Ganz gemächlich oder mit reichlich Tempo – die Möglichkeiten, Bayerns Natur auf dem Fahrrad zu erkunden, sind so unterschiedlich wie das Land selbst
Durch große Naturlandschaften und entlang erfrischender Flüsse – die Vielfalt Frankens lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad entdecken. Zum Beispiel auf dem Tauber Altmühl Radweg. Er verbindet auf ca. 350 Kilometern Wertheim am Main mit Kelheim an der Donau und passiert das Liebliche Taubertal, das Romantische Franken, das Fränkische Seenland und den Naturpark Altmühltal.
An seinem Startpunkt kreuzt die Strecke den Main-Radweg. Diese 600 Kilometer lange Tour verläuft vom Fichtelgebirge bis hin zum Hessischem Untermain. Man radelt durch zehn Ferienregionen wie die Haßberge, das Fränkische Weinland oder das Spessart-Mainland und erlebt drei UNESCO-Welterbestätten Frankens: das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, die Residenz in Würzburg und die Bamberger Altstadt. Unterwegs gibt es zudem zahlreiche Möglichkeiten für eine gemütliche Einkehr und eine fränkische Brotzeit. Ein weiterer Radweg in Franken ist der RegnitzRadweg. Zwischen der Städteregion Nürnberg, der Fränkischen Schweiz, den Haßbergen und dem Steigerwald führt er durch die Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim und Bamberg auf zwei Routen, die sich gut miteinander kombinieren lassen. Die 85 Kilometer lange Talroute schlängelt sich durchs Regnitztal mit seinen Auwäldern, die 75 Kilometer lange Kanalroute orientiert sich dagegen am Main-Donau-Kanal. www.frankentourismus.de
Nicht geradlinig und möglichst schnell von Ort zu Ort – auf der 475 Kilometer langen Radrunde Allgäu durch Bayern soll sich der Urlauber die Geschichten und Highlights der Region „erradeln“. Es geht durch barocke Städte und verträumte Dörfer, man probiert die bekannten Allgäuer Käse-Spezialitäten direkt aus der Sennerei und rastet in lauschigen Biergärten. Praktisch: Mit 50 Bahnhöfen in der Umgebung und einem dichten Netz an E-Bike-Verleih- und Ladestationen bleiben Radler stets flexibel. www.radrunde-allgaeu.de
Stacheldraht und Sperrgräben trennten hier einst die Menschen voneinander, 40 Jahre war die Zeit im Grenzstreifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze wie eingefroren. Über die Jahrzehnte der Unberührtheit hat sich eine fast 1.400 Kilometer lange Kette von Biotopen entwickelt, in denen mehr als 600 bedrohte Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum gefunden haben. Thematische Radtouren zwischen Mitwitz und „Little Berlin“ Mödlareuth verbinden Naturerlebnis und Grenz-Geschichte. www.frankenwald-tourismus.de
Quer durch den Naturpark Altmühltal folgt der Altmühltalradweg von Gunzenhausen bis Kelheim dem gemächlich dahinfließenden Fluss. Auf dem 166 Kilometer langen Weg entlang der Altmühl entdecken Radler historische Gemäuer und eindrucksvolle Naturdenkmäler, etwa bei Beilngries. Imposante Felsformationen bei Solnhofen, sanft geschwungene Wacholderheiden zwischen Eichstätt und Kipfenberg, die sehenswerte Steinerne Rinne bei Wolfsbronn und der Karlsgraben bei Treuchtlingen, auch Fossa Carolina genannt. Letzterer zählt zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns und war im frühen Mittelalter der Versuch, Rhein, Main und Donau durch eine Wasserstraße zu verbinden.
Keinesfalls sollten Radtouristen die Stadt Kelheim verpassen mit all ihrer Geschichte. Auf dem Michelsberg oberhalb der Stadt thront die imposante Befreiungshalle und erinnert an gewonnene Schlachten während der Befreiungskriege im 19. Jahrhundert. Von Kelheim aus starten auch die Schiffe zu ihrer Fahrt durch den Donaudurchbruch – mit Möglichkeit zur Einkehr im Biergarten des Klosters Weltenburg. www.naturpark-altmuehltal.de
Tipp: Nahe Weltenburg liegt das Hotel Eisvogel in Bad Gögging – euer kleines Zuhause im Herzen der Hallertau: bezaubernd, liebevoll, familiär! www.hotel-eisvogel.de
Atemberaubende Bergpanoramen und blühende Almwiesen – die Deutsche Alpenstraße und der Bodensee-Königssee Radweg machen Landschaft und Kultur zu einem intensiven Erlebnis. Beide Routen führen über 450 Kilometer vom Bodensee bis zum Königssee durch die schönsten Ecken der Urlaubsregionen Allgäu und Oberbayern. Zahlreiche Seen säumen die Route: darunter warme Moor- und erfrischende Bergseen, kleine Weiher, aber auch ganz große wie der Chiemsee. Sie alle laden ein zum Baden, zum Schifffahren oder zu einer Rast am Ufer. www.deutsche-alpenstrasse.de; www.bodensee-koenigssee-radweg.de
In direkter Nähe zum Spessart befindet sich Unterfrankens zweigrößte Stadt: Aschaffenburg. Hier an der Mündung der Aschaff in den Main geht's los auf den Main Radweg, einer 600 Kilometer langen Tour bis ins oberfränkische Bayreuth.
Zwischen Lech, Forggensee und der österreichischen Grenze erhebt sich die 16.000-Einwohner-Stadt Füssen. In der Kreisstadt des Ostallgäu beginnt die 475 Kilometer lange Radrunde Allgäu.
Am Rande des Frankenwalds, zwischen Kronach und Coburg, liegt der 3000-Seelen-Markt Mitwitz. Auf Zeitreise begeben sich von hier aus die Radfahrer über das "Grüne Band" Richtung Mödlareuth.
43 Kilometer südwestlich von Nürnberg, mitten im Fränkischen Seenland, befindet sich Gunzenhausen. Die 16.000-Einwohner-Stadt ist ein beliebter Anfang bei Radtouristen, die von hier über den Altmühl Radweg bis nach Kelheim fahren.
Am nordöstlichen Ufer des Bodensees, unweit der Grenzen zu Österreich und der Schweiz, liegt Lindau. Hier beginnen mit der Deutschen Alpenstraße und dem Bodensee-Königssee-Radweg gleich zwei Touren durch das Allägu und Oberbayern.