- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel Villa Chiquita (Das Kürzel ist HVC) ist ein kürzlich erweitertes architektonisch sehr schönes Hotel mit weniger als 40 Zimmern und ansprechender Ausstattung. Die gesamte Anlage ist recht klein, aber sehr sauber und gepflegt. Die Mehrzahl der gutgekleideten und angenehmen Gäste waren Deutsche und Schweitzer von ca. 45+ Jahren. Auffallend war die große Anzahl männlicher und einiger weiblicher gleichgeschlechtlicher Paare. Diese Aussage ist von mir ist vollkommen wertfrei gemeint und erklärt sich wahrscheinlich aus der später beschriebenen Strandbeschaffenheit. Meines Erachtens ist dieses Hotel vorzugsweise für Paare geeignet, weniger für Familien mit Kindern. Eine Kinderbetreuung oder Spielgelegenheiten sind nicht vorhanden Hier können wir eigentlich wenig sagen, da es für uns ein reiner Strandurlaub war. Wir haben lediglich einen kleinen Tagesausflug ins Outlett-Center „Festival Park“ nach St.Maria gemacht. St.Maria liegt ca. 7 km nördlich von Palma an der Autobahn nach Inca. Dort gibt es einige gute Outletts von Nike, Lewis, Blue Willi usw. Loyd-Schuhe z.b. gibt es hier für 30-50% unter Preis. Allein deswegen lohnt sich die Fahrt. Den Leihwagen dazu haben wir auch über das Hotel gebucht. Leider hatte er so wenig Benzin im Tank, das wir es bei der Abfahrt gerade so eben bis zur Tankstelle am Ortsausgang geschafft haben. Auch merkte ich bei einem Regenschauer auf der Rückfahrt das das Wischerblatt der Fahrerseite total defekt war. Ich musste es im strömenden Regen auf dem Standstreifen der vielbefahrenen Autobahn gegen das der Beifahrerseite auswechseln. Eine etwas mulmige Situation. Im Hotel erntete ich für die Schilderung der Situation nur ein müdes Schulterzucken. Kleiner Tip: Wer trotz unserer Schilderung das HVC buchen möchte, sollte dies aber direkt über www.hotelvillachiquita.com tun. In der Addition 2 Personen im DZ, Flug und Taxi-Transfer zum Hotel liegen Sie noch ca. 100 EUR unter unserem Preis von www.lastminute.de
Durch unseren frühen Flug waren wir schon morgens um 9:30 Uhr im Hotel. Hier ist es uns zum ersten Mal passiert das wir gleich zum Frühstück gebeten wurden, obwohl dies am 1.Tag noch nicht zur Hotelleistung gehört. Sehr freundlicht! Nach dem Frühstück informierte uns die sehr gut deutsch sprechende Empfangsdame das unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig seien. Wir hatten es zu einem so frühen Zeitpunkt auch noch nicht erwartet. Nach einem Spaziergang so gegen 12:00 Uhr zurück im Hotel, informierte uns die Empfangsdame das die Zimmer jetzt fertig seien, wir aber keine bekämen da das Hotel überbucht wäre. Man bot uns statt dessen ein DZ im benachbarten Hotel Tres Playas oder ein Appartement im Komplex vor dem Hotel an. Die Mahlzeiten könnten wir aber im HVC einnehmen. Nach erregter Diskussion mit dem Hotelmanager sicherte er uns dann unser gebuchtes Zimmer für den nächsten Tag zu. Später erfuhren wir von Stammgästen das die Überbuchungen wohl gängige Praxis in diesem Hotel seien. Es sollte „auf Teufel komm raus“ wohl immer gewährleistet sein das das Hotel zu 100% belegt ist. Vielleicht ist das aber bei einem so kleinen Hotel auch nicht anders möglich. Für die 1. Nacht entschieden wir uns jedenfalls dann für das Appartement. So wurde aus einem Misstand letztendlich noch ein Glücksfall. Das Appartement war ca. 70-80 qm groß, besaß 2 Schlafzimmer, 2 Bäder einen großen Wohnraum mit Kamin und amerikanischer Küche sowie 2 Terrassen. Ein sehr gepflegter, vermieteter Privatbesitz. Zu den Mahlzeiten im Hotel gingen wir nicht mehr als 3-4 min.. Auch die Reinigung des Appartements durch 3 (!) Damen klappte sehr gut. Das uns am nächsten Tag angebotene Doppelzimmer, wahrscheinlich lag es noch im Altbau, war extrem klein, m.e. max. 12-14 qm. Wir haben es dann abgelehnt. Die DZ im Erdgeschoss des Neubaues sollen aber größer sein. Durch andere Gäste konnten wir zudem einige verschiedene Zimmertypen anschauen.. Die ausreichend großen Junior-Suiten waren vor dem Umbau die damaligen DZ! Die Suiten selbst sind riesig, wenn auch etwas karg ausgestattet. Guten Meerblick hat man hauptsächlich aus den in den oberen Stockwerken liegenden Suiten + Junior-Suiten. Das HVC ist sehr hellhörig. Speziell im Nichtraucherbereich des Restaurants hört man die Toilettenspülung der darüber liegenden Zimmer sehr deutlich. Nicht gerade appetitfördernd. Ein Ehepaar welches wir im Hotel kennenlernten, hatte z.b. ihr Zimmer direkt über dem Restaurant. Es empfand das morgens ab 7:00 Uhr (!) stattfindende Reinigen und Stühlerücken im Restaurant als sehr ruhestörend.
Hier kommen wir zum m.E. größten Problem des Hotels. Das gastronomische Angebot, wenn man es denn so nennen will. Schon beim Frühstück des Ankunftstages fiel uns die äußerst geringe Auswahl am Frühstücksbüfett auf. Wir haben es aber zu diesem Zeitpunkt darauf geschoben das wohl schon viele Gäste gefrühstückt haben müssten. Aber auch jeden anderen Tag sah es nicht besser aus: 2-3 Sorten Brot, 2 Arten von Mini-Brötchen. Kleine Platten mit Tüten-Aufschnitt und Käse aus dem Supermarkt welche auch nur auf Aufforderung wieder aufgefüllt wurden. Etwas Müsli, Haferflocken und Konservenobst abgefüllt in Schalen. Natürlich die obligatorische einsame Flasche Sekt oder Schampus die kaum einer anrührte. Es ist letztendlich gleichgültig ob in dieser Aufstellung etwas fehlt, es war einfach unbefriedigend und zudem lieblos präsentiert. Auch das ansonsten fast freundliche zu nennende Personal war mit der Bestellsituation manchmal überfordert. Von Gästen bestellte Spiegel- oder Rühreier waren oft kalt bis sich die Bedienung zum Besteller durchgefragt hatte. Noch schlimmer wurde es, wenn wechselnde Wettersituationen die Gäste wahlweise im Restaurant oder auf der Terrasse speisen ließen. Dann war es oft mit der Orientierung der Bedienung ganz vorbei. Das simple Frühstück wurde nur noch vom Abendessen getopt. Zum Frühstück bekamen wir einen Menüplan mit 2 3-Gänge-Menüs zur Auswahl vorgelegt. Die Beschreibung der einzelnen Menus bereitete uns am Anfang oft Vorfreude auf das Abendessen. Sie werden es sich denken können: Zwischen Menübeschreibung und serviertem Menü lagen Welten. Beginnen wir aber mit dem obligatorischen Salatbüfett. Blatt-Salat, Tomaten, Zwiebeln, imitiertes Krebsfleisch und wenn man rechtzeitig da war: Thunfischsalat. Dazu Essig und Öl sowie eine weiße Knoblauchsoße welche kalt über den Salat gegossen werden konnte und warm zu nahezu jedem Fleisch- und Fischgericht gereicht wurde. Und das jeden Tag. Mit Ausnahme der 2x wöchentlich stattfindenden Spezialitäten-Abende: Da gab es die Knoblauchsoße nicht. Das Gemüse war generell schlaff gedünstet, ohne Biss. Eine Ravioli-Vorspeise entpuppte sich als Spagetti vom Vortag. Und einen Loup de Mer als Kastenfisch kannte ich auch noch nicht. Ein mitten (!) in der Menüfolge angekündigtes Sorbet entpuppte sich beispielsweise als Kugel Zitroneneis. Dafür war die anderntags servierte Eistorte eine ca. 1 cm dicke, leicht angetaute Scheibe original Langnese Vienetta-Eis. Auch nicht schlecht. Das die Sahne auf dem Eis generell aus der Sprühdose kam fiel dagegen kaum noch ins Gewicht. Ein Vorteil hat die ganze leidige Abendessen-Geschichte aber doch: Wer nach 19:30 Uhr kam wurde dafür so schnell bedient das er mit dem Essen kaum nachkam. Hintergrund: Das Bedienungspersonal wollte pünktlich um 20:30 fertig sein. Als wir einmal erst gegen 20:00 Uhr kamen, das Personal möge uns noch mal verzeihen, wurde uns gegen 21:00 das Licht, bis auf die Lampe über unserem Tisch, abgeschaltet. Wie zuvor schon mal erwähnt, machen wir oft Urlaub auf Mallorca. Immer an anderen Orten und immer in guten 4*, 4,5* bis bezahlbaren 5*-Hotels. Also, Hotel wo auch nicht immer mit dem goldenen Löffel gekocht wird. Wir sind auch keine Gourmets oder spezielle Feinschmecker. Wir schätzen nur einfach gutes Essen. Aber in diesem Fall haben wir uns manchmal einen soliden McDonalds im Ort gewünscht. Als wir den Hotelmanager auf das schlechte Essen angesprochen haben, erwiderte er: Betriebswirtschaftliche Gründe sprächen im Augenblick gegen einen anderen Koch. Uns fiel auch noch auf, das die bestellten und verzehrten Getränke nie quittiert werden mussten. Einerseits ein Vertrauensvorschuss auf die Gäste, andererseits keine eigene Übersicht über die wirkliche Menge der konsumierten (geistigen?) Getränke. Im Restaurant selbst gab es eine strikte Trennung von Rauchern und Nichtrauchern. Auf der Restaurant-Terrasse gab es dies leider nicht. Je nach Windrichtung wurden wir immer wieder von Rauchschwaden belästigt.
Hierzu habe ich schon in den anderen Rubriken Stellung genommen.
Das HVC liegt in der 2 Reihe an einer Ringstrasse im Hotelviertel von Colonia St. Jordi. Es unterscheidet sich ausgesprochen wohltuend vom 70er-Jahre Look der anderen Häuser des Hotelviertels. Im Viertel selbst gibt es ein paar kleine nichtsagende Shops und Geschäfte sowie viele Appartementkomplexe. Zum schönen und gepflegten Strand der Hotelzone geht man max. 2-3 min. Zum berühmten „Traumstrand“ Es Trenc läuft man allerdings gut 40min. Colonia St.Jordi ist m.E. selbst für unsere Ansprüche ein totenlangweiliger Ort. Ich kann mir nicht vorstellen wie hier z.B. jugendliche Gäste 14 Tage überstehen sollen. Auch in der Bummelzone (?) zwischen dem Hotelviertel und dem eigentlichen Ort nur T-Shirt-Shops, einfache Bekleidungsgeschäfte, Motorrad- und Autoverleiher, ein paar Kneipen und Pizzerien, das übliche halt. Der sich anschließende alte Ortskern gibt auch nicht viel her. Spar-Supermarkt, ein kleines Sportstudio, Geschäfte für die ansässige Bevölkerung, kleine Boutiquen mit immer dem gleichen Angebot aus den Vorjahren. Lediglich am Hafen, den man nach 40-45 min erreicht, gibt es einige gute Fischrestaurant und ein wenig optische Abwechselung für eine ½ Std.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Fitnessraum ist sehr klein und ausschließlich mit 4 Cardio-Geräten bestückt. In den Wellnesbereich haben wir nur einen Blick geworfen. Nach meiner Einschätzung sah er aber ansprechend aus, war aber zum Zeitpunkt wenig frequentiert. Der Pool und das Hallenbad reichen gerade so zum Planschen. Die wenigen Liegen und Sonnenschirme stehen hier naturgemäß sehr eng, aber man kann gut auf die umliegenden Rasenflächen ausweichen. Die meisten Gäste bevorzugen wohl auch eher den naheliegenden sauberen Strand. Allerdings ist die Bewirtschaftung hier nicht gerade billig. Ein Schirm mit 2 Liegen kostet 10 EUR, ein kleines Mittagessen bestehend aus 2 Omelett und 2 Wassern kommt locker an 20 EUR. Die einzigen 2 Toiletten des Strandes befinden sich übrigens auf der Rückseite des Strandrestaurant, den Schlüssel gibt die Bedienung heraus. Wesentlich preiswerter und letztendlich wohl auch gesünder ist das Angebot des Pärchens welches 2x am Tag mit einer Schubkarre an Strand entlang fährt und lautstark frisches Obst anbietet. Alles 2 EUR, egal ob ½ Kokosnuss, ¼ Ananas oder 1/8 Wassermelone. Am Ende des Hotelzonen-Strandes passiert man die beiden Buchten der FKK- und gleichgeschlechtlichen Gäste. Nach meinen Informationen die einzigen auf Mallorca. Leider hat man Ihnen nicht gerade die schönsten Buchten zur Verfügung gestellt. Steinig mit vielen Felsplatten im Wasser. Danach kommt dann DER Es Trenc. Ein wirklich schöner Strand. Ich habe auf Mallorca noch keinen schöneren gesehen, und wir sind wie gesagt oft da. Zum wirklichen Traumstrand fehlt ihm aber das Flair. Außerdem war er selbst im September noch sehr, sehr voll und sehr, sehr teuer. Alles noch mal 10-20% teurer als am Hauptstrand. Aber gut, so ist nun mal das Geschäft. Außerdem wird der Es Trenc auch von vielen, mit dem Auto angereisten, Tagesausflüglern aus ganz Mallorca besucht.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Manfred & Yvonne |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 7 |