Kirche St. Michael

Gewaltiges Gotteshaus in dem kleinen Ort Igersheim

Bei unserem Aufenthalt in Bad Mergentheim fiel uns in der Nachbargemeinde Igersheim die große Kirche auf. Igersheim liegt an der Bundesstraße B19 an der Tauber und gehört zum Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Die katholische Kirche St. Michael wurde in den Jahren von 1878 bis 1880 anstelle einer zu klein gewordenen Vorgängerkirche erbaut. Sie wurde am 7. Juli 1881 dem Heiligen Michael geweiht. Wir bewunderten in dem kleinen Ort die Größe und Höhe des stattlichen Gotteshauses. Eine gewaltige Leistung für die kleine, landwirtschaftlich geprägte Gemeinde von damals fast 1000 Einwohnern. Wenn man die Kirche betritt, staunt man über den erhabenen, würdevollen und großzügigen Raum. Das Hauptschiff wird durch sechs mächtige Säulen links und rechts von den Seitenschiffen getrennt. Rechts vom Haupteingang findet man das Denkmal für Johann-Adam-Möhler. Der bedeutendste Sohn Igersheims war ein bedeutender Theologe und Professor der Kirchengeschichte. Die dreischiffige Hallenkirche zeigt in ihrer Innenausstattung einen reichen Schatz an Skulpturen, die auch namentlich gekennzeichnet sind. Die Figuren der Heiligen Rita, Wendelin, Aloisus, sowie der Pieta der rechten Kirchenwand wurden von dem Igersheimer Holzschnitzer Conrad Moroner um 1920 geschaffen. Der Chorraum mit den bunten Kirchenfenstern und dem von Skulpturen umgebenen Triumphkreuz wurde 1968 umgestaltet. Der Altar wurde so aufgestellt, dass der Priester zur Gemeinde hin zelebrieren kann. Das Zeichen der fünf Brote und der zwei Fische auf dem Tabernakel erinnert an die Geschichte der „wundersamen Brotvermehrung“. Am linken Torbogen des Chores ist der Apostel Paulus abgebildet, auf der rechten Seite Johannes der Täufer. Sie entstanden um 1785. Vermutlich stammt auch die Kreuzigungsgruppe vorne im Chor aus dieser Zeit. Am rechten Seitenaltar hat der Kirchenpatron St. Michael einen Ehrenplatz erhalten, den linken Seitenaltar schmückt eine Madonna mit Jesuskind, umgeben von zwei Engeln.