Wir hatten diese Reise über ein Reisebüro bei TUI gebucht. Ein Zimmer mit Bad, Klimaanlage, Seeblick und Halbpension. Ein vier Sterne-Hotel. Hier sollte man sich nicht täuschen lassen. Die Sterne beziehen sich auf die landesübliche Bewertung, nicht auf die deutsche. Ich will hier nichts schlecht machen und schreibe hier deshalb alles nur so, wie wir es erlebt haben. Ich umschreibe es etwas blumig und man könnte drüber lachen. Damals hätten wir heulen können. Als wir nachts ankamen, war schon alles anders. Zimmer mit Bad ohne Seeblick. War auch erstmal egal. Das Zimmer war ordentlich und auch gut eingerichtet. Hauptsache nach der langen Anreise duschen. Aber es kam nur bräunliches, kaltes Wasser aus der Dusche. Warmes Wasser gab es zu unterschiedlichen Zeiten, mal um 14.00h mal um 17.00h. Klimaanlage war auch vorhanden. Aber ohne Strom lief sie einfach nicht. Schließlich fand ich die Ursache. Der Stecker war nicht in der Steckdose. Also einfach in die Dose stecken. Das Kabel (ca. 50 cm) aber reichte nicht bis zur ca. zwei Meter entfernten Dose. Das Sattelitenfernseh sollte man gleich aus lassen. Von den drei empfangenen Sendern versteht man sowieso nichts. Nicht einmal ein englischsprachiger Sender war bei. Also nicht auf die Idee kommen und versuchen Nachrichten zu sehen. Pünktlich zwischen 06.30h und 07.00h wird man morgens erst einmal geweckt. Dann zieht nähmlich die Reinigungskolonne klappernd durchs Haus. Das Hotel ist sehr hellhörig. Nur wenige Angestellte des Hauses scheinen der deutschen Sprache geschweige der englischen mächtig. Am nächsten Morgen ein Blick aus dem Fenster. Der erste Schreck. Ein kleiner Platz mit zwei Blechhütten in der Mitte. Rechts eine mit verschiedenen Blechresten verkleidete Laderampe für die "Geschäfte" auf der Vorderseite. Die Anfahrt zum Hotel war ein ausgefahrener Sandweg. Von der Laderampe liefen die Abwässer auf den Weg. Die kleinere Blechbude in der Mitte war eine Art Verkaufsstand. Die Bilder im Prospekt sind retuschiert oder so aufgenommen, daß man das nicht sieht. Die zum Hotel zugewandte entpuppte sich als Lebensmittellager für das Hotel. Jedenfalls holte man da jeden Tag Obst, Gemüse und Eier raus. Das Frühstück und das Abendbrot hatten wir zu vorgeschriebenen Zeiten einzunehmen. Das erinnerte mich an den Bund. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder zum Essen kommt, wie es ihm gefällt? Uns passierte es, dass wir dreimal zum Frühstück des Restaurants verwiesen wurden, weil wir zu früh da waren. Und das, obwohl die Plätze nur halb belegt waren. Nun zum Buffet. Es ähnelte nicht einmal den Abbildungen im Prospekt und auf der Internetseite. Ernährungswissenschaftlich gesehen, trieften fast alle Speisen vor Fett. Rührei und ä. warme Speisen wurden in Auflaufformen aufgestellt. Darunter standen zwei bis drei Teelichter zum warmhalten. Diese konnten jedoch diese Mengen an Speisen unmöglich auf Temparatur halten. Das Rührei war gelblichgrau und von wässriger Konsistenz. Bei den gekochten Eiern klebte das Eigelb schon an der Schale. Die Hühner, die diese Eier gelegt haben, waren vermutlich schon tot. Der Käse- und Wurstaufschnitt sah auch nicht besser aus. Gelegentlich hatte die Wurst schon alle Anlauffarben. Der Obstkorb wirkte auch etwas spatanisch. Ein paar Äpfel, Orangen und zwei bis drei halbierte Bananen. Von der Menge her hätte das höchstens für 6-8 Gäste gereicht. Ab dem dritten Tag begnügten wir uns mit ein, zwei Tassen Caffee und frühstückten in einem Restaurant im Ort. Beim Abendbrot sah es ähnlich aus. Fast jeden Abend gab es irgendwelche überbackene Aufläufe. Wenn man sich jedoch die Speisekarte vom Mittagstisch ansah, fand man die gleichen Zutaten im Auflauf wieder. Dem Koch und dem Restaurantpersonal muß man jedoch zu gute halten, daß sie sich die größte Mühe gaben. Aber mit schlechten Material kann der Koch auch nichts besonderes zaubern. Wir erlebten, daß auf Grund dieser Umstände drei Ehepaare in den ersten Tagen wieder abreisten bzw. auf ein anderes Hotel umbuchten. Die TUI-Betreuerin vor Ort war täglich umlagert. Um bei ihr vorsprechen zu können, musste man viel Zeit mitbringen. Allerdings bewirkte man damit auch nichts. Die Mißstände blieben. Viele Gäste hatten ähnliche Probleme wie wir. Während unserer Zeit waren gerade Baumaßnahmen in Gange. Am Hotel wurde angebaut. Kaum verputzt, wurden am nächsten Tag die Zimmer gestrichen und eingeräumt. Drei Tage später waren diese auch schon belegt. Die Bewohner waren nicht sehr glücklich und klagten über Kalkgeruch und großer Luftfeuchtigkeit. In der zweiten Woche bot man uns eines dieser neuen Zimmer mit Seeblick an, das wir ablehnten. Neu angereiste Gäste mussten von 10.00h bis 13.00h warten, weil die Zimmer noch nicht frei bzw. gereinigt waren. Die Toilette im Empfang schwamm regelrecht. Dieser Zustand herrschte bis zu unserer Abreise. Für Frauen war das nicht sehr angenehm, zumal sie sich ihre Kleidung beschmutzten. Bezüglich der Hygiene der Toiletten scheint man in diesem Land nicht allzu großen Wert zu legen. In den Restaurants und auch in anderen Orten bot sich das gleiche Bild. Die Ausnahmen konnte man wirklich an drei Fingern abzählen. Der zum Hotel gehörige Strand machte einen verwahrlosten, schmutzigen Eindruck. Alles zusammen gesehen, war es ein großer Reinfall. Wir haben anschließend noch eine Woche Urlaub gemacht. Wir würden das Hotel keinem empfehlen. In Deutschland hätte das Gesundheitsamt das Hotel schon geschlossen, zumindest die Küche. Wenn man die Bewertung des Hotels ansieht, wundert mich, daß keiner etwas dazu geschrieben hat. Anscheinend hat sich hier nichts groß geändert. Die wichtigsten Kriterien liegen unter 50 Prozent. Oder war man nur zu faul?