- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Viele Gepflogenheiten des Hotels werden nur als Mundpropaganda von Liege zu Liege weitergetragen. Daher möchten wir hier die Gelegenheit ergreifen, um diese scheinbaren Insiderinformationen hier zu lüften. Das „Hotel“ ist eher eine gemütliche Parkanlage mit überwiegend eingeschossigen Bungalows. Insgesamt besteht die Anlage nur aus 32 Unterkünften. Daher ist alles sehr überschaubar. Das Publikum besteht in erster Linie aus Paare zwischen 40-60 Jahren, die aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Holland kommen. Bei den Mahlzeiten und am Pool sieht man zwangsläufig die gleichen Gesichter und hat somit gleich einen regen Kontakt. Wer im Kalabrienurlaub ein paar gemütliche und ruhige Tage erleben will, ist hier genau richtig. Zwischen der Frühstückszeit 08.30 - 10 Uhr und dem Abendessen um 19 - 22 Uhr ist hier absolute Siesta angesagt. Keine Animation, keine Musikbeschallung, kein Barbetrieb, keine Liegenreservierung – einfach nur Ruhe, außer vielleicht ein paar Kinder am Pool, die aber nicht weiter stören. Nicht mal ein Getränkeautomat existiert. In erster Linie wird das Hotel von Besuchern mit Mietwagen gebucht. Diese sind dann meist den ganzen Tag in der Gegend unterwegs. Es ist sehr zu empfehlen, soweit möglich, einen Transfer vom und zum Flughafen mitzubuchen, wenn man keinen Mietwagen hat. Die Anreise mit der Bahn gestaltet sich schierig für Ortsunkundige. Eine Taxifahrt vom Flughafen (ca. 70 km) ist nicht gerade ein Schnäppchen. Mietwagen (50-70 € am Tag), Roller (40-60 €) und Fahrrad (20 €) sind vor Ort leider ziemlich teuer . Daher entweder in Deutschland schon mieten oder laufen bzw. mit der Bahn fahren. Wer keinen Mietwagen hat, kann auch gut mit der Bahn fahren. Das ist noch ein richtiges Ereignis. Diese fährt zwischen Lamezia Terme und Rosarno und ist sehr günstig - einfache Fahrt nach Pizzo für 2 Personen – 3,80 €. Für die Fahrt nach Tropea (1Station) verlangt der Schaffner, der die Fahrkarten verkauft (keine Automaten vorhanden), in der Regel überhaupt kein Geld. Da ist vermutlich der Aufwand-Kostenfaktor zu hoch. Leider sind die Züge sehr unpünktlich und fahren auch nicht immer wie auf dem Fahrplan angeschrieben. Am besten man orientiert sich an der elektronischen Anzeige. Man findet die „Statione“ in Santa Domenica, wenn man die Hauptstraße bis zur verwaisten Touristeninformation läuft und dann rechts zum Meer abbiegt. Wem der Aufstieg vom Strand zu mühselig ist, der kann auch mit einem Lift die Steilküste überwinden. Dieser befindet sich auf dem Gelände der Marco Polo Anlage. Immer dem Schild „ Ascensore“ folgen. Die Benutzung kostet 0,20 €. Einer wirft das Geld ein und der andere drückt den Fahrstuhlknopf, da nur 3 Sekunden Zeit sind, ansonsten ist das Geld weg. In Santa Domenica empfehlen wir die linke Eisdiele „ Giardino delle Rose“. Am besten immer im Becher bestellen, da das Eis schnell flüssig wird und ansonsten zielstrebig am Hörnchen vorbei läuft. Die Ausflüge der Reiseleiter werden für alle gleich über den Anbieter Meeting Point Calabria angeboten. Wir empfehlen wärmstens den Ausflug nach Taormina (Sizilien) mit dem Etna im Hintergrund. Hier bekommt man viel von der Gegend zu sehen und kann noch mit der Fähre fahren. Die Exkursion zur ionischen Küste soll auch sehr gut sein. Am besten hat uns der Strand in Tropea gefallen. Hinter dem Schiffshafen, am Diving Center vorbei, liegt hinter einer Mauer eine kleine Bucht, die nur 50 m breit ist. Dort ist es super ruhig und die steilen Felsen bieten schöne Schattenplätze direkt am Meer, die ansonsten sehr rar sind. Am Hafen befindet sich auch ein wundervolles Restaurant „il vagabond“. Dort kann man sich einen Fisch aussuchen, der anschließend direkt vor den eigenen Augen auf einem Grill zubereitet wird. Wir fahren bestimmt wieder ins Ruralia.....
Die Zimmer sind auch in Ordnung und werden täglich gereinigt. Neue Handtücher gab es jeden Tag von der fröhlichen Raumpflegerin. Es gibt normale Zimmer mit Kühlschrank und kleinem Fernseher, die auch nichts extra kosten und Appartements in denen man sich selbst verpflegen kann. Das ist aber nicht erforderlich, da das Abendessen immer so lecker ist. Ab und zu muss auch mal auf Stechmückenjagd gegangen werden. Die Klimaanlage funktioniert immer treu und redlich. Jedes Zimmer hat einen Balkon oder Terrasse. Einen Safe gibt es an der Rezeption.
Unbedingt Halbpension buchen! Das absolute Highlight im Ruralia ist das Abendessen. Es besteht immer aus drei verschiedenen Vorspeisen. Beim ersten Hauptgang kann man immer aus zwei verschiedenen Nudelgerichten auswählen. Beim zweiten Hauptgang besteht die Auswahl stets aus einem Fischgericht (Muschel, Schwertfisch, Tunfisch in allen Varianten) und einem Fleischgericht. Anschließend erhält jeder Mitesser noch einen kleinen Nachtisch der meist aus einem kleinen Stück Kuchen besteht. Aus der Nachbarschaft sind auch immer mal wieder Speisegäste da, die gar nicht in der Anlage übernachten. Auf der Terrasse kann man wunderbar über das Meer schauen. Als Getränke bestellt man in der Regel eine Flasche Wasser ohne Gas (Aqua naturale) und einen Krug (groß/klein) Rot- oder Weißwein. Wir haben den Rotwein bevorzugt, der sich sehr gut trinken lässt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit Flaschenwein zu bestellen oder andere Getränke. Die Getränke werden nicht täglich abgerechnet, sondern man verlangt am letzten Abend die Rechnung. Als Richtwert sollte man für o. g. Kombination ca. 6, 50 € pro Tag einplanen. Beim Abendessen kann man für den nächsten Tag ein Lunchpaket bestellen, wenn man eine Exkursion plant (Frühstück erst ab 08.30 Uhr). Der Inhalt ist jedoch sehr überschaubar und besteht lediglich aus einer halben Scheibe Brot und ein paar Keksen. Für die Küche stellt diese Zusammenstellung jedoch eine scheinbar unlösbare Aufgabe dar und ist jedes mal ein Drama . Daher kann von der Bestellung nur abgeraten werden und man organisiert sich das Frühstück lieber selbst auf der Exkursion. Das Frühstück ist - typisch italienisch - spartanisch gehalten. Kleines Frühstücksbüfett mit Sandwich Toast Möglichkeit. An der Bar kann man Latte und Cappuccino bestellen. Der erste ist kostenlos, danach muss bezahlt werden. Ansonsten gibt es soviel Kaffee am Automaten so viel man will.
Alle Hotelbedienstete sind sehr freundlich und hilfsbereit. Deutsch spricht keiner, nur der Sohn ist der englischen Sprache mächtig. Da muss man sich durchkämpfen, hat aber immer zum Ziel geführt und muss als sportliche Herausforderung betrachtet werden. Wünsche werden gleich umgesetzt.
Um das Hotel von Santa Riccardi zu erreichen, muss man ca. 2 km einen steilen Berg rauf. Daher gibt es grundsätzlich für Ruraliaurlauber 2 Möglichkeiten den Urlaub dort zu verbringen: 1. Man macht sich das Leben leicht und hat einen Mietwagen. 2. Man läuft alles! Somit hat man dann Aktivprogramm ohne jegliches Animationsprogramm vom Hotel. Bei den entsprechend hohen Temperaturen - quasi Bergsteigen in der Sauna. Das hat den Vorteil man sieht sehr viel und den Nachteil, dass die gesamte Verpflegung aus dem Ort hoch geschleppt werden muss, da keinerlei Infrastruktur um das Hotel vorhanden ist. Kalabrien besteht laut Auskunft der Reiseleitung zu 80 % aus einer Berglandschaft. Daher geht es ständig rauf oder runter – egal wo man hin möchte. Der mühsame Aufstieg wird dafür mit einem wundervollen Überblick auf das Meer und den zu Füßen liegenden Ort Santa Domenica belohnt. Bei guter Sicht kann man den Stromboli auf der linken Seite sehen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Unterhaltung besteht aus dem fantastischen Blick über das Meer und Santa Domenica. Ansonsten dienen hier lediglich die Tiere in und um die Anlage als Unterhaltung. Der Pool ist ca. 8 x 10 m gross und an einer Stelle 2 m tief. Er wird täglich gereinigt und man hat dort seine Ruhe. Liegen sind immer frei.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Franz |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 6 |