TUI BLUE Palm Garden

Anfangs waren wir zunächst doch etwas enttäuscht, als wir im Iberotel „Palm Garden“ ankamen. Das Hotel liegt direkt hinter der Rückseite eines türkischen Einkaufsmarktes. Der Einfahrtbereich zum Hotel machte nicht ansatzweise den ansprechenden Eindruck, wie wir ihn aus den Hotels unserer letzten Urlaube her kannten. Gleiches gilt für den Empfangsbereich des „Palm Garden“. Dieser wirkt eher etwas „altbacken“. Die vorhandenen länglichen Sitzkissenmöbel, die dem Ganzen wohl ein etwas orientalisches Ambiente verleihen sollen waren zum Teil – insbesondere in den Ecksitzbereichen – ausgeblichen und verschlissen. Die im Empfangsbereich vorhandene Bar wirkte bieder. Gemeinsam mit den in jenem Bereich vorhandenen zu nutzenden Computern wirkte dies zusammen alles andere als großzügig. Dort, wo in anderen Hotels der Mittelpunkt ist, hielten sich hier nicht umsonst immer nur wenige Gäste auf. Unser erster negativer Eindruck wurde durch den „tatsächlichen Empfang“ verstärkt. Dieser fand nämlich eigentlich nicht statt. Ich habe noch nie eine so lustlose Begrüßung erlebt. Wir waren die einzigen Gäste, die aus dem Bus ausgestiegen waren. Nachdem überprüft worden war, dass wir uns nicht verlaufen hatten – so kamen wir uns vor – wurden wir gebeten, in den Sitzkissenmöbeln Platz zu nehmen. Dort warteten wir dann und warteten und warteten. Als ich nach geraumer Zeit langsam sauer wurde und auf und ab ging – immerhin waren wir seit 03.00 Uhr früh auf den Beinen und hatten einen Flug sowie auch schon in der Mittagshitze eine längere Busfahrt vom Flughafen zum Hotel hinter uns gebracht – bequemte sich dann endlich eine junge Mitarbeiterin, uns unsere Anmeldeunterlagen zu überbringen. Als diese zur Zufriedenheit ausgefüllt worden waren, erinnerte sich sogar jemand daran, dass wir vielleicht Durst hätten und wir bekamen sogar noch jeder ein Begrüßungsgetränk. Unfassbar. Gott sei Dank blieb es jedoch nicht bei diesem ersten Eindruck und das Hotel konnte noch mit Stärken aufwarten. Die Anlage besteht aus - von der Größe her unterschiedlichen – zahlreichen einstöckigen Gebäuden, die sämtlich ein Atrium haben, von denen dann die einzelnen Zimmer abgehen. Die Zimmer waren schlicht, aber zweckmäßig. Wir hatten ein „Familienzimmer“ gebucht, das ich mit 39 qm allerdings als etwas zu klein empfand. Gleichwohl gab es zumindest für drei Personen genug Stauraum für all die Koffer nebst Inhalten. Jedes der beiden Zimmer hatte eine gut funktionierende Klimaanlage. Die Betten empfand ich jedoch als zu hart. Gut war, dass Bad und WC getrennt waren. Schlecht, dass das WC kein Waschbecken hatte, so dass man zum Händewaschen gleichwohl wieder ins Bad musste. Zudem funktionierten sowohl im Bad, als auch im WC die Lüftungen nicht richtig. Die Duschkabine im Bad bot dagegen genügend Platz und bereitete selbst bei der Nutzung durch das dritte Familienmitglied keine Probleme. Die Zimmerreinigung war ok. Die Anlage selbst ist eingebettet in eine schöne Grünanlage. Diese kommt zwar nicht z.B. an diejenige des Iberotels in Sarigerme heran, ist aber gleichwohl hübsch angelegt. Beeindruckend ist insoweit insbesondere der von Palmen umsäumte Weg zwischen Haupthaus und Hauptpool bzw. Strand. Als sehr schön empfand ich den Hauptpool. Dieser war nämlich – im Gegensatz zu anderen Hotels - endlich einmal in Relation zur Gästezahl angemessen dimensioniert. Man hatte also dort zum Baden genügend Platz und konnte selbst kleine Ballspiele ausüben, ohne Dritte zu beeinträchtigen. Die Wassertemperatur war dabei allerdings gerade noch so, dass man ein Bad im Pool als erfrischend bezeichnen konnte. Als nicht so schön empfand ich die vielen Steinchen, die Gäste vom Strand mit in den Pool gebracht hatten und der zumindest hierauf wohl nicht richtig gereinigt wurde. Als einem der ersten Badenden jeden morgen, fiel einem dies jedenfalls auf. Ansonsten machte der Pool mit seiner Beschirmung und Umpflanzung einen sehr ansprechenden Eindruck. Den daneben existierenden Kinderbereich haben wir nicht genutzt, so dass ich hierzu nichts sagen kann. Leider hat es auch das „Palm Garden“ nicht geschafft, die frühen Handtuchleger in den Griff zu kriegen. Wer nicht früh aufstand, hatte ab ca. 08.30 Uhr keine Chance mehr, einen Platz unter der begehrten Sonnenschutzholzkonstruktion zu ergattern. Geärgert hat mich dabei nicht das frühe Handtuchlegen, sondern der Umstand, dass um ca. 11.00 Uhr dann gerade einmal die Hälfte, der so belegten Liegen, auch tatsächlich benutzt wurden. Auch der Strandbereich kann gefallen. Optisch macht der Liegenbereich mit der Stahlkonstruktion und seinen Sonnensegeln zwar nicht sehr viel her, erfüllt aber völlig seinen Zweck. Genügend Liegen sind dort vorhanden. Im Liegenbereich ist der Boden noch sandig und wird zum Meer hin dann immer kiesseliger. Im Meer selbst ist er dann steinig. Dies hat uns aber nicht viel ausgemacht, da die Steine dort klein, rund und nicht spitz waren. Sandalen haben wir insoweit nur bis zum Meer wegen des heißen Untergrundes gebraucht. Vorsichtig sollten allerdings Eltern mit Kleinkindern sein, da der Boden im Meer stark abfällt und man bereits nach wenigen Metern auch als Erwachsener dort nicht mehr stehen kann. Das Meer wirkte dabei unglaublich sauber. Jedenfalls kein Vergleich zur „Dreckbrühe“, die wir letztes Jahr an unserem Urlaubsort in Tunesien hatten. Jedes Bad im Meer empfanden wir als Genuss. Die Temperaturen des Wassers waren angenehm und erfrischend. Das Essen war Spitze - vom Frühstücks- bis hin zum Abendessenbuffet. Es war vielfältig und schmackhaft. Es gab stets Themenabende, an denen entsprechende Gerichte den Schwerpunkt des Buffets bildeten. Für Kinder gab es dabei mehr Auswahl als nur die obligatorischen Pommes. Mittags gab es dazu den so genannten Snackbarbereich, wo man sich u.a. „Kleinigkeiten“ wie Burger, Pizza etc. holen konnte. Soweit es das Essen betrifft hätte das Hotel einen Stern mehr verdient gehabt. Gestört hat mich allerdings die Nichteinhaltung der Kleiderordnung bei vielen Gästen. Badeshorts und Badelatschen – selbst beim Gala Dinner – dass muss nicht sein. In der Panorama Bar konnte man – neben den üblichen anderen Getränken - jeweils bis zu zehn Cocktails mit und ohne Alkohol trinken. Diese waren in der Regel wohlschmeckend. Auch mit Alkohol wurde hier nicht gegeizt. Leider gehörten zum Standardrepertoire weder Caipirinha, noch Cola-Rum. Warum auch immer nicht. Die Barkeeper bieten allerdings an, diese gegen Entgelt zu fertigen. Hiervon würde ich aber abraten. Der Caipi, den ich so (extra) bestellt hatte, schmeckte grauenhaft. Die Mitarbeiter sind sehr zuvorkommend. Die negativen Erfahrungen des Anreisetags blieben eine Ausnahme. Haben wir uns später an die Rezeption gewandt, sind wir sehr freundlich behandelt worden. Wir haben nach der Ersterfahrung hierfür aber stets eine spätere Zeit gewählt. Zu loben ist insoweit insbesondere ein junger Mann, der sich stets viel Mühe gab und es uns letztendlich auch ermöglichte, länger das Zimmer am Abreisetag nutzen zu können. Klasse waren auch die Jungs hinter dem Tresen der Panorama Bar, die total fleißig und schnell agierten und dabei nie den Kopf „verloren“. Und natürlich noch „Jimmy“, der Chefunterhalter, der immer gut gelaunt war und den Sportinteressierten insbesondere Beachvolleyball, Wasserball und Boccia näher brachte. Imponiert hat mir, dass sich selbst die jüngeren Mitarbeiter immer freundlich und hilfsbereit gegenüber kleinen Kindern (Gästen) gezeigt haben. Dass habe ich in anderen Hotels von jüngeren Mitarbeitern schon anders erleben müssen. Die Gästestruktur war gemischt. Etwa 40 % deutschsprachiges Publikum (Österreich, Deutschland, Schweiz) und etwa 40 % aus Osteuropa kommend (Russen, Polen, Slowaken, Tschechen). Daneben ein paar Belgier, Italiener u.a.. Den Anteil der Osteuropäer habe ich dabei zum ersten Mal in meinem Leben als störend im Urlaub empfunden. Das lag daran, dass einige von ihnen leider sämtliche Klischees bedienten. Betrunken und lärmend spät nachts nach „Hause“ kommend, sich am Buffet und der Bar vordrängelnd – selbst gegenüber Kindern – und mit megavollen Tabletts sich dann an den Restauranttisch setzend. Nett war auch, wie einige stets volle Obstschalen an ihren Bar-Tisch in der Panorama Bar oder sogar an den Pool holten und diese dann oft dort vergammelten. Hierbei handelte es sich aber offenbar nicht um Russen, sondern meist um Polen. Einmal konnte ich sogar erleben, wie Russen insoweit Polen zu Recht wiesen. Man lernt nie aus. Würde ich das Hotel weiterempfehlen? Wer Luxus sucht, ist hier falsch. Ebenso, wer Ruhe sucht. Auch für Eltern mit älteren Teens gibt es sicherlich bessere Hotels. Wer aber Kinder bis zu 12 Jahren hat, ist hier genau richtig. Die Animation ist für diese Altersgruppe klasse und alle Kiddies schienen sich sehr wohl gefühlt zu haben. Jedenfalls kann ich mich an kein Hotel erinnern, in dem sich so viele kleine Kinder befanden und in dem die Kleinen offenbar so viel Spaß hatten. Eltern mit Kindern in dieser Altersklasse haben mir gegenüber den Urlaub für sich deshalb auch als sehr entspannend bezeichnet. Eigentlich sollte das Hotel sich deshalb auch ruhig eher als Kinderclub und nicht als Familienclub bezeichnen. Noch ein Tipp: Wir hatten jeden Tag so um die 40° und deshalb wenig Lust auf Tagesausflüge. Wie schon vor zwei Jahren haben wir uns deshalb ein Taxi gemietet und mit diesem die Wasserfälle in Manavgat, den Green Canyon und die Moschee in Manavgat an einem Vormittag besichtigt. Der Vorteil war, dass wir mittags wieder am Pool lagen und dieser selbst organisierte Ausflug günstig war.

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• Strand