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Martin (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Januar 2016 • 2 Wochen • Winter
Ein wahres Kleinod!
5,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Seit 1974 komme ich, ’mal im Sommer, ’mal im Winter, in’s Tennengebirge. Im Laufe der Zeit wurde durch Familienzuwachs (Frau, Kinder, Großeltern) der Platzbedarf immer größer, so dass wir unsere Herberge mehrfach „upgraden“ mussten und nun erstmals im Vorderoberlehen gelandet sind. Warum habe ich bloß über 40 Jahre gebraucht, um diese traumhafte Unterkunft zu entdecken? Die Lobeshymnen meiner Vorredner kann ich nur 1:1 bestätigen. Im Folgenden verzichte ich daher weitgehend darauf, deren Aussagen zum 13. Male zu wiederholen, sondern versuche mein Augenmerk mehr auf Dinge zu legen, die hier noch nicht genannt wurden. Bei der Heimreise (muss ja leider auch irgendwann wieder sein) nach Deutschland kommt es wegen der verschärften Kontrollen derzeit regelmäßig zu langen Staus am Autobahngrenzübergang Walserberg. Diese lassen sich umgehen, wenn man am „Knoten Salzburg“ auf die Autobahn A1 Richtung Wien wechselt, diese sofort an der nächsten Ausfahrt („Salzburg West“) wieder verlässt und dann die Bundesstraße 1 (ab der Grenze trägt sie die Nummer 21) Richtung Bad Reichenhall nimmt.


Zimmer
  • Gut
  • Das Haus (übrigens erst 5 Jahre alt) stellt eine gelungene Symbiose von traditioneller alpenländischer Architektur mit modernem Wohnen dar. Die Ferienwohnung selbst ist recht geräumig (man steht sich nie, wie in vielen anderen Wohnungen, ständig im Wege) und durch die Verwendung von viel Holz (da sieht man die Handschrift von Bert als gelerntem Holzexperten) angenehm wohnlich. Nur die Beleuchtung könnte für meinen Geschmack etwas heller sein. Der Blick vom Balkon ist atemberaubend (jetzt weiß ich endlich, von wo die werfenwenger Werbefuzzis ihre Postkartenmotive fotografiert haben), das WLAN stabil und für Anwendungen, wie sie der normale Mensch braucht (das Netz, das für meinen Sohn schnell genug ist, muss erst noch erfunden werden), ausreichend. Wenn man partout das sprichwörtliche „Haar in der Suppe“ finden will, so wird man natürlich auch hier fündig. Jeder wird in seiner heimischen Küche irgendwelche lieb gewonnenen Dinge besitzen, die er dann in der Ferienwohnung schmerzlich vermisst (bei mir ist es der Toaster, beim nächsten vielleicht der Mixer und beim dritten die Mikrowelle). Aber seien wir ’mal ehrlich: Braucht man all’ diese Dinge wirklich? Alles Lebenswichtige ist jedenfalls in ausreichender Menge vorhanden, viel wichtiger finde ich, das hier neben einer Spülmaschine (scheint mir mittlerweile Standard zu sein) auch endlich einmal ein richtiger Backofen (ist beileibe noch nicht überall Standard) vorhanden ist. Und wenn wirklich ’mal ’was fehlt: Lisi fragen, sie hilft sofort! Positiv aufgefallen ist mir auch der Skikeller mit professioneller Trockenmöglichkeit für die Skischuhe und einer bequemen Couch, auf der auch mehrere Leute gleichzeitig zum Schuhtausch Platz nehmen können. Einziges wirkliches Manko: Wo ist auf Eurer WEB-Seite der Button, mit dem ich gleich für die nächsten 10 Jahre reservieren kann?


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Im Ort gibt es eine ganze Reihe empfehlenswerter Restaurants und Gasthäuser, in denen man gut und preiswert essen kann, wenn auch die Anzahl typisch österreichischer Gerichte (Wer erinnert sich eigentlich noch daran, was ein „Bauerschmaus“ ist?) stetig abnimmt und dafür die Schnitzelkarte immer exorbitantere Länge erreicht. Allerdings liegt keines davon so nah am Hof, dass es von dort fußläufig in Kürze erreichbar wäre. Entweder setzt man also auch diesbezüglich wieder auf das eigene „heilix Blechle“ oder nutzt im Rahmen des SAMO- bzw. des Genusspensions-Programms den Gratistransfer mit Kleinbussen. Der soll so gut funktionieren, dass sogar ich als überzeugter Autofahrer mit dem Gedanken spiele, beim nächsten Mal das SAMO-Angebot auszuprobieren. Wem es übrigens nach Sterneküche gelüstet: In Werfen befindet sich gleich links neben dem o.g. Metzger ein Gaumentempel gleichen Namens, in dem regelmäßig die salzburger Hautevolee Hof hält ...


    Service
  • Sehr gut
  • Was soll ich da noch schreiben, was hier nicht schon hundertmal gesagt wurde? Bei Lisi (und auch ihrem Bert, wenn er nicht gerade – was meistens der Fall ist – dafür sorgt, dass die Lifte in Schwung bleiben) bekommt man jeden Wunsch und jede Bitte sofort erfüllt. Stets fühlt man sich bei ihnen als willkommener Gast und nicht bloß als zahlender Kunde! Nota bene: Lisi ist gelernte Konditorin …


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Vorab: Wer im Urlaub Party, Après-Ski und Shopping sucht, ist hier falsch! Dies gilt aber nicht nur für Lottermosers Biobauernhof, sondern für das gesamte „3-Orte-Eck“ Werfen/Pfarrwerfen/Werfenweng. Wem jedoch der Sinn nach Ruhe, Erholung und „Berge pur“ steht, der liegt in Werfenweng und ganz speziell bei „Lisi“ und „Bert“ goldrichtig. Selbst den Hahn, der etwas eigenwillige Vorstellungen davon hat, wann seine Hühner und damit auch der Rest der Weltbevölkerung aufstehen sollte(n), nimmt man spätestens nach zwei Tagen nicht mehr wahr. Für Bergfexe ist die Lage der Ferienwohnungen ideal, man befindet sich fast unmittelbar am besten Einstiegspunkt zu sämtlichen Wanderungen in’s Tennengebirge – und zwar sommers wie winters (Werfenweng gilt in Österreich als Geheimtipp für Skitiourengeher). Noch genialer ist die Lage für Freunde des nordischen Skisports: Nicht nur, dass die Loipe nahe am Haus vorbeigeht, von hier aus gesehen befindet sich am Wendepunkt jeder Strecke („kleine Runde“ in die Wengerau, „mittlere Runde“ in den Zaglauwinkel und die beiden „großen Runden“ Richtung Zistel- bzw. Eulersberg) eine passende Möglichkeit zur Einkehr: In der Wegerau der „Gamsblick“ (mit Wildspezialitäten aus eigener Jagd), in der Zaglau Sepps urgemütliches „Liftstüberl“ (der nebenan liegende „Barbarahof“ seiner Schwester wird leider erst ab 17 Uhr zu einem passablen Restaurant, tagsüber ist er einer der üblichen „Skigebiets-Selbstbedienungs-Mensen“), am Zistelberg der gleichnamige Hof (auch wenn kaum noch beworben, montags ist dort immer Schnitzel- und mittwochs Pizzatag) und am Eulersberg der „Hochkönigblick“. Nicht ganz so super ist die Lage hinsichtlich des alpinen Skilaufs: Seit vor rund 20 Jahren Lift und Abfahrt in die Wengerau geschlossen wurden, ist der Einstieg in’s das kleine, aber absolut familientaugliche Skigebiet nur noch am anderen Ende des Ortes möglich. Man braucht also entweder das eigene Auto (am Lift gibt es i.d.R. genügend und immer noch kostenlose Parkplätze) oder den ortsinternen Gratis-Skibus, der unterhalb des Hofes hält. Mich hat das nie gestört, aber es soll Leute geben, die müssen halt direkt vom Bett in die Ski springen … Im Ort gibt es nur einen kleinen Lebensmittelladen, in dem man von Briefmarken bis Schnürsenkel auch alles sonstige Überlebenswichtige kaufen kann (und das in der Hochsaison sogar am Sonntag), und den sehr empfehlenswerten „Bauernladen“, in dem Lisi und die anderen Bauern des Ortes ihre regionalen Produkte quasi direkt ab Erzeuger anbieten (natürlich kann man ihre eigenen auch bei ihr selbst bekommen). Für größere Einkäufe fährt man besser nach Bischofshofen, dort findet man an der Durchgangsstraße alle bekannten Discounter wie Aldi (der in der Alpenrepublik aus Gründen, die nicht einmal mehr Aldi selbst bekannt sind, Hofer heißt), Lidl. usw.. Der einzige in der Gegend noch existierende, aber recht gute Fleischer befindet sich in Werfen („Obauer“, direkt an der Hauptstraße durch den Ort). Und wenn man schon ’mal dort ist: Wer beim Wandern ’was auf sich hält, kauft seinen Wanderhut beim „Zapf“ (einige Häuser weiter Richtung Burg auf der anderen Straßenseite) – nicht ganz billig, aber die Dinger halten ein Leben lang!


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Wie schon angedeutet, in Werfenweng gibt es Berge – und sonst außer einem kleinen Skimuseum sowie einem im Winter zum Eislaufplatz mutierenden Badesee (beides vollumfänglich familientauglich) nichts Weltbewegendes. Durch die gute Verkehrsanbindung, insbesondere die Autobahn, lässt sich aber in kurzer Zeit eine Menge Sehens- und Erlebenswertes erreichen (alles wiederum auch für Kinder interessant), z.B. - in Werfen neben der „Eisriesenwelt“ (einer riesigen Eishöhle) auch die Burg (Drehort von Filmen wie „Kinderarzt Dr. Fröhlich“, einer fürchterlichen Schlager-Schmonzette mit Roy Black, oder „Agenten sterben einsam“, einem, auch wenn ich ansonsten kein Freund dieses Genres bin, wirklich spannenden Kriegsfilm; Tipp: Unbedingt einen der Wege hinauf oder hinab zu Fuß zurücklegen!), beides aber leider nur im Sommer geöffnet, - sämtliche Skigebiete des Ski-Amadé-Verbundes, - das Spaßbad mit Looping-Rutsche und Saunalandschaft in Altenmarkt („Therme Amadé“), - das Salzbergwerk in Hallein (auch im Winter zu besichtigen), - in Salzburg die Festung (Tipp: Nicht die Festungsbahn benutzen, sondern mit dem Mönchsbergaufzug auf den Mönchsberg fahren, von dort auf relativ ebenem Weg zur Burg hinüber laufen und anschließend den Weg in die Altstadt hinunter gehen!) und - ebenfalls in Salzburg das „Haus der Natur“ (ein fantastisches naturkundliches Museum mit vielen Dingen zum Anfassen – ich würde mich freuen, wenn ich in meinem Physikunterricht solche Materialien zur Verfügung hätte), welches zwischen Mönchsbergaufzug und Salzach liegt (Tipp: Wenn man in der „Mönchsberggarage“, auch „Altstadtgaragen A und B“ genannt, parkt und sein Ticket an der Museumskasse lochen lässt, zahlt man nur einen Bruchteil der üblichen Parkgebühr!). Nicht vergessen sollte man natürlich auch das Naheliegendste, den hauseigenen Riesenschlitten mit klimaneutralem 1-PS-Hafermotor!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Januar 2016
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Martin
    Alter:51-55
    Bewertungen:6