Die Brot- und Brötchenauswahl war in Ordnung, die Marmelade allerdings kaum mehr als Fruchtsoße. Honig oder Nutella gab es nicht, dafür verschiedene Müslisorten, getrocknetes Obst und natürlich das unvermeidliche sehr reichhaltige britische Frühstück. Die beiden Restaurants waren geschmackvoll eingerichtet; in beiden hatte man einen wunderschönen Meerblick. Beim Abendessen wurde man platziert und zwar jeden Abend woanders hin. Der Sinn dieser täglich neuen Platzierungsaktion hat sich uns verschlossen.
Der Service war leider überdurchschnittlich schlecht. Das fing schon an der Rezeption an; beide Damen waren nicht sehr freundlich. Die Weihnachtsdekoration war lieblos und wenig besinnlich, es sei denn man steht auf hektisch blinkende Weihnachtslichterketten. Auf den Tischen brannten nicht einmal Kerzen. Mehrere Male nahmen die Putzfrauen die alten Handtücher weg, hängten aber keine neuen hin. Als Begründung wurde angeführt, dass man neue bekommen würde, sobald diese aus der Reinigung zurück seien und das war teilweise erst 17 Uhr. Da fragt man sich schon, ob ein 5-Sterne Hotel nicht über genügend Ersatzhandtücher verfügt, um so etwas zu vermeiden. Das ganze Hotel war um diese Jahreszeit relativ kühl, der Speisesaal manchmal nicht mehr als gefühlte 17 Grad warm. Bei solchen Temperaturen kommt natürlich keine Stimmung auf. Wir hatten den Eindruck, dass primär aus Rücksicht auf die britischen Gäste die Heizung nicht angemacht wurde, die über ein ganz anderes Kälteempfinden zu verfügen scheinen als der Rest. Die Briten konnte man auch bei Außentemperaturen von 10 Grad noch in kurzen Hosen draußen rumlaufen sehen. Mangelware war zeitweise auch heißes Wasser. So ist es mehrfach (vor allem abends) vorgekommen, dass wir duschen wollten, aber nicht mehr als sehr lauwarmes Wasser aus dem Hahn kam. Morgens hatte man dagegen immer heißes Wasser. Die Zimmermädchen waren sehr beflissen. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass sie unter sehr viel Druck arbeiteten. Und da zuerst die Zimmer hergerichtet wurden, in denen neue Gäste erwartet wurden, wurde unser Zimmer teilweise erst am späten Nachmittag gemacht. Was die Sprache angeht, so konnten in der Tat nur wenige beim Personal deutsch. Allerdings wurde es größtenteils verstanden, wenn man langsam und deutlich gesprochen hat. (Mir ist ehrlich gesagt auch die Arroganz aufgestoßen, mit der sich einige Deutsche darüber mockiert haben, dass nicht alle fließend Deutsch sprechen.) Was mich allerdings gewundert hat, ist ein Teil des Personals kaum Englisch gesprochen hat, dabei ist Englisch doch in Zypern angeblich zweite Amtssprache. Hier hätte ich bei einem 5-Sterne-Hotel wirklich mehr erwartet.
Das Hotel liegt in Protaras, ungefähr 20 km südlich von Famugasta (türkischer Teil). Dieser Ortsteil ist komplett auf den Tourismus ausgerichtet. Allerdings hatten zu unserer Zeit wirklich fast alle Bars, Restaurants und Geschäfte geschlossen. Wir waren darauf eingestellt, da wir vor unserer Abreise Bewertungen von Gästen gelesen haben, die im Dezember des Vorjahres in Protaras waren. Offen waren lediglich ein Supermarkt (A-Z), eine Bäckerei, die Touristeninformation, ein zwei Souvenirläden sowie eine Autovermietstation. Viele andere Gäste waren von ihren Reisebüros nicht informiert worden und waren dementsprechend sehr enttäuscht.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Fitnessstudio ist gut ausgerüstet, die Öffnungszeiten (von morgens bis 20. 30 Uhr) aus meiner Sicht ausreichend. Das Hotel verfügt über einen Außenpool (sehr schön) und einen Innenpool (eher süffig). Ferner verfügt das Hotel über eine Sauna, ein Dampfbad und einen Jacuzzi. Die Sauna kostet 7 Euro pro Stunde, was wir gelinde gesagt als eine Frechheit empfunden haben angesichts der Tatsache, dass sonst kaum etwas geboten wurde. Das Dampfbad war kaputt und beim Jacuzzi hat es sich um ein Aufstellgerät gehandelt, das wenig einladend aussah. Das Unterhaltungsprogramm beschränkte sich ob der Jahreszeit auf Pianomusik in der Lobby und ein paar Mal „Tanz“ im Untergeschoss, bei dem aber keine Menschenseele zugegen war. Dafür hörten einige Gäste die Musik in ihren Zimmern so laut, dass sie ihren eigenen Fernseher nicht hörten. (Wir hatten in dieser Hinsicht Glück, weil wir ein Zimmer mit direktem Meerblick gebucht hatten und unser Hoteltrakt von der Lobby weg lag.) Ansonsten gab es Billard, Tischtennis, Computerspiele und Computer. Wer einen Laptop hat sollte diesen mitbringen, da es in der Lobby des Hotels ein kostenloses WLAN gibt (Constantinos Public). Auf den Zimmern hat man leider keinen Empfang.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Katja |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 5 |