- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
'Hotel' ist für Thulhagiri eigentlich ein etwas irreführender Begriff - 'Feriendorf' kommt der Situation deutlich näher. Es gibt keine 'Hotelzimmer'; die Anlage besteht fast ausschließlich aus Strand-, Garten- oder Wasserbungalows, die sich auf (und an) der kleinen Insel (ca 200 x 300 Meter) locker gruppieren. Dazu kommen ein sehr großes, aber geschickt in mehrere kleinere Bereiche aufgeteiltes, sehr angenehm gestaltetes Restaurant, eine Strandbar, das Tauchcenter, zwei Mini-Läden und eine Lobby mit ständig besetzter Rezeption und Information. Die Angestellten wohnen in einem eigenen, unauffällig abgetrennten Bereich. Während unseres Aufenthalts war die Insel gut besucht, machte aber keinen 'überlaufenen' Eindruck. Die Anteile an Asiaten, Russen und Westeuropäern hielten sich in etwa die Waage. Während unseres Aufenthalts haben wir mehrere recht heftige Stürme erlebt, was laut Crew aber ungewöhnlich ist. Auch Regen fiel mehrmals, aber meist nur ein, zwei Stunden. Und wenn der Himmel nicht bedrohlich nach Gewitter aussieht, kann man auch bei Regen wunderbar in der Lagune schwimmen. Wir fanden das Preis-Leistungsverhältnis durchaus angemessen. 'All inclusive' hätte sich für uns allerdings nicht gelohnt. Wir haben zu zweit ca 450 Dollar extra für Snacks, Getränke und Kleinigkeiten ausgegeben, darin enthalten sind jedoch keine Ausflüge. Für Geocacher: Es gibt seit kurzem einen unterhaltsamen kleinen Multi direkt auf der Insel!
Wir hatten einen Wasserbungalow, was sich als extrem angenehm erwies. Während unseres Aufenthalts ist uns dort nicht eine einzige Mücke begegnet, auf der Insel selbst jedoch schon. Möglicherweise lag das auch an der leichten Brise, die ständig um den Bungi wehte. Der Bungalow ist recht gut ausgestattet, sogar mit einem großen Flachbildfernseher (den wir allerdings nicht genutzt haben). Die Matratze war wohltuend fest, das Badezimmer geräumig und durch einen separaten Eingang von außen zu erreichen, so dass man nach dem Schwimmen nicht tropfnass durchs Zimmer gehen muss. Von unserem Bungalow aus konnte man bei Ebbe wie bei Flut gleichermaßen gut ins Wasser und wieder heraus gelangen, was nicht bei allen Bungis so ist. Es gibt eine kleine Kaffeebar mit Wasserkocher, der täglich vom Roomboy aufgefüllt wird. Auch ein Safe befindet sich im Zimmer. Das Sonnendeck ist mit angenehmen Liegen ausgestattet und so abgeschirmt, dass man von den Nachbarn nicht gesehen werden kann. So kann man nachts ungestört draußen in der Wärme auf den Liegen liegen und den grandiosen Sterne betrachten Die Klimaanlage lässt sich unterschiedlich stark einstellen, was sehr angenehm ist, Man sollte jedoch öfters überlegen, ob man sie laufen lässt: Nach einer Weile kann es sehr kühl im Zimmer werden. Besonders gut gefallen hat uns der Glastisch, durch den man in das Wasser darunter gucken und die Fische dort beobachten kann, die durch das Licht (einzuschalten am Schalter zwischen den Fenstern!) unter dem Bungalow und unter der Außentreppe) angelockt werden. Auch vom Zubringer-Steg aus haben wir viele Rochen, junge Haie und andere größere Fische sehen können.
Es gibt ein großes, in verschiedene Bereiche und kleinere Gebiete unterteiltes Restaurant, in dem sowohl die Hauptmahlzeiten als auch - zu bestimmten Zeiten - Snacks und Getränke serviert werden. Der Küchenchef - ein Österreicher - und seine Mannschaft - alles echte Malediver - haben sich unseren größten Respekt verdient. Was diese Crew dort leistet, ist unglaublich!! Sauberkeit udn Hygiene werden dort ebenso groß geschrieben wie Sorgfalt bei der Auswahl und der Aufbewahrung/Verarbeitung von Lebensmitteln: Obwohl wir beide recht empfindliche Mägen besitzen, hatten wir nicht ein einziges Mal irgendeine gesundheitliche Beeinträchtigung nach dem Essen dort. Alle Hauptmahlzeiten werden in Buffetform angeboten, mit jeweils unterschiedlichen Themen: maledivisch, continental, barbeque, asiatisch... Pro Mahlzeit standen dort 8-10 Hauptgerichte mit diversen Nebengerichten, dazu (mittags und abends) ein Salatbuffet (mit ebenfalls zehn Salaten) und ein Dessertbuffet, das auf schön dekorierten Platten 6-8 verschiedene Torten, dazu Kuchen, Pralinen, Kleingebäck und Strudel bereithielt sowie frisches Obst und kleine ausgebackene Bananen. Besonders beeindruckt hat uns die Qualität der Speisen. Natürlich geht es in einem Gourmethotel noch eine Stufe höher, aber 100-200 Leute mit qualitativ und geschmacklich so hochwertigem Essen zu versorgen, ist eine echte Spitzenleistung. Es war für jeden Geschmack etwas dabei, und unsere Befürchtung - dass das Essen zu scharf für uns sein könnte - bewahrheitete sich nicht: Es gab genügend Speisen, die 'not spicy' waren. Vegetarier finden durchaus ebenfalls eine gewisse Auswahl, allerdings vielleicht nicht so reichlich wie alle anderen. Hinter dem Buffet stehen junge Köche, backen morgens frische Waffeln und verschiedene Eierspiesen, braten mittags und abends Fleisch, Eier, Gemüse oder schneiden Filets - durchaus auch Schweinefilets! - auf . Und sie helfen gern und freundlich bei der Auswahl. Wir hatten lediglich Halbpension gebucht und waren vor Ort sehr froh darüber: Nach dem reichlichen Frühstück reichte mittags ein Müsliriegel und eine Tasse Kaffee, und auch so haben wir pro Person zwei Kilo mehr mit heimgebracht... Allerdings mussten wir so auch die Getränke zum Abendessen zusätzlich bezahlen, 6 Dollar pro Glas frisch gepressten O-Saft plus Servicezuschlag und Steuern. Trotzdem haben wir unserem Kellner einmal am Tag ein kleines Trinkgeld (1-2 Dollar) gegeben. (Der Servicezuschlag wird an alle Angestellten zu gleichen Teilen ausbezahlt. ) Zudem kann man sich Wasser und Getränke fürs Zimmer an der Restaurantbar kaufen.
Die Freundlichkeit des gut geschulten Personals, vom Gärtner bis zum Manager, ist beeindruckend. Wir haben während unseres gesamten Aufenthalts nie ein unfreundliches Wort gehört oder ein verkniffenes Gesicht gesehen. Wer hier Schwierigkeiten hat, sollte dringend bei sich selbst suchen - an den Angestellten kann es wahrlich nicht liegen!! Mit Englisch kommt man auf der ganzen Insel gut zurecht. Man bekommt zu Anfang einen bestimmten Tisch und einen bestimmten Kellner zugeteilt, der einen den ganzen Aufenthalt über betreut. Wir hatten sofort einen wunderbaren Kontakt zu unserem Kellner und genossen jedes kleine oder größere Schwätzchen mit ihm. Auch der Roomboy, der täglich zweimal zum Saubermachen in den Bungalow kam, war sehr freundlich und gestaltete unsere Laken jeden Tag zu einem neuen kleinen Kunstwerk. Dafür lag täglich ein Dollar und meistens eine Tafel Schokolade oder Haribo (Helal!) für ihn bereit. Es ist keineswegs so, dass die Angestellten dort für jeden Handgriff Trinkgeld erwarten - oft bekamen wir eine Freundlichkeit oder einen Gefallen, ohne dass Geld erwartet wurde -, aber natürlich freuen sie sich über ein paar Dollar extra. Einen Arzt gibt es auf Thulhagiri nicht, wohl aber auf der Nachbarinsel Bandos; zum Glück brauchten wir aber während unseres Aufenthalts keinen in Anspruch zu nehmen. Am dritten Tag erhält man ein Schreiben der Resort-Leitung mit der Bitte um Rückmeldung, falls man eine Beschwerde oder vielleicht einen Wunsch hat; man wollte uns den Urlaub gern besonders schön gestalten. Aber trotz intensivem Nachdenken fiel uns absolut kein Kritikpunkt ein. Und der Stimmung unter den anderen Gästen nach zu urteilen, geht es wohl fast allen so.
Thulhagiri ist von Hulhule (Flughafen) aus per Speedboot in einer halben Stunde zu erreichen. Malé liegt knapp noch in Sichtweite, ebenso einige andere Inseln. Es gibt mehrere Strände, größere ebenso wie lauschige kleine Buchten; von allen hat man einen hervorragenden Zugang zur Lagune / zum Riff. Überall stehen Liegen und Stühle zur freien Verfügung - man ist also durch seine Unterkunft nicht an ein bestimmtes Strandstück gebunden. Die sehr schön bewachsene Anlage wird ausgezeichnet gepflegt: Selbst während eines Regentages sahen wir die Gärtner damit beschäftigt, abgefallene Blüten, Blätter o. Ä. zusammenzukehren, und es wird sehr darauf geachtet, dass niemand durch herabfallende Kokosnüsse verletzt werden kann. Besonders aufgefallen ist uns, wie freundlich die Gärtner Zuschauern begegnen. Wir bekamen sogar eine der angeschlagenen Kokosnüsse zum Trinken zurechtgemacht - lecker!! Außer einem Mini-Juwelier und einen kleinen Andenkenladen gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten auf Thulhagiri. Im Souvenirshop bekommt man Postkarten, Badesachen, Schnorchelzeug und natürlich jede Menge kleiner Mitbringsel. Tipp: Nachfragen, was wirklich von den Malediven ist - die meisten Sachen stammen aus anderen asiatischen Ländern. Aber es gibt sehr hübsche Schnitzereien und Handbemaltes. Übrigens sind die Sachen in diesem Laden tatsächlich größtenteils wesentlich billiger als in den Touristenläden auf Male! Animation wird auf Thulhagiri klein geschrieben: Es gibt ein sich wöchentlich wiederholendes Abendprogramm aus Live-Band, Disco, Krabbenrennen etc. Wir hatten genug an der traumhaften Umgebung und der Unterwasserwelt und haben uns nur einmal das Krabbenrennen angesehen - das war ganz witzig. Es werden eine Reihe Ausflüge angeboten: Inselhopping, Dophin-Watching, Trip nach Malé, Abendfischen etc., im Preis ca 25-50 Dollar pro Person. Und natürlich gibt es begleitete Tauch- oder Schnorchelausflüge, für die man per Boot zu den schönsten Stellen am Riff gebracht wird.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Alle Strände auf Thulhagiri wirken sehr gepflegt und sind mit Liegestühlen, oft auch großen Sonnenschirmen bestückt. Es gibt auch einen Pool mit einem großzügigen Pooldeck, doch haben wir während unseres Aufenthalts dort niemanden gesehen - ws bei der herrlichen Lagune wirklich nicht verwundert. Es gibt ein Tauchcenter, das Tauch- und Schnorchelgänge veranstaltet. Wir haben davon keinen Gebrauch gemacht, aber von anderen Gästen viel Gutes darüber gehört.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Céline |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 98 |