Blue Lagoon Village

Als bekennende Robinson-Fans waren unsere Erwartungen an das Hotel natürlich hoch. Schließlich war dieser Urlaub außerhalb der Robinson-Gefilde - aber mit Sichtweite zum "Daidalos"- ein Experiment mit unbekanntem Ausgang. Prospektbeschreibung und auch Bilder im Katalog waren jedoch vielversprechend, sodass wir den "Ausrutscher" gewagt haben. Der erste Eindruck war zumindest positiv. Die Anlage ist architektonisch ansprechend gestaltet, modern konzipiert und in allen Bereichen sauber. Für unseren Eindruck etwas zu weitläufig, aber das ist Geschmackssache. Etwas verwundert hat uns ein Ackergrundstück mitten in der Hotelanlage, welches auch bewirtschaftet wurde und man die Beregnungsanlage nachts teilweise als Geräuschkulisse- zumindest aus unserem Zimmer- hören konnte. Wir hatten Wifi auf dem Zimmer, zwar etwas instabil, aber zumindest verfügbar. Die Gästestruktur ist deutlich familienlastig, insbesondere viele kleine bis kleinste Kinder, für die das Hotel sicher gut geeignet ist. Für größere Kinder/ junge Erwachsene war das Angebot eher spärlich. Uns erschienen die britischen Gäste in der Überzahl zu sein, vielleicht durch die teils etwas lautere "Präsentation".

Unser Zimmer ( Suite mit eigenem Pool) hat uns gut gefallen. Größe uns Ausstattung waren in Ordnung, insbesondere die großzügige Terrasse bot gute Rückzugsmöglichkeit und Privatsphäre. Die Minibar wurde regelmäßig mit Softdrinks gefüllt. Der Pool jeden Tag gereinigt. Sehr schönes und auch funktionelles Bad mit separater Toilette sowie Dusche und Badewanne. Große Panoramafenster aufs Meer ( und Blick auf den Robinsonclub Daidalos, seufz…). Leider einmal komplette Überschwemmung im Bad wegen total verstopftem Abfluss. Mein Mann hat dann die Haare von Generationen aus der Dusche entfernt, was eigentlich nicht unser Job gewesen wäre…

Um mit etwas Positivem über die Gastronomie zu beginnen - es kommt nicht mehr viel - möchte ich das Frühstück erwähnen. Bei gutem Wetter konnte man draußen auf der Terrasse sitzen, was im Vergleich zum Ambiente des Hauptrestaurants ein Highlight darstellt. Leider wird der Kaffee dadurch auch nicht genießbarer. Teebeutel-Tee auch nur eine schlechte Alternative. Frisch gepresster Orangensaft- eigentlich eine Normalität für 5-Sterne- Fehlanzeige. Dürftige Auswahl an frischem Obst. In der Woche, in der wir hier waren, gab es Zitrusfrüchte und Kiwis. Keine Abwechslung und das vorhandene Obst so unglücklich und wenig mundgerecht angerichtet, das man keine Lust hatte, zuzugreifen. Dafür aber reichlich Dosenobst / Kompott - nein danke. Insgesamt gilt leider Quantität vor Qualität. Auf den ersten Blick scheint die Auswahl an Restaurants und Bars riesengroß, aber bei genauer Betrachtung bzw. Verköstigung fällt dieses offenbar breitgefächerte Angebot wie ein Kartenhaus zusammen. Die Atmosphäre des Hauptrestaurants entspricht einer Kantine eines Großbetriebes oder einer Mensa. Um der Geräuschkulisse eines Schulhofes / Kindergartens in der großen Pause entfliehen zu können, gab es zumindest einen Erwachsenenbereich, in dem kein Essen durch die Gegend flog und auf dem man ausrutschte. Dort konnte man dann die immer gleichmäßig lauwarmen bis kalten Speisen zu sich nehmen. Einfallslos zubereitet, meistens zu fettig, total zerkocht oder halbroh. Ich habe mich meistens für einen Salat entschieden, da konnte man nicht viel dran verderben. Um dem Dilemma zu entfliehen, haben wir alternativ das chinesische Spezialitätenrestaurant versucht. Das Essen dort hatte mit chinesischem Essen wenig zu tun. Wir kosteten drei unterschiedlichen Suppen, die völlig identisch schmeckten- und natürlich kalt waren. Die Hautspeise wies eine pappige Panade auf und schmeckte wie Essig. Die übrigen "Spezialitätenrestaurants" haben wir uns dann erspart. Das Adventure-Barbeque sei allerdings noch als gewisser Pluspunkt erwähnt. Hier kam das selbst zubereitete Grillgut auf jeden Fall heiß auf den Teller und es wurde neben unterschiedlichen Fleisch und Fischsorten auch Gemüse frisch angeboten.

Mit der Freundlichkeit war es recht unterschiedlich. Die meisten Mitarbeiter waren sehr freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Bei einigen hatte man aber auch den Eindruck, dass sie überhaupt keine Lust an ihrer Arbeit hatten und mit einem " langen Gesicht " und komplett mundfaul durch die Gegend liefen bzw. hinter der Theke/Tresen standen. Etwas befremdlich fand ich es auch, dass ein Mitarbeiter an der Omelette-Station zwischendurch immer mit seinem Handy rumfummelte. Eher unappetitlich. Einige Angestellte im Hauptrestaurant auch total übermotiviert. Zwischen Vorspeise und Hauptspeise wurde mal kurz der ganze Tisch abgeräumt. Mit sämtlichen Getränken, Besteck etc. Wirklich sehr gemütlich. Service Im Zimmer o.k. , aber keineswegs herausragend. Für ein 5-Sterne Hotel hätte ich z.B. einen Abendservice erwartet. Frische Handtücher, Mülleimer leeren, Bett aufdecken etc.. So kennen wir es zumindest aus unseren bisherigen Urlauben. Das sporadisch kredenzte Betthupferl könnte man da eher weglassen. Das Beschwerde-Management können wir positiv bewerten. Wir hatten eine weitere Liege für die Terrasse angefragt und diese zeitnah auch bekommen.

Angenehm ist die Nähe zum Flughafen und damit verbundene kurze Transferzeit. Ansonsten liegt das Hotel total abgeschieden und z.B. Bummeln in typisch griechischem Ambiente war nicht möglich. Wer gut zu Fuss ist kann längere Strandspaziergänge unternehmen und sehr schöne Buchten - deutlich schöner als der Hotelstrand- entdecken. Wir sind mehrfach bis zum Paradise Beach gelaufen und haben es uns dort bequem gemacht oder unser Mittagessen am Magic Beach eingenommen( Restaurant dort sehr empfehlenswert. Einfach aber super lecker und mit phänomenaler Aussicht.) Hilfreich ist sicher ein Mietwagen, mit dem man dem All-in-Tempel entfliehen kann. Ansonsten bietet sich für einen Ausflug in die Hauptstadt Kos der Hotelbus an, mit dem man für ein geringes Entgelt einen abwechslungsreichen Tag in griechischem Ambiente verbringen kann. Nightlife gibt es nicht. Ab 22.30 Uhr ist Ruhe im Pura Vida - für die bedauernswerten Menschen, welche ihr Domizil in der Nähe des Theaters haben, sicher ein Segen, für die Übrigen na, ja…

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Mehrere, teils sehr große Pools. Angenehm war, dass man immer eine freie Liege bekommen hat und auch in Ruhe schwimmen konnte. Der Strand hat uns nicht gefallen. Der Zugang ins Meer umständlich über teils moosige Felsplatten. Wie oben schon erwähnt gibt es in der Nähe deutlich schönere feinsandigere Strände. Equipment wie Liegestühle, Sonnenschirme , Duschen etc. waren in Ordnung. Positiv aufgefallen sind mir die reichlich vorhandenen und sehr sauberen sanitären Anlagen. Sportangebot war umfangreich. Über die Qualität kann ich nichts sagen.