- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Kurz zusammengefasst kann man sagen: kann man machen, aber es gibt sicher schönere Anlagen auf Kreta, die aber vermutlich in einer anderen Preisklasse spielen. Das Gesamtpaket stimmt nicht zu 100 %, es gibt bei fast allen Bereichen unserer Meinung nach noch Luft nach oben. Wir bereuen den Aufenthalt nicht, würden aber beim nächsten Besuch eine anderes Hotel bevorzugen. Wenn es darum geht, ob wir es wirklich weiterempfehlen können oder nicht, muss man ganz klar sagen, dass es stark darauf ankommt, was man für Ansprüche hat und welche Vorstellungen man von einer Hotelanlage hat. Wir persönlich hatten uns auf viel Ruhe und tolle Kulinarik gefreut und diese Hoffnung hat sich leider nicht ganz erfüllt. Das Hotel war sehr gut belegt (wir würden vermuten, zu fast 100 %), das ist schön fürs Hotel, war aber leider doof für uns. Sehr viele Familien mit kleinen Kindern haben das Hotel besucht, daher wäre rückblickend ein Adults-only-Hotel für uns besser gewesen. Wenn man hauptsächlich Kreta erkunden will und tagsüber viel unterwegs ist, oder wer alternativ nicht so ruhebedürftig ist, ist das Hotel sicher eine prima Wahl. Mit dem Nötigsten kann sich im Supermarkt des Hotels ausstatten - hier bekommt man zum günstigen Preis Getränkte, Snacks und Souvenirs. Bezahlen muss man allerdings direkt in bar, man kann hier nicht aufs Zimmer schreiben lassen. Man muss schon bedenken, dass man ggf. viel laufen muss. Unser Zimmer war sehr weit hinten in der Anlage. An Tagen, an denen wir uns nur zum Fitnessstudio, zum Buffetrestaurant, zum Pool und zum Stand bewegten, kamen zwischen 6000 und 7000 Schritte zusammen!
Wir hatten ein ganz normales Standard-Doppelzimmer, das wir ausreichend groß fanden. Es war absolut sauber. Jeden Tag wurde das Zimmer tiptop gereinigt. Unser Balkon ging in Richtung eines kleinen Gartens, was wir sehr schön fanden (kaum einsehbar). An einigen Balkonen konnte man direkt vorbei laufen und hatte keinen Sichtschutz. Das Bett war sehr bequem, der Stauraum war ausreichend. Safe war vorhanden. Zur Begrüßung gab's eine Flasche Wein, getrockenes Obst und eine Flasche Wasser gab es pro Tag - eine schöne Geste! Die Klimaanlage läuft schön leise und der Luftzug geht nicht in Richtung des Bettes, d.h. man kann sie problemlos nachts laufen lassen. Praktisch: Der kleine Wäschehalter an der Wand des Balkons. Was wir nicht so schön fanden war die Glastür zum Bad. Man kann zwar nicht durchsehen, jedoch erleuchtet man das ganze Zimmer taghell, wenn man nachts zur Toilette geht. Hier würde schon ein spezielles Nachtlicht im Bad helfen, das es leider nicht gab. Im Bad würden wir eine richtige Dusche schöner finden, in die man ebenerdig laufen kann (wir hatten eine Badewanne). Eine Regendusche wäre toll gewesen, es gab nur eine normale Handbrause. Weitere kleine Mankos: Der Fön (leider kein "richtiger" Fön, sondern ein fest installierter ohne besondere Aufsätze, den man nicht gut steuern konnte - hätte das vorher gewusst, hätte ich meinen eigenen mitgebracht), der Schminkspiegel war nicht beleuchtet (so bringt ein Schminkspiegel leider nicht viel).
Wenn man eine Woche im Hotel bleibt, kann man 2 x A La Carte essen. Diese Info stand nirgendwo in unseren Unterlagen, das wussten wir nur, weil wir aktiv nachgefragt haben. Kein Hinweis darauf beim Check-In. Das Essen im griechischen Restaurant Levantes fanden wir sehr gut, das Essen im Fischrestaurant war etwas schwächer, aber immer noch gut. Atmosphäre in den Restaurants war richtig schön, ruhig mit schönem Ambiente. Das Essen im Buffetrestaurant war in Ordnung, allerdings fanden wir es nicht so gut, wie man anhand der übermäßig positiven Bewertungen hätte vermuten können. Wir haben in Hotels mit Buffetrestaurant schon besser gegessen. Generell kann man sagen, dass der Mut zur Würze fehlt (man will es vermutlich möglichst vielen Menschen recht machen ohne dabei anzuecken) und dass die griechischen Gerichte wesentlich besser gelingen als die internationalen, aber das dürfte wohl wenig verwundern. Die Auswahl beim Frühstück fanden wir super - probieren sie unbedingt mal Bugatsa und den traditionellen Milchkuchen, der meist direkt daneben stand. Beides sehr lecker! Das Abendessen bietet auch viel Auswahl - beim Salat hätte man sich etwas mehr Abwechslung gewünscht. Die Desserts trafen nicht so ganz meinen Geschmack, da sie mir meist viel zu süß waren. Aber auch hier gibt es viel Auswahl. Rückblickend hätte man sich die Vollpension sparen können. Das Mittagessen war sehr übersichtlich und geschmacklich von allen drei Mahlzeiten die schwächste. Die Atmosphäre beim Buffet-Restaurant war - bedingt durch die Hotelgröße - recht rummelig, aber in Ordnung. Am ersten Tag bestellten wir von der Poolbar ein Sandwich mit Pommes. Der Preis war sehr fair, allerdings war das Essen komplett kalt.
Das war der größte Schwachpunkt des Hotels, denn der Service schwankte unserer Erfahrung nach stark. Erst mal das Positive: Der Service in den beiden A la Carte-Restaurants Levantos (griechisch) und Sirocco (Fisch) war erstklassig - sehr freundlich und aufmerksam, hier war alles super! Ebenso positiv möchten wir den Herrn von der Cocktailbar Notos erwähnen (wir haben seinen Namen leider vergessen). Hier sind wir gerne hingegangen. Beim Personal der Rezeption und im Buffet-Restaurant sowie an der Pool-Bar sah die Sache ein bisschen anders aus. An der Poolbar ist man eigentlich fast immer unfreundlich und muffelig behandelt worden. Beim Buffet-Restaurant kam es stark auf die einzelne Person an. Von sehr freundlich bis sehr barsch war alles dabei. Ich persönlich finde es auch nicht so angemessen, wenn ich beim Frühstück mit dem hingeworfenen Wort "ORANGE?!" begrüßt werde, was übersetzt wohl so viel bedeuten sollte wie, "Guten Morgen! Kann ich Ihnen ein Glas Orangensaft anbieten?" :-) Das passierte übrigens mehrfach und zwar nicht nur uns. Am ersten Abend mussten wir nach ca. 15 Minuten Wartezeit auf uns aufmerksam machen, da niemand die Getränkebestellung entgegen nahm. Aufgrund der besonderen Corona-Regeln darf man sich am Buffet überwiegend nicht selbst bedienen, sondern man wird von den Köchen bedient. Wenn man bedenkt, dass die Köche eigentlich nicht im Umgang mit Gästen geschult sind, läuft das erstaundlich gut und wir hatten bei den meisten Köchen den Eindruck, dass ihnen der direkte Kontakt zu den Gästen Spaß macht. Besonders positiv hervorheben möchten wir hier den Koch, der abends bei den griechischen Speisen in der Mitte des Raumes bediente und immer mit viel Begeisterung bei der Sache war. An die Poolbar wollte man nach den ersten Erfahrungen eigentlich schon gar nicht mehr hingehen - die Herrschaften dort waren immer recht muffelig unterwegs. Leider waren sie auch recht unaufmerksam. An Müll am Pool läuft man lieber 10x vorbei statt ihn einfach mal aufzuheben und zu entsorgen (selbst so beobachtet). Schon der Check-in lief sehr holprig ab. Wir wurden draußen begrüßt (super!), dann wurden wir in der Lobby gebeten zu warten (wir saßen auf der Couch). Wir hätten ein Begrüßungsgetränk und ein Erfrischungstuch angebracht gefunden, aber sowas gab es nicht. Wir füllten die Unterlagen aus, währenddessen wurden uns die Zimmerkarten hingelegt. Dann saßen wir dort und saßen und saßen ... nichts passierte mehr und niemand kam mehr zu uns. Irgendwann gingen wir zur Rezeption und fragten, wie es denn nun weitergeht und ob wir nun ins Zimmer können (es war bereits nachmittags). Wir wussten noch nicht mal, wo unser Zimmer überhaupt auf der Anlage liegt. Dann nahm man sich unserer wieder an und wir wurden mit dem Golfkart zum Zimmer gefahren. Allerdings hat uns niemand irgendwas erklärt .. keine Info bezüglich der Essenszeiten, keine Infos dazu, wo man Maske tragen muss, keine Infos zu den A la Carte-Dinners, keine Infos zu Regeln der Fitnessstudiobelegung, keine Infos zu Sportmöglichkeiten ... die meisten Infos haben wir uns dann selbst zusammengesucht, aber Service sieht anders aus. Weitere Infos zum Thema "Service im Fitnessstudio" unter Punkt "Freizeitangebote".
Das Hotel liegt in der Nähe der Kleinstadt Georgioupoli. Die Transferzeit betrug in unserem Fall 2 1/4 Stunden von Heraklion. Das fanden wir schon sehr grenzwertig und würden beim nächsten Mal ein Hotel bevorzugen, das näher am Flughafen liegt bzw. gleich einen Mietwagen vom Flughafen aus nehmen. Dann wäre man in ca. 1 1/2 Stunden dort. Bis nach Georgioupoli sind es ca. 2,5 km. Wir sind die Strecke nur mit dem Auto gefahen, zu Fuß ist die Strecke nicht so wahnsinnig attraktiv, zumindest wenn man an der Straße läuft. Man kann natürlich auch am Strand entlang laufen. In direkter Nähe des Hotels konnten wir keine Läden entdecken. Wenn man die Umgebung erkunden will, braucht man ein Auto, zu Fuß geht da nicht allzu viel. Die Schnellstraße befindet sich direkt vor dem Hotel. Es gab ein paar Zimmer, die direkt vorne an lagen und zur Straße hin gingen. Der Lärmpegel dort wäre mir definitiv zu hoch, ich würde auf jeden Fall ein Zimmer weit hinten in der Anlage haben wollen. Als Ausflugsziele in der Nähe bieten sich die schöne Stadt Rethymno (ca. 25 Minuten Fahrzeit) oder natürlich auch Chania an. Letztere haben wir nicht besucht. Mit dem öffentlichen Bus sind wir nicht gefahren, aber direkt vor dem Hotel befand sich die Bushaltestelle.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Poolanlage ist schön gestaltet, allerdings waren wir beide der Meinung, dass der Pool in Realität wesentlich kleiner ist, als er auf den Bildern wirkt. Geschickterweise hat man überall um den Pool herum kleine Wasserbecken angelegt, durch die der Pool wesentlich größer wirkt, als er ist. Der Kinderpool scheint nicht sonderlich attraktiv zu sein, denn wir hatten den Eindruck, dass die meisten Eltern mit kleinen Kindern lieber den "richtigen" Pool nutzen. Daher ist der Ruhefaktor nicht allzu hoch - zumindest nicht, wenn das Hotel gut besucht ist. Die Spezies der einfach nicht aussterbenden Art der Liegenreservierer hat auch leider ihren Weg in das Hotel gefunden. Schon um 7 Uhr morgens (!) findet man auf dem Weg zum Fitnessstudio reservierte Liegen vor. Sorry, aber hier muss das Personal durchgreifen und die Sachen wegräumen, das geht so einfach nicht. Das Fitnessstudio muss vorab reserviert werden und darf immer nur von einem Zimmer bzw. einem gemeinsamen Haushalt genutzt werden. Das Fitnessstudio ist recht klein - zu Nicht-Corona-Zeiten dürfte es also immer recht voll sein. Ich hatte die Reservierung bereits von zuhause per E-Mail gemacht und schriftlich bestätigt wurde mir eine tägliche Zeit von 7:30 - 8:15 Uhr. An unserem ersten Morgen waren wir leicht verwirrt, denn im Fitnessraum hing nirgendwo ein Belegungsplan und ebenso war kein Personal da, was man hätte ansprechen können. Ebensowenig gab es Wasser oder Handtücher. Es gab nur einen großen Stapel benutzter Handtücher. Dieser Zustand ändere sich übrigens die gesamte Woche nicht. An der Rezeption nachgefragt, erhielt ich die Info, dass man sich das Handtuch selbst aus dem Zimmer mitbringen solle ... Sorry, aber das haben wir noch nie erlebt und ob das in Pandemie-Zeiten so angebracht ist, ein bereits benutztes Handtuch aus dem Zimmer mitzubringen, lasse ich mal dahingestellt. Das Desinfektionsmittel für die Hände war schon an Tag 2 leer und wurde erst am Ende der Urlaubswoche aufgefüllt. An Tag 3 tauchte um 8 Uhr ein anderer Gast auf. Dieser Gast hatte die Uhrzeit 8- 9 Uhr bestätigt bekommen - also eine Doppelbuchung. Abgesehen davon, dass ich schriftlich die Info erhielt, dass nur eine Buchung von maximal 45 Minuten möglich ist. Organisatorisch scheint da einiges nicht zu stimmen. Animation haben wir (zum Glück!) keine wahrgenommen, allerdings fanden wir die Musik am Pool manchmal zu laut. Die könnte man für unseren Geschmack komplett abschalten. Sportkurse wurden angeboten, aber wurden von uns nicht wahrgenommen. Am Strand wurde leider nicht auf den Mindestabstand der Liegen geachtet. Morgens standen die Liegen immer schön im Abstand von 2m zueinander, aber es dauert meist nicht lange, bis die ersten Leute die Liegen verschieben, um der Sonne zu braten, somit ist der Mindestabstand dahin. Das mag ich schon ohne Corona nicht - Zigarettenqualm sei dank. Die Liegen am Stand waren tagsüber zu 70 - 80 % belegt. Die Tagesbetten in der ersten Reihe muss man extra zahlen (Hinweis hierauf beim Checkin wäre auch schön gewesen). Wir haben das an einem Tag gemacht - kostet 20 € inklusive einer Flasche Wasser und einem Obstsalat. Hat sich nicht gelohnt und wir haben es daher bei einem Tag belassen. Das Tagesbett kann man nämlich leider nicht zu den Seiten hin schließen, die Vorhängen wehen munter im Wind umher. Es gibt entweder nach hinten oder nach vorne Sichtschutz - beides geht nicht. Wir hatten schon wesentlich bessere und komfortablere Tagesbetten in anderen Hotels. Wenn man Schattenliebhaber ist, wird man weder am Pool noch am Strand besonders glücklich. Selbst im Tagesbett konnte man nicht auf beiden Seiten Schatten haben. Einer musste immer braten. Die Sonnenschirme sind nicht verstellbar und am Strand zudem noch sehr klein. Also unbedingt Klamotten und Kopfbedeckung mitnehmen - ohne das hätte ich da nicht lange sitzen oder liegen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2020 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nadine |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 174 |
Liebe Nadine, wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für die Wahl unseres Hotels und für die Zeit, die Sie gewidmet haben, um unser Hotel so ausführlich zu bewerten. Unser hochengagiertes und kompetentes Hotelpersonal sorgt täglich dafür, dass wir den Wünschen und Vorlieben unserer werten Gäste gerecht werden. Ihre wertvollen Anmerkungen nehmen wir selbstverständlich dankend zur Kenntnis. Unser Resort ist von der Hotelkammer Griechenlands mit „Health First“ bezüglich der Hygiene Protokolle zertifiziert. An denen wir uns exakt halten, denn die Sicherheit und Gesundheit unserer Gäste und unseres Personals hat absoluten Vorrang. Wir hoffen, dass Sie einige schöne Erinnerungen an Ihre Zeit auf Kreta mitgenommen haben. Vielleicht geben Sie uns in Zukunft erneut die Gelegenheit, um unsere Fähigkeit unter Beweis zu stellen, alle Ihre Erwartungen zu übertreffen und Ihnen das Beste für einen Urlaub bei Anemos Luxury Grand Resort zu bieten. Mit freundlichen Grüßen Ioannis Pneumatikakis Hoteldirektor