- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das zehngeschossige Hotel mit über 300 Zimmern liegt auf einer Anhöhe in El Arenal. Wir hatten die Version "Halbpension" gebucht, was sich als absolut reisekassenschonend herausstellen sollte. Denn sowohl das Frühstück als auch das Abendessen in gehobener Frittenbudenqualität war durchaus genießbar und ersparte das teure Essengehen. Wie erwartet war das Hotel zu Beginn der Fußballweltmeisterschaft im wesentlichen in deutscher Hand (viele Abi-Abschlußfahrten). Hinzu kamen noch der eine oder andere Holländer, Schweizer und einige Osteuropäer ebenfalls zumeist jüngeren Alters. - Einige wenige Kinder als Gäste zeigten, daß es sich wohl doch noch nicht überall herumgesprochen hat, daß El Arenal und die Playa de Palma für einen Familienurlaub absolut ungeeignet sind. Das Hotel ist absolut empfehlenswert für Leute, die ihre Alkoholverdunstungsstunde frühmorgens gleich beim Rückweg von der Ballermann-Partymeile ins Hotel machen wollen und keine größeren Ansprüche an das Essen stellen. Wir haben das Hotel mit Halbpension für circa 150,- € pro Woche gebucht und fanden den Preis nicht überzogen. - Sparfüchse sollten also (Billig-) Flug und Hotel getrennt buchen und die circa zehn Euro Taxigebühr ab Flughafen in Kauf nehmen. So kann man eine Woche Urlaub für unter 300,- € bekommen.
Die Zimmer waren nicht groß, aber zweckmäßig eingerichtet. Das Bad war okay - wenn nicht eines Nachts plötzlich die Fliesen unvermittelt mit lautem Gepolter von der Wand gefallen wären. - War aber alles kein Problem. Die Rezeption hat uns am nächsten Morgen nach Inaugenscheinnahme des Schadens problemlos ein neues Zimmer zur Verfügung gestellt.
Frühstück und Abendessen werden im - etwas zu klein bemessenen - Speisesaal eingenommen. Das Essen ist reichhaltig und hat wie erwähnt gehobene Frittenbudenqualität. Daß die Speisen ab und an etwas zu fettig sind (wie in südlichen Ländern allgemeinhin üblich), ist in Anbetracht der Tatsache, daß die meisten Urlauber ihren Flüssigkeitsbedarf ohnehin nur mit Alkohol ausgleichen, nicht einmal negativ zu sehen. - Ein besonderes Highlight sind die Happy Hours in der Hotelbar zwischen 11 und 13 sowie zwischen 17 und 19 Uhr zu absoluten Knallerpreisen (0,3 Liter Bier für unter 1,- €). Insbesondere der zweite Zeitraum war angesichts der zeitgleich stattfindenden WM-Vorrundenspiele sehr frequentiert, denn in der Bar stand auch noch ein - etwas zu kleiner - Fernsehschirm. - Alles in allem: Kein Grund zur Klage.
Die Bediensteten an der Rezeption waren jederzeit freundlich, ebenso die Reinigungskräfte, die jeden Tag das Zimmer zufriedenstellend reinigten. Der einzige Kellner war allerdings abends ein wenig überfordert, wenn er alle Getränkebestellungen abarbeitete. Außerdem hatte er - und das während der WM! - keinerlei Ahnung von Fußball, sonderte faselte ständig davon, daß Alonso ja wohl schneller sei als Schumi. Ein Thema, das uns überhaupt nicht interessierte...
Ein Reiseführer beschreibt "El Arenal" diesseits des Balneario 3 als dringend sanierungsbedürftig, was eine wohlwollende Umschreibung dafür ist, daß dieser Teil der Playa de Palma einfach nur slumähnliche Auswüchse hat. So befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hotels auf dem Weg zum Strand ein wilder Autofriedhof mit zwei unappetitlich aussehenden Schrottlauben und aus den Mülltonnnen, die offen (!) an den Straßenrändern plaziert sind, strömen üble Gerüche. Das einzige Gebäude in der Nachbarschaft des "Torre Arenal", das einigermaßen erhalten ist, ist ausgerechnet die Grundschule, aus der ab acht Uhr morgens fröhliches Kindergeschrei dringt. Sicherlich nicht das Geräusch, das der eine oder andere Nachtschwärmer mit dickem Kopf nach eineinhalb Stunden Schlaf hören möchte... - Wenig erfreulich gestaltet sich auch die Suche nach dem Hotel (wir hatten einen Mietwagen ab Flughafen gebucht). Aufgrund der wilden Einbahnstraßenregelungen in Arenal sind wir fast eineinhalb Stunden munter um das Hotel herumgekurvt, ehe wir endlich den einzig möglichen Zufahrtsweg gefunden hatten. Erstaunt stellten wir nachher fest, daß man es bei zügiger Fahrt in genau neun Minuten vom und zum Flughafen schaffen kann... - Für die "Partypeople", die sich entweder am frühen Morgen schon die Füsse zertanzt haben oder grundsätzlich nicht gut zu Fuß sind, muß ebenfalls eine Warnung ausgesprochen werden! Der Weg hin zum Megapark dauert circa eine halbe Stunde, für den Rückweg zum weit hinter dem Balneario 1 gelegenen Hotel kann je nach "Befüllungsgrad" des Urlaubers gut und gerne auch die doppelte Zeit eingerechnet werden. Vor allem, wenn man in der Imbißbude "Aladdin" bis morgens um sechs noch einen der prächtigen Döner einwirft (empfehlenswert!).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Insbesondere die Dachterasse mit "Pool" (mikroskopisch klein) im zehnten Stock bietet einen atemberaubenden Blick auf die Playa Palma. Durchaus empfehlenswert. - Der Pool im Erdgeschoß ist größer, ist mit einer Poolbar ausgestattet und etwas mehr frequentiert. Da der Strand aber nicht so weit entfernt ist, muß man dort nicht unbedingt hin...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 18 |