Nationalpark Aigues Tortes & Sant Maurici See

Vall de Boí/Katalonien
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Infos Nationalpark Aigues Tortes & Sant Maurici See

Nationalpark Aigues Tortes & Sant Maurici See Zugänge zum Park Ca de Simamet, Carrer de les Graieres, 2 25528 Vall de Boí Tel.: (+34) 973 696 189   Prat de la Guarda 4 25597 Espot Tel.: (+34) 973 696 036   www.aiguestortes.info   Örtliches Fremdenverkehrsamt des Vall Fosca www.vallfosca.net   Naturparks Katalonien www.parcsdecatalunya.net     Dreitausend Meter hohe Gipfel, Felsküsten, Geröllfelder, Schluchten, Hunderte von Seen, Wasserfälle, Wiesen, Schwarzkiefern-, Tannen- und Buchenwälder, Gemsen, Auerhühner, patrouillierende Bartgeier: Der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici umfasst eine einzigartige, höchst vielfältige Hochgebirgslandschaft, die Jahr für Jahr tausende Besucher anzieht.   Vor über 500 Millionen Jahren begann die Entstehung des Gebirgszugs der Pyrenäen; ihre heutige Form verdanken die Gebirge und Täler des Nationalparks jedoch der Kraft des Eises. Durch die Täler schoben sich unzählige kilometerlange Gletscher, die mehrere hundert Meter dick waren und mit ihrer ungeheuerlichen Kraft die ihnen im Weg stehenden Felsen glatt schliffen. Die letzte Gletscherperiode endete vor rund zehntausend Jahren. Als die Gletscher schließlich schmolzen, hinterließen sie weite Gletschertalkessel und U-förmige Täler (Trogtäler) mit steilen bis senkrechten Wänden und flachen Böden. Und an jeder natürlichen Barriere bildete sich ein See. In dem Nationalpark gibt es Hunderte davon, so viele, wie sonst nirgendwo auf einem vergleichbar großen Gebiet.in den Pyrenäen.   Schon bald breitete sich die Vegetation in den freien Räumen aus. Auf den Talböden wuchsen Birken, Eichen, Espen und Buchen, während sich an den Hängen Waldkiefern und Tannen an- siedelten. Die Schwarzkiefer mit einem Unterholz aus Heidelbeeren, Alpenrosen und Wacholder wächst bis zur Baumgrenze heran, oberhalb davon erstrecken sich nur noch mit Enzian, Nelken und Hahnenfuß gesprenkelte Bergwiesen.   In den Mooren hat die Wasserfeder weite Verbreitung gefunden und in den Geröllfeldern wachsen Immortellen und Steinbrechgewächse. Selbst die blanken Felswände in Gipfelnähe sind mit Moosen und Flechten bewachsen.   Jedes Habitat hat seine eigene Fauna. Während auf den höchsten Felsen die Silhouetten von Gemsen auszumachen sind, versteckt sich das Alpenschneehuhn an den verschneiten Hängen,  Steinadler fliegen vorbei, Bart- und Gänsegeier ziehen am Himmel ihre Kreise. Auf den Bergwiesen ist oft das Pfeifen der Murmeltiere zu vernehmen und in den Wäldern, in denen sich Wildschweine und Rehe verstecken, bekommt man das Klopfen der Spechte und in der Balzzeit die Arien des Auerhahns zu hören. In den Flüssen versuchen sich die Fischotter unterdessen am Forellenfang.   In die höchsten, wenig einladenden Bergregionen drangen nur wenige Menschen vor. Zu ihnen gehörten Schäfer, die ihre Herden über Jahrhunderte hinweg jeden Sommer hier herauftrieben, wovon die Schutzhütten bis heute zeugen. Neben den Schäfern wagten sich nur Holzarbeiter und Jäger in die Berge.   Als man jedoch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts begann, die Wasserkraft industriell zu nutzen, wurden auch Arbeitertrupps in die Berge entsandt, um die Seen zu stauen und die Wasserleitungen zu den Turbinen zu legen. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit, das Hochgebirge zu schützen. In diesem Sinne wurde 1955 per Erlass der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, der einzige Nationalpark Kataloniens, errichtet.   Der Nationalpark erstreckt sich über die Landkreise Alta Ribagorça und Pallars Sobirà, Pallars Jussà und Val d’Aran. Seine Gesamtfläche beträgt 40852 Hektar, wobei 14119 Hektar zur inneren Zone, dem eigentlichen Park, und 26 733 Hektar zur äußeren Zone gehören. Wie bereits am Namen des Parks zu erkennen, umfasst er zwei Teile, nämlich Aigüestortes in Alta Ribagorça, das vom Boí-Tal aus erreichbar ist, und Sant Maurici in Pallars Sobirà, dessen Hauptzugang das Espot-Tal bildet. In jedem Teil des Parks gibt es eine Informationsstelle.   Im dem Gebiet von Aigüestortes sind über 3000 Meter hohe Gipfel zu finden. Neben dem Punta Alta ragt der Gipfel des Grat heraus, der den Comaloformo mit den Besiberris verbindet.   Die meisten Besucher erreichen den Park über das Flusstal des Sant Nicolau. Dieses Tal, das man zu Fuß oder mit dem Taxi erreicht, führt zum Llebreta-See und zu den Ebenen, in denen sich der Fluss in zahlreiche Nebenläufe teilt und Mäander zeichnet, auf die der Name des Nationalparks Aigüestortes (gewundene Gewässer) zurückgeht.Von dort führt das Tal weiter über den Estany Llong und den Portarró d’Espot in ein anderes, zum östlichen Teil des Parks gehörendes Becken. Den Abschnitt Sant Maurici erreicht man von Espot aus mit dem Taxi oder zu Fuß. Der namensgebende See, Estany de Sant Maurici, ist von Wiesen und Wäldern umgeben. Über ihm ragen die Doppelgipfel des Els Encantats auf, über den eine Legende zu berichten weiß, dass zwei Jäger hier zu Stein geworden seien, weil sie nicht an der Messe teilgenommen hatten.   Die Strecke zum See von Sant Maurici führt weiter zu den Seen Estany d’Amitges, unterhalb der steilen Zackengipfel Agulles d’Amitges, die zahlreiche Kletterer anziehen. Ein weiterer Zugang von Pallars Sobirà zum Park führt unterhalb des Passes Port de la Bonaigua zum Estany de Gerber, der von dichten Tannenwäldern umgeben ist. Auch aus Pallars Jussà aus ist der Park zu erreichen, und zwar über den oberen Abschnitt des Tals Vall Fosca. Vom Stausee von Sallente führt eine Drahtseilbahn zum Gento-See hinauf. Den Abstieg kann man gut zu Fuß bewältigen. Dazu folgt man zunächst den alten Bahngleisen, auf denen früher Baumaterial zu den Stauseen befördert wurde, und dann dem Weg direkt hinunter nach Sallente.   Im Val d’Aran ragt auf dem Gebiet des Parks der unverkennbare Pic de Montardo empor. Noch  rund einhundert Meter höher ist mit 2936 Metern jedoch der Gran Tuc de Colomers. Dieser Gipfel beherrscht einen weiten Talkessel, in dem das Wasser auf dem Weg in die Garonne mehr als sechzig kleine Seen durchfließt.   Der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici ist ein wertvoller Naturraum, in dem sich  Felsen, Wasser und Vegetation auf eindrucksvolle Weise kombinieren. Zugleich reagiert die Natur sehr sensibel auf äußere Einflüsse. Als Besucher sollte man den Park so verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Wer eine Nacht im Park verbringen möchte, muss einen Platz in einer der Schutzhütten reservieren. In diesem Zusammenhang sei auf die beliebte Route „Carros de Foc“ (Feuerwagen) hingewiesen, die die neun betreuten Schutzhütten miteinander verbindet. Man darf auch nie vergessen, dass es sich bei dem Nationalpark um ein Hochgebirgsgebiet handelt, in dem in wenigen Stunden ein Gewitter entstehen kann, die Temperaturen mitunter rasant sinken und es das ganze Jahres über zu jeder Zeit schneien kann. Man sollte also immer gut vorbereitet und entsprechend ausgerüstet sein.      * Diese Informationen stammen von Katalonien Tourismus, dem Fremdverkehrsamt der Region in Zentral Europa und sind gültig für 2013. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Katalonien Tourismus, Palmengartenstr. 6, 60325 Frankfurt am Main (Tel. +49 (0)69 742 48 73, info.de@act.cat, www.catalunya.com).

Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Hugo56-60
Juli 2009

Im Kern des Nationalparks

6,0 / 6

Das Gebiet um den „Sant Maurici-See“ – etwa 8 Kilometer westlich vom hübschen Dorf Espot gelegen – ist sicherlich eines der bekanntesten und spektakulärsten Wandergebieten der ganzen Pyrenäen. Der Naturliebhaber findet hier eine intakte und äußerst reizvolle Bergwelt mit bizarren, gezackten Gipfeln, dichten Wäldern, kristallklaren Bergseen, mäandrierenden Hochgebirgsbächen, sowie auch eine einmalige Flora und Fauna (Steinadler, Bartgeier, Wildschweine,…). Da die Kernzone des „Parc National d‘Aigüestortes i Estany de Sant Maurici“ für Privatverkehr gesperrt ist, empfiehlt es sich, den Jeep-Pendeldienst am Ortseingang von Espot zu benutzen (großer Parkplatz vorhanden) ; dieser Taxidienst (4,95 Euro einfach) bringt Besucher bequem bis an das östliche Ufer des „Sant Maurici-Sees“ (Informationsstelle) am Fuße der imposanten „Els Encantats“ (2745 m). Von hier aus starten mehrere Wanderwege, sowohl leichtere als auch sehr anspruchsvolle Touren; u.a. der Rundgang um den Sant Maurici-See (leicht und landschaftlich besonders schön, 2–2.30 Stunden), der Aufstieg zum Port de Ratera (2572 m.ü.M., 3–3.30 Stunden), der Aufstieg zum Portarro d’Espot (2428 m.ü.M., durch eine beeindruckende Felsenlandschaft, 2.30–3 Stunden). Besonders empfehlenswert ist die Tour zur „Refugi d’Amitges“, wunderschön gelegen am „Estany Gran d’Amitges“. Diese Wanderung führt am Anfang am Ufer des Sant Maurici-Sees entlang, biegt dann ab zur „Cascada de Ratera“ (Wasserfall), um weiter über den „Estany de Ratera“ und den „Estany de la Basa“ und letztendlich über mehrere Serpentinen (immer steiler, aber keineswegs gefährlich) die Amitges-Hutte (2380 m.ü.M.) zu erreichen. Der Amitges-See liegt nur 100 Meter von der Hütte entfernt, mitten in einer überwältigenden Berglandschaft. Für diese Tour (hin und zurück) braucht man etwa 4–5 Stunden. Gesamtsteigung – ungefähr 600 Meter. Fazit – eine leichte, aber äußerst lohnende Bergwanderung, für die man nur ein wenig Kondition und gutes, festes Schuhwerk braucht. Tipp – am Ufer des Sant Maurici-Sees sind auch ein Paar rollstuhlgerechte Laufstege (Zubringerstege) vorhanden. Empfehlenswerte Wanderkarten – die 1:25.000 und 1:50.000 Karten des „Institut Cartografic de Catalunya“ („http://www.icc.es“). Übernachtungsmöglichkeit gibt es in der „Refugi Ernest Mallafré“ (1950 m.ü.M.) und in der „Refugi d‘Amitges“.

Hugo56-60
Juli 2009

Im Land der "schlängelnden Wasser"

6,0 / 6

Als sich die Pyrenäengletscher nach der letzten Eiszeit zurückzogen entstand im Herzen der katalanischen Pyrenäen (Nordwesten der Provinz Lleida) eine der spektakulärsten Gebirgslandschaften Europas. Schroffe, dolomitenähnliche Berggipfel (Agulles, einige sind höher als 3000 m), mehr als 200 kristallklare Bergseen glazialen Ursprungs (Estanys), zahlreiche Wasserfälle, mäandrierende Gebirgsbäche und eine beeindruckende Flora und Fauna prägen diese einmalige Naturlandschaft. Der Name „Aigüestortes“ geht zurück auf die Mäander des Flusses „Riu de Sant Nicolau“ – „Aigüestortes“ bedeutet auf Katalanisch „schlängelnde Wasser“ – und der „Estany de Sant Maurici“ ist der Name eines Bergsees im Osten des Nationalparks. Die heutige Ausdehnung des Parks umfasst nicht weniger als 40.852 ha; die Kernzone bedeckt eine Fläche von 14.119 ha. In dieser Kernzone gelten besonders strenge Vorschriften zum Schutz der Natur und der Tierwelt; so ist z. B. jeglicher Auto- oder Busverkehr verboten. Ein Taxi/Jeepdienst erleichtert den Bergwanderern und Naturliebhabern den Zugang in das Kerngebiet (von Espot, Banhs de Tredos oder Arties aus); aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass dieser Pendeldienst einwandfrei funktioniert, und dies außerdem zu sehr vernünftigen Preisen. Die einzigartige und überwältigende Schönheit dieses Naturgebiets entdeckt man am besten, indem man den Park bewandert ; der Wanderer und Bergsteiger findet hier ideale Bedingungen vor ; im gesamten Gebiet gibt es außerdem zahlreiche Schütz- und Berghütten (u.a. Refugi Colomers, Restanca, d‘ Amitges, Ventosa i Calvell). Die wichtigsten Zugangswege zum Park laufen über Espot (Comarca Pallars Sobirà), Arties und Tredos (Comarca Val d’Aran) und Caldes de Boi (Comarca Alta Ribagorça). Empfehlenswerte Wanderkarten: die 1:25.000 und 1:50.000 Karten des „Institut Cartografic de Catalunya“ („http://www.icc.es“). Weitere Informtionen finden Sie auf der Webseite der Generalitat de Catalunya: „http://www.mediambient.gencat.net/cat/el_medi/parcs_de_catalunya/“.