Alle Bewertungen anzeigen
Reka (31-35)
SchweizAus der Schweiz
Verreist als Familie • August 2013 • 1 Woche • Strand
Viel Lärm um nichts
2,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Es ist wirklich traurig, wenn der Urlaub vorbei ist und der Traum aus. Mit dieser Bewertung habe ich absichtlich eine zeitliche Distanz gelassen, um das Erlebte sacken zu lassen, dennoch, ich möchte auch objektiv betrachtet andere Reisende davon abraten, auch nur eine Übernachtung in Tanka Village zu buchen. Der Background: Wir, mein Mann und ich fahren seit sieben Jahren nach Südsardinien und sind, wenn ich behaupten darf, erfahrende Reisende. Unser Italienisch ist auch ganz gut. Als solche haben wir schon einige Hotelkategorien ausprobiert und da wir jetzt schon einen kleinen Sohn haben, haben wir uns diesmal dafür entschieden, richtig viel Geld in ein sehr gutes Hotel zu investieren, mit allen Vorzügen - aber bitte mit Sahne. Dann kam die Ernüchterung: Es kann vorkommen, dass man für ein Viersterneresort zahlt und mit einer höchstens drittklassiger Leistung abgefüttert wird nach dem Motto "Friss es oder stirb". Die Fakten. Tanka Village. Angeblich familienfreundlich, was die Optik auch bestätigt (viele Kinderwägen unterwegs). Es fängt damit an, dass es im Zimmer kein Kinderbett gibt und für die recht weitläufige Anlage überhaupt keine Einweisung. Wir erfahren es erst im Nachhinein in einer eher unangenehmen Situation und belehrend, dass wir erst Geld auf die Hotelkarten laden müssen bevor wir etwas benutzen - denn alles kostet was. Als wir die Strandliegenpreisliste sehen, fällt uns der Kinnlade runter: 50 Euro für eine (!) Sonnenliege pro Tag! Und ja, es gibt auch welche in der fünften Reihe für 20 Euro pro Tag. (Nur als Info: an den meisten öffentlichen Stränden kosten die Liegen zwischen 5 und 15 Euro pro Tag. Bei Hotels ist es im 99% der Fälle im Preis schon inbegriffen, wenn man den hoteleigenen Strand benutzt.) Weiter geht es mit der Suche nach Infos. In der Mitte der Anlage steht der Punto Blu, Informationszentrale. Hauptmerkmale sind bauchfreie, schön lächelnde Animateurinnen, die keine Fremdsprachen beherrschen (wie ihre Kolleginnen an der Rezeption...) und die nie eine Frage beantworten können. Die erste Nacht überrascht uns mit einer solcher Ladung Dezibel, dass wir dem Hörsturz näher sind denn je, die Animation läuft auf vollen Touren. Die AnimateurInnen erinnern an einen Haufen netten Jugendlichen, die irgendwie ins Labyrinth des bösen Zauberers reingeraten sind. Ihre Kernkompetenzen bestehen darin, dass sie jeden Abend ein Kinder- und ein Erwachsenenshow durchtanzen und sie geben wirklich alles - dass es einem Leid tut. Das Kinderprogramm "Flinky Dance" wiederholt sich jeden Abend, immer exakt das gleiche Programm, immer die gleichen Lieder - ich weiß, Kinder mögen Monotonie. Das Hotel hat seinen eigenen Song, Tanka, Tanka, Tanka. Diesen hört man ob man will oder nicht, in allen Ecken der Anlage, viermal am Abend mit hüpfenden AnimateurInnen: Am Anfang und am Ende des Kinderprogrammes, am Anfang und am Ende des Erwachsenenprogrammes, schön laut. Tanka, Tanka, Tanka. Und wehe, hüpfen die AnimateurInnen nicht hoch und gut genug, dreht ihr Dompteur tatsächlich vor dem gesamten Publikum den Ton runter und scheißt sie zusammen und sie müssen den Refrain noch mal wiederholen. Macht ja Spaß. Im Babyclub sieht es tagsüber so aus, dass sechs oder sieben, vom Vorabend noch todmüde AnimateurInnen matt lächelnd herumstehen und bei der Ankunft der Kinder den Fernseher einschalten. Dan gibt es irgendwann eine Fahrt mit dem kleinen Zug durch die Anlage, das wars schon, der Höhepunkt. Unser Zweijähriger, ein sehr sozialer Typ, der liebend gerne in die Krippe geht und mit anderen spielt, hat sich schon nach zwei Vormittagen geweigert, die Einrichtung zu besuchen. Der Frühstücksraum (oder Frühstückstrauma?) ist schon eine Sache für sich. Massenpanik um den letzten Croissant und Automatenkaffe der nach Moorleichen riecht. Eine Frau am Tisch nebenan, wir lernen sie später kennen, kann ihre Tränen nicht zurückhalten und heult vor Enttäuschung. Sie hätte sich so auf ihren Urlaub gefreut. Dann das Abendessen. Wir, naive Italienfreunde, kleiden uns und den Kleinen schick ein, jetzt kommt der Dinner im tollen Resort. Was in Wirklichkeit kommt, ist die gleiche Riesenkantine wie beim Frühstück, mit Schlangestehen überall, Stress und Unfreundlichkeit, hingeklatschte Pasta, gestresste Kellner laufen nur zum Feuerlöschen und notfalls zwecks Abräumen herum, einen Service gibt es, wie im ganzen Hotel, hier auch nicht. Die Speisen wären ok, wenn sie nicht von diesem Ambiente vergiftet wären. Das ganze erinnert an eine Mensa im Ruhrpott. Geschmiere und Geschubse. Der Strand ist auch nichts besonderes, die Wellen so stark, dass der Bademeister jeden rauspfeifen muss, der tiefer als Kniehoch ins Wasser geht. Dafür gibt es, ein Pluspunkt: Ein Olympiabecken und ein Kinderbecken, das ist wirklich schön. Wir verbrachten letzten Endes unsere Tage immer außerhalb der Anlage und da wir ein Mietauto hatten, konnten wir die wunderschönen Strände in der Umgebung in vollen Zügen genießen. Die Nächte waren miserabel wegen dem brüllend lauten Animationsprogramm samt Tanka, Tanka, Tanka: Beim Check out kam noch der Punkt, der meinen Mann in Weißglut gebracht hat. Da man schon im Vorfeld zahlen musste, war nicht viel zu klären, man hat uns nur nüchtern mitgeteilt, dass wir schuldenfrei gehen dürfen - das wars. Keine Fragen, ob es einem gefallen hat, kein "Guten Flug" - NICHTS. Wir möchten an dieser Stelle wirklich alle abraten, die sich in die Fängen dieser großen Touristenfresserkrake begeben. Für dieses Geld kann man wirklich so viel besser, richtig hochwertig Urlaub machen. Nur nicht an diesem Ort. Man weiß am Ende nicht, wofür man den hohen Preis bezahlt hat, denn alles extra kostet (Beispiele: Internet oder WLAN: 6 Euro pro Stunde, Strandliegen: 50 Euro pro Tag und pro Person), es gibt überhaupt keinen Service, keine Infos, die Rezeption und der Punto Blue sind absolut inkompetent.


Zimmer
  • Schlecht
  • Auf keinem Fall entsprechen die Zimmer den angegebenen 4 Sternen. Sind ganz normale, veraltete italienische Bungalows und Reihenhäuser.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Viele Restaurants und darin ein Riesenchaos. Alles mit Selbstbedienung, kein Service (und das in einem 4*Resort). Die Speisen an sich wären in Ordnung wenn sie nicht als Massenfraß auf die Teller in der Warteschlange geklatscht wären.


    Service
  • Sehr schlecht
  • Überhaupt kein Service, das Personal beherrscht keine Fremdsprachen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Direkt am Strand vom Villasimius.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gibt ein sehr schönes 50-Meter-Becken. Den hauseigenen Strand können nur diejenigen besuchen, die täglich 50 Euro pro Person und Sonnenliege mit gutem gewissen hinblättern, denn dies ist nicht in der Übernachtung ingebriffen. Die Animation ist abends sehr laut, das Team militärisch in Form gedrillt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im August 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Reka
    Alter:31-35
    Bewertungen:6