Ruhig, gelassen, traditionsbewusst, so ganz anders als die typischen Touristenhotels in Las Americas oder anderenorts. Hier kann die Seele baumeln, hier schweigen unsere Gedanken zurück in das 17. Jahrhundert. Wir sehen, wie die Handelsschiffe mit geblähten Segeln in den Hafen Garachicos einlaufen, eifriges Treiben der Seeleute und der ortsansässigen Kaufleute, aber wir sehen auch die Spuren des verheerenden Vulkanausbruchs von 1705, der Teile Garachicos vernichtete und den Hafen teilweise verschüttete. Zurück im Hotel finden wir Ruhe und Erholung, erleben Kunst in verschiedensten Varianten in den Zimmern und den offenen Bereichen, relaxen am stillen Pool oder lassen unseren Blick von der Dachterrasse über den historischen Ortskern, das Meer und die angrenzenden Höhenzüge schweifen.
Das Hotelgebäude wurde Ende des 17. Jahrhunderts von einem genuesischen Kaufmann errichtet. Auf der Dachterrasse errichtete er einen Turm (in dem sich heute die Turmsuite befindet), der ihm einen entscheidenden Vorteil bescherte: er konnte die sich dem Hafen Garachicos nähernden Schiffe früher sehen, als seine Mitbewerber und sich somit mit einem entscheidenden Zeitvorteil auf den sich anbahnenden Handel vorbereiten. Die heutigen Besitzer haben aufwändige Renovierungsarbeiten betrieben und viel Geld, Sorgfalt und Enthusiasmus in die originalgetreue Restaurierung gesteckt. Das gesamte Gebäude atmet Geschichte. Die Zimmer sind sehr unterschiedlich, uns stand ein großzügiges Doppelzimmer mit Jacuzzi zur Verfügung. Leider ließen sich die Fenster nur sehr schwer öffnen und - trotz der vorhandenen aircondition - war es recht stickig im Zimmer. Im Bad fehlten Handtuchhalter und die Möglichkeit, nasse Badesachen zum Trocknen aufzuhängen. Lage und Aura des Hotels bieten einen schönen Ausgleich für die in Kauf zu nehmende Patina in unterschiedlichen Bereichen. Im Innenhof befindet sich ein schöner Süsswasserpool mit Liegen und Ruftastern für Service, hier wird morgens das sehr schöne Frühstück und abends das Dinner a lacarte serviert.
In allen Bereichen ist der Service sehr persönlich und stets bemüht. Bei der Ankunft wird das Auto von Mitarbeitern auf einem Sammelparkplatz abgestellt (valet parking), auch der Service des geschulten Kellners beim abendlichen Dinner war professionell, freundlich und zugewandt. Mit etwas Glück trifft man die Senior Chefin und erfährt einiges über die Geschichte des Hauses. Die Qualität der Speisen im ansonsten hochgelobten Restaurant des Hauses hat uns bedauerlicherweise nicht überzeugt, wir fanden das Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen.
Das Hotel befindet sich im alten Zentrum von Garachico. Garachico war bis ins 18. Jahrhundert der Haupthafen Teneriffas. Schiffe, die von Spanien aus in die neue Welt (Karibik, Süd- und Mittelamerika) aufbrachen, machten vor der langen Atlantikpassage hier Station, um Vorräte zu bunkern. Auch heute noch ist der Ort geprägt von der früheren Wohlhabenheit der hier ansässigen Kaufleute. Alte Gebäude, eine schöne Kirche, ein eindrucksvoller Marktplatz umgeben von kleinen malerischen Gassen. Bemerkenswert sind natürlich auch die Piscinas Naturales, natürliche Badebecken im vulkanischen Gestein, die über Leitern zugänglich sind.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Boris |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 18 |