Die schönsten Küstenstädte der Welt – zwischen Stadtflair und Strandgefühl

Zwischen Gassen und Gischt: Wer sagt, man muss sich entscheiden zwischen Städtetrip und Strandurlaub? Diese Reiseziele können beides – und machen ihre außergewöhnliche Lage zum Erlebnis.

Zwischen Gaudí und goldenem Sand

Kaum eine Stadt verbindet Kultur und Küste so galant wie Barcelona. Hier flanierst Du vormittags durch das gotische Viertel, bestaunst Gaudís verspielte Architektur oder schlenderst über die Rambla. Nachmittags liegst Du am Strand. Denn das Meer ist nur einen rund 15-minütigen Spaziergang von der Altstadt entfernt. Besonders beliebt: der Stadtstrand Barceloneta mit feinem Sand, Beachvolleyballplätzen und kleinen Chiringuitos, das sind Strandbars, in denen Du Tapas und Drinks mit Blick aufs Wasser genießen kannst. 

Abends verwandeln sich die Dachterrassen der Stadt in stylishe Sundowner-Spots. Wer es ruhiger mag, fährt ein Stück die Küste hinunter, etwa nach Castelldefels oder Sitges. In den Frühsommermonaten Mai und Juni ist Barcelona besonders angenehm: viel Sonne, aber noch nicht zu heiß. 

Steinernes Erbe, salzige Luft

In Split ist Geschichte allgegenwärtig – besonders rund um den Diokletianpalast, der das Herz der Altstadt bildet. Das monumentale Bauwerk stammt aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. und wurde als Alterssitz für den römischen Kaiser Diokletian errichtet. Heute pulsiert zwischen antiken Säulen, römischen Mauern und Gassen das Leben: Cafés, kleine Läden, Musik. Und: Das Meer ist immer nah. Nur wenige Gehminuten entfernt beginnt der Stadtstrand Bačvice mit hellem, feinem Sand – eine Seltenheit an der sonst oft kiesigen Adriaküste. Hier spielen Einheimische das traditionelle Ballspiel Picigin, während Familien und Reisende das Baden in der flachen Bucht genießen. Ruhiger wird es am Kasjuni-Strand, der sich unterhalb des grünen Marjan-Hügels entlangzieht. Am frühen Abend trifft sich alles auf der Uferpromenade Riva: Spaziergänger, Straßenmusiker und Familien mit Großeltern und Kindern. 

Die Spitzenstadt Afrikas

Wenn bei uns Winter ist, beginnt auf der Südhalbkugel der Sommer – und die beste Reisezeit für Kapstadt: Von Dezember bis April scheint fast täglich die Sonne, bei trockenem Klima und rund 26 Grad. Die Stadt am Fuß des Tafelbergs vereint Natur, Kreativität und entspannte Energie. Vormittags schwebst Du mit der Seilbahn auf den Berg, nachmittags flanierst Du entlang der Cafés der Bree Street oder zum weißen Sandstrand von Camps Bay. Zwar bleibt das Wasser mit rund 15 Grad am Atlantik recht frisch, doch an der False Bay, wo der Indische Ozean beginnt, kann es sich bis auf 19 Grad erwärmen. Am Abend zeigt sich die Stadt von ihrer stimmungsvollsten Seite – etwa bei einem Sundowner an der Waterfront.

Treten, trödeln, treiben lassen

Im südschwedischen Malmö beginnt der Sommer oft schon im Mai – mit milden Temperaturen, langen Tagen und viel Platz am Wasser. Die kompakte Stadt an der Ostsee lässt sich ideal mit dem Rad erkunden. Denn die Wege sind kurz und das Fahrrad ist hier nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern Lebensstil: Vom Hauptbahnhof bis zum Stadtstrand Ribersborg sind es keine zehn Minuten. Dort liegt auch das „Kallbadhus“ – ein traditionelles Badehaus mit Holzsteg, Sauna und Blick auf die Öresundbrücke. Neben Cafés, Museen und Street Art findest Du in Malmö auch nachhaltige Hotels, Designläden und eine lebendige Food-Szene rund um die Davidshallstraße. Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und August, wenn die Meerestemperatur auf bis zu 20 Grad steigt und die Sonne bis in die späten Abendstunden scheint. 

Metropole mit Musik und Mega-Monument

Weißer Sand, Urwald, Felsen und fast sieben Millionen Menschen – Rio de Janeiro bringt Gegensätze zusammen, wie kaum eine andere Stadt auf der Welt. Hier tanzt das Leben zwischen Meer und Metropole. Hoch über der Stadt steht auf dem Corcovado die 39 Meter hohe Christusstatue – eines der sieben Weltwunder der Neuzeit. Die Copacabana zieht sich vier Kilometer an der Küste entlang und ist mehr als ein Strand: Bühne, Spielfeld, Treffpunkt. Im brasilianischen Winter – etwa im Juni – ist es trocken, das Meer rund 23 Grad warm, die Luft liegt bei angenehmen 22 Grad. In Vierteln wie Lapa oder Santa Teresa zeigt sich Rio kreativ und kontrastreich. Und abends, wenn die Sonne hinter dem Zuckerhut verschwindet, füllen sich Bars, Strände und Plätze mit Musik, Bewegung und überbordender Lebensfreude.

Savoir vivre und mondäne Bauten an der Côte d’Azur

Nizza gilt als eine der sonnigsten Städte Europas – und wirkt dabei wie eine Bühne für französische Lebenskunst. In der Altstadt Vieux Nice schlenderst Du zwischen ockerfarbenen Fassaden, lebendigen Märkten und kleinen Plätzen. Am Place Rossetti sitzt Du vor der barocken Kathedrale im Straßencafé und beobachtest das Treiben. Auf der Promenade des Anglais begleiten Dich Palmen, Jugendstilfassaden und prächtige Belle-Époque-Villen – mit Blick auf Meer, Jachthafen und Casino. Die Stadt zählt rund 340.000 Einwohner – und mehr als 30 Strandabschnitte zwischen Altstadt und Flughafen. Moderne Kunst entdeckst Du im Musée Matisse oder im Musée Chagall, gotische Fenster in der Basilique Notre-Dame. Besonders im Frühling zeigt sich Nizza von seiner schönsten Seite – mild, lebendig und lichtdurchflutet. Wenn Du Slow Travel magst, wirst Du Nizza lieben – eine Stadt zum Schlendern, Staunen und Genießen.

Urban und offen bis zum Horizont

Die Stadt erstreckt sich entlang einer zerklüfteten Küste mit Buchten, Parks und steilen Felsvorsprüngen – eine Metropole am Rand des Pazifiks, offen in alle Richtungen. Mit über fünf Millionen Einwohnern ist Sydney nicht nur die größte Stadt Australiens, sondern auch eine der vielfältigsten. Zwischen Oktober und April herrscht hier Sommer. Das ikonische Opernhaus sieht wie ein gestrandetes Segel am Hafen aus und liegt direkt gegenüber der Harbour Bridge. Gleich daneben lädt der Royal Botanic Garden zum Spazieren, Picknicken oder einfach zum Durchatmen mitten im Großstadttrubel ein. In den Vierteln Surry Hills oder Newtown entdeckst Du Cafés, Street Art und Second-Hand-Boutiquen – weit weg vom Touristenstrom. Bondi Beach erreichst Du per Bus in 30 Minuten, dort beginnt auch der Küstenpfad nach Coogee mit Blick auf Klippen und Wellen. Wer Sydney abseits der touristischen Klassiker erleben will, nimmt die Fähre nach Manly oder beobachtet den Sonnenuntergang vom Glebe Foreshore Walk aus.

Hügel, Kacheln und Atlantikstrände

Lissabon ist die einzige europäische Hauptstadt mit direktem Zugang zum Atlantik – ideal für einen Städtetrip, der Kultur und Meer verbindet. Die Stadt liegt auf sieben Hügeln am Tejo und lässt sich am besten zu Fuß oder mit der historischen Tram 28 erkunden. Die gelben Wagen zuckeln durch enge Gassen, vorbei an Aussichtspunkten, kleinen Plätzen und Hausfassaden, die mit Azulejos verkleidet sind – den typisch portugiesischen Keramikfliesen. Ob in Blau-Weiß oder kräftigen Farben, ob floral, geometrisch oder mit Szenen aus dem Alltag: Viele sind handbemalt und verwandeln selbst schlichte Gebäude in Kunstwerke.

Zu den bekanntesten Vierteln gehören Alfama, Mouraria und Belém – dort findest Du barocke Kirchen, maurische Spuren und Bauwerke aus der Zeit der Entdecker. Besonders eindrucksvoll: die manuelinischen Fassaden mit maritimen Details wie Seilen und Muscheln. Und wenn Du zwischendurch ans Wasser willst: In 30 Minuten erreichst Du mit dem Bus die Costa da Caparica, einen weitläufigen Atlantikstrand.

Ein Labyrinth aus Farben und Gassen

Valparaíso wirkt wie ein Labyrinth am Hang – 40 Hügel mit bunten Häusern, steilen Gassen und alten Aufzügen, die Dich vom Hafen in die oberen Viertel bringen. Street Art ist hier nicht Beiwerk, sondern Teil der Stadtstruktur. Auf Mauern, Türen, Treppen: überall Farbe, politische Botschaften, Poesie. Die bekanntesten Viertel heißen Cerro Alegre und Cerro Concepción – hier findest Du Cafés, Galerien und Aussichtspunkte mit Blick über die Bucht. Die Stadt liegt im Zentrum Chiles, direkt am Pazifik, rund zwei Stunden westlich der Hauptstadt Santiago. Auf der Südhalbkugel, das heißt, wenn bei uns die Wintermonate starten, beginnt hier der Sommer: trocken, sonnig und mit durchschnittlich 23 Grad am Tag.

Rind, Reispolitur, moderne Architektur und grüne Berghänge

Kobe kennst Du wahrscheinlich vom berühmten Rind – das Fleisch des Kobe-Rinds gilt als besonders zart, da es aus einer streng kontrollierten Wagyu-Zuchtlinie stammt. Doch die Stadt im Süden der japanischen Hauptinsel Honshū hat noch viel mehr zu bieten. Sie liegt an der Osaka-Bucht, eingerahmt vom Rokko-Gebirge – Stadt, Meer und Natur verschmelzen hier miteinander. Im Sake-Viertel Nada wird seit Jahrhunderten Reis poliert und vergoren, die Region gehört zu den traditionsreichsten Brauereigebieten Japans. Und durch seine frühe Öffnung zum Welthandel gilt Kobe bis heute als weltoffen: westliche Villen im Kitano-Viertel, bunte Gassen in Chinatown und ein modernes Stadtbild nach dem Wiederaufbau des Erdbebens von 1995. Die beste Reisezeit ist in den Monaten April, Mai, Oktober und November – dann ist es klar, trocken und angenehm mild bei 18 bis 24 Grad.