Die 60 000-Einwohner-Stadt liegt etwa 200 km östlich von Neapel und 50 km südwestlich von Bari in der Basilikata. Matera ist bisher vornehmlich bekannt für seine Höhlensiedlungen, die Sassi, und erlangt nun als Kulturhauptstadt Europas weltweit Bedeutung.
Eine Stadt fast ganz aus weißem Stein, zum Großteil in den Fels des Berges gehauen – der lukanische Ort Matera wirkt aus der Ferne wie eine Filmkulisse. Die spektakuläre, traumhaft schöne Altstadt diente tatsächlich schon als Location für große Streifen wie "The Passion of the Christ" von Mel Gibson oder "Ben Hur". Zudem ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, Kulturhauptstadt Europas 2019 und insgesamt ein überaus lohnendes Reiseziel.
Jahrhunderte alte Felsenkirchen, mächtige Wehrbauten und ein Gewirr aus schmalen Gassen und Wohnungen, die sich eng an die steilen Hänge des Berges schmiegen – die Altstadt von Matera ist ein einziges großes architektonisches Wunder.
Einige der Sassi, wie die aus hellem Tuffstein bestehenden und teilweise in den Fels gehauenen Bauten genannt werden, können besichtigt werden. So kann man sich einen Eindruck vom einfachen Leben der Bevölkerung verschaffen, wie es Carlo Levi in seinem Roman „Christus kam nur bis Eboli“ beschrieben hat. Auch die Chiese Ruprestre, die Felskirchen, legen mit ihren jahrhundertealten Fresken Zeugnis von frühchristlichen Zeremonien ab.
Ein Freilichtmuseum auf einer Fläche von 8000 Hektar bietet als archäologisch-historischer Naturpark Einblicke in die jahrtausendealte Menschheitsgeschichte. Heute befinden sich in den restaurierten Sassi Restaurants, Bars und Hotels, die einen ganz besonderen Charme versprühen.
2019 darf Matera als erste süditalienische Stadt den stolzen Titel Kulturhauptstadt Europa tragen. Schon während der Eröffnungsveranstaltung im Januar interpretierten rund 2000 Musiker von 54 Bands ehemaliger europäischer Kulturhauptstädte das Motto „Together“ und „Open Future“ in beeindruckender Weise. Auf den Plätzen der Stadt schlossen sie sich mit den Bürgern zusammen, um gemeinsam zu feiern und bis in die Abendstunden hinein Musik zu machen.
Das ganze Jahr über erwartet den Besucher in Matera ein äußerst abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Festivals und anderen Events. Zu den Höhepunkten gehören rund 60 verschiedene Projekte, darunter vier große Ausstellungen (Ars Excavandi, Renaissance seen from the South, The poetics of prime numbers sowie Stratigraphy – Anthropocene Observatory) und ein internationales Labor für interdisziplinäres Experimentieren – Abwechslung gibt es also mehr als genug.
Bewaldete Berge, idyllisch gelegene Dörfer und beeindruckende Zeugnisse längst vergangener Zeiten: Matera befindet sich in der Region Basilikata, die wunderschön zwischen Kalabrien und Apulien im südlichen Teil von Italien liegt. Zwischen sanften Hügeln und in den bewaldeten, touristisch noch wenig erschlossenen Gebirgsregionen kann man hervorragend wandern, radeln oder auch reiten – ein traumhaftes Ziel für Naturfreunde.
Die Basilikata hat zudem zwei schöne Küstenbereiche. Von Pinien- und Eukalyptuswäldern gesäumt sind viele der guten Sand- und Kiesstrände am Ionischen Meer. Auf der tyrrhenischen Seite ist die Küste dagegen oft zerklüftet, steil aufragende Klippen wechseln sich hier mit kleinen Badebuchten voll kristallklarem Wasser ab. Gute Restaurants und Läden findet man in den vielen großen und kleinen Orten – und mit 1001 Veranstaltungen lockt dazu Matera als Kulturhauptstadt Europas 2019.