Nahe der Ortschaft Agüimes im Osten der Insel liegt die wohl schönste Schlucht ganz Gran Canarias. Sie ist nur rund 30 Autominuten von den berühmten Dünen von Maspalomas entfernt, ein ideales Ziel also für einen Tagesausflug vom Strand. Der Barranco de Guayadeque erstreckt sich rund 15 Kilometer lang durch eine zauberhafte, immergrüne Landschaft.
An schroffen Hängen wachsen Palmen, Pinien, Kakteen, Mandelbäume, Agaven und mehr – über 80 endemische Arten sind hier zu finden. Außerdem leben in der Schlucht dicke Exemplare der Lagarto Canarión, der größten Eidechsenart der Welt. Ein echtes Paradies für Naturfreunde. Ein Bach, der durch die gesamte Schlucht plätschert, bringt Wasser in die benachbarten Orte Ingenio und Agüimes.
Im Besucherzentrum am Eingang der Schlucht erfahrt ihr viel über Flora und Fauna sowie über die Menschen, die einst hier lebten. Damals war das Tal dicht bevölkert, davon zeugen zahlreiche archäologische Fundstätten. Die Guanchen, Ureinwohner der Kanaren, nutzten hier Höhlen in den seitlichen Hängen des Barranco als Lagerräume und auch zum Wohnen. Damit gilt die Schlucht als eine der schönsten Kulturlandschaften der Insel und wurde aufgrund ihres historischen Werts von der Kanarischen Regierung als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Allerlei archäologische Funde sind heute im Museo Canario in Las Palmas zu bewundern.
Etliche dieser Höhlen sind heute wieder bewohnt oder zu Landhotels, Cafés oder Restaurants ausgebaut. Die Straße führt am Flussbett entlang durch zwei Höhlendörfer, sodass man die bizarre Landschaft des Tals auch ganz bequem genießen kann. An ihrem Ende liegen einige gute Restaurants, darunter das berühmte Höhlenlokal Tagoror. Von einigen Terrassen hat man zudem tolle Weitblicke über die Landschaft – angefutterte Kalorien lassen sich dann auf den umliegenden Wanderwegen leicht wieder loswerden.
Der Barranco de Guayadeque erstreckt sich im Gebiet der Gemeinde Agüimes, die südlich von Las Palmas de Gran Canaria und nordöstlich von Maspalomas liegt. Dort leben rund 31.000 Menschen.