Bed & Breakfast La Reine Creole

Marc als [gewesener?] Deutscher und Corinne als Mauritierin sind sozusagen die Idealbesetzung das Land und seine Gepflogenheiten besser zu verstehen. Wir waren die 10 Tage davor in einer Hotel"burg" an der Grande Baie und empfanden es rückblickend als Leben auf einer der Insel auf der Insel. Mit Marc und Corinne kann man reden {DE, EN, FR} und versteht -- da sie selbst die Völkerständigung ja schon weitgehend gemeistert haben -- sehr viel vom Land. Viel mehr geht in 10 Tagen wohl nicht. Durch die überschaubare Größe [und die Veranstaltungen, die Marc gelegentlich organisiert] kommt man auch zwanglos mit den anderen Gästen in Kontakt {wenn man möchte}. Wandern im Nationalpark. Sich ein Fahrrad verschaffen {Batterie-Licht und Flickzeug aus Europa mitbringen}. Zur Not auch einen Leihwagen. Evtl. einen Kite-Surf-Kurs an der Südwest-Ecke der Insel. Wer's doch nicht lassen kann: die eine oder andere Abend-Veranstaltung in einem der Hotels um den Morne. Mit dem Bus {oder Leihwagen} ins Zentrum. Bei diesem Urlaub ist mir eine ethische Frage klarer geworden als je zuvor: muss ich einem internationalen Hotelkonzern 150..200 Euro pro Tag Preisdifferenz zu dem, was ich brauche, in den Rachen werfen, damit der sich ein paar Meter mehr der schönsten Küsten dieser Welt einverleiben kann?

Wir waren in Studio 4, das man nach deutschen Gepflogenheiten als 2ZKBB einordnen würde. Zweckmäßig eingerichtet, sauber. Alles da, was man braucht -- auch falls man selbst kochen möchte. Haben wir 2x getan, aber es einfach zu bequem und für mitteleuropäische Verhältnisse überaus preiswert, Essen zu gehen. Besonders nützlich: der Mosquito-Baldachin. {In der "Hotelburg" im Norden, in der wir zuvor waren, wurden stattdessen 2x wöchentlich Insektizide auf dem Areal versprüht.}

Das Frühstück hat in etwa das Niveau, das man auch in Deutschland in einer ordentlichen Pension geboten kriegt. Man kann mit Marc und Corinne aber über jeden persönlichen Wunsch reden, wenn man meint, es fehlt einem etwas, das es vielleicht in einer der 5-mal so teuren Hotelburgen der internationalen Konzerne gäbe.

Sehr persönlich. Wir hatten aber quasi alles, was wir brauchten. Bei spezielleren Wünschen waren die beiden aber immer äußerst hilfsbereit.

Etwa einen Kilometer südlich des "Zentrums" des Kleinstädtchens Coteau Raffin. Die direkte bauliche Umgebung zeigt sehr schön die weite Spreizung der Gesellschaft auf Mauritius. 100m hinter dem Haus {Richtung Meer} liegen die einfachen Siedlungen {z.T. Hütten} der Mauritier, das Gebäude oberhalb an der Straße zwischen Tamarin und dem Morne ist ein glanzvoller Klamotten-Laden, wie man ihn auch bei uns in den Fußgängerzonen finden könnte. 200 Meter -- und Marc und Corinne [und die Kinder] mit ihrem Hotel dazwischen: bildhafter könnte die Analogie nicht sein. Die Wertung ist ein Kompromiss: 6 Sonnen für Authentizität, 4 Sonnen für Sonnen-Untergang-am-Strand-Romantik

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Eigentlich sollte diese Kategorie für B&B ja gar nicht zutreffen, aber... Eine der og. Veranstaltungen war ein creolischer Abend mit kulinarischen Hiesigkeiten {+ südafrikanischem Wein}, Musik und Sega. Die Sega-Jungs und -Mädels waren aus dem engeren und fernen Bekanntenkreis. Nach ihrem Auftritt haben sie uns gezeigt, wie man auch eine mittel-europäisch steife Hüfte zum Kreisen bringt {"roulez mama!"} und wir haben mit ein paar Salsa-Schritten ausgeholfen -- für den nächsten hiesigen Disco-Besuch. Nee, ich sollte nicht "Veranstaltung" dazu sagen -- es war eher ein familiäres Fest und auch die anderen Gäste kannte man plötzlich schon viel länger als man im gleichen "Hotel" wohnte.