- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Nachdem ich mit meiner Gattin zuletzt im Februar 2022 auf der nördlich benachbarten Insel Lily Beach geurlaubt hatte, wollte ich anlässlich der Herbstferien im Oktober 2022 mit meiner 13-jährigen Tochter die Nachbarinsel Vilamendhoo probieren, die in allen Foren ebenfalls herausragende Bewertungen trägt. Offen zugegeben auch, weil sie einen Bruchteil von Lily Beach kostet. Meine Tochter und ich verreisten zu zweit, daher ohne jede Kindervergünstigung. Gebucht haben wir Vollpension. Ich fange mit den positiven Aspekten an: Die Vegetation der Insel ist wirklich schön und bietet sich für eine Trauminsel an. Die Stand-Alone Villa (wir hatten Nummer 192 im links-mittigen Bereich der Nordseite) war in einem guten Zustand, mit einer angenehm funktionierenden Klimaanlage. Auch der Strand war wirklich schön. Lobenswert im Sinne eines schönen und ordentlichen 4-Sterne-Programms auch der Poolbereich auf der Westseite (adults only). Das Enttäuschende ist leider länger, wobei ich betone, hier nicht mit Lily Beach zu vergleichen. Aber der Insel Vilamendhoo fehlt einfach – egal wie viele Sterne sie trägt – jeder Hauch von Luxus. Gleich bei Ankunft mit der Wasserflugzeug gegen Mittag (und zwar unmittelbar bei Ankunft, noch vor Bezug des Zimmers) wollte ich Ausflüge und Spezialitätenrestaurants für die Woche buchen. Sowohl das Grill- als auch das Asia-Restaurant waren jedoch die ersten 3 bzw 4 Tage bereits ausgebucht, also für mehr als die erste Hälfte unseres Urlaubs. Dies ungeachtet des Faktums, dass die Tische (zumindest) im Asia-Restaurant 2 Mal verkauft (einmal gegen 1800 Uhr, dann gegen 2000 Uhr). Das geht so nicht. Es muss möglich sein, bei Ankunft Tische in diesen Restaurants buchen zu können. Sonst sind entweder zu wenig Restaurants auf der Insel oder aber zu viele Menschen. Alternativ muss das Resort auf Verdacht einbuchen. Und ganz ehrlich: Tische auf einer Malediveninsel doppelt verkaufen, das ist echt unterklassig. Um 1800/1830 ist es heiß, kein Mensch will so früh essen (Kleinkinder ausgenommen, aber diese essen mit ihren Familien wohl ohnedies im Hauptrestaurant). Und 2000/2030 ist einfach zu spät. So will niemand in einem Urlaubsparadies wie den Malediven zu Abend essen. Ernüchternd gleich bei Ankunft auch die Situation mit den Ausflügen. Angeboten werden fast ausschließlich nur Halbtages- und Ganztagestouren (siehe Foto ist zu diesem Bericht). Nette kurze Ausflüge, etwa zum Schnorcheln (wie auf allen mir sonst bekannten Inseln angeboten), eine kleine Sunset Cruise oder was auch immer, gibt es nicht. Im unmittelbaren Umkreis des Resorts, nur wenige Minuten entfernt, gibt es, wie ich aus meinen Besuchen des benachbarten Lily Beach Resorts weiß, ganz tolle Riffe. 1-2 stündige Schnorchel-Touren bieten sich geradezu zwingend an. Als Begrüßungsgetränk erhalten wir einen zu süßen, bunten Irgendwas-Cocktail; Magic-Life Feeling. Die (nur) für Wiederholungsbesucher angebotene frische Kokosnuss hätten wir bevorzugt. Ich wollte da hoc solche Kokosnüsse a la carte bestellen: gibt es nicht. Im Hauptrestaurant stehen viel zu viele Tische. Und diese stehen viel zu eng. Das Resort will einem einen fixen Tisch zuweisen, den man dann wie bei einer Kur-Heilanstalt die ganze Woche nutzen soll. Man will uns einen Tisch ziemlich in der Mitte des Saales geben mit der Aussicht auf Tische, wohin man auch blickt. Infolge Protests erhielten wir immerhin einen Tisch am Rand des Saals. Die Tische sind so eng gereiht, dass man sich - wenn dort Leute sitzen - Richtung Buffet und retour geradezu durchschlängeln muss. Man kann auch auf der großen Terrasse vor dem Restaurant sitzen, wie versichert wird. Dort ist es aber völlig dunkel. Die wenigen Lampen erhellen den Teller nicht. Also eine fiktive Option, die in Wahrheit nicht genützt werden kann und auch an den Abenden, die wir im Resort verbracht haben, de facto nicht genutzt wurde. Zum Frühstück wird bei Vollpension Kaffee und Tee aus der Kanne gereicht. Es gibt keine Kanne für den Tisch, jedes Mal muss ein Kellner gerufen werden. Mühsam. Der Kakao bzw die heiße Schokolade für Kinder soll, wie mir der Kellner mitteilt, bei Vollpension nicht inkludiert und ein Extra sein. Glaubt das Resort wirklich, dass Kinder Kaffee und Tee zum Frühstück mögen? Es muss doch zumindest ein übliches Frühstücks-Heißgetränkt für Kinder in der Vollpension enthalten sein. Als ich mich beschwere, bringt der Restaurantchef die heiße Schokolade und entschuldigt sich. Sein Name ist mir leider nicht erinnerlich (Mohamed? Muhamed?), aber er war in Wahrheit der einzig bemühte Kellner, alle anderen wirkten eher gleichgültig. Die Fruchtsäfte sind viel zu süß und weit entfernt von frisch gepresst, die Essens- und Obstauswahl ist OK, aber ohne jedes Highlight und auch ohne Versuch eines solchen. Die ganze Essensauswahl zu allen drei Mahlzeiten, die Vielfalt, die Präsentation ist nett, aber weit entfernt von perfekt oder was hier sonst in anderen Bewertungen an Lob zu lesen ist. Zur Weinkarte: es gibt auf der 1-seitig folierten Plastikkarte, die schon haptisch keine Lust auf ein Flasche Wein weckt, lediglich 13 Weißweine zur Auswahl. Jahrgänge scheinen nicht auf, sind nach Ansicht des Management offenbar irrelevant. Der Sauvignon Blanc aus NZL ist nicht verfügbar. Wenn es nur so wenig Weine auf einer Weinkarte gibt, MÜSSEN diese auch vorhanden sein. Gekühlt und als frischer Jahrgang. Aber offenkundig ist das dem überwiegenden Bier-auch-zum Fisch-Publikum gleichgültig. Und wenn der "Sommelier" als Alternative zum angefragten Sauvignon Blanc bei Fisch und 30 Grad den Gewürztraminer empfiehlt, ist ohnedies alles klar. Leute, die gerne eine Flasche Wein am Abend trinken, sind fehl am Platz. Ein Foto des abendlichen Käsebuffets habe ich auch angeschlossen. Am nächsten Tag war es nach meinem Protest etwas besser. Insgesamt ist das kein echtes Wohlfühlrestaurant, zu keiner der Mahlzeiten. Nichts ist irgendwie großzügig und erweckt auch nur den Anschein von Malediven Luxus. Und was letztlich zu meiner negativen Bewertung führt: man versucht es auch nicht einmal. Hier wird alles mit 4 Stern Niveau abgearbeitet, ohne jeden Versuch eines liebevollen, großzügigen oder sonst ins Besondere gehenden Upgrades. Und ehrlich: 8 US-Dollar für ein Bier (Schank im Restaurant oder Bierdose in der Minibar), ist für diese Art von Resort auch zu viel. Softdrinks sind erinnerlich nicht oder einen USD billiger. Das Schnorcheln ist ganz nett, zumindest das Hausriff auf der Nordseite aber weit von den überschwänglichen Bewertungen in diesem Form entfernt. Mitte der Nordseite mündet wenige Meter nach dem Abfall der Riffkante ein dickes Abwasserrohr im Meer, aus dem sichtbar wärmeres Wasser strömt. Klar finden sich dort große Gruppen von Fischen ein, aber wer bitte will so schnorcheln? Beim Ausfluss eines Abwasserrohrs? Das ist einfach ekelhaft. Was hätte diese Insel, diese Vegetation, dieser Strand, dieses Hausriff für ein enormes Potential! Schade, dass sie nur für beliebigen 4-Stern-Durchschnitt genutzt wird. Wir haben uns jedenfalls am 2 Tag von Lily Beach abholen lassen und die Woche dort verbracht. Geld verbrannt, Freude gewonnen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 1 |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2022 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 24 |
Lieber Alexander, Sonnige Grüße vom Vilamendhoo Island Resort & Spa! Vielen Dank, dass Sie Vilamendhoo Island Resort & Spa für Ihren Malediven-Urlaub ausgewaehlt haben! Vorab moechten wir uns entschuldigen fuer die negativen Erfahrungen und die Unannehmlichkeiten die Sie bei uns hatten. Ihre Anmerkungen haben wir an unser Management weitergegeben. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich bei Ihrem Aufenthalt auf unserer Insel rundum wohl gefühlt haben und den Service sowie die Annehmlichkeiten unseres Resorts sehr genossen haben. Trotzdem ist es schoen zu lesen das Ihnen die Villa und derStrandabschnitt gut gefallen haben. Vielen Dank fuer Ihre Bewertung. Mit besten Grüssen, Mohamed Zahir General Manager