Na ja, in die Jahre gekommen ist das Jandia Princess - wie auch wir selbst - nun unverkennbar schon ein bisschen. Wir waren im August 2006 schon einmal dort und konnten jetzt sehen, dass sich seither der Zustand verschlechtert hat. Es bröckelt und bröselt an vielen Stellen. Eine Generalsanierung scheint unvermeidbar zu sein. Die gut gemeinten Bemühungen, die Anlage in Schuss zu halten, würden wir eher als "Flickwerk" bezeichnen. Trotzdem hat das Hotel mit seinem gesamten Drumherum seinen Reiz nicht verloren, ist herrlich gelegen an einem der schönsten Strände, die wir je gesehen haben, und besticht mit einer sehr reizvollen und gepflegten Gartenanlage. Mängelsuchende, Nörgler und Meckerer kommen im J. P. garantiert mehr denn je auf ihre Kosten. Also: Immer lächeln, nicht so genau in alle Ecken und Winkel schauen, geduldig sein und nicht immer nur Positives erwarten, mal ein Auge zudrücken, fröhlich und unbeschwert sein und Sonne, Meer und den Urlaub genießen. Wir würden jederzeit wieder hierher ins J. P. kommen. Viel Spaß!
Die Zimmer sind in keinem Hotel dieser Art größer oder komfortabler ausgestattet. Wozu auch! Die Klimaanlage funktionierte, hatte aber schon Mühe, bei schwülen 37 Grad Außentemperatur entsprechend Leistung zu bringen. Die Minibar war leer. Warmes Wasser zum Duschen bzw. zum Zähneputzen in der Früh gibt es erst ab genau 7 Uhr. Gebrauchsspuren waren auch in unserem Zimmer nicht zu übersehen. Die Möbel sind schon recht abgenutzt. Neue Matratzen sind auch allmählich fällig. Sprünge im Waschbecken und unansehnliche Stellen in den Ecken und an anderen Stellen im Bad trüben das Erscheinungsbild schon etwas. Alterserscheinungen halt eben! Geputzt wurde aber stets gründlich, ohne Zweifel.
Wir aßen immer im Hauptrestaurant. Morgens, mittags und abends. Angebot und Qualität der Speisen waren unterschiedlich. Da ich persönlich in dieser Beziehung sehr pflegeleicht und wenig anspruchsvoll bin, hatte ich kaum etwas auszusetzen. Für spanische Verhältnisse und für ein 4-Sterne-Hotel war das Angebot in Ordnung. Leute, die hier mehr erwarten, sollten kleinere Anlagen mit 5 Sternen buchen oder in die Türkei fahren. Ich fand immer etwas, was mir schmeckte. Die Folge: 4 Kilo Gewichtszunahme, 3 Kilo bei mir, 1 Kilo bei meiner Frau. Geschirr und Besteck waren nicht immer sauber. Auch die Gläser sollte man niemals ins Licht halten. Es kann bei dieser Masse von Menschen ja auch nichts nachpoliert werden, nachdem es aus der Spülmaschine entnommen wurde. 4 Sterne in Spanien und All Inclusive bei dieser Menge von Gästen bedeutet fast immer kantinenartige Massenabfertigung. Ich behaupte das, weil ich schon viele vergleichbare Anlagen in allen möglichen Ländern gesehen habe. Neu war für uns, dass Getränke beim Mittag- und Abendessen nicht mehr seviert wurden, sondern selbst gezapft werden mussten. Das kam, wie wir beobachten konnten, manchen Gierlingen sehr zugute. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, dass es Leute gab, die sich zum Mittagessen 3 große Biere genehmigten. Prost! Und auch tagsüber am Pool! Prost! Und abends wieder. Hicks! Manchmal bildeten sich bei der Essensausgabe Schlangen, wenn ein Speisenangebot besonders begehrt war. In den Bars wurden wir stets zuvorkommend und freundlich bedient. Die Drinks waren jedoch teilweise nur von geringer Qualität. Alkohol-Freunde finden aber garantiert das, was sie brauchen. Vorsicht ist geboten mit den Stühlen an der Terrassen-Bar. Manche Stuhlauflagen dort sind noch durchnässt von Leuten, die dort mit nasser Badekleidung saßen. Die Drinks in der Coco-Loco-Bar wurden auch abends in Plastik serviert. Das fanden wir nicht so gut! Dass keine Originalspirituosen angeboten werden, dürfte wohl jedem klar sein. Resümee: Insgesamt noch befriedigend!
Am Service gibt es nach unserer Meinung in keinem Bereich auch nur das Geringste auszusetzen. Wir wurden freundlich an der Rezeption empfangen. Unser Zimmer war allerdings, obwohl es bei unserer Ankunft schon 19.00 Uhr (abends) war, nicht fertig. Mit Unbehagen wurden wir gebeten, zuerst zum Essen zu gehen. Na ja! Das sollte nicht sein. Schuld war angeblich ein Fehler in der EDV-Anlage. Egal. Wir durften dafür eines der am schönsten gelegenen Zimmer (4222) beziehen. Es ist uns kein einziges Mal passiert, dass irgend jemand vom Service unfreundlich oder nicht hilfsbereit war. Man merke: So wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es wider (kein Rechtschreibfehler!). Alle waren ausnahmslos nett, höflich und teils sehr humorvoll. Die Zimmerreinigung funktionierte tadellos. Und zum ersten Mal in so einem Hotel wurden Handtücher nicht ausgewechselt, die wir bewusst am Haken hängen ließen. Man kann so ein Hand- oder Badetuch nämlich, wie daheim auch, mal zwei Tage verwenden. Im Restaurant wurde bisweilen zu schnell abgeräumt. Auf einer schmutzigen Tischdecke mussten wir nie essen. Im Gegenteil. Die Tischdecken wurden beim geringsten Anzeichen eines Fleckes sofort ausgewechselt. Alle anderen Behauptungen sind Unsinn.
Wer Fuerteventura bucht, weiß, dass er sich auf eine sehr karge Insel begibt, auf der kaum etwas Grünes zu sehen ist und sich die Ausflugsmöglichkeiten arg in Grenzen halten. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten außerhalb des Hotels gibt es in nächster Nähe nicht. Hier stehen nur die spärlichen hoteleigenen Angebote zur Verfügung. Für uns spielt das absolut keine Rolle. Wir sind nicht dorthin gefahren, um "Plunder" einzukaufen. Der Transfer vom Flughafen zum Hotel beträgt ziemlich genau 1,5 Stunden. Der Bus steuert, bevor er das J. P. erreicht, mehrere Hotels an. Die Rückfahrt zum Flughafen hingegen ging schneller. Den Strand erreicht man über zwei Treppen, von denen die eine genau 103 Stufen zählt. Herzkranke und Altersschwache sollten sich beim Aufstieg vom Strand zum Hotel etwas Zeit lassen, um nicht zu sehr außer Atem zu geraten. Strandwanderungen sollten möglichst früh am Vormittag stattfinden, da ab Mittag die Flut einsetzt. Gefahren bestehen diesbezüglich allerdings nicht. Bei weiteren Wanderungen bitte die Badelatschen nicht vergessen, da bisweilen "Steinfelder" zu überqueren sind. Man kann in Richtung Costa Calma (vom Hotel aus gesehen nach links) gehen und kommt nach etwa einer Stunde an einen wunderbaren, breiten Strandabschnitt mit dünenartigem Hinterland, auf dem sich nur wenige, zumeist nackte Urlauber aufhalten. Einfach herrlich! Das Betongebilde, das in einiger Entfernung zu sehen ist, ist eine Treppe, die dazu dient, den dortigen Strandabschnitt bei einsetzender Flut zu überwinden. Wir kamen allerdings nicht bis dorthin. Vom Hotel aus rechts liegt Jandia. Für 1,20 Euro pro Person fuhren wir mit dem Bus dorthin (Haltestelle vor dem Hotel oben an der Straße) und marschierten am Strand entlang zurück. Bei flotter Gangart benötigt man bis hinauf ins J. P. etwa 1 Stunde. Badelatschen sind hier nicht erforderlich. FKK-Liebhaber trifft man auch hier vereinzelt an verschiedenen Stellen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Am Animationsprogramm beteiligten wir uns nicht. Die Poolbereiche waren alles in allem noch in Ordnung, wenn auch teilweise renovierungsbedürftig. Auf Sauberkeit wurde geachtet. Liegenjäger waren bereits ab 6.00 Uhr unterwegs, die Hauptreservierungszeit für Liegen ist zwischen 7.00 Uhr und 7.30 Uhr. Um die Pools herum stehen die Liegen dicht beieinander. Wir hielten uns ausschließlich im FKK-Bereich auf. Dort war ein Reservieren nicht unbedingt erforderlich. Die Geräte im Fitnessraum funktionierten, wurden aber immer wieder durch unsachgemäße Behandlung außer "Gefecht" gesetzt. Die Sauna war nicht so lange wie angekündigt in Betrieb. Ab 17.00 Uhr fiel des Öfteren die Temperatur. Also schwitzten wir uns die Sonnencreme vorher aus den Poren.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im August 2010 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jürgen |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 5 |


