Club Jandia Princess

Für uns war es ein bisschen "Das Hotel ohne Eigenschaften", es gibt viele dieser Art auf den Kanaren, recht groß, professionell geführt, aber in dieser Sternekategorie auswechselbar, ohne eigenen Charakter. Ist wahrscheinlich bei Hotels dieser Größe auch nicht anders zu erwarten. Unserem Eindruck nach waren überwiegend Engländer da, danach zahlenmäßig deutsche Gäste, dann Italiener, wenige Franzosen, einige Holländer. Insgesamt höflicher Umgang.

Der Safe ist nicht inklusive und kostete zu unserer Zeit 1,70 Euro am Tag. Einrichtung des Zimmers ist in Ordnung, es hat uns nichts gefehlt. Noch kurz was zum Thema WLAN: bekanntlich ist dieses kostenpflichtig - und sehr teuer, wie wir vor Ort festgestellt haben: Ein Tag 6 Euro, 3 Tage 12 Euro, eine Woche 20 Euro. War für uns nicht weiter schlimm, da wir Urlaub machen und weder private noch berufliche Mails checken wollten.

War ok. Halt die üblichen Probleme bei Buffets: die Speisen waren oft nicht mehr heiß und für unseren Geschmack etwas zu wenig gewürzt. Hier eine Anregung: Manche Hotels bieten eine Gewürzecke an. Dort stehen kleine Tongefäße mit z. B. Thymian, Chilliflocken, Curry, Zimt, Öl mit frischem Knoblauch oder Öl mit eingelegten Chillis. Auf diese Weise kann sich jeder seine Speisen nach Geschmack würzen. Etwas nervig war für mich die Versorgung mit Kaffee zum Frühstück, vor allem wenn man wie wir morgens mindestens 4 Tassen Kaffee trinkt, und zwar starken. Es gibt Kaffeeautomaten (mit Auswahl, z. B. Filterkaffee, Kaffee mit Milch, Cappuccino, Espresso etc.), insgesamt fünf im Restaurant, die während der morgendlichen Rush-Hour regelmäßig den Geist aufgegeben haben. Der Kaffee hat mir zudem nicht besonders geschmeckt. Einzig der Espresso war für mich geschmacklich einigermaßen ok, um davon eine Tasse voll zu bekommen, muss man allerdings drei Mal auf den Knopf drücken, was die Wartenden hinter einem schon mal zu Weißglut treibt. In der Lobby-Bar und in der Sports-Bar gibt es hochwertige Kaffeeautomaten, wie man sie aus italienischen Eisdielen kennt, beide öffnen aber erst um 10.00 Uhr, wenn wir bereits gefrühstückt hatten. Der Kaffeeautomat an der Sports-Bar war zudem zwischenzeitlich defekt. Die Atmosphäre im Restaurant ist nicht sehr gemütlich, es ist zum Teil sehr laut. Kann bei der Menge an Gästen aber auch nicht anders sein. Die Qualität der Speisen haben wir als gut empfunden. Das Benehmen mancher Gäste eher weniger: Es besteht wirklich kein Anlass, mit angewidertem Gesicht an den dargebotenen Speisen zu riechen (!). Bei den Getränken kann man sich am Tisch bedienen lassen. Alternativ können Bier, Wein, Wasser und Softdrinks auch selbst gezapft werden.

Rezeption, Bar und Restaurant: nichts auszusetzen! Professionell, freundlich, schnell. Wir hatten drei Mal morgens kein warmes Wasser, Problem wurde sofort erledigt. Mit der Zimmerreinigung waren wir allerdings nicht zufrieden: Wir hätten uns gewünscht, dass mal durchgefegt oder -gewischt wird, auch auf dem Balkon. Bei Abreise nach 13 Tagen flockte der Staub durchs Zimmer. Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Bettlaken häufiger gewechselt werden, dies wurde einmal direkt nach der ersten Nacht und dann noch ein Mal auf Anforderung durchgeführt, also zwei Mal in 13 Tagen. Frische Laken müssen nicht jeden Tag sein, aber alle drei bis vier Tage hätte ich angenehm gefunden. Bei Ankunft standen zwei 1,5 Liter Flaschen Wasser auf dem Zimmer - tolle Idee! Diese wurden auch ganz zu Beginn ein Mal ausgewechselt bzw. erneuert, danach noch einmal auf Anforderung, dann nicht mehr.

Der Ort ist eher langweilig. Gegenüber vom Hotel ein Supermarkt, ein paar Appartements, weitere Hotels, das war´s, keine gewachsener Ort, keine nennenswerte Infrastruktur. Das Jandia Princess liegt am Playa de Butihondo, geht über in Playa de Esquinzo etwas weiter nördlich. In Esquinzo gibt es eine Apotheke. Fußmarsch etwa 15 min. Strecke Hotel-Flughafen dauert 75 bis 90 Minuten. Der Strand reißt es eindeutig raus: lang, breit, schön, was will man mehr.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eigentlich wollten wir regelmäßig joggen gehen, so wie wir es letztes Jahr an der Costa Calma auch getan haben. Das war nun ausgehend vom Jandia Princess etwas schwierig: der Strand ist zwar wunderschön und total lang, der Sand aber häufig weich, das ist beim Joggen schnell sehr anstrengend. Außerdem muss man auf Ebbe und Flut achten, das Wasser steigt bei Flut recht hoch, da gibt es schnell mal nasse Laufschuhe. Auf Straßen oder ins Landesinnere zu joggen, ist auch nicht besonders attraktiv: Straßen enden in Sackgassen, einfach im Nichts, haben keinen Bürgersteig (Gefahr, überfahren zu werden) oder gehen in Geröll-Trampelpfade über, die rutschig und auch nicht leicht zu laufen sind. Abgesehen davon ist das Gelände recht hügelig. Da es also mit dem Joggen nicht so wirklich was war, haben wir uns näher mit dem Sportprogramm im Hotel beschäftigt: Dieses entpuppte sich als echtes Highlight! Im Erwachsenenbereich des Hotels gibt zunächst mal ein Fitnessstudio, was recht gut besucht war. Es gibt einige Geräte fürs Krafttraining, ein paar Spinningräder (manche defekt), ein Laufband, einen Crosstrainer (zu unserer Zeit leider auch defekt). Außerdem wird von zwei Fitnesstrainerinnen ein Kursprogramm angeboten, es laufen mehrere Kurse am Tag, z. B. Zumba, Yoga, Pilates, Stretching, Deep Work, Aqua Cycling etc. Während unserer Zeit wurden außerdem Trampolins angeschafft - der entsprechende Kurs nennt sich Jumping (unbedingt mal ausprobieren!). Jedenfalls machen die beiden Trainerinnen einen echt guten Job! Sie kümmern sich bei Bedarf um jeden Einzelnen, erklären alles geduldig und zupfen auch mal so lange an einem herum, bis die Bewegung stimmt. Die Kurse finden entweder im Finessstudio statt, draußen auf der sogenannten Zen Area (Dach des Fitnessstudios) oder auf einer Wiese zwischen Jandia Princess und Fuerteventura Princess. Wir haben nahezu jeden Kurs mal ausprobiert und fanden alles gut, zum Teil richtig anstrengend, aber so soll es ja sein, außerdem sind wir nicht mehr 30. Diese Fitnessangebote haben unseren Urlaub richtig aufgewertet! Was uns nicht so gut gefallen hat, ist die Poolanlage. Die Pools sind zweifellos schön angelegt Aber die Liegen stehen ganz dicht beieinander, was, wenn das Hotel voll ausgebucht ist (wie es zu unserer Zeit nach Aussage der Rezeption der Fall war), keine Privatsphäre mehr ermöglicht. Ich empfinde es als unangenehm, fremden und spärlich bekleideten Menschen so dicht auf die Pelle zu rücken. Da wir den Erwachsenenbereich gebucht hatten, konnten wir den Relax-Pool nutzen, dort war noch etwas Luft zwischen den Liegen. Und es gab überdachte Bereiche, in denen man im Halbschatten der direkten Sonneneinstrahlung etwas entfliehen konnte. Oberhalb am Chill-out-Pool gab es gar keinen Schatten, auch keine Sonnenschirme. Mir ist nicht bekannt, ob diese nur bei Bedarf oder auf Anforderung gestellt werden.