Hoch über dem Atlantik, mit Blick auf einen Meerwasser-Pool, auf halbem Wege zwischen Funchal und Camara de Lobos liegt ein Restaurant, das sich viele Stammgäste aus der Hauptstadt mit ein paar Touristen teilen. Es sind allesamt Fischliebhaber mit Sinn für eine besondere Location. Das Haus ist ein Lieblingstreff sowohl der seriösen, englisch gekleideten Herren aus der Hauptstadt, die auch bei 28 Grad und ziemlich hoher Luftfeuchtigkeit ihr Jacket nicht ablegen, als auch der Generation Smartphone unter den Einheimischen. Es heißt Doca do Cavacas. So werden die in den Felsen geschlagenen Bassins genannt, die immer wieder vom Ozean überspült werden. Hier kommen die erstaunlichsten Meeresfrüchte und, wie ich finde, der frischeste Fisch auf den Tisch.
Lapas, so genannte Napfschnecken, mit viel Knoblauch in der Pfanne gegrillt und auf einem heißen Stein serviert, eröffnen am frühen Abend das kulinarische Freudenfest. Gefolgt von einem Krabbenragout, von Calamaris und noch mehr Seafood in kleinen Schälchen. Und dann natürlich der in Teig gebackene Degenfisch, der Espada. Niemand darf die Insel verlassen, ohne den Espada probiert zu haben.
Mein Tipp für Leute, die sich absolut nicht an Fisch gewöhnen mögen: Espetada – Rindfleisch am Spieß, mit reichlich Lorbeer und Knoblauch eingerieben. Während zum guten Schluss ein Poncha serviert wird, der mit Honig und Zitrone „veredelte“ typische Zuckerrohrschnaps der Insel, setzt die untergehende Sonne Meer und Himmel in Brand.
Doca do Cavacas: Rua Ponta da Cruz bei Funchal, Telefon 00351 291 762 057, keine Website.
Funchal liegt an der Südküste Madeiras. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Autonomen Region.