
“In diesem Artikel findest Du Ideen für Tagesausflüge mit dem Mietwagen im Norden, Osten, Süden und Westen der Insel. Ob einsame Strände, kleine Inseln oder Kultur: Lass Dich inspirieren für Deinen Herbst auf Mallorca. “
Norden
1
Cap Formentor & Mirador Es Colomer

Mallorca ist berühmt für die kurvenreiche Straße zur Halbinsel Cap Formentor. Das einzige Problem für Reisende in der Hochsaison: Die Strecke ist tagsüber für Privatfahrzeuge gesperrt. Erst am 31. Oktober 2025 endet die Sperrung und Autos dürfen wieder bis zum Leuchtturm fahren. Damit eignet sich dieses Ausflugsziel perfekt für Deinen Roadtrip auf Mallorca im Herbst. Der Aussichtspunkt Mirador Es Colomer bietet Dir in der klaren Herbstluft einen tollen Blick über die Küste, bei klarer Sicht sogar bis nach Menorca. Für BeifahrerInnen ist die Fahrt zum Aussichtspunkt ein tolles Erlebnis, da entlang der Strecke wunderschöne Ausblicke auf die umgebende Landschaft warten. Für die Fahrenden selbst kann die kurvige Strecke allerdings anstrengend sein, da volle Konzentration gefragt ist.
Gerade im Herbst, wenn die Temperaturen milder werden und weniger TouristInnen unterwegs sind, nutzen RadfahrerInnen die Strecke zu Trainingszwecken. Daher solltest Du besonders vorsichtig in den Kurven fahren und eventuell vor den Kurven hupen, um entgegenkommende RadfahrerInnen nicht zu gefährden. Wenn Du unsicher bist, informiere Dich vorab am besten nochmal über die geltenden Verkehrsregeln in Spanien.
Um die Auffahrt gestärkt anzugehen, lohnt sich ein Kaffeestopp unterwegs in der schönen Altstadt von Pollença, bevor es weiter entlang der kurvigen Straßen des Tramuntana Gebirges zum Aussichtspunkt geht.
2
Sa Calobra & Caimari

An der Nordwestküste zwischen Port de Sóller und Cala Sant Vicenç liegt eines der bekanntesten Ausflugsziele Mallorcas: die kleine Felsbucht Sa Calobra. Auch bei diesem Ziel ist bereits die Fahrt dorthin ein Erlebnis und für eher unsichere FahrerInnen nicht zu empfehlen. Die Serpentinenstraße MA-2141 windet sich etwa 15 Kilometer lang durch die Felsen, diesmal sogar so kurvig, dass sie von den MallorquinerInnen den Spitznamen „Schlangenmaul“ bekommen hat. Die Strecke wurde in den 1930er-Jahren in den Felsen gesprengt und ist heute eine der schönsten Panoramastraßen der Insel. Im Sommer ist hier oft Stau, im Herbst dagegen bist Du fast allein auf den Straßen unterwegs. Daher lohnt sich auch hier die herbstliche Jahreszeit für einen Ausflug. Als Orientierungshilfe können sich gängige Verkehrsapps in Spanien als nützlich erweisen.
Nachdem Du die anspruchsvolle Fahrt gemeistert hast, erwartet Dich unten angekommen die kleine Bucht Sa Calobra, an deren Ende sich der mächtige Torrent de Pareis befindet, eine Schlucht, die direkt ins Meer mündet. Wenn Du ein Stück in die Bucht hineingehen willst, würde ich Dir empfehlen trittfeste Schuhe anzuziehen.

Wenn Du Dich an dem Ausblick sattgesehen hast und Dich nach etwas weniger Aufregung sehnst, solltest Du Dir auf dem Rückweg einen Abstecher ins kleine Dorf Caimari nicht entgehen lassen. Von Ende Oktober bis Dezember findet in dem Ort die Olivenernte statt, die mit dem jährlichen Olivenfest Fira de s’Oliva gefeiert wird. Bei diesem Fest ist der ganze Ort auf den Beinen. Du hast die Gelegenheit lokale Produkte wie frische Oliven und Olivenöl zu probieren. Außerdem wird der traditionelle Prozess der Olivenölherstellung vorgeführt. Selbst wenn Du nicht zum Zeitpunkt des Fests da bist, lohnt ein Besuch: Die Läden im Ort verkaufen viele Spezialitäten aus der Region, eine tolle Gelegenheit das authentische Mallorca kennenzulernen.
Falls Du noch nicht genug hast, ist gleich in der Umgebung das Tal von Sóller. Es ist auch bekannt als das "Tal der Orangen", da dort seit Jahrhunderten verschiedene Zitrusfrüchte angebaut werden. Auch hier beginnt die Erntezeit im November. Wenn Du einmal richtig aromatische, unbehandelte Orangen probieren möchtest, würde ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Danach wirst Du vermutlich keine Orangen aus dem deutschen Supermarkt mehr essen wollen.


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Osten
3
Mondragó-Nationalpark: Cala Mondragó & S’Amarador

Im Südosten von Mallorca liegt der Parc Natural de Mondragó, eine geschützte Landschaft aus Pinienwäldern und zwei wunderschönen Stränden: Der Cala Mondragó und der S’Amarador. Beide liegen in von Felsen umgebenen Buchten und sind im Herbst besonders schön. Durch den Sonnenstand in den Herbstmonaten ist am Vormittag volle Sonne, während am Nachmittag mehr Schatten durch die umliegenden Felsen gespendet wird. Gerade dann eignet sich der Sonnenstand perfekt für ein Picknick oder einen gemütlichen Spaziergang. Ein Fußweg verbindet die beiden Buchten, das heißt, Du kannst Dir beide Strände bei einem Spaziergang anschauen und Dich anschließend für den entscheiden, der Dir am besten gefällt. Ein weiterer großer Vorteil im Herbst: Ab Oktober sind die Strände fast leer. Statt Handtuch an Handtuch findest Du hier Ruhe und die Chance, die Natur wirklich zu genießen.
Wenn Du jetzt denkst Baden sei ohnehin zu kalt, solltest Du nicht vorschnell urteilen. Das Wasser bleibt bis in den Oktober hinein angenehm warm. Daher würde ich die Badesachen auf jeden Fall einpacken. Gerade wegen der wenigen TouristInnen macht Schnorcheln hier noch mehr Spaß als in der Hochsaison. Das Meer ist klarer und mit etwas Glück siehst Du kleine bunte Fische zwischen den Felsen.
- Kostenpflichtige Parkplätze gibt es direkt am Parkeingang.
- Bring am besten Sonnenschutz mit, denn auch im Herbst kann die Sonne stark sein.
4
Cala Sa Nau & Felanitx

Nur knapp 25 Minuten (etwa 14 Kilometer) vom Parc Natural de Mondragó entfernt, liegt die kleine Bucht Cala Sa Nau. Eine wunderschöne fjordartige Bucht, gerade einmal 50 Meter lang und umgeben von Pinien. Im Hochsommer ist die Bucht lange kein Geheimtipp mehr, in der Nebensaison dagegen ist sie dafür häufig fast menschenleer. Also fast schon ein Muss, wenn Du im Herbst auf Mallorca bist. Auch für Familien ist sie ein perfektes Ausflugsziel. Im Herbst hat die nahegelegene Strandbar geöffnet und im Gegensatz zur Hochsaison ist die Wahrscheinlichkeit hoch, hier tatsächlich einen Platz zu bekommen.
Wenn Du weininteressiert bist, lohnt sich nach dem Badestopp ein Abstecher in die Region rund um Felanitx. Die Umgebung ist besonders für ihre Weingüter bekannt. Nach der Weinlese im September beginnt in den Herbstmonaten die Zeit für Verkostungen. Eine tolle Gelegenheit, um lokale Weine zu probieren. Es gibt auch viele Bodega Touren in der Gegend. Wenn Du Lust darauf hast, lohnt es sich, sich vorab zu informieren. Mit etwas Glück bist Du vielleicht sogar zur Zeit des Weinfests „Festa des Vermar“ in Binissalem unterwegs: Fast drei Wochen lang im September verwandelt sich das Dorf in eine große Festkulisse. Traditionell soll der Reichtum des Landes und die Freude über die Ernte gefeiert werden. MallorquinerInnen tragen ihre traditionellen Kostüme und sorgen so für ein authentisches Ambiente.
Süden
5
Inselgruppe Cabrera

Du sehnst Dich nach Natur pur? Dann ist dieser Ausflug genau der richtige für Dich. Mit dem Mietwagen fährst Du nach Colònia de Sant Jordi im Süden Mallorcas. Dort kannst Du Dein Auto in Hafennähe abstellen und von hier aus mit dem Boot starten. Die Überfahrt auf die unbewohnte Inselgruppe Cabrera dauert etwa eine Stunde und findet im Rahmen geführter Touren statt, die Du im Voraus buchen solltest. Auf der Fahrt lohnt es sich, die Augen offen zu halten, denn mit etwas Glück siehst Du Delfine oder sogar fliegende Fische.
Auf der Insel selbst erwarten Dich unberührte Naturlandschaften. Die Insel gehört zu einem Naturschutzgebiet, das heißt es gibt keine Hotels, Restaurants oder Straßen. Stattdessen kannst Du die alte Festung der Insel besichtigen, oder Dir mit Wanderungen auf den markierten Wegen der Insel die Zeit vertreiben. Besonders im Herbst ist dieser Ausflug eine tolle Idee wegen der milden Temperaturen und der geringen Zahl an BesucherInnen. Gerade zum Schnorcheln eignet sich ein Ausflug auf die Insel besonders. Das Wasser ist glasklar und Du entdeckst eine wirklich beeindruckende Unterwasserwelt.
- Parkmöglichkeiten gibt es direkt im Ort oder am Hafen von Colònia de Sant Jordi.
- Buche die Bootstour rechtzeitig, die Zahl der BesucherInnen ist begrenzt.
- Da es auf der Insel keine Restaurants oder Hotels gibt, solltest Du nicht vergessen ausreichend Wasser, Snacks und Sonnenschutz einzupacken.
6
Es Trenc & die Salinen

Kennst Du das berühmte Flor de Sal? Es wird in den Salinas d’Es Trenc geerntet, die direkt hinter einem der schönsten Naturstrände im Süden Mallorcas liegen, dem Playa Es Trenc. Weißer Sand und türkisblaues Meer verleihen dem Strand ein echtes Karibik-Feeling. Ein Ausflug lohnt sich daher gleich doppelt: Du kannst die erste Hälfte des Tages mit Baden verbringen und anschließend eine Führung durch die Salzfelder unternehmen. Dort erfährst Du, wie das Salz entsteht und warum sich einige der Salzbecken rosa färben. Natürlich kannst Du am Ende der Tour auch etwas von dem berühmten Salz kaufen, wenn Du möchtest.
Tipps:
- Führungen dauern bis zu anderthalb Stunden, sonntags finden keine statt.
- Nimm ein Fernglas mit, im Herbst sieht man häufig Flamingos in den Salinen.
Westen
7
Sa Dragonera & Sant Elm

Hast Du noch mehr Lust auf Natur? Dann könnte Dich dieses Ausflugsziel interessieren. Direkt vor der Westküste Mallorcas liegt die Insel Sa Dragonera, die wegen ihrer Form auch "Dracheninsel" genannt wird. Seit 1995 steht sie unter strengem Naturschutz. Ähnlich wie bei der Inselgruppe Cabrera gibt es hier keine Infrastruktur. Stattdessen erwarten Dich unberührte Natur, Wanderwege und die berühmte Dragonera-Eidechse, eine Spezies, die nur hier vorkommt.
Mit dem Mietwagen fährst Du am besten nach Sant Elm, einem kleinen Küstendorf im Südwesten, von wo aus die Boote regelmäßig nach Dragonera übersetzen. Die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten, längere Touren gibt es auch ab Paguera oder Santa Ponsa.

“Achte bei der Überfahrt auf die Form der Insel. Vielleicht erkennst Du an der Art, wie sie wie ein Drache aus dem Meer ragt, woher ihr Name stammt.“

Am Hafen der Insel angekommen, kannst Du Deinen Tag mit einer Wanderung beginnen. Verschiedene Pfade führen zu Aussichtspunkten mit wunderbaren Blicken auf die Küste und auf das offene Meer. Besonders empfehlenswert ist ein Abstecher zu den Leuchttürmen Far de Tramuntana und Llebeig. Wenn Du Dich für Tierarten interessierst, wirst Du hier fündig. Auf der Insel leben seltene Seevögel wie der Eleonorenfalke und große Kolonien von Mittelmeermöwen.
Gerade im Herbst lohnt sich ein Ausflug nach Sa Dragonera besonders. Für Wanderungen sind die angenehmen Temperaturen um die 20 Grad Celsius eine Wohltat. Außerdem sind die Wege nicht mehr so überlaufen wie in der Hochsaison.
Wenn Du hungrig bist, kannst Du nach der Rückfahrt den Tag entspannt in Sant Elm ausklingen lassen. Das Dorf hat eine hübsche kleine Strandpromenade mit Restaurants direkt am Meer. Ein Abendessen mit Blick auf die Insel hört sich für mich nach einem perfekten Abschluss für Deinen Ausflug an.
Tipps für Deinen Ausflug:
- Da die Insel etwa vier Kilometer lang ist, solltest Du mindestens zwei bis drei Stunden für eine Wanderung einplanen.
- Aus Respekt vor der Natur ist es wichtig, auf den markierten Wegen zu bleiben und den eigenen Müll mitzunehmen.
8
Palma – Nit de l’Art und die Herbstkultur

Im Herbst startet in Palma die Kultursaison. Das Highlight dieser Saison ist die Nit de l’Art. An einem Tag Ende September öffnen Galerien, Museen und Ateliers bis spät in die Nacht ihre Türen, ein meiner Meinung nach einzigartiges Erlebnis. Bei einem Glas Wein schlenderst Du gemütlich durch die Altstadt und lässt Dich von den vielfältigsten Kunstinstallationen in den Gassen und Innenhöfen inspirieren, sozusagen eine Kunstperformance unter freiem Himmel. Es herrscht eine einzigartige Stimmung. Keine Sorge, wenn Du nicht genau an diesem Tag auf Mallorca bist. Viele der Ausstellungen laufen noch einige Wochen weiter. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.
Auch abseits der Nit de l’Art lohnt sich Palma im Herbst. Die Temperaturen sind angenehm und die Altstadt ist nicht mehr so voll. Du kannst in Ruhe durch die engen Gassen schlendern, die Kathedrale La Seu besichtigen oder am Paseo Marítimo entlang spazieren.
Positive Nebeneffekte eines Herbst-Roadtrips
Mallorca im Herbst bedeutet entspannteres Reisen, leere Strände und Feste, bei denen Du die einheimische Kultur hautnah erleben kannst. Bis in den November sind die Temperaturen angenehm mild, sodass sich sowohl Wanderungen als auch Badeausflüge anbieten. Ein weiterer Vorteil: Hotels und Mietwagen sind deutlich günstiger als in der Hochsaison. Kurz gesagt: Worauf wartest Du noch? Pack Deine sieben Sachen und freue Dich auf einen unvergesslichen Herbst auf Mallorca.