- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel als Ganzes lässt sich gerade noch positiv bewerten. Die Weiterempfehlung erfolgt mit großen Vorbehalten; ich würde dahin nicht noch einmal reisen.
An unserem Zimmer gab es nichts auszusetzen. Selbst die Fliesen im Bad waren fachmännisch verlegt, was in diesen Ländern keine Selbstverständlichkeit ist. Die Handdusche war gut einstellbar; es gab stets warmes Wasser und viel Platz in der durch eine mannshohe seitlich offene Glaswand abgeteilte Dusche. Zu zweit hatten wir genug Platz. Ausreichend Handtücher (drei pro Person), die täglich gewechselt wurden. Alles funktionierte, der Blick vom Austrittsbalkon reichte über die Poolanlage bis hin zum Hafen mit einem Hauch von Meer.
Wir hatten all-inclusive gebucht; es gab aber auch Barzahler mit anderen Bändchen. Als All-Inclusive-Gast an der Bar fühlte man sich wie ein Kassenpatient bei einem Promi-Doktor. Erst wenn alle Cocktails fein hergerichtet waren, bekam man seine inclusive-Getränke, ausnahmslos in Plastikbechern. Was für eine Strandbar (die war wohl jahreszeitlich bedingt, noch nicht geöffnet) aus Sicherheitsgründen angemessen sein kann, ist am Abend für ein 4-Sterne-Hotel absolut indiskutabel. Kalter Rotwein in Plastikbechern am Abend ist für ein Viersternehotel nicht nur eine Ohrfeige für den Gast, sondern auch für den Winzer, der - wo auch immer - die blaue Traube dem Boden unter heißer Sonne des Mittelmeers abgerungen hat. Paying guests bekamen ihn natürlich wohltemperiert in offenen Gläsern. Man sollte nicht all inclusive anbieten, wenn man an der Bar die Gäste zweitklassig abfertigt. Als ich nach dem Auschecken vor der Abfahrt mir noch ein kleines Plastikbecherbier genehmigen wollte, gab es nur ein kategorisches Nein, was auch etwas über die Wertschätzung der All-inclusive-Gäste sagt. Dass das Essen oft lauwarm auf das Büfett kam, mag daran liegen, dass es im Hause wohl keine eigene Küche gab. im "ganz klitzeklein Gedruckten" war dann auch zu lesen, dass auch Tiefkühlkost verarbeitet wurde. Das Frühstück war noch ganz passabel und umfangreich, doch beim Mittag- und Abendessen müssen - von ein paar viel zu seltenen Highlights einmal abgesehen - Abstriche gemacht werden. Man wurde satt, das war's! Es ist andererseits natürlich auch nicht fair, Vergleiche zu den extrem subventionierten Hotels mit ihren überbordenden Büfetts in der Türkei zu machen. Sardinien hat eine völlig andere Kostenstruktur. Doch sollten - auch bei Catering - die Köche ihr Handwerk verstehen. Leider hatte die Gastronomie of nur Betriebskantinen-Niveau (wobei ich Bessere kenne).
Wie auf Sardinien leider häufiger anzutreffen, hätte mehr Personal dem Service durchaus gutgetan. Die Essenszeiten waren etwas knapp bemessen, es dauerte einfach zu lange, bis ein Tisch neu eingedeckt (Tischläufer, Papier-Set, Einheits-Kompaktglas-Trinkbecher) war. Wasser war immer reichlich vorhanden. Alle Getränke in Selbstbedienung, der gut gekühlte Weißwein war untadelig, auch Bier konnte gut gekühlt gezapft werden, Kaffee u.a. gab es aus dem Automaten, der nicht immer alles lieferte was draufstand, gekühlter Rotwein ist allerdings eine Zumutung (--> Gastronomie). Sonst war das Personal freundlich.
Das Hotel liegt zentral. Die lebhafte Innenstadt ist in wenigen Schritten zu erreichen. Dass allerdings auch tagsüber der direkte Zugang zum Hafen versperrt ist, mag interne Gründe haben. Für den Gast ist es aber eine Zumutung. Der Ort La Caletta ist extrem ungepflegt; insbesondere in den Vorgärten stapeln sich Müllberge; die Bordsteinpflaster mit seinen vielen Stolperfallen mögen vielleicht italienischem Standard entsprechen, doch das macht sie nicht besser. Der Weg zum ordentlichen Strand mit reichlich Liegen und Schirmen betrug etwa 15 bis 25 Fußminuten, je nach Tagesform; doch es gab auch einen pünktlichen kostenlosen Shuttleservice, zum Teil mit einer netten Straßen-Eisenbahn.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Meine Frau und ich sind Animationsmuffel; wir waren dankbar, dass man das akzeptierte. Unerträglich laut war es jedoch bei der Partiel-Livemusik, ein Sängerpaar mit elektronischer Unterstützung, wenn die loslegten, war eine Unterhaltung nicht mehr möglich; zum Glück gab es dann auf der anderen Gangseite die nett ausgestattete Rezeption, in die wir uns mit unseren Plastikbechern flüchten konnten. Weiteres hatten wir nicht erwartet und auch nicht in Anspruch genommen.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Karl-Heinrich |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 16 |