Nach 2007, 2011 und 2013 sind wir zum vierten Mal nach Bandos gefahren. Auch dieses Mal habe ich vorher versucht, zum Zweck der Abwechslung eine andere Insel zu finden, die unsere Anforderungen in gleicher Weise erfüllt, aber ohne Erfolg. Wir waren eben mit Bandos sehr zufrieden, so auch dieses Mal. Was ist uns diesmal aufgefallen (in bunter Reihenfolge): W-LAN ist jetzt gratis verfügbar, allerdings ist die Übertragungsrate meist recht niedrig. Kein Wunder, wenn man im Netzmanager sieht, wie viele Smartphones da ständig eingeloggt sind. Die Lobby wurde neu gestaltet, um mehr Kundennähe zu erzeugen. Neue Möbel in der Lobby, im Hauptrestaurant und auch auf den Terassen der Bungalows. Ansonsten wird viel renoviert (ohne, dass es störend wäre), die Dächer der großen Gebäude werden neu eingedeckt, gemalert, neue Abfallbehälter montiert, usw. usw. Insgesamt hat man das Gefühl, dass die gesamte Anlage gut gepflegt wird und dass das Management eine langfristig solide Entwicklung betreibt. Seit knapp 2 Jahren gibt es einen neuen Manager namens Ibrahim. Sein Vorgänger Kosalla hat mit persönlich zwar besser gefallen, aber Ibrahim ist sehr freundlich und sorgt offensichtlich für die o.a. Instandhaltung. Der schwache Euro trägt dazu bei, dass die Nebenkosten sehr hoch sind. Ein Bier vom Faß (0,4) kostet im Restaurant ca. € 6,50, eine Dose Bier aus der Minibar ca. € 5,50. Die Ausflüge sind seit 2013 alle um mindestens $ 10 teurer geworden. Der Anteil der russischen Gäste hat sich aus bekannten Gründen von früher 40% auf ca. 15% reduziert. Gut so! Die restliche Russen trampeln jedoch immer noch auf dem Riff herum. Die Fährfahrten nach Kuta Bandos sind nicht mehr verfügbar. Die kleine Nachbarinsel hat jetzt einen Eigentümer, der nicht mehr mit Bandos zusammenarbeitet. Das Personal ist nach wie vor sehr freundlich und hilfsbereit. Ein kleines Trinkgeld, dass bei den Gesamtkosten einer solchen Reise nicht ins Gewicht fällt, sorgt für zusätzliche Beschleunigung. Nachdem ich gegenüber dem Küchenchef meine Laktose-Intoleranz erwähnt hatte, bekam ich jeden Morgen Sojamilch zum Frühstück und der Sous-Chef brachte mehrmals nach dem Abendessen unaufgefordert einen speziell für mich zusammengestellten Nachtischteller. Auch der Blumenschmuck am Tisch und im Zimmer vor der Abreise war prächtiger als je zuvor. Das Life-Cooking beim Abendessen wurde eingeschränkt. Während früher mindestens eine Sorte Fleisch und eine Sorte Fisch gebruzzelt wurden, gibts es jetzt nur noch eine Sorte, Fleisch oder Fisch. Liegestühle sind reichlich vorhanden. Trotz einer Buchungsquote von ca. 80% gibt e keine Drängelei am Strand. Wer darauf Wert legt, findet leicht eine schattige Ecke mit reichlich Abstand zu anderen Gästen. Jetzt kommt aber die Ernüchterung. Sowohl die Artenvielfalt als auch die Zahl der Fische hat mit den Jahren erheblich abgenommen. Gegenüber 2013 sind es weniger als die Hälfte geworden. Meine verwertbaren Videoaufnahmen machen gegenüber 2013 nur noch etwa ein Drittel aus. Wer nicht glaubt, dass die Umweltverschmutzung und der Klimawandel gravierende Folgen hat, der kann es hier sehen. Wer hier früher faszinierende Schnorchelgänge erlebt hat, der wird angesichts der Korallentrümmer und der wenigen verbliebenen Fische nicht mehr glücklich. Die gesamte Tierwelt, auch Vögel, Krabben etc. ist erheblich reduziert. Wir empfehlen also Bandos unverändert als gut organisierte und - für maledivische Verhältnisse - preisgünstige Hotel-Insel. Wenn Schnorcheln und Tauchen im Vordergrund steht, ist Bandos nicht mehr ideal.

Zimmer

Gut