Bahia Principe Grand Jamaica

Das Hotel ist mit > 900 Zimmern einfach nur riesig. Wir haben nach rund einer Woche Aufenthalt immer noch völlig neue Ecken entdeckt. Die Aussenanlage wirkt sehr gepflegt, innen wird ebenfalls ständig geputzt und gewischt. Allerdings wirkt das Hotel innen etwas veraltet (Baujahr des Hotels ist 2007). Europäische Gäste sucht man meist vergebens. Das Hotel ist fest in der Hand der Amerikaner (USA) und Kanadier. Wlan ist nur in der Lobby inklusive. Hier sind aber in der Regel alle Plätze rund um die Uhr belegt. Wer also nicht im stehen Surfen möchte, der kauft für 40USD / Woche Wifi hinzu. Surfen ist dann in nahezu der ganzen Anlage möglich. Neben der Rezeption, so wie als "Einwurfwerbung" unter der Türe durchgeschoben, wird man mit einem schwarzen Formular zu einem kostenlosen Frühstück mit Geschenken eingeladen. Wer dieses Formular noch nicht bekommen hat, wird auch auf dem Weg durch die Anlage sehr häufig darauf angesprochen. Wir empfehlen dieser Einladung in keinem Fall zu folgen: Dahinter versteckt sich eine Verkaufsveranstaltung für Timesharing Anteile am Hotel. Wer einmal bei den freundlichen Damen sitzt, der wird Verbal "in die Zange" genommen und kommt nur sehr schwer wieder weg ohne unterschrieben zu haben. Schlechte Erfahrungen gibt es im Internet viele nachzulesen. Wir waren geschockt dass Bahia mit solchen Geschäftspraktiken versucht seine Anteile los zu werden. Die Geschenke lohnen ohnehin kaum: Eine Kaffeetasse, ein billiges Handtuch im wert von wenigen Dollar.

Die Zimmer sind sehr groß und geräumig. Wir hatten zunächst den Eindruck dass die Zimmer etwas veraltet sind, das revidierte sich aber schnell als wir auf einem Ausflug die Badezimmer der "einheimischen" Jamaikaner sahen. Insgesamt würde ich dem Zimmer 3 Sterne geben. Vieles wurde eben schon beim Bau "verpfuscht". So war rings um den Wasserhahn ein großes Loch in der Marmorwand, die Bodenfliessen waren mehrmals gebrochen und wackelten, die Steckdose kam beim Abziehen des Steckers mit aus der Wand. An den Wänden waren sogar noch die Bleistift Notizen der Bauarbeiter zu erkennen. Insgesamt war das Zimmer aber (für jamaikanische Verhältnisse) sehr sauber und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.

Insgesamt gibt es zwei Buffet Restaurants, so wie 5 Spezialitäten Restaurants. Die Qualtität würde ich insgesamt als guten Durchschnitt bezeichnen. Fällt einmal etwas herunter wird nahezu sofort gewischt. Täglich besucht eine art Hygene Kommission (bestehend aus Hotelpersonal) alle Bars und Restaurants, und misst dort die Temperatur der Speisen etc. Sauberer geht es nicht! Das Problem ist allerdings in allen Restaurants das gleiche: Es fehlt an Personal um das leere Buffet nachzufüllen. Wir waren oft gleich wenn das Restaurant öffnete essen. Schon zu dieser Zeit waren beliebte Speisen wie z.B. Pommes komplett leer. Es dauert dann immer mindestens eine viertel Stunde bis nachgefüllt wird. Im Gastraum sind dagegen fast zu viele Servicekräfte unterwegs. ca. 4 Kellner betreuen jeweils 9 Tische à 2-4 Personen. Oft hat man noch nicht einmal den letzen Bissen heruntergeschluckt, schon wird der Teller abgeräumt. Wir hatten auch schon Kellner die unmittelbar hinter unseren Stühlen "gelauert" haben bis es etwas zu tun gibt. Insgesamt wirkt das eher störend und man fühlt sich beobachtet. Auch hier wieder das Problem der Trinkgelder: Gibt man nichts wird man einfach ignoriert. Ich persönlich habe es in den Buffet Restaurants auch nicht eingesehen ein Trinkgeld zu geben, denn die Kellner bringen einem nur einmalig zu beginn des Essens einen Softdrink, und räumen leere Teller ab. Insgesamt nichts was ich als "besondere" Leistung mit einem Trinkgeld würdigen würde.

Das ausschliesslich englischssprachige Hotelpersonal ist generell sehr freundlich und hilfsbereit. Kaum wartet man einige Minuten irgendwo, wird man schon angesprochen ob einem weitergeholfen werden kann. Das ändert sich allerdings schlagartig so bald das Gegenüber in einem Dienstverhältniss mit einem steht (Zimmermädchen, Kellner, Bedienung, an der Rezeption, etc.) Zunächst wird man auch äusserst freundlich begrüßt, fliest dann allerdings nicht sofort Trinkgeld, wird der Ton merklich rauer. Im Restaurant äussert sich das so, dass die Getränke über 20 Minuten auf sich warten lassen - oder man sogar überhaupt nicht mehr bedient wird. Bestellungen werden dann (obwohl schriftlich notiert) einfach vergessen. Gleiches gilt auf dem Zimmer. Das Zimmermädchen kam bei uns immer gegen 10 Uhr. Wir hatten dem Zimmermädchen täglich Trinkgeld gegeben - scheinbar aber nicht genügend. Fast jeden Tag fehlten uns sämtliche Handtücher. Besonders ärgerlich ist das wenn man um 18 Uhr vom Pool kommt und gerne duschen würde. Erst nach einem Anruf bei der Rezeption wurden diese dann (nach im Schnitt 1h Wartezeit ab Anruf) nachgeliefert. Das Problem hatten nicht nur wir, bei mehreren anderen Gästen bekamen wir mit wie spät abends noch Handtücher nachgeliefert wurden. Mit All Inclusive hat das leider nicht mehr viel zu tun. Sehr schnell war klar dass ohne massiv Trinkgeld zu geben, man nicht einmal einen mindest-Level an Service bekommt. In keinem unserer bisherigen AI-Urlaube haben wir dermaßen viel Trinkgeld benötigt wie im Bahia Principe Jamaica. Also lieber die doppelte Menge Bargeld mitnehmen! Wer Glück hat erwischt eine der sehr wenigen Ausnahmen im Personal. So wurden nach einer Beschwerde, innerhalb eines Tages in ein anderes Zimmer umgezogen. Leider hatte diese eine sehr nette Dame an der Rezeption nicht immer Dienst.

Das Hotel befindet sich mitten im Nirgendwo, ca. 10 Gehminuten vom kleinen Ort "Runaway Bay" entfernt. Dieser besteht eigentlich nur aus einer Ampel, einem Polizeirevier, einer Krankenstation und dem Postamt. Wer weg möchte kann eines der Taxis nehmen. Im Hotel selbst gibt es ebenfalls einige Läden in denen man (zu erheblich teuereren Preisen) das nötigste kaufen kann. In der Anlage gibt es mehrere Kiosks an denen vom Hotel organisierte Ausflüge gebucht werden können. Diese waren bei uns wesentlich billiger wie jene die wir über TUI buchen konnten. Der Transfer bei den Bahia Ausflügen erfolgte bei uns mit dem normalen Taxi. Die Zahlung ist Bar (USD) und per Kreditkarte möglich.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

In der gesamten Anlage findet tagsüber Animation statt. Am Pool äussert sich das durch laute Musik den ganzen Tag über. Durch die Beschallung kam richtige Urlaubsstimmung auf. Gegen Mittag ist dieser Pool-Teil dann meist total überfüllt. Vor allem die US-Amerikaner und Kanadier feiern hier täglich ausgelassene trink-Partys mit jeder menge Alkohol. Im Pool treiben dann Plastikbecher, Strohhalme so wie deren ehemaliger Inhalt. An einem Tag war dies wohl selbst für den Filter zu viel, der Pool verfärbte sich von blau nach grün, und wurde dann vom Personal sogar für einen Tag gesperrt zwecks Reinigung. Wir sind dann relativ schnell an den anderen Pool gewechselt, dort ist es wesentlich ruhiger, und das Wasser war auch (schon mit bloßem Auge zu sehen) wesentlich sauberer. Abends gibt es auf der Animationsbühne Tanzshows, so wie eine Live-Band auf der Terasse an der Rezeption. Die von den Animateuren auf die beine gestellten Tanzshows sind schön anzusehen, variieren aber leider - bis auf die Kostüme - recht wenig. Gegen Ende unseres zweiwöchigen Aufenthalts haben wir deshalb die Shows schon frühzeitig wieder verlassen. Am Meer gibt es eine Tauchbasis in der auch Tauchausbildungen durchgeführt werden. Wir sind ausgebildete Taucher und haben zwei Tauchgänge dort gemacht. Wer sich für die Tauchbasis interessiert, der sollte sich vorher auf einschlägigen Tauchportalen die Testberichte durchlesen. Die dort wiedergegebene (leider negative) Meinung kann ich nur voll unterstreichen.